#Schumann

2025-12-04

Nachdem Schumann aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wird, kann er erstmal in Deutschland untertauchen. Wie er letztendlich doch gefasst wird und was dann mit ihm passiert erfahrt ihr in diesem Post.

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Auf dem Bild ist ein älterer Mann im Anzug zu sehen, er sitzt und man sieht nur seinen Oberkörper. Es handelt sich hierbei um Host Schumann, das Bild wurde während des Prozesses gegen ihn aufgenommen. Hinter ihm sieht man noch zwei weiterer Männer, welche ebenfalls sitzen.

In der linken oberen Ecke steht: Horst Schumann - jsutizversagen?
Die Jahre 1946-1983Auf dem Bild steht: 

Nachdem Schumann aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft freigelassen wird, taucht er unter und zieht mit seiner  Familie nach Gladbeck, nördlich von Düsseldorf. Dort kann er unter seinem eigenen Namen weiterhin als Arzt arbeiten und dank eines Flüchtlingskredit der Sparkasse 1949 sogar seine eigene Praxis eröffnen. Und das obwohl sein Name bereits in den Nürnberger Prozessen auftaucht.

Ebenfalls im Jahr 1949 findet in Tübingen der Grafeneck- Prozess statt, für diesen wird Schumann per Haftbefehl gesucht, kann aber nicht gefunden werden. Einer seiner Arztkollegen aus Gladbeck beschreibt ihn als "eigentlich sympathisch"Auf dem Bild steht:

1951 versucht Schumann einen Waffenschein zu beantragen, dafür braucht man allerdings ein Führungszeugnis und so stellt die Polizei in Gladbeck fest, dass Schumann eigentlich per Haftbefehl gesucht wird. 

Man entscheidet sich jedoch mit der Verhaftung noch einen Tag zu warten und so kann Schumann gewarnt werden und fliehen. Schuhmann flieht zunächst nach Japan und gelangt dann von dort über Ägypten in den Sudan, dort eröffnet er ein Krankenhaus.

1959 veröffentlicht Christ und Welt einen Artikel über den "einsamsten Deutschen", gemeint ist Horst Schumann. Im Artikel wird über seine Tätigkeit im Sudan berichtet. Aber ein Holocaust Überlebender erkennt ihn, nun kennen die deutschen Behörden Schumann's Aufenthaltsort. Er flieht erneut, diesmal nach Ghana.Ausgeliefert wird Schumann trotzdem erst 1966.

1970 beginnt der Prozess, die Anklageschrift lautet: "heimtückisch, aus niedrigen Beweggründen, vorsätzlich und mit Überlegung 15 314 Menschen getötet zu haben" Schumann gibt alles zu und beschreibt sein Vorgehen genau. Reue zeigt er keine.

1972 wird der mittlerweile 66 Jahre alte Schumann dennoch aus der Haft entlassen und verhandlungsfähig erklärt, da er angeblich einen zu hohen Blutdruck hatte. Andere Häftlinge sagten später, sie hatten Schumann daher beobachtet, wie er seine Blutdruckmedikamente in der Toilette herunter gespült hat.

Nach Ende des Prozesses lebt Schumann noch weitere 10 Jahre in Frankfurt, weitestgehend unbemerkt, dort stirbt er 1983 einen natürlichen Tod.
2025-12-02

Horst Schumann war einer der drei Ärzte, welche in Grafeneck im Jahr 1940 über 10 00 Menschen ermordet haben. In diesem Beitrag könnt ihr mehr über sein Leben bis zum Jahre 1945 erfahren.

Wie es nach dem Krieg mit ihm weitergeht und wie seine Rolle in der NS-Zeit aufgearbeitet wird, erfahrt ihr in unserem nächsten Beitrag.

#Grafeneck #Auschwitz #NSGeschichte #HorstSchumann #Schumann

Bei dem Bild handelt es sich um eine Fotographie eines Mannes, um die 30 Jahre. Man sieht nur sein Gesicht, er schaut in die Kamera. Das Bild ist wahrscheinlich in den 1930ern entstanden. 

In der rechten oberen Ecke steht in einem schwarzen Kreis:
Horst Schumann - Tötungsarzt der „Aktion-T4“, die Jahre 1906-1945Auf dem Bild ist ein grauer Kreis zu sehen, dort steht: 

Horst Schumann wird am 1. Mai 1906 in Halle an der Saale geboren. Er ist einer der drei Ärzte in Grafeneck, welche hier im Laufe des Jahres 1940 über 10 000 Menschen ermordet haben.

Sowohl Schumanns Großvater, als auch sein Vater waren beides Ärzte, so ist es keine Überraschung, dass auch Schumann 1925 ein Medizinstudium beginnt.
Dem nationalsozialistischen Gedankengut ist Schumann nicht abgeneigt, bereits 1930 tritt er der NSDAP bei, 1931 der SA und dem NS-Ärztebund.Auf dem Bild ist ein grauer Kreis zu sehen, dort steht: 

Nach dem Studium arbeitet Schumann am „Erbgesundheitsgericht“ Halle als Gutachter. Dort wird entschieden, ob Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen zwangssterilisiert werden sollen.

Am 01.12.1939 wird Schumann von einem ehemaligen Kommilitonen als Arzt für die „T4-Aktion“ vorgeschlagen. Er nimmt nach kurzer Bedenkzeit an und wird ärztlicher Direktor in Grafeneck hier baut er die Tötungsanstalt auf. Schumann hätte ohne Konsequenzen ablehnen können.Auf dem Bild ist ein grauer Kreis zu sehen, dort steht: 

Im April verlässt er Grafeneck und wird Ärztlicher Direktor der neu eröffneten Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein bei Dresden. Dort ist er ebenfalls für die Ermordung von insgesamt 13 720 Menschen verantwortlich. Als Pirna-Sonnenstein im Jahr 1941 geschlossen wird, begibt er sich zunächst auf einen Einsatz nach Russland. 

Von 1942 bis 1944 ist er als Lagerarzt in Ausschwitz tätig. Dort führt er grausame Menschenversuche durch, in welchen er versucht Menschen durch Röntgenstrahlen zu sterilisieren. Dies führt in vielen Fällen zum Tode.

1945 gerät Schumann in Kriegsgefangenschaft, wird jedoch wieder entlassen.

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