Wir wissen, dass es immer wärmer wird, doch wie sieht das genau aus in Bezug auf die #Kühlgrenztemperatur (auch #Feuchtkugeltemperatur) [1], die vorgibt, wie gut ein Mensch Wärme über Schwitzen abgeben kann. Bislang ist man davon ausgegangen, dass ein gesunder Mensch eine Kühlgrenztemperatur von 35°C mehrere Stunden lang aushält, jedoch zeigen neuere Forschungsarbeiten (Vecellio et al. 2022 [2]), dass dieser Wert tiefer liegt, vermutlich irgendwo zwischen 30°C und 32°C.
Hier in der Schweiz liegen die bisher maximalen Werte noch ein Stück darunter bei ca. 25°C. Kranke und ältere Menschen haben schon früher Mühe, und auch gesunde Menschen die körperlich anstrengende Arbeit oder Sport betreiben, oder sich in der prallen Sonne aufhalten, erzeugen dabei so viel Wärme, dass es unter solchen Bedingungen schon zu gesundheitlichen Problemen kommen kann.
Aus Neugier habe ich dazu mal die Werte der Meteostation in #Schaffhausen (SHA) angeschaut, davon gibt es stündliche Werte von der Lufttemperatur 2 Meter über Boden und der relativen Luftfeuchtigkeit als OpenData [3]. Aus diesen beiden Werten kann mit Hilfe einer Näherungsformel (Stull, Roland 2011 [4]) die stündlich gemittelten Kühlgrenztemperaturen berechnet werden. Nun habe ich die Anzahl Stunden pro Jahr, in welchen die Temperatur in 1 Kelvin grossen Bereichen zwischen 20°C und 25°C für die Jahre 1990 bis 2024 summiert und in einer Grafik dargestellt.
Auch ohne die Trendlinien ist klar ersichtlich dass die Anzahl Stunden pro Jahr in jedem Bereich zunehmen. Es gibt also immer mehr Stunden pro Jahr, in denen es schwieriger wird über Schwitzen Wärme an die Umgebung abzugeben.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BChlgrenztemperatur
[2] https://doi.org/10.1152/japplphysiol.00738.2021
[3] https://opendatadocs.meteoswiss.ch/a-data-groundbased/a1-automatic-weather-stations
[4] https://doi.org/10.1175/JAMC-D-11-0143.1
