@ingo Ich weiß natürlich um die Birdsite-Abneigung auf Mastodon, trotzdem halte ich es für den Gesamtdiskurs schon für relevant, wenn so eine große Plattform in Sachen Content Moderation immer schlechter wird.
@ingo Ich weiß natürlich um die Birdsite-Abneigung auf Mastodon, trotzdem halte ich es für den Gesamtdiskurs schon für relevant, wenn so eine große Plattform in Sachen Content Moderation immer schlechter wird.
Diesen Frame sehen wir seit Februar verstärkt. Dabei wird dann argumentiert, man müsse sich für Frieden einsetzen - als wäre es nicht Russland, das den Kriegszustand hergestellt hat, sondern jene, die dem angegriffenen Land Ukraine dabei helfen, seine Existenz zu sichern.
Propaganda zum russischen Angriff auf Ukraine: Wir sind immer noch bei der Narrativkombo
-"Ukraine ist irrelevant"
-"Eigentlich kämpfen hier USA & Russland"
-"USA sind Schuld, dass Krieg nicht endet".
Heute: Orbán. Dabei hat Russland Ukraine angegriffen. Ein Truppenabzug würde den Krieg beenden. Fertig.
Was mir in der ganzen Geschichte rund um Content Moderation und Community Notes gänzlich fehlt, ist das Verantwortungsbewusstsein Musks für die Geschehnisse im eigenen Haus und den Einfluss, den diese auf den gesellschaftlichen Diskurs nehmen.
Musk spart sich mit der verstärkten Nutzung von Community Notes vermutlich einiges an Gehältern, Qualifizierung etc. User:innen kehren ehrenamtlich den Mist aus seinem Haus, und wenn Recht verletzt wird, dann ist Twitter nicht verantwortlich - weil das war ja die Community.
Selbst wenn Community Notes manipulationssicher wären - was ich für fraglich halte - ist es problematisch, dass Twitter eigene Pflichten zur Content Moderation eklatant vernachlässigt und dann die von dem resultierenden Diskursklima betroffenen User:innen selbst aufräumen lässt.
Wer sagt mir denn, dass Kommentierende sich auskennen und in guter Absichten handeln? Okay, wenn jemand etwas Falsches anmerkt, können andere das downvoten. Aber was ist mit koordinierten Bubbles? Die gibt es ja - Beispiele sind koordinierte Meldeaktionen gegen harmlose Accounts.
Als Nutzer:in finde ich solche Anmerkungen meist interessant, sie geben mir potenziell (!) Kontext.
Als Beitragende muss ich sagen, dass mich der Ansatz nervt. Seit Musks Übernahme wird die Content Moderation immer schlechter, und jetzt sollen wir selbst das Problem lösen?
Ich bin bei Twitter jetzt auch für die "kollektiven Anmerkungen" freigeschaltet, besser bekannt als Community Notes.
Twitter nutzt diesen Ansatz verstärkt zur Contentmoderation via Schwarmwissen. Man kann Beiträge einordnen und kommentieren, die Kommentare werden wiederum bewertet. 🧵
Desinformation wird häufig eindimensional betrachtet, während weitere Perspektiven auf das Problem unzureichend beleuchtet werden. In unserem neuen Policy Brief stellen wir daher ein integratives Modell zum Umgang mit Desinformation vor, welches verschiedene Blickwinkel auf das Thema Desinformation beinhaltet, die unterschiedliche Aspekte, Probleme und Lösungsansätze beleuchten: Information, Sicherheit, Technologie, Sozialwissenschaft & die demokratiebezogene Perspektive. https://cemas.io/publikationen/integratives-modell-desinformation/
Auf welcher Plattform die meisten #rp23 Beiträge veröffentlicht wurden. Linkedin unvollständig erfasst.
Endlich dazu gekommen, die restlichen Tage und #rp23 Beiträge auf weiteren Plattformen zu sammeln. Leider zeigt #Linkedin nur 7 Tage vollständig an.
8502 Beiträge zur @republica von 2023-05-20 bis 2023-06-14.
X/Twitter: 5072 Beiträge (60%) von 1678 Accounts
Fediverse: 2062 Beiträge (24%) von 479 Accounts
#Instagram: 924 Beiträge (11%) von 463 Accounts (ohne Stories)
Linkedin: 444 Beiträge (5%) von 389 Accounts (nur seit 2023-06-07)
Zoom im nächsten Post.
Wo wird zur #rp23 gepostet?
Im Fediverse habe ich 1319 Beiträge von 377 Accounts gefunden. Auf Twitter 3970 Tweets von 1361 Accounts.
Etwa ein Viertel findet schon jetzt im Fediverse statt. #AbschiedVonTwitter (Grafik CC0 “No Rights Reserved”)
Eine ehem. Führungskraft beschuldigt ByteDance, den Betreiber von TikTok, Vertreter:innen der chinesischen Regierung Datenzugriff zu "allen Daten" zu geben, womit diese Protestierende und Aktivist:innen der Proteste in Hong Kong ausgekundschaftet hätten. ByteDance verneint das.
Wenn Ereignisse im russischen Angriffskrieg gegen Ukraine bewertet werden und wir uns nach Motiven, Zielen und weiteren Handlungen Russlands fragen, sollten wir auch an diese Kommunikation denken, die seit Jahren immer wieder die Vernichtung des angegriffenen Landes fordert.
Auch die Geschichte wird umgeschrieben. So berichtet die Frankfurter Rundschau von Schulbüchern, aus denen Verweise auf Ukraine entfernt worden seien.
Rhetorik zur Abwertung und Vernichtung von Ukraine ist in Russland kein neues Phänomen. Clara Apt listet in einer Sammlung entsprechender Zitate von russischen Politiker:innen und Propagandist:innen zwischen April 2008 und 2023 50+ solcher Vorfälle auf.
https://www.justsecurity.org/81789/russias-eliminationist-rhetoric-against-ukraine-a-collection/
Finkel ergänzt: "Sie sprechen darüber, Ukrainer als Gruppe, Staat und Identitätsgemeinschaft zu zerstören. Das Argument ist: Wir werden diese nationale Gemeinschaft zerstören und etwas Neues schaffen, das wir besser finden - egal, wie viele Menschen wir dabei töten."
Im selben Artikel merkt Eugene Finkel, Experte zum Thema Genozid, an, die drastische Rhetorik beschränke sich nicht auf einzelne Ausreißer, sondern komme von prominenten [russischen] Regierungsvertreter:innen, tauche in der Presse auf und sei im Staatsfernsehen zu hören.
Die Washington Post berichtete bereits im April 2022 von genozidaler Sprache Russlands gegen Ukraine.
So habe ein Militärexperte im Staatsfernsehen Konzentrationslager für Ukrainer:innen gefordert, die gegen die russische Invasion seien.