Stell dir vor, es ist ein heißer Sommertag. Die Sonne brennt vom Himmel und du hast dich endlich entschieden, einen Ferienjob anzunehmen, um dir das neue Smartphone zu kaufen. Du hörst von einem Typen namens Ben, der ein Event-Unternehmen hat und Leute für den Aufbau eines Festivals braucht. Also gehst du hin.
Es ist 8 Uhr morgens, als du ankommst. Eine lange Schlange von anderen Bewerbern wartet schon. Ben sieht dich an und nickt: „Du bist dabei. Ich zahle dir 100 Euro, wenn du den ganzen Tag arbeitest.“ Du bist erleichtert und legst sofort los.
Im Laufe des Tages kommen immer mehr Leute dazu. Um 12 Uhr mittags holt Ben eine weitere Gruppe von Arbeitern. „Hey, helft mit, ich zahle euch gut“, sagt er. Die Leute fangen an zu arbeiten, du nickst ihnen zu, aber innerlich bist du stolz, dass du schon so lange dabei bist.
Am Nachmittag kommen wieder neue Arbeiter. Es ist 15 Uhr, der Tag neigt sich dem Ende zu. „Was soll’s“, denkst du, „die kriegen bestimmt weniger als ich.“
Und dann, eine Stunde vor Schluss, um 17 Uhr, tauchen noch mehr Leute auf. Kaum haben sie angefangen, ist der Arbeitstag auch schon vorbei.
Alle versammeln sich, um ihren Lohn zu bekommen. Und was macht Ben? Er gibt den Arbeitern, die erst um 17 Uhr gekommen sind, tatsächlich 100 Euro! Du bist verwirrt, vielleicht hat er sich vertan?
Doch dann bekommen auch die, die um 15 Uhr kamen, 100 Euro. Die um 12 Uhr? Auch 100 Euro. Und dann kommst du dran. Genau, auch du bekommst 100 Euro. Dieselbe Summe wie die, die nur eine Stunde gearbeitet haben.
In dir kocht es. „Das ist unfair!“, sagst du laut. „Ich habe den ganzen Tag in der Hitze geschuftet und die bekommen genauso viel wie ich?“
Ben sieht dich ruhig an. „Freund, wir hatten eine Vereinbarung, oder nicht? Du bekommst das, worauf du dich eingelassen hast. Was kümmert es dich, wenn ich den anderen dasselbe gebe? Ich kann mit meinem Geld machen, was ich will. Oder bist du neidisch, weil ich großzügig bin?“
Du schluckst. Irgendwie fühlst du dich immer noch betrogen, aber etwas in dir sagt dir auch, dass es nicht um Geld geht, sondern um deine Einstellung.
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Das Gleichnis der Arbeiter im Weinberg zeigt uns, dass wir oft viel zu sehr auf das schauen, was andere bekommen, anstatt dankbar zu sein für das, was wir selbst haben. Klar, es fühlt sich unfair an, aber vielleicht geht es am Ende nicht darum, wer wie viel kriegt, sondern darum, wie wir mit Großzügigkeit und Neid umgehen.
Hast du schon mal darüber nachgedacht?
Das Originalgleichnis findest du hier.
https://god.fish/2024/10/19/100428/
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