#BreakPoint

Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2025-05-25

Breakpoint: Was immer ihr sagt, gebt nichts preis

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

BreakpointWas immer ihr sagt, gebt nichts preis

Wer politisch aktiv ist, organisiert sich oftmals online – und macht sich damit angreifbar. Tech-Konzerne horten unsere Daten, während der Staat immer noch mehr Überwachung will. Besonders oppositionelle und jugendliche Gruppierungen müssen sich vor dieser Ausspähung schützen.

Im Zweifel gilt: Shut the f*ck up. – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Abdulaziz AlAbdullah

Der Generation Z ist es gleichgültig, was mit ihren Daten im Netz geschieht. Wer sein Leben auf Instagram teilt, so das weitverbreitete Vorurteil, kann kein ernsthaftes Interesse am Schutz persönlicher Informationen haben.

Diese Behauptung geht nicht nur am eigentlichen Problem vorbei, sondern sie legitimiert den kommerziellen Datenklau der Konzerne und die Kontrollfantasien staatlicher Akteure.

Tatsächlich wächst derzeit eine Generation heran, die soziale Medien als Räume politischer Teilhabe begreift und nutzt. Jugendverbände, Bewegungsinitiativen oder autonome Gruppen – sie alle nutzen soziale Medien, um sich zu vernetzen, auszutauschen und andere zu mobilisieren.

Doch gerade wer das Netz für politische Zwecke nutzt, macht sich vulnerabel. Zum einen gegenüber Big-Tech-Konzernen, die Daten sammeln und für kommerzielle Zwecke nutzen. Zum anderen gegenüber einem Staat, der ebenfalls gerne mehr darüber wissen möchte, was online ausgetauscht wird.

Eine neue Qualität der Ausspähung

Um politischen Einfluss auszuüben, ist Sichtbarkeit in sozialen Medien wichtig. Besonders Jugendliche verwenden Online-Netzwerke, um sich politisch zu organisieren. Instagram etwa nutzten 2023 rund 80 Prozent der unter 29-Jährigen, während es bei Menschen über 70 nur fünf Prozent waren. Doch Plattformen wie TikTok, Instagram oder WhatsApp verlangen Daten als Preis für Reichweite.

Die ökonomische Logik dahinter ist klar: Je mehr Daten gesammelt werden, desto besser lassen sich Verhaltensmuster analysieren, Vorlieben verkaufen und – in einem nächsten Schritt – möglicherweise politisch instrumentalisieren.

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Die Ausspähung durch die Konzerne erreicht nun sogar eine neue Qualität. Meta hat angekündigt, seine KI-Modelle mit öffentlich zugänglichen Inhalten auf Facebook und Instagram zu trainieren – ohne dass Nutzer*innen dem ausdrücklich zustimmen müssen. Die Betroffenen müssen dem stattdessen aktiv widersprechen.

Politische Gruppen machen sich angreifbar

Gerade progressive, queere, migrantische oder feministische Gruppen, die soziale Medien nutzen, machen sich damit angreifbar. Denn sie verlassen sich auf Systeme, die nicht für sie gemacht wurden – sondern die gegen sie arbeiten können. TikTok, WhatsApp, Instagram und Co werden nicht kostenfrei bereitgestellt, um politische Partizipation zu ermöglichen. Der Zweck der Plattformen ist die Gewinnmaximierung. Und der Preis dafür sind eben allzu oft die Daten der Nutzer*innen.

Das ist kein abstraktes Problem, mit dem sich doch bitte Datenschützer*innen und Bürgerrechtler*innen beschäftigen sollen. Die Plattformen erheben Nutzungs-, Standort- und Gerätedaten der Nutzer*innen, damit sind die allermeisten Online-Aktivitäten einer Person nachverfolgbar. Wer dabei Zugriff auf welche Daten erlangt und an wen sie weitergegeben werden – ob an andere Konzerne oder staatliche Institutionen – bleibt dabei oft unklar. Mit dem Einsatz von KI-Technologien drohen sich diese Risiken zu verschärfen. Denn sie erleichtern es, Personen automatisiert zu identifizieren, soziale Netzwerke zu analysieren und potenziell „auffällige“ Inhalte zu klassifizieren.

Wenn Inhalte, die aus politischer Überzeugung gepostet werden – ein Banner auf einer Demo, ein politischer Aufruf oder der Like für einen regierungskritischen Post –, in KI-Systeme eingespeist werden, bedeutet das zweierlei: Erstens werden die Daten mit anderen Datensätzen in Verbindung gebracht, um bestimmte Muster aus ihnen abzuleiten. Zweitens weiß niemand, was mit den Daten später geschieht – an wen sie weitergegeben und für welche Zwecke sie verwendet werden.

In autoritären Staaten ist der Einsatz derartiger Instrumente bereits Realität. Und auch in Europa wird dieser zunehmend diskutiert, etwa die automatisierte Auswertung sozialer Medien für die Polizeiarbeit oder für die Migrationskontrolle.

Datenschutz als Selbstverteidigung

Insbesondere für oppositionelle politische Akteur:innen ist Datenschutz damit längst keine individuelle Entscheidung mehr, sondern wird schlichtweg zur politischen Notwendigkeit: Wer online politisch sichtbar sein will, muss sich technisch schützen. Nicht aus Paranoia, sondern aus Vorsicht. Und um langfristig handlungsfähig zu bleiben.



Diese sieben Schritte können konkret dabei helfen:

  1. Meta-KI widersprechen: Noch bis zum 26. Mai 2025 kann man der Verwendung der eigenen Daten für das KI-Training bei Meta widersprechen. Das sollten alle tun, die auf den Plattformen des Konzerns politische Inhalte teilen oder mit Accounts interagieren, die von Repressionen betroffen sein könnten. Vor allem all jene, die solche Accounts für Organisationen betreuen, sollten diesen Widerspruch einlegen. Eine einfache Anleitung, wie das geht, gibt es hier.
  2. Signal statt WhatsApp: So nervig es auch ist, immer wieder zwischen WhatsApp und Signal zu wechseln, weil die Oma entgegen vieler Anderer immer noch auf WhatsApp schreibt – es lohnt sich, den politischen Austausch auf Signal zu verlagern. Signal bietet Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und gibt keine Metadaten an Werbekonzerne weiter. Gerade für die interne Kommunikation politischer Gruppen ist die App die bessere Wahl.
  3. Nur notwendige Daten teilen: Immer wieder verbreiten politische Gruppen allzu freizügig die Adressen ihrer Treffpunkte oder die Klarnamen der Teilnehmer*innen über Social Media. Diese Daten sollten nicht geteilt werden, solange das nicht unbedingt notwendig ist. Auch sollten Online-Formulare, Mitgliederlisten oder Kampagnen-Tools aufs Nötigste reduziert werden.
  4. Keine Gesichter zeigen: Fotos von der politischen Demo, dem Sommerfest im besetzten Haus oder von der Ferienfreizeit zeigen, an welchen Orten sich wer wann aufgehalten hat. Wenn diese Bilder veröffentlicht werden, sollten die abgebildeten Gesichter verpixelt werden. Die schwarz-rote Koalition will die biometrische Internetfahndung einführen und dafür eine riesige biometrische Datenbank einrichten. Je weniger Bilder von Gesichtern also online zu finden sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, mit Hilfe einer solchen Software identifiziert zu werden.
  5. Cookies ablehnen: Bei der Recherche im Netz ist es wichtig, Tracking zu unterbinden. Erst vor wenigen Wochen urteilte das Verwaltungsgericht Hannover, dass Webseiten ihren Besucher:innen auch eine „Alles ablehnen“-Schaltfläche für Cookies anbieten müssen. Eine solch eindeutige Ablehnung ist sinnvoll, um möglichst wenig Datenspuren im Netz zu hinterlassen.
  6. Digitale Schutzräume aufbauen: Aufklärung in der eigenen Gruppe, Schulungen zu sicherer Kommunikation, gemeinsame Strategien zur Datensparsamkeit – all das stärkt die kollektive Sicherheit. Es sollten gemeinsame Absprachen getroffen werden: Welche Kommunikationskanäle werden genutzt? Was wird auf Social Media geteilt? Über welche Accounts wird auf welche Informationen zugegriffen?
  7. Im Zweifel gilt: Shut the f*ck up.

Der Staat will mehr, viel mehr Überwachung

Doch nicht nur Big-Tech will an unsere Daten: Derzeit wird der Wind rauer und der Ruf nach noch mehr Überwachung immer lauter. Union und SPD wollen auch die Vorratsdatenspeicherung neu auflegen, Staatstrojaner einsetzen und die Videoüberwachung ausbauen. Und erst kürzlich entschied der Bundesgerichtshof, dass Polizist*innen Beschuldigte unter bestimmten Bedingungen dazu zwingen dürfen, ihr Smartphone mit dem Fingerabdruck zu entsperren.

Gerade linke Organisationen – von Klimabewegungen über migrantische Selbstorganisation bis zu antifaschistischen Bündnissen – waren schon in der Vergangenheit Ziel staatlicher Überwachung und Kriminalisierung. Das wird sich auf absehbare Zeit nicht ändern, zumal nicht auszuschließen ist, dass eines Tages auch eine gesichert rechtsextreme Partei in der Regierung sitzt. Und auch das Interesse großer Konzerne, unsere Daten zu erheben und weiterzuverarbeiten, wird nicht geringer werden. Umso wichtiger ist es schon heute, sich der eigenen digitalen Spur bewusst zu sein.

Politische Räume schützen!

Wer sich gegen Rechts, gegen Umweltzerstörung, gegen Patriarchat und Rassismus einsetzt, läuft Gefahr, beobachtet zu werden – von Unternehmen und von Behörden.

Vor allem junge Menschen brauchen daher Schutzrechte: für sich selbst, für die eigene Gruppe und die Vertretung der eigenen politischen Interessen. Digitale Räume sind politische Räume und sie dürfen nicht zu reinen Risikoräumen verkommen.

Einige Risiken können wir selbst mindern, indem wir Datennutzung widersprechen, Kommunikationskanäle wechseln und vor allem: indem wir nicht mehr von uns preisgeben als nötig.

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Author: Carla Siepmann

#breakpoint #immer #nichts #preis

Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2025-04-27

Breakpoint: Der heilige Stuhl ist leer

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

BreakpointDer heilige Stuhl ist leer

Mit dem Tod von Papst Franziskus verliert die katholische Kirche eine Stimme, die sich nicht scheute, politisch zu sein. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner sieht so etwas offenbar kritisch. Doch solange es Kirchen gibt, dürfen sie nicht neutral sein.

Nicht der Stuhl des Papstes, sondern der Bundestagspräsidentin. – Alle Rechte vorbehalten Bundestag: IMAGO / IPON, Bearbeitung: netzpolitik.org

Papst Franziskus ist tot – und mit ihm verstummt eine laute Stimme. Nicht nur auf dem Petersplatz, sondern auch in Timelines und Tagesthemen. Ob der Papst ein „moderner“ Kirchenführer war, darüber kann man streiten. Darüber, dass er ein politischer war, nicht. Seine Äußerungen zu globalen Konflikten, Flüchtlingspolitik oder Klimakrise waren oft klar und unbequem. Nicht nur für Machthaber in aller Welt, sondern auch für Teile der eigenen Kirche. Und das war gut so.

Im Vorfeld von Franziskus‘ Tod echauffierte sich Julia Klöckner, Bundestagspräsidentin und bekennende Christdemokratin, am Ostersonntag darüber, die Kirche solle nicht „beliebig“ werden – nicht allzu politisch. Was das heißen soll, bleibt vage. Ein bisschen Beten für den Weltfrieden, aber bitte keine Einmischung, wenn es konkret wird? Kein Kommentar zu möglichen Waffenstillständen in Gaza oder der Ukraine und wirtschaftlicher Ungleichheit, so wie es Papst Franziskus zu Lebzeiten tat?

Segnen, aber nicht stören

Man könnte Klöckners Aussage als ungeschickte Formulierung abtun – wenn sie nicht so symptomatisch wäre. Für einen Wunsch nach einer „neutralen“ Zivilgesellschaft, den die Union im Februar dieses Jahres allzu ungeschickt blicken ließ. Und möglicherweise auch nach einer Kirche, die segnet, aber nicht stört. Eine Art seelsorgerisches Background-Rauschen, das niemandem weh tut. Doch Kirche, wenn sie denn eine Rolle spielen will, muss mehr sein als das.

Ich hätte nicht geglaubt, einmal in die Verlegenheit zu geraten, ausgerechnet die katholische Kirche zu verteidigen. Doch wenn selbst die selbsternannten Christdemokraten nicht mehr bereit sind, sich zu Werten wie – um es mit den Worten des Obersten Hirten zu sagen – „Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Solidarität“ zu bekennen, dann müssen wohl die – um es mit Friedrich Merz‘ Worten zu sagen – „linken Spinner“ ran.

Man könnte fast meinen, die CDU habe ihre Marienstatue aus dem Hausaltar ins politische Archiv verbannt – und denke nun, die Kirche müsse es ihr nachtun. Persönlich finde ich nicht, dass es religiöse Institutionen überhaupt geben müsste – aber es gibt sie nun mal. Und damit trifft sie eine Verpflichtung: nicht still zu sein.

Papst Franziskus wusste das – und er handelte danach. Nicht immer konsequent, oft auch ambivalent, vor allem beim Umgang mit innerkirchlichen Machtstrukturen, Missbrauchsskandalen und queeren Menschen. Aber er war jemand, der Positionen bezog. Im Rahmen seiner Möglichkeiten als Oberhaupt einer der konservativsten Institutionen überhaupt, muss man ihn wohl als progressiv bezeichnen. Er forderte einen „radikalen Wandel“ in der Weltwirtschaft, nannte die Ausbeutung der Erde „eine Sünde“ und sprach wiederholt über Migration nicht als Problem, sondern als humanitäre Verpflichtung.

Der Social Media-Papst

Was ihn von vielen seiner Vorgänger unterschied, war dabei nicht nur der Inhalt, sondern auch der Kanal. Franziskus war der erste Papst, der verstanden hat, dass Öffentlichkeitsarbeit heute nicht nur über Enzykliken oder Messfeiern funktioniert. Er war präsent – auf Twitter, Instagram, in kurzen Videobotschaften. @Pontifex hat – Twitter und Instagram zusammengezählt – rund 30 Millionen Follower. Seine Tweets waren nicht immer nur fromme Sprüche und Aufrufe zum Gebet, sondern oft klare Appelle an Machthaber.

Man kann das belächeln – oder es als das erkennen, was es ist: ein Versuch, die oft erdrückende Distanz zwischen Amt und Alltag zu verringern. Kirche als moralische Instanz, die sich nicht hinter hohen Mauern oder altertümlichen Ritualen versteckt, sondern sich in die Gegenwart einmischt. Und das obwohl sie ersteres bedauerlicherweise noch immer oft genug zu tun pflegt. Eine Art PR-Katechismus, ja – aber eben auch ein Signal: Wir sind nicht nur für Sonntage da.

Wer schweigt, macht sich überflüssig

Und auch die beiden großen deutschen Kirchen zeigen: Wer politisch bleibt, bleibt relevant. Die evangelische Kirche etwa positioniert sich regelmäßig gegen rechtsradikale Strömungen, mischt sich ein in die Asyldebatte oder plädiert für Seenotrettung. Die katholische Kirche – trotz innerer Zerrissenheit – äußert sich in Deutschland ebenfalls immer wieder zur sozialen Ungleichheit, zur Klimakrise oder zu globaler Verantwortung. Manchmal zögerlich, oft untereinander uneinig, aber immerhin: mit Haltung.

Es ist bemerkenswert, dass gerade in einer Zeit, in der die Kirche zurecht mit massivem Vertrauensverlust zu kämpfen hat – Missbrauch, Intransparenz, Reformverweigerung – ihre politische Stimme eine der wenigen ist, die noch ernst genommen wird. Vielleicht auch, weil es heute gar nicht mehr anders geht: Wer schweigt, wird nicht gehört. Und wer sich nicht positioniert, macht sich überflüssig.

„Kirche kann nicht unpolitisch sein“

Dass Klöckner nun eine Entpolitisierung nahelegt, wirkt wie ein Rückfall in Zeiten, in denen Geistliche sich zu Steigbügelhaltern weltlicher Regime machten und christliche Werte zugunsten von Einfluss und Geld tief in den Gruften ihrer Basiliken verscharrten. „Eine Kirche kann nicht unpolitisch sein, sie wird immer auch mit ihrer Botschaft ein Ärgernis sein und das ist auch gut so“, kommentierte Armin Laschet zuletzt treffend.

Die Union scheint mit Klöckners Aussage den Grundstein gelegt zu haben, unliebsame Botschaften von Religionsgemeinschaften in Zukunft schlicht als unpassend abzustempeln. Wo soll das hinführen, wenn Kirchen heute schon dafür verunglimpft werden, wenn sie humanitäre Stellung in der Flüchtlingsdebatte beziehen? Wird in dieser Logik dann morgen der Zentralrat der Juden „zu tagespolitisch“ sein, wenn er zunehmenden Antisemitismus anprangert? Dass derartige Stimmungsmache letztlich wieder einmal nur rechtsradikalen Kräften nutzen wird, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Franziskus war nicht perfekt – kein Heiliger in PR-Fragen, kein radikaler Reformer hinter den Kulissen. Aber er war einer, der die politische Dimension des Glaubens nicht fürchtete. Der Twitter als Verkündungsort nutzte. Und der damit gezeigt hat: Wenn die Kirche nicht mehr relevant sein will, muss sie einfach nur still sein. Die Frage ist nur: Wer will das wirklich?

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Author: Carla Siepmann

#breakpoint #heilige #stuhl

Citoyens_De_Catharsis ⏚🇵🇸Citoyen_DC@mastodon.xyz
2025-04-21

Déclaration choc de l'ancien 1er ministre

@yairlapid

: "Des renseignements concrets indiquent qu’Israël se dirige vers un désastre. Si nous n’arrêtons pas, nous assisterons bientôt à un ou plusieurs assassinats politiques: des Juifs tueront d’autres Juifs" #BreakPoint

x.com/v_lemire/status/19140759

Florence Cochet auteureflorence_cochet_auteure
2025-04-13
2025-04-02

Адаптивная вёрстка с учётом размера шрифта пользователя и брейкпоинты

На эту статью меня вдохновил вопрос из раздела Q&A « Как выбрать «опорные точки» перехода ширины экрана для стилей страниц сайта? ». Занимаясь в последнее время адаптивной вёрсткой, я пришёл к нескольким выводам, которыми и хочу с вами здесь поделиться. Заодно разберём некоторые полезные (и не очень) техники для адаптивной вёрстки, и пересоберём Bootstrap с их учётом.

habr.com/ru/companies/timeweb/

#timeweb_статьи #css #верстка #адаптивная_верстка #breakpoint #ui #usability

Florence Cochet auteureflorence_cochet_auteure
2025-03-31

Une fois n'est pas coutume, je me suis lancé un défi : écrire une romance de Noël.
Mais comme je déteste respecter les codes, pas de neige, de montagne, de chocolat chaud, de plaid...
Rendez-vous en Australie avec Océane et Kaiyu.
Si vous voulez lire ma prose, c'est par ici :
fyctia.com/stories/un-noel-aus

Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2025-03-23

Breakpoint: Scrollen bis zur Diagnose

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

BreakpointScrollen bis zur Diagnose

Immer mehr Menschen denken, ihr eigenes Verhalten sei krankhaft. Und selbsternannte „Mental-Health-Coaches“ sind plötzlich einflussreicher als ausgebildete Therapeut:innen. Das aber hat weniger mit TikTok als mit unserer schlechten Gesundheitsversorgung zu tun. Und damit, was wir für krank erachten.


23.03.2025 um 08:31 Uhr
Carla Siepmann – in Kulturkeine Ergänzungen Besser nicht zu tief hinab scrollen. – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Dev Asangbam

Du hast aus Versehen schon mal zwei Armbanduhren angezogen? Du hast vergessen, wo du deine Wasserflasche abgestellt hast? Oder du suchst dein Handy, obwohl du es in der Hand hältst? Dann: Achtung! Laut TikTok könnte es sein, dass du ADHS hast. Oder Autismus. Oder Depressionen. Oder eine andere psychische Störung, die sich im Alltag zu manifestieren scheint.

ADHS – das heißt, eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung – ist nicht nur eine medizinische Diagnose, sondern ist mittlerweile geradezu zum Online-Trendbegriff avanciert. Allein auf TikTok finden sich mehrere Millionen Beiträge mit dem entsprechenden Hashtag. Viele davon verniedlichen die Krankheit, schildern, wie die Symptome sie im Alltag ein wenig verschroben erscheinen lassen, oder sie erzählen witzige Anekdoten aus ihrem Leben mit einer Neurodivergenz.

Fast könnte man dabei den Eindruck gewinnen, Content Creators hätten aus einer ernstzunehmenden neurologischen Entwicklungsstörung eine Art Online-Persönlichkeitsmerkmal gemacht. Ein Video, in dem jemand chaotisch seinen Tag beschreibt? „Das bin ich!“ Ein Post, in dem jemand erklärt, dass er seine To-do-Listen vernachlässigt? „Das bin ich!“

Fast jedes dieser Videos schildert vermeintliche Symptome. Und fast jede:r von uns könnte sich darin wiedererkennen.

Diagnose per Like

Es ist ein schmaler Grat zwischen informativem Content und der gefährlichen Suggestion, man könne sich per Social Media ganz einfach selbst diagnostizieren.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass fast 50 Prozent der ADHS-TikToks Symptome beschreiben, die eben nicht zu den Diagnosekriterien für ADHS zählen. Wenn aber ein Video suggeriert, dass völlig normale Konzentrationsschwierigkeiten oder gelegentliche Vergesslichkeit eindeutige Zeichen für ADHS sind, dann führt das zu einem Problem: Immer mehr Menschen denken, ihr eigenes Verhalten sei krankhaft.

Für die Studie haben Forschende junge Menschen befragt, die allesamt TikTok konsumieren. Mehr als ein Drittel der Teilnehmenden vermutet, dass sie von ADHS betroffen sind. Tatsächlich sind es im Durchschnitt jedoch nur zwei bis fünf Prozent der Bevölkerung, je nach Altersgruppe.

Die offenbar falsche Annahme, psychisch krank zu sein, verstärkt TikTok zusätzlich. Denn je mehr Menschen sich in einem Video wiedererkennen, desto häufiger liken, teilen und kommentieren sie es. Und der Algorithmus honoriert die Reichweite, nicht die Richtigkeit eines Videos.

Wer weit genug die For-You-Page hinabscrollt, hat am Ende des Tages nicht nur ADHS, sondern vielleicht auch eine bipolare Störung oder eine seltene Angststörung. Und das alles, ohne jemals mit einer Ärztin gesprochen zu haben.

Mental-Health-Influencer: Mehr Likes, weniger Substanz

Und genau hier liegt dann das eigentliche Problem: Es gibt in Deutschland nur unzureichende psychologische Versorgungskapazitäten. Während die Zahl der Menschen, die von psychischen Krankheiten betroffen sind, immer weiter ansteigt, hat sich die Wartezeit auf einen Therapieplatz verdoppelt. Bis zu sechs Monate lang warteten Betroffene im Jahr 2022 in Deutschland auf die erste Therapiestunde. Etwa doppelt so lange wie zwei Jahre zuvor.

Dieser Missstand befördert zweifelhafte Diagnosekriterien per Swipe. Denn wo medizinische Versorgung fehlt, bleibt Betroffenen allzu oft keine andere Möglichkeit als die Selbstdiagnose.

Das nicht in jedem Fall schlecht. Positiv ist etwa die Aufmerksamkeit, die das Thema mentale Gesundheit durch immer mehr Mental-Health-Content erlangt. Wenn Betroffene in (sozialen) Medien präsent sind, werden psychische Erkrankungen enttabuisiert. Allerdings kann diese positive Wirkung auch ins Gegenteil umschlagen, wenn das gesteigerte Bewusstsein in der Bevölkerung nicht mit mehr Versorgungskapazitäten einhergeht.

In diesem Fall setzen sich dann mitunter auch zweifelhafte „Lösungen“ für die selbstdiagnostizierten Störungen durch. Die vermeintlichen Heilsangebote reichen von ominösen Supplements über zwielichtige Coaching-Programme bis zu überteuerten Luxusurlauben.

Echte Versorgung statt TikTok-Therapie

Und dann sind selbsternannte „Mental-Health-Coaches“ plötzlich einflussreicher als ausgebildete Therapeut:innen. Menschen mit ernsthaften psychischen Erkrankungen bleiben dabei jedoch auf der Strecke. Denn: Wer glaubt, ADHS mit ein paar Lifehacks in den Griff zu bekommen, wird bitter enttäuscht. Eine Neurodivergenz lässt sich nicht mit Checklisten oder Pomodoro-Techniken therapieren.

Umso wichtiger ist, dass wir mehr Versorgungsmöglichkeiten für die Betroffenen psychischer Krankheiten und Divergenzen schaffen. Und gleichzeitig sollen wir auch anerkennen, dass nicht jede Verhaltensweise ein Symptom und nicht jede Charaktereigenschaft gleich pathologisch ist. Manchmal sind Menschen einfach nur Menschen. Mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften und Erfahrungen. Und ganz ohne Hashtag.

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Author: Carla Siepmann

#breakpoint #diagnose #scrollen

2025-01-21

@lenko Yep - the Breakpoint 2007 demo competition had entry size limit of 128MB. The didn't need even one :D

This video of the fr041: debris being show to live audience at the #Breakpoint 2007 #demoparty is bonkers: youtube.com/watch?v=4BMH9K1UDK8

The crowd goes totally nuts. Love it!

#demoscene

Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2024-12-22

Breakpoint: Merry Cringemas

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

BreakpointMerry Cringemas

Zum Weihnachtswahlkampf versuchen sich die Parteien in sozialen Medien an Memes. Doch leider scheitern sie kläglich bei dem Versuch, jung und cool zu wirken. Dabei war 2024 vieles – aber kein schlechtes Meme-Jahr. Unsere Kolumnistin präsentiert ihre fünf besten Politik-Memes des Jahres.

Parteipolitische Memes? Da geht noch was. – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Amin Alizadeh

Als wären wir von den politischen Geschehnissen dieses Jahres nicht genug gestraft, scheinen die Parteien die Memes für sich entdeckt zu haben. Irgendwelche Politikberater:innen werden ihnen wohl gesagt haben, dass sie damit die „jungen Leute“ für sich gewinnen könnten. Schließlich sind die Stimmen der Erstwähler:innen heiß begehrt wie nie. Anreiz genug also, sich mal richtig ins Zeug zu legen – sollte man zumindest meinen.

Doch nicht immer geht das gut. Die CDU postete mehrere Male das Template eines einfarbigen Tortendiagramms, mit viel Text und ohne Pointe. Ein Template ist eine bestimmte Vorlage, die je nach Nutzer:in angepasst wird – also beispielsweise eine Bildvorlage, die immer wieder um verschiedene Beschriftung ergänzt wird.

Danach folgen im CDU-Instagram-Feed weitere solcher Template-Memes, die das Wahlkampfteam wohl von einer Höhlenwand im Neandertal abgepaust hat.

Die SPD veröffentlichte derweil eine Collage mit Olaf-Scholz-Bildern, die man wohl nur im überhitzten Dachgeschoss des Willy-Brandt-Hauses unterhaltsam finden kann. Die Grünen posten währenddessen Horoskope über die Parteien als Sternzeichen. Aua. Und alle drei Parteien sowie die CSU haben Anfang Dezember ihren Spotify-Jahresrückblick hochgeladen. Bei der CSU kann man die „Top Flops der Ampel“ ansehen, die SPD präsentiert ihr Spitzenpersonal als Hits des Jahres. Gähn. Einfallsreich war nichts davon. Nur die FDP möchte ihren frugalen schwarz-gelben Feed offensichtlich nicht mit Bildchen und Templates versauen. Doppel-Gähn.

Statt also junge Wähler:innen mit Humor für sich zu gewinnen, vertreiben die Parteien sie mit cringen Memes. Und all das, obwohl 2024 kein schlechtes Meme-Jahr war. Höchste Zeit also, dass die Wahlkampfmanager*innen in Berlin im Wahlkampfendspurt noch etwas hinzulernen. Hier sind meine TOP 5 der besten Polit-Memes aus diesem Jahr.

Platz 5: Romantic President Lula

Den Anfang machen Memes für echte Liebhaber – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Brasiliens Präsident Lula da Silva ist dafür berüchtigt, andere Regierungschefs um den Finger zu wickeln – und das vor laufender Kamera. So wurden etwa nach der G20-Konferenz im vergangenen November etliche Bilder und Videos von Lula geteilt, wie er andere Staatschefs fest an sich drückt oder ihre Hände zu halten scheint. Ein Romantiker der alten Schule können von Tinder und Hinge abgestumpfte Zoomer da nur seufzen.

Auf besonders großen Widerhall gestoßen sind die Foto-Sessions mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron. Der wird in der GenZ-Politmemebubble schon seit Jahren als echter Loverboy gehandelt. Die Pressefotos der beiden Staatsmänner lassen die unbeleckte Beobachterin da nur wundern, ob man wohl gerade stört. Im auffallenden Kontrast dazu stehen übrigens Lulas Fotos mit Argentiniens Präsidenten Javier Milei. Dem Anarchokapitalisten schenkt Lula weder ein Lächeln noch eine Umarmung. Christian Lindners „Mehr Milei wagen“ würde dem FDP-Chef demnach mutmaßlich weder Wagenküsschen auf der Weltbühne noch Meme-Edits mit Herzchen zum Liebessoundtrack einbringen.

Die romantischen Lula-Memes zeigen: Wen Lula sympathisch findet, der bekommt Küsschen. Und wer Küsschen von Lula kriegt, dessen Gunst steigt auch in den Love-Edits der GenZ. Deren Bedeutung für die Meinungsbildung der Erstwähler:innen sollten auch die hiesigen Parteien nicht unterschätzen. Also, Herr Lindner: Wenn ich zwischen Sympathie und Wirtschaftsstrategie wählen müsste, würde ich an Ihrer Stelle an beidem arbeiten.

Platz 4: #womeninmalefiels

Als feministischer Trend gelobt, fand dieses Meme schnell Eingang in den TikTok-Journalismus: #womeninmalefields stellt die x-te Welle des liberalen Social-Media-Aktivismus dar. Dabei erzählten Frauen von ihren Erfahrungen mit Männern als hätten sie selbst wie diese gehandelt. Besonders politisch war dieser Trend meist nicht. Es gelang ihm dennoch, die Aufmerksamkeit auf patriarchale Verhaltensmuster und Machtstrukturen zu lenken.

Davon könnte so mancher Spitzenkandidat etwas lernen. Friedrich Merz zum Beispiel, der sich bislang nicht durch sein frauenpolitisches Engagement hervorgetan hat. Zu seinem Glück dauerte es nicht lange, bis der Trend, wie so oft bei viralen Memes, verfremdet wurde. Aus Frauen in Männerbereichen wurden die Männer in Frauenbereichen. Männer begannen Storys über ihre Erlebnisse zu posten – und schienen Frauen damit nicht selten „eins auswischen“ zu wollen.

Hier sollte Merz besser relaten können. Als männlicher Kanzlerkandidat der CDU bewegt er sich schließlich auf weiblichem Terrain, ein echter #maninfemalefields also! Doch leider erfüllt Merz damit genau die Erwartung, die der Gegentrend zum #womaninmalefields geweckt hatte: Es wirkt erzwungen und wirklich lustig findet es auch niemand.

Mein Rat an Friedrich Merz: Statt einen ausgelutschten Trend zum zigsten Mal nachzuahmen, besser einen eigenen setzen. Wie wäre es zum Beispiel damit, mit 69 einfach mal in Rente zu gehen?

Platz 3: Deutschlands frechster Arbeitsloser

Die Ampel hat uns drei Jahre lang den letzten Nerv geraubt – aber zum Ende ein paar herzhafte Lacher beschert. Der dritte Platz ist hausgemacht. Und damit gutes altes deutsches Mittelmaß.

Mit einem Knall ließ der Bundeskanzler seine bereits am Boden siechende Regierung platzen. Kurzerhand schmiss er Finanzminister Lindner vor die Tür. Ich glaube, es hat keine zehn Minuten gedauert, bis die ersten Memes darüber in meinem Instagram-Feed aufploppten. Das wohl populärste: „Christian Lindner – Deutschlands frechster Arbeitsloser“.

Eine solche Meme-Schnelligkeit hatte ich bis dato nicht erlebt. Der fast zeitgleiche Ablauf von Geschehen und Kommentierung in Memes zeigt, wie relevant diese für junge Social-Media-User für die Verarbeitung des Zeitgeschehens sind. Und sie fanden prompt Rezeption: Selbst während eines Pressestatements des Ex-Ministers musste er sich die Frage gefallen lassen, wie er mit der Bezeichnung als „Deutschlands frechsten Arbeitslosen“ umginge.

Ja, es hat gutgetan, über Lindner und die FDP zu lachen – aber das können wir auch ohne Memes tun. Und so erstaunlich es war, dass Olaf Scholz für einen Moment Entschiedenheit und Führungsstärke zeigte – das Momentum hat er ebenso schnell wieder verspielt. Zu lange gezögert, zu viel gezaudert und damit auch kein neues Meme-Potenzial geschaffen. Mit Abwarten und Ruhe bewahren kommt man nicht auf Platz zwei dieser Liste. Das geht – man muss es leider so zynisch sagen – nur mit Waffengewalt.

Platz 2: Luigi Mangione

Auf Platz zwei ist Amerikas „Held der Stunde“. Nach der Tötung des Krankenversicherungschefs Brian Thompson lechzt das Internet förmlich nach dem mutmaßlichen Mörder. Jung, revolutionär, gutaussehend lautet die Devise. Kaum war der Verdächtige festgenommen, überfluteten seiner neugewonnenen Fans die sozialen Medien regelrecht mit sogenannten Thirst Traps über Luigi Mangione. „Mama, I’m in looove with a criminal“, dröhnt Britney Spears aus jedem zweiten TikTok und Reel entgegen.

Gefeiert wird der 26-Jährige aber nicht nur aufgrund seiner physischen Attribute. Denn schon lange bevor seine Identität bekannt war, fand der Mord großen Zuspruch in den sozialen Medien – weil ihm der CEO eines verhassten Versicherungskonzerns zum Opfer fiel. Der Zuspruch zeigt: Die US-amerikanischen Zoomer haben offenbar genug vom friedlichen Protest gegen ein System, das ihre Gesundheit zur Disposition von Aktionären stellt, während die Dividenden der Konzerne stetig ansteigen.

Viele von ihnen befürworten radikalere Vorgehensweisen. Von links wie von rechts ist Forderung nach mehr Widerstand gegen das kapitalistische System zu vernehmen. Die Memes tragen dazu bei, die Klassenverhältnisse ins kollektive Bewusstsein zu bringen. Dieses Potenzial könnten auch die deutschen Parteien zu ihren Gunsten nutzen – wenn sie nur besser memen würden. Platz eins zeigt aber auch, dass Meme-Trends nicht erzwungen werden können.

Platz 1: Coconut tree

Der erste Platz des Polit-Meme-Rankings gebürt dem wichtigsten globalen Politereignis in diesem Jahr: die US-Präsidentschaftswahl. Einen heißen Sommer im „brat“-Modus haben TikTok, Instagram und Co. erlebt. Und eine schien davon besonders zu profitieren: Kamala Harris.

Nachdem die „brat“-Sängerin charli xcx die Präsidentschaftskandidatin als „brat“ bezeichnet hatte, füllte sich die gesamte demokratische Social-Media-Bubble mit der Bezeichnung. Besonders beliebt war auch Harris ansteckendes Lachen sowie ihre Aussage „You think you just fell out of a coconut tree? You exist in the context of all in which you live, and what came before you.“ Zu Deutsch: „Denkt Ihr, Ihr seid einfach aus einer Kokospalme gefallen? Ihr existiert im Kontext von allem, in dem ihr lebt und was vor Euch da war.“

Sound-Snippets wurden erstellt, Edits hochgeladen, Memes gepostet. Überall waren die Worte „coconut tree“ zu hören, Harris‘ Anhängerinnen verzierten ihre Social-Media-Profile mit einem Kokosnuss- und einem Palme-Emoji. Die Kokosnuss selbst avancierte zum Symbol für den demokratischen Social-Media-Wahlkampf.

Dieses Meme zeigt wie kein anderes, dass deren Erfolg maßgeblich von seinem Kontext abhängt. Memes können nicht erzwungen werden, sondern sind das Ergebnis eines kollektiven Prozesses, bei dem sich eine Vielzahl an Menschen dazu entscheidet, einen Zusammenhang so unterhaltsam zu finden, dass es ihn reproduziert. Das lösen die Memes der Parteien aktuell nicht aus – weder setzen sie einen solchen Prozess in Gang (denn sie sind nicht witzig genug) noch knüpfen sie an einen bestehenden Trend an (deshalb werden sie nicht als witzig wahrgenommen).

Meme-Materialismus: Cool ist, wer cooles tut

Der beste Weg, Aufmerksamkeit durch Memes zu erlangen, ist etwas „Memehaftes“ zu tun: Also zum Beispiel mit Staatschefs Händchen zu halten oder den eigenen Finanzminister hochkant rauszuwerfen.

Markus Söder hat kürzlich im Bundestag gesagt: „Ich kenne keinen, der uncooler ist als Sie, lieber Herr Scholz“. Im Sinne der Meme-Entstehung in sozialen Medien ist das jedoch falsch. Jemand wird als cool wahrgenommen, wenn er coole Sachen macht. Als Scholz seinen Finanzminister Lindner rauswarf, ritt er vorübergehend die Meme-Welle. Währenddessen versucht Söder vehement und seit einer gefühlten Ewigkeit, mit seinen Essensfotos memehaft zu werden – und scheitert kläglich. Man könnte es den Meme-Materialismus nennen: Nicht die Memes prägen, wie Menschen über Politik denken, sondern tatsächliche Handlungen beeinflussen, wie Menschen über Politik denken – und diese Stimmung wiederum schlägt sich in Memes nieder.

Statt sich also die Köpfe darüber zu zerbrechen, wie sie coole Memes kreieren und junge Wähler:innen für sich gewinnen können, sollten sich Parteien lieber Gedanken darüber machen, wie sie es etwas Cooles tun können. Dann kommen die Memes von ganz allein. Und vielleicht kommt am Ende ja sogar auch gute Politik dabei heraus.

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Author: Carla Siepmann

#breakpoint #cringemas #maninfemalefields #merry #womaninmalefields #womeninmalefields #womeninmalefiels

Breakpoint: Merry Cringemas

Tom Clancy's Ghost Recon® Breakpoint is it any good/worth buying?

In the Past i played "Future Soilder" and liked it very much but since then never again touched a Titel of this Series.

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Tom Clancy's Ghost Recon® Breakpoint
Claudio Piresclaudiocamposp
2024-11-12

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Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2024-10-27

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

BreakpointEine versachlichte Romanze

Mit Dating-Apps suchen wir nach Partner:innen. Doch finden tun wir vor allem den Dopaminrausch beim nächsten Swipe und Selbstbestätigung im folgenden Like. Diesen Markt müsste niemand ohne Match verlassen. Und doch bleiben wir auf der Suche. Und sei es nur nach ein wenig mehr Aufregung.

Wo sind all die Schmetterlinge hin? – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Boris Smokrovic

„Als Kind fand ich Karla Kolumna toll und wollte auch immer rasende Reporterin werden“, texte ich irgendwo ins Nichts hinein. Ob das überhaupt stimmt, weiß ich selbst nicht. Aber immerhin ist es eine Antwort auf eine dieser allzu vagen, automatisch generierten Fragen, auf die idealerweise allzu persönliche Auskünfte folgen sollten. In diesem Fall ist es die Frage: „Was war dein Traumjob als Kind?“.

Zum ersten Mal in meinem Leben nutze ich eine Dating-App. Und zum gefühlt hundertsten Mal in meinem Leben beantworte ich eine Frage, von der ich weiß, dass mein Match die Antwort genauso wenig interessiert wie seine Nachricht mich. Und doch klebe ich förmlich an meinem Handy und schreibe zehn, zwanzig, dreißig Personen parallel. Allesamt Menschen, die ich bis vor wenigen Stunden nicht kannte. Und deren Nachrichten mich – ehrlich gesagt – ebenso anrühren wie der Anblick eines Kieselsteinvorgartens im regnerischen Kölner Herbst.

Der Swipe ins Glück

Erich Kästners Gedicht „Sachliche Romanze“ beschreibt ein Paar, das bereits solange zusammen ist, dass es sich nichts mehr zu sagen hat. Gefühl- und lustlos scheint ihr Verhältnis, voneinander abgewandt. Dass eine Liebesgeschichte so endet, ist plausibel. Nicht aber, dass sie so beginnt. Eigentlich sollte sie mit einem Kribbeln in der Brust beginnen und einem heißen Gefühl auf den Wangen. Und doch ist es inzwischen üblich, einen Partner auf ebenjenem Weg zu suchen, der so ökonomisiert ist, dass die Schmetterlinge im Bauch gar nicht erst ankommen.

Dabei ist es nicht das Schreiben, das den Thrill ausmacht und es kribbeln lässt – das Swipen ist es. Es ist der Schub von Adrenalin vor dem nächsten Fingerwischen. Denn danach könnte auf meinem Bildschirm das Foto eines Menschen auftauchen, von dem ich mir vielleicht, nur vielleicht, vorstellen könnte, beim vermeintlichen „Deeptalk“ via Textnachricht mehr zu empfinden als beim Beantworten einer Arbeits-E-Mail. So wie ich beim Scrollen durch soziale Medien immer hoffe, das nächste Video könnte meine Dopaminrezeptoren zum Glühen bringen. In den vergangenen Tagen konnte ich mich deshalb kaum von meiner Dating-App lösen, zu groß war das Verlangen nach dem nächsten Kick.

Ein Marktplatz voller Menschen

Statt niedlicher Hundevideos oder unterhaltsamer Vlogs sieht man hier jedoch Menschen, deren Profile sich lesen wie Produktbeschreibungen auf Ebay. Er, 23, 189 cm groß, Wassermann, hat keine Kinder, studiert und sucht „Intimität ohne commitment“. Ja oder nein? Die Entscheidung fällt meist in unter drei Sekunden. An einigen Profilen bleibe ich hängen, um dann zu entscheiden, dass mir sein Musikgeschmack nicht gefällt oder die Haare zu kurz geschnitten sind. Und genauso wird mein Profil täglich hunderten von Menschen angezeigt, die sich ebenso binnen Sekunden entscheiden, ob sie sich möglicherweise in mich verlieben könnten oder nicht. Jeder Swipe ist eine Entscheidung, ob dieses Profil einen unserer limitierten Likes wert ist.

Dabei betrachten wir nicht einmal die Menschen, sondern lediglich deren Inserate. Nur dass viele dieser Werbungen nicht mal auf Temu verwendet werden könnten. Reihenweise Fotos von Menschen, die im Holocaust-Mahnmal posieren oder für ihr Werbebild am Pissoir stehen. Und eine Fülle an Anmachsprüchen, die schon meiner Großmutter nicht mehr als ein Gähnen abgerungen hätte.

Es ist ein ernüchternder Wettbewerb um Aufmerksamkeit. Darum, dass das Auge der potenziellen Partnerin doch hängen bleibt, sie dem Profil ein paar Sekunden mehr ihrer Zeit schenkt und dann hoffentlich ein Like vergibt. Je mehr Partyfotos, Beschreibungen von Geschlechtsorganen und Spiegel-Selfies auf meinem Bildschirm aufflackern, desto mehr hinterfrage ich, wonach ich hier eigentlich suche.

Gute Unterhaltung, solange wir nicht sprechen

Doch dann ist es wieder da, das kurze Aufblitzen meines Screens, auf das meine unterkühlten Serotoninempfänger gleich anspringen: „It‘s a Match!“, leuchtet da auf meinem Handy auf. Irgendwie fühlt es sich gut an, dieser fremden Person zumindest so weit zu gefallen, dass sie einmal mit dem Finger von links nach rechts über den Bildschirm gestrichen hat. Eine Person, die nichts weiter von mir kennt als fünf Fotos, meine Größe und eines meiner Hobbys. Nur kurz aber dauert der Schub an, bevor ich die Benachrichtigung wegklicke – und weiter durch die mir noch unbekannten Profile swipe.

Ob diese Person mir schreibt oder nicht, das ist letztendlich egal. Ich hatte schon viele Matches, bei denen niemand dem anderen eine Nachricht gesendet hat. Denn worüber sollen wir uns schon unterhalten? Wir kennen uns ja nicht. Und ich habe auch Besseres zu tun – weiter swipen zum Beispiel. Am besten unterhalten sind wir, wenn wir nicht miteinander sprechen. Denn warum sollten wir zäh und mühselig eine Beziehung zu einer Person aufbauen, von der wir selbst nichts wissen, wenn zwei App-Icons weiter die nächste Dosis Glücksgefühl wartet.

Einfach, ökonomisch, gut

Es ist einfach, einen möglichen Partner über eine Dating-App zu finden. Vom Like bis zum vereinbarten Date braucht es mitunter weniger als eine Stunde. Doch die Art des Kennenlernens könnte kaum gefühlloser sein. Statt zwei Menschen, die einander mögen, stehen sich beim Online-Dating zwei beworbene Produkte gegenüber, die dem jeweils anderen Betrachter ausreichend gut gefallen, um sie aus dem Schaufenster herauszunehmen. Hier sind keine Funken geflogen, sind keine Schmetterlinge geflattert. Hier haben Daten überzeugt, die man auf seinem Bildschirm überflogen hat.

Das ist legitim. Es ist effizient. Es spart Zeit. Und so ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Paare sich über Dating-Apps kennenlernen. Vielleicht werde ich ja auch noch erfolgreich sein – auf der Suche nach jemanden, dessen Kindheitsheld zu meiner Heldin passt. Aber wenn ich es mir recht überlege – Karla Kolumna konnte ich eigentlich nie wirklich leiden.

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Author: Carla Siepmann

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#breakpoint #romanze #versachlichte

Breakpoint: Eine versachlichte Romanze
Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2024-09-29

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

BreakpointTikTok ist schuld, oder?

Warum ist die AfD gerade bei jungen Wähler:innen so erfolgreich? Politische Kommentator:innen suchen den Grund oft in Sozialen Medien. Doch das greift zu kurz und verkennt den Kern des Problems, findet unsere Kolumnistin.


29.09.2024 um 11:34 Uhr
Carla Siepmann – in Demokratiekeine Ergänzungen Führt die Beliebtheit auf TikTok direkt zum Wahlerfolg? – Alle Rechte vorbehalten IMAGO / Guido Schiefer | Bearbeitung: netzpolitik.org

TikTok ist schuld. Ja, Tiktok ist schuld an den erdrückenden Wahlerfolgen der AfD in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Die Video-Creator:innen der AfD sind einfach so irrwitzig gut in dem, was sie tun, dass die anderen Parteien von Anfang an keine Chance hatten. So wie auch die bestechend ansprechenden Plakate der Nazis Anfang der 1930er Jahre schlichtweg so überzeugend waren, dass die Deutschen einfach NSDAP wählen mussten. Und zwar in ähnlicher Stärke wie heute die AfD bei den vergangenen drei Landtagswahlen.

So mächtig ist TikTok also geworden. So mächtig, dass es sich scheinbar kurzerhand von den Bildschirmen gelöst und die Menschen geradezu gewaltvoll dazu genötigt hat, Nazis zu wählen. Oder vielleicht hat es kurzerhand selbst einige Millionen Kreuze für die AfD gesetzt. Da machste nix. Oder?

Junge Menschen wählen rechts

Groß soll der Einfluss TikToks vor allem auf das Stimmverhalten junger Wählergruppen gewesen sein. Denn bei den Unter-24-Jährigen war die AfD besonders erfolgreich. In Thüringen, Sachsen und Brandenburg schnitt die AfD in dieser Altersgruppe einige Prozentpunkte besser ab als in der gesamten Wähler:innenschaft und wäre bei jungen Wähler:innen demnach stärkste Kraft.

Und überall in der Republik, ob in Talkshows, Leitartikeln oder Kommentarspalten wundert man sich: Woran hat’s gelegen? TikTok – lautet oftmals die Analyse. Die AfD wisse die sozialen Medien nun mal für sich zu nutzen und die anderen Parteien eben nicht so sehr.

Lange wurde der Einfluss sozialer Medien auf die politische Meinungsbildung, insbesondere bei jungen Menschen, vernachlässigt. Bis der Politologe Johannes Hilje seine Untersuchungen zur Social Media-Strategie der Parteien veröffentlichte. Das Ergebnis: Die AfD sei auf TikTok erfolgreicher als alle anderen Parteien zusammen. Und seitdem kann TikTok gar nicht mehr oft genug als Grund für die Radikalisierung junger Menschen genannt werden.

TikTok würde Hitler wählen, oder?

Es ist richtig, dass populistische und rechtsradikale Inhalte auf TikTok großen Anklang finden. Aufmerksamkeit mit seinem Erfolg auf TikTok zog im Juni etwa der Spitzenkandidat der AfD zur Europawahl, Maximilian Krah, auf sich. Doch der Content der AfD ist nicht der einzige, der auf TikTok millionenfach geklickt wird.

Aktuell trenden auf TikTok Clips mit Adolf Hitlers KI-generierter Stimme. Hitler selbst wird zur Ikone stilisiert und seine Verbrechen relativiert. Mal sind die Bilder dazu nicht mit dem Nationalsozialismus assoziiert und mal beziehen sie sich auf faschistische Motive wie etwa einen großen Eroberungskrieg in Europa. In den Kommentaren schwärmen die Fans vom „Führer“ oder vom „Maler“, wie sie den Diktator oftmals nennen. Eine Anspielung auf Hitlers gescheiterte Existenz als Künstler.

An der Oberfläche wird genug gekratzt

Diese Entwicklungen sind beunruhigend und gefährlich. Und sie haben großen Einfluss auf die politische Orientierung junger Menschen. Aber: Sie als Ursache für das rechte Wahlverhalten von Jungwähler:innen darzustellen, ist zu kurz gegriffen. Propaganda allein, ob über soziale Medien oder Wahlplakate, führt nicht dazu, dass über ein Drittel der jungen Wähler:innen Faschist:innen ihre Stimme gibt. Und ehrlich gesagt, wundert es mich überhaupt nicht, dass es dazu gekommen ist.

Jugendlichen wird oft vorgeworfen, sie würden sich zu sehr mit sozialen Medien beschäftigen. Ich finde, gerade müsste man diesen Vorwurf politischen Kommentator:innen machen. Denn während es richtig ist, dass der Erfolg der AfD auf TikTok und Co. bedeutend für ihren Anklang bei jungen Wähler:innen war, liegt das Hauptproblem tiefer.

Keine Politik für uns, keine Stimme für euch

In den vergangenen Jahren konnte man das Gefühl bekommen, die deutsche Bevölkerung bestünde nur aus Ü50-ern. Jugendliche jedenfalls schienen nicht teil des Volks zu sein, dass die Bundesregierung vertreten soll.

Investitionen werden zugunsten der Schuldenbremse aufgeschoben, der Klimaschutz sowieso. Dass Menschen, die heute die Schule abschließen, mal eine auskömmliche Rente erhalten werden, glaubt lange keiner mehr. Jeder Bildungsvergleich ist ein neuer Schock, obwohl es ja eigentlich niemanden überraschen dürfte, denn die schwarzen Zahlen sind ja wichtiger als die jungen Leute. Der Mindestlohn gilt noch immer nicht für Minderjährige, stattdessen steigen die Mieten für WG-Zimmer mit jedem Jahr weiter. Jedes fünfte Kind in Deutschland lebt in Armut. Aber Hauptsache, das Dienstwagenprivileg bleibt bestehen.

Klar, nicht alles davon lässt sich in der Praxis direkt gegeneinander aufwiegen. Aber dennoch kommt bei jungen Menschen der Eindruck an, dass sie nicht wichtig sind bei der politischen Entscheidungsfindung.

72 Prozent der Jugendlichen sind überzeugt, dass sich Politiker:innen in Deutschland nicht viel darum kümmern, was Jugendliche denken. Und ganze 78 Prozent haben nicht das Gefühl, beeinflussen zu können, was die Regierung tut. Das zeigt eine Studie der Universität Bielefeld aus dem Juli dieses Jahres.

Frust trifft auf Nährboden

Es ist fatal, wenn Menschen in einer Demokratie das Gefühl haben, dass ihre Vertreter:innen sich nicht für sie interessieren und dass sie deren Politik nicht beeinflussen können. Und es ist erstaunlich, dass dieses Ergebnis nicht wie der Skandal behandelt wird, der er ist.

Viele junge Menschen sind frustriert. Das zeigen zahlreiche Umfragen und ich erlebe es selbst täglich im Gespräch mit Gleichaltrigen. Es ist das Gefühl, dass es Volksvertreter:innen mehr um die Stimmen junger Menschen geht als um ihre Bedürfnisse. Das macht viele wütend. Wer den Erfolg der AfD stattdessen hauptsächlich mit ihrer TikTok-Strategie begründet, verkennt diesen Umstand.

Ja, es ist wichtig, dass demokratische Parteien ihre Social-Media-Präsenz verbessern, um mehr junge Menschen zu erreichen. Am Wichtigsten wäre jedoch, Politik für junge Menschen zu machen – eine Politik, die ihre Lebensrealitäten konkret verbessert und ihnen das Gefühl gibt, wahr- und ernstgenommen zu werden.

Denn ohne den richtigen Nährboden kann faschistische Propaganda nicht fruchten. Doch es sieht so aus, als hätten politische Entscheider:innen genau diesen geschaffen.

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Author: Carla Siepmann

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#breakpoint #schuld #tiktok

Breakpoint: TikTok ist schuld, oder?

Aliens Ate My Demomaker - breakpoint 2005 invitation by mfx

peertube.automat.click/videos/

Everything is Under Control - The Breakpoint 2009 Invitation by mfx

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2024-05-01

Das Spiel Tom Clancy’s Ghost Recon: Breakpoint (2019) vollständig durchgespielt (Deutsch, ohne Kommentare).

Jetzt anschauen (Playlist):
youtube.com/playlist?list=PLeJ

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Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2024-03-24

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

Andrew Tate ist bekannt für seine frauenfeindliche Hetze und chauvinistischen Parolen im Netz. Über soziale Medien verbreitet der ehemalige Kickbox-Weltmeister ein Weltbild, das geprägt ist von einem unverkennbaren Frauenhass, Verschwörungstheorien, Leistungsfetischismus und der Idee, dass einige Menschen anderen überlegen sind.

Am 12. März wurde Tate erneut in Rumänien verhaftet: Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung und Vergewaltigung lauten einige der Vorwürfe gegen den 37-Jährigen. Auch sein Bruder ist angeklagt. Andrew Tate betrieb unter anderem ein Webcam-Unternehmen. Vor den Kameras arbeiteten Frauen, die Andrew Tate vorher „rekrutiert“ hatte.

Bereits im Dezember 2022 wurde Andrew Tate in Rumänien verhaftet, wo er lebt. Er kam 2023 jedoch mit der Auflage frei, das Land nicht verlassen zu dürfen. Tate hat die amerikanische und britische Staatsbürgerschaft, ihm droht eine Auslieferung nach Großbritannien. Eine Gerichtsverhandlung fand bislang nicht statt.

Mit Zigarren zum Erfolg

Jung, männlich und unzufrieden: Das ist die Zielgruppe, mit der Andrew Tate arbeitet. Er präsentiert sich seinen Fans, wie er Zigarre raucht, Gewichte im Gym drückt und dabei die Tattoos auf seinem nackten Oberkörper zeigt. Er redet energisch auf die Zuschauer ein. Er spricht darüber, wie sie erfolgreich werden, wie sie Geld verdienen können, wie oft sie trainieren sollten und wie sie mit Frauen umzugehen haben. Dabei spricht Tate unverblümt davon, Frauen zu schlagen, zu erniedrigen, sie auszubeuten. Er beleidigt mutmaßliche Opfer seiner Gewalt und ermutigt andere Männer, es ihm gleich zu tun.

Doch mit Postings in sozialen Medien ist es nicht getan: Tate betreibt eine Website namens „Hustler’s University“ – frei übersetzt: „Universität der Macher“. Dort verkauft er Online-Kurse, in denen die Teilnehmer angeblich lernen, wie man „Geld generiert“; erfolgreich, gar ein Millionär wird – wie er selbst einer sei. Für 49 Euro im Monat ist man dabei. Wer andere davon überzeugt sich anzumelden, erhält einen Teil des Abopreises.

Auch wenn man von dem angeblich alpha-igsten Alpha-Male aller Zeiten mehr hätte erwarten können als das tausendste Schneeballsystem, geht seine Strategie auf: Tates Bekanntheit ist enorm. Auf TikTok wurden Videos mit dem Hashtag „Andrew Tate“ über 13 Milliarden Mal geklickt.

Millionen folgen dem Frauenhass

Andrew Tate schafft die Vorstellung einer neuen Männlichkeit: Härter, brutaler, reicher, skrupelloser. So inszeniert sich der bekennende Gewalttäter als Vorbild für zahllose junge Männer.

Dazu nutzte Tate seine Präsenz in verschiedenen sozialen Medien, auf denen er mehrere Millionen Follower versammelte. Seine Parolen sind gezielt prägnant, er adressiert die Emotionen der Zuschauer; gar von „Meme-Baiting“ ist die Rede. Das bedeutet, so plumpe bis hin zu lächerlichen Aussagen zu vermarkten, dass diese aufgrund ihrer „Memehaftigkeit“ geteilt und so immer weiter verbreitet werden.

Im August 2022 reagierten die großen Plattformen auf seine Hassreden und Aufrufe zu Gewalt: Facebook, Instagram und Twitter sperrten seine Accounts. Auch auf TikTok und Youtube wurden mit ihm assoziierte Profile später deaktiviert. Doch Tate ist mittlerweile wieder teilweise zurückgekehrt.

Ende des Jahres 2022, nachdem der bekannte Tech-Milliardär Elon Musk die Plattform gekauft hatte, ist Tates Account auf Twitter wieder freigeschaltet, genau wie die Accounts vieler anderer Hassverbreiter und Rechtsradikaler. Dort sendet Tate nun im Stundentakt an seine mittlerweile über neun Millionen Follower.

Sperren für die Freiheit?

Diese toxische Form der Maskulinität, die Tate propagiert, ruft völlig frei und unverhohlen dazu auf, Frauen Gewalt anzutun oder queere Menschen auszugrenzen. Seine Hassrede im Netz hat das Potenzial, Millionen junger Männer aufzuwiegeln.

Wäre es da nicht naheliegend, eine erneute Sperrung seines Accounts zu fordern – und ähnliche Hassredner gleich mit ihm aus den sozialen Medien zu verbannen?

Die Möglichkeit, Accounts zumindest zeitweise zu sperren, wenn von diesen beispielsweise Straftaten begehen, forderte auch die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) 2022 auf der re:publica in einem Vortrag mit dem Titel „Sperren für die Freiheit“. Sie argumentierte dafür, dass Accountsperrungen in Deutschland richterlich angeordnet werden sollen. Das trüge vor allem zum Schutz marginalisierter Gruppen vor Gewalt im Netz bei.

„Es geht darum, effektiv und rechtsstaatlich sauber Accounts jedenfalls vorläufig auszuschalten, mit denen digitale Gewalttaten begangen werden“, schreiben Sina Laubenstein und Ulf Buermeyer von der Organisation.

Seine Jünger verbreiten seine Ideologie weiter

Ein Problem dabei ist allerdings immer, dass eine Person, die eine Straftat durch das Internet verübt hat, nicht nur (hoffentlich) angemessen bestraft wird. Ihr Recht, ihre Meinung frei zu äußern, wird zusätzlich präventiv durch die Accountsperrung eingeschränkt. Die Sperrungen greifen also in digitale Freiheitsrechte ein.

Strafanzeigen jedoch laufen oftmals ins Leere, weil beispielsweise die Identität der User nicht festgestellt werden kann oder sich diese im Ausland aufhalten. Bei der von der GFF vorgeschlagenen Methode der Sperrungen ist irrelevant, wo sich die Person hinter dem betroffenen Accounts aufhält und ob die Identität der User ermittelt werden konnte.

Im konkreten Fall von Andrew Tate ist unklar, wie wirksam eine solche neuerliche Sperrung tatsächlich wäre. Schließlich konnte Tate seit seiner Entsperrung auf Twitter seine Popularität signifikant ausbauen. Auch auf den Plattformen, auf denen Tate weiterhin nicht selbst einen Account betreiben kann, trenden Videos von ihm. Er wird in rechte Talks eingeladen und die Videos veröffentlicht.

Seine Jünger tun schon lange das für ihn, was eine Accountsperrung vermeiden sollte: Seine Aufrufe zu Gewalt, seine Beleidigungen und seinen Hass weiterverbreiten. Haben Accounts also bereits eine große Reichweite oder andere Wege, Menschen zu erreichen, sind sie wenig effektiv.

Eine schnelle Lösung gibt es nicht

Wie also umgehen mit Andrew Tate und Co.? Auch wenn die Ahndung Tates mutmaßlicher Verbrechen in Rumänien und Großbritannien Erfolg haben sollte, wird das die Weiterverbreitung seines Hasses kaum verhindern können. Accountsperrungen sind, zumindest in diesem Fall, ebenso nicht vielversprechend. Das Löschen von mit Tate assoziierten Inhalten in den sozialen Medien ist bei der schieren Menge nicht umsetzbar – und bei fehlender strafrechtlicher Relevanz ebenso wenig legitim.

Es ist erschreckend zu beobachten, wie Galionsfiguren wie Andrew Tate Millionen junger Menschen mit ihrer Hetze animieren, es ihnen gleich zu tun. Doch kaum eine staatliche Maßnahme scheint geeignet, das zu verhindern. Der toxischen Männlichkeit und der damit verbundenen Misogynie sowie Queerfeindlichkeit kann langfristig nur entgegen gewirkt werden, wenn Politik und Gesellschaft gegen diese Formen des Menschenhasses aktiv werden.

Ein möglicher Lösungsweg muss staatliche Maßnahmen mit mehr ziviler Aufmerksamkeit für das Thema vereinen: Es braucht eine konsequentere Strafverfolgung, mehr Anlaufstellen für die Opfer von Gewalt im Netz sowie verbesserte Meldefunktionen auf den Plattformen. Gemeinsam könnten sie helfen, die Gefahr zu lindern, die von Andrew Tates Ideologie ausgeht. Die Hoffnung auf eine schnelle Lösung des Problems scheint aktuell jedoch unbegründet.

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Author: Carla Siepmann

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#alpha #breakpoint #epidemie #mannlichkeit #toxischer #variante

Breakpoint: Variante Alpha – Eine Epidemie toxischer Männlichkeit

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