#CarmenWegge

Carla Siepmann - netzpolitikgastautor.in@extradienst.net
2025-10-09

“Tabu in einem Rechtsstaat”

Bundestag zu Chatkontrolle: „Anlasslose Überwachung ist ein Tabu in einem Rechtsstaat“

Aus einer Diskussion im Bundestag wird deutlich, dass es auch im Parlament eine breite Ablehnung der Chatkontrolle gibt. Viele Abgeordnete warfen der Regierung ihr langes Schweigen vor.

Am Donnerstag haben Bundestagsabgeordnete in einer sogenannten Aktuellen Stunde über ihre Position zur Chatkontrolle debattiert.

Bei der Chatkontrolle handelt es sich um einen viel kritisierten Bestandteil einer EU-Verordnung, über die seit Jahren die Mitgliedstaaten im EU-Rat verhandeln. Damit könnten Anbieter von Kommunikationsdiensten auf Anordnung verpflichtet werden, die Kommunikation ihrer Nutzer:innen zu scannen – auch ohne konkreten Verdacht und auch bei verschlüsselten Nachrichten. Ziel ist es, nach Darstellungen von sexualisierter Gewalt gegen Kinder zu suchen, damit Treffer letztlich an die Polizei weitergeleitet werden.

Bislang hatte Deutschland, vertreten durch die inzwischen abgelöste Ampelregierung, die brisanten Vorschläge auf EU-Ebene nicht abgenickt. Nach langer Unklarheit verkündete die nunmehrige schwarz-schwarz-rote Bundesregierung am Mittwoch, sie werde einer „anlasslosen“ Chatkontrolle gemäß einem Vorschlag der dänischen Ratspräsidentschaft nicht zustimmen. Aber zu welchen Kompromissen sie im EU-Rat bereit wäre und ob es rote Linien bei der deutschen Position gibt, ist bislang nicht bekannt. Darum drehten sich auch viele Wortbeiträge der Abgeordneten.

„Auf einmal reagiert das Kabinett“

Donata Vogtschmidt von den Linken etwa warf der Bundesregierung ihr langes Schweigen vor. Wer wenige Tage vor einer entscheidenden Abstimmung nicht das Rückgrat für eine Positionierung mitbringe, verdiene kein Vertrauen, so die Obfrau der Fraktion im Digitalausschuss. Erst nach viel Protest habe sich etwas bewegt – „auf einmal reagiert das Kabinett“.

Besonders kritisierte sie in ihrer Rede Digitalminister Karsten Wildberger, der sich nicht zu dem Thema äußern wollte. Vogtschmidt sagte: „Es scheint, als hätten wir einen Minister, der weder Lust auf Digitales noch auf Politik hat.“

„Besser spät als nie“

„Besser spät als nie“, sagte Jeanne Dillschneider von den Grünen zur Positionierung der Regierung. Sie begrüßt in ihrer Rede ausdrücklich, dass die Bundesregierung den letzten dänischen Vorschlag ablehnt. Wie viele andere Redner:innen demokratischer Fraktionen forderte sie statt Chatkontrolle wirksame Maßnahmen zum Schutz von Kindern in der digitalen und analogen Welt. „Wir können diese Aufgabe nicht auf Big Tech oder Bots abwälzen“, so Dillschneider.

Abgeordnete insbesondere der Unionsfraktion betonten wiederholt, man sei schon immer gegen eine anlasslose Chatkontrolle gewesen. Dabei verwundert, dass eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums noch Anfang der Woche Nachfragen in der Bundespressekonferenz auswich.

Mehrere Unionsredner:innen zeigten sich genervt von den offenbar zahllosen Protestbriefen, -mails und -anrufen, die sie in den letzten Tagen erreicht haben. Von „mehr als 2.000 Nachrichten“ etwa sprach Johannes Rothenberger von der CDU, der seine erste Rede im Bundestag hielt. Damit werde „die Stimmung aufgeheizt“, beschwerte er sich.

Rothenberger ließ aber auch durchblicken, in welche Richtung sich die Position der Bundesregierung bewegen könnte. So begrüßte er ausdrücklich die Haltung des EU-Parlaments – dem späteren Verhandlungspartner des EU-Rats, sobald sich dort die EU-Länder einigen. Das Parlament bekannte sich etwa dazu, Darstellungen sexualisierter Gewalt konsequent zu löschen. Scans von Kommunikation dürften laut der Parlamentsposition nur nach einem richterlichen Beschluss bei verdächtigen Personen oder Gruppen stattfinden.

Nein zur Chatkontrolle, Ja zur Vorratsdatenspeicherung

Andere Unionsabgeordnete nutzten die Gelegenheit, die Ablehnung von Chatkontrolle mit einer erneuten Forderung nach Vorratsdatenspeicherung zu verbinden. Tijen Ataoğlu (CDU) kündigte dazu an, das Bundesjustizministerium werde dazu bald einen Gesetzesvorschlag vorlegen.

Unklar in ihren Ausführungen blieb, wie die Union zu Client-Side-Scanning steht. Das bedeutet, dass Kommunikation auf Endgeräten gescannt wird, bevor sie für den Versand verschlüsselt wird. Deutlich äußerte sich hingegen die Sozialdemokratin Carmen Wegge. Ihrer Meinung nach würde Client-Side-Scanning „vor deutschen Gerichten keinen Bestand haben“. Es greife tief in die Privatsphäre ein. „Anlasslose Überwachung ist ein Tabu in einem Rechtsstaat“, so Wegge, deren Worte an Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) erinnerten.

Über Fragen wie Client-Side-Scanning oder die Definition davon, was ein Anlass ist und ab wann etwas anlasslos geschieht, wird die Bundesregierung wohl für künftige Abstimmungen im EU-Rat weiter diskutieren müssen. Alle Redner:innen waren sich jedoch einig: Sie muss sich für den Schutz von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Das ist ein Ziel das alle unterstützen. Aber die Chatkontrolle, die wäre der falsche Weg.

Rebecca Lenhard von den Grünen drückte das so aus: „Kinder zu schützen, ist unsere Pflicht. Unsere Freiheit zu schützen, ist unsere Verantwortung. Beides gehört zusammen.“

Anna Biselli ist Co-Chefredakteurin bei netzpolitik.org. Sie interessiert sich vor allem für staatliche Überwachung und Dinge rund um digitalisierte Migrationskontrolle. Kontakt: E-Mail (OpenPGP), Mastodon, Telefon: +49-30-5771482-42 (Montag bis Freitag jeweils 8 bis 18 Uhr). Dieser Beitrag ist eine Übernahme von netzpolitik, gemäss Lizenz Creative Commons BY-NC-SA 4.0.

Karl TheodorKarl_Theodor
2025-05-23

@floppakid 👍 😍 😎 👯 🙏 Danke

Karl TheodorKarl_Theodor
2025-05-09

Ich habe eine Frage an die

Was macht ein schwer kranker "" dem seine private die mit einem bayerischen abgelehnt hat, dessen Selbstanbauernte kaputt ging - und der sich auf Privatrezept aus der Apotheke nicht leisten kann - und dadurch hilflos ist?

Ist das nicht kriminell und verfassungswidrig Menschen so zu behandeln, bei all dem evidentem Wissen?

Kein Cannabis trotz 15 Jahren Hanfaktivismus. Bittere Geschichte.
Karl TheodorKarl_Theodor
2025-04-15

Das verstößt laut gegen die Bayerische Verfassung und das : "Zum einen hat der Freistaat keine , und zum anderen greift sie mit den Regelungen unverhältnismäßig gegen die der Bayerischen und ein."
br.de/nachrichten/bayern/bayer

()

Karl TheodorKarl_Theodor
2025-04-15

Ist das rassistischen Ursprungs und im Grunde und gegen die ?

University of , Davis researchers have developed a new, neuroplasticity-promoting ... europesays.com/uk/21627/

auf dem Rücken unserer Kinder und Enkel?

Karl TheodorKarl_Theodor
2025-04-14

Ich habe wegen der von Herrn !

Darf ein demokratischer , die er selbst persönlich nicht leiden mag, die gesetzestreu sind, und lassen? Mit welchen macht er das?

Ist eine gerechtfertigt?

Gibt es ?

br.de/nachrichten/bayern/bayer

auf dem Rücken unserer Kinder und Enkel?

Karl TheodorKarl_Theodor
2025-04-08

😎 🙏 👯 dieontogenetischeseite.de/Epig

+++ WER geht mit mir vor das und vor den ?

+++ WER 😎 startet mit mir ein , um diese Aktionen zu finanzieren und öffentlichkeitswirksam zu einer besseren interdisziplinären Betrachtung der Thematik beizutragen?

+++ WER KANN MIR HELFEN? +++

Hintergrundinfos die wir gerne vor Gericht auf Evidenz prüfen lassen möchten. Screenshot 08.04.2025Bundesverfassungsgericht Merkblatt zur Verfassungsbeschwerde - Screenshot 08.04.2025
Karl TheodorKarl_Theodor
2025-04-03

DARAN arbeite ich zur Zeit - need help 😎 🙏 😀 bundesverfassungsgericht.de/Sh
Jeder kann mit der Behauptung erheben, durch die öffentliche Gewalt in einem seiner oder in einem seiner in Art. 20 Abs. 4, 33, 38, 101, 103, 104 GG enthaltenen Rechte verletzt zu sein
(Art. 94 Abs. 1 Nr. 4 a GG).
Das kann die eines Aktes der öffentlichen Gewalt feststellen, ...

Screenshot 03.04.2025 Internet Bundesverfassungsgericht 
PDF Drucksache Informationen zur Verfassungsbeschwerde 
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Downloads/DE/merkblatt.pdf?__blob=publicationFile&v=9
Karl TheodorKarl_Theodor
2025-03-11

Ob mir [uns] der Prof. Dr.
Vorsitzender der e. V. und Präsident des Deutschen Bundestages a. D. helfen kann?

+++ HELFEN?

+++ WOBEI?

Es ist ein brisantes Thema 😎 und betrifft unseren und seine Erfahrungen in "speziellen Themen", die die wohl gerne unter dem Teppich halten möchte.

Dieselben Fragen würde ich auch gerne Herrn und stellen.

Screenshot Internet 11.03.2025  Webseite Konrad-Adenauer-Stiftung

Prof. Dr. Norbert Lammert
Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. und Präsident des Deutschen Bundestages a. D.

Geboren am 16. November 1948 in Bochum; katholisch; verheiratet, vier Kinder.

Altsprachlich-humanistisches Gymnasium, Abitur 1967. Wehrdienst 1967 bis 1969. Anschließend Studium der Politikwissenschaft, Soziologie, Neueren Geschichte und Sozialökonomie an den Universitäten Bochum und Oxford (England) von 1969 bis 1975; Diplom 1972, Promotion zum Doktor der Sozialwissenschaften 1975. ... https://www.kas.de/de/mitarbeiter/detail/-/content/norbert-lammert2
Karl TheodorKarl_Theodor
2025-02-28

@AtesGuerpinar Lieber wie schaut es denn aus mit der ? Habt ihr schon ein Plädoyer aufgesetzt - mit Blick über den ? Ich würde gerne meinen Teil beitragen, nicht wegen der Partei, sondern wegen meiner universellen Verantwortung. Also, wie sieht es aus? und Dir vertraue ich, dass ihr das wuppt! 😎 😀 👍 Meine Erlebnisse [wird noch nicht verraten] 😍 sind auch ein Kapitel. Möchte die Zeit nicht missen.

28.02.2025 CRISPR_rEvolution - habe heute angefangen Kontakte aufzunehmen - Grafik "DIE HANFINITIATIVE" 2011 - 2022 - die selbst gestellte staatsbürgerliche Aufgabe war die vollständige Entstigmatisierung der Hanfpflanze  und der hanfaffinen Menschen zu erreichen. Die Menschen über die faschistischen, wirtschaftlichen und rassistischen, sowie die gesundheitlich schädlichen Wirkungen dieser "Politik", für Körper und Geist interdisziplinär aufzuklären. Dieser verwerflichen Neusprech-Politik, auf dem Rücken unschuldiger Menschen etwas entgegen zu setzen. Menschen zu helfen, die sich am wenigsten wehren können. Die kaputt zu machen ... DA MACHE ICH NICHT MIT, LIEBE CDU/CSU!
Karl TheodorKarl_Theodor
2025-02-25

Für und und : Wirklich evidente Informationen kann man da bekommen. Das sind die absoluten Spitzenleute, was die Forschung zu anbelangt.

cannabis-med.org/de [deutsch]

cannabis-med.org/ [english]

The aim of the International Alliance for Medicines () is to advance knowledge on , , the and related topics, especially their therapeutic potential.

Screenshot 2024 The Alliance for Cannabinoid Medicines - Vorstandsmitglieder
The aim of the International Alliance for Cannabinoid Medicines (IACM) is to advance knowledge on cannabis, cannabinoids, the endocannabinoid system, and related topics especially with regard to their therapeutic potential.

The mission is achieved in particular through the following actions:

Support for research into cannabis products and the endocannabinoid system;

Promotion of exchange of information between researchers, health care practitioners, patients and the public;

Preparation and dissemination of reliable information on the pharmacology, toxicology and therapeutic potential of cannabis and modulators of the endocannabinoid system;

Monitoring and documentation of national and international developments with respect to cannabinoid therapeutics;

Co-operation with other organisations and associations sharing the mission and goals of the IACM

The IACM declares that it is the right of doctors to be able to discuss the medicinal use of cannabis with their patients.
Karl TheodorKarl_Theodor
2025-02-25

Friedrich stößt auf heftige

Die -Debatte war der konservativen schon von Beginn an ein Dorn im Auge, ... , auch im Wahlprogramm für die macht die Partei von deutlich: „Die ist mit ihrem gescheitert.“ Sorge mache der Union vor allem, dass es weder den Konsum begrenze noch den zurückdränge. „Stattdessen erleben wir .“
cannabis-med.org/de/acm/mittei

Screenshot 23.05.2025 Presseschau: Ankündigung von Merz hat es in sich – ganze Branche gibt sich kampflustig (Der Westen)
Schon vor der Wahl macht Kanzlerkandidat Merz klar: Mit ihm wird es in einem Punkt kein Weiter-so geben. Gemeint ist die Cannabisgesetzgebung, die nach Auffassung von Friedrich Merz (CDU) zu einer „explodierenden Beschaffungskriminalität“ geführt habe. Doch es gibt Gegenwind!

Ankündigung von Merz hat es in sich – ganze Branche gibt sich kampflustig

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