Schleifähre Missunde
Aha, ein neues Kapitel dieser absurden Geschichte. Hier mal ein kurzer Überblick:
- Die alte Schleifähre in #Missunde sollte durch eine neue elektrisch betriebene ersetzt werden. Die Fähren sind sogenannte Seilfähren, sind also mit einem Stahlseil mit dem Ufer verbunden und an diesem ziehen sie sich die 200m über die Schlei. Der Neubau wird auch deutlich größer, damit auch Reisebusse darauf passen
- Der Neubau wird geliefert und die alte Fähre wird für 17.000€ Schrottwert verkauft.
- Der Neubau ist da und es stellt sich heraus, das es eine komplette Fehlplanung ist. Sie ist zu groß, bietet zu viel Windangriffsfläche und kann bei minimalem Wind oder Strömung nicht anlegen
- Es wird vergeblich an den Anlegern herum gebastelt.
- Nun muss eine Lösung her, die neue Fehlplanung funktioniert nicht, also spricht man mit dem Käufer der alten Fähre. Der sagt, "Jo klar, ich vermiete Euch das Teil für drei Monate für 50.000@" (zur Erinnerung, er hat 17.000€ dafür gezahlt). Notgedrungen wird darauf eingegangen.
- Nur leider funktioniert die Fehlplanung nach drei Monaten immer noch nicht. Nun kann die alte Fähre entweder für 5.000€ Monatlich gemietet werden, oder für weitere 50.000€ zurück gekauft werden. Sie wird zurück gekauft (Meiner Erinnerung nach ist das auch schon mindestens ein Jahr her)
- Und jetzt wird die neue Fehlplanung für 1,3 Millionen Euro mit Querstrahlrudern ausgerüstet, damit sie endlich fahren kann.
Ich glaube, der Däne, der die alte Fähre erst für 17.000€ gekauft, und dann wenige Wochen Später für insgesamt 100.000€ wieder an den damaligen Verkäufer zurück verkauft hat, lacht immer noch.
kn-online.de hat geschrieben:
werden derzeit vier Querstrahlruder nachgerüstet. Gleichzeitig wird die Batteriekapazität der Elektrofähre erhöht. Der 1,3 Millionen Euro teure Umbau wird aus Rücklagen des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) finanziert. Zu den Arbeiten gehört auch die Anpassung der Anleger. Der LKN.SH hatte die Fähre für die Linie Kösel-Brodersby bestellt. Die Vorgabe war der Bau einer klimaneutralen Elektrofähre. Deshalb hat die „Missunde III“ ein sehr großes Photovoltaik-Dach erhalten.Damit die „Missunde III“ auch bei widrigen Witterungs- und Strömungsverhältnissen sicher anlegen kann, wurden auf der Nordseite der Schlei bei Brodersby inzwischen zwei Dalben zehn Meter tief in den Grund gerammt. Die Arbeiten wurden Ende Oktober erfolgreich abgeschlossen.
Und ob das Ding dann wirklich funktioniert glaube ich erst, wenn ich mal damit gefahren bin, verlassen werde ich mich aber nicht darauf.
#EinmalMitProfis #DilletantenOlé
„Missunde III“: Problemfähre wird in Kiel fit für den Einsatz gemacht