#ZerschnitteneWelt

2025-01-25

Mit der Umsetzung der #BVWP-Projekte werden bis bis 2030
- fast 90 hoch geschützte #Natura2000-Gebiete "erheblich beeinträchtigt"
- 1.000 km schützenswerte, große Lebensräume (#Wälder, #Feuchtgebiete etc.) durchschnitten
- insg. 13.100 ha Fläche neu verbraucht.

#BVWPNoFunFacts #ZerschnitteneWelt

2024-12-15

#Buchtipp: "#Traffication" von Paul F. Donald.

Das Buch handelt vom Einfluss des zunehmenden Kfz-Verkehrs und immer dichter werdenden Straßennetzes auf das Leben und Verhalten von Tieren und die biologische Vielfalt.

Der Autor legt den Fokus auf Großbritannien, aber nicht nur, und die Erkenntnisse lassen sich auf andere autodominierte Länder übertragen. Es ist nicht nur erhellend, sondern auch gut geschrieben.

Aus der Verlagsankündigung: "Does for road traffic what Silent Spring did for agrochemicals."

@verkehrswende
pelagicpublishing.com/products

#Lesetipp #Leseempfehlung #Verkehrswende #RoadKill #ZerschnitteneWelt #Landschaftszerschneidung #BiologischeVielfalt #Biodiversität #Biodiversitätskrise #Artensterben #Artenvielfalt

Auf dem Buchcover ist eine Straße abgebildet, über die ein Vogel fliegt, auf der ein Frosch sitzt und ein Dachs läuft. Das Cover trägt den Titel „TRAFFICATION: How Cars Destroy Nature & What We Can Do About It“ von Paul F. Donald. Ein Zitat von James Rebanks lautet: „Jeder, dem die Natur am Herzen liegt, sollte dieses Buch lesen.“HIer und auf den folgenden beiden Screenshots: ein Zitat aus dem Buch von S. 208-209:

"Traffication has crept up on us insidiously. It is a creeping barrage of  noise and pollution that has eroded and fragmented our environment, and  our connections with it, so gradually that we have forgotten how much  richer and more integral to our lives nature used to be. In 2020, we were  given a brief reminder of what the car has cost us. The COVID-19  pandemic was a human tragedy of immeasurable proportions but it did at  least reveal to us, fleetingly, what an even slightly de-trafficated world  might look like. The travel restrictions put in place to slow the spread of the  disease did not return us to some state of pre-industrial, or post-apocalyptic,  immobility; we were not de-trafficated back to the Stone Age. Our driving  fell by little more than half in most places during even the strictest  restrictions, and summed over the whole of 2020, traffic volume in Britain  was only a fifth lower than it had been in the previous year; in the USA it  fell by just a tenth.""Yet within days of lockdown the air cleared sufficiently for mountain  ranges and stars to reappear through the smog for the first time in a human  generation. Satellites orbiting the planet detected a record drop in the levels  of carbon dioxide in our atmosphere. The planet quite literally stopped  vibrating to the rumble of vehicles: all around the world, seismologists were  able to detect faint creaks and gurgles of magma deep beneath the Earth’s  surface that are normally swamped by the ground-bending shudder of  traffic.  People started to notice birdsong; many found that this reconnection  with nature helped them to cope with the isolation of lockdown. The sound  they heard was the natural song of birds, not some simplified, high-pitched  version screamed out over the clamour of engines. Roadkill rates fell for the  first time in generations. Animals hounded by traffic into a reclusive  nocturnal existence started to reclaim the day. The internet was flooded with  videos of deer, bears, wild boars, otters, pumas, goats and jackals emerging  nervously by the roadside, cautiously approaching suburbs. Birds and bats""swooped low near newly quieted roads where none had been the year  before.  It was as if nature had been given a chance to breathe out, to relax; to  revisit, however briefly, ancestral homelands long lost to the car.  This, the natural world seemed to be saying to us, is how we could live  together..."
2024-12-01

5. Bedrohung der #Artenvielfalt (2)

In Deutschland sterben jährlich tausende Wildtiere bei Verkehrsunfällen, darunter viele gefährdete Arten wie Fischotter und Wildkatzen. Die Zerschneidung ihrer Lebensräume durch Straßen und Autobahnen gefährdet ihre Existenz zusätzlich. Der Verlust an Lebensraum verhindert Wanderungen und den genetischen Austausch zwischen Populationen, was zu Inzucht und genetischer Verarmung führt. Dies bedroht nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Anpassungsfähigkeit der Tiere an den Klimawandel.

BUND für Naturschutz und Umwelt in Deutschland, Zerschneidung der Landschaft gefährdet wilde Tiere
bund.net/themen/lebensraeume/z

#Traffication #Landschaftszerschneidung #ZerschnitteneWelt #Roadkill

2024-12-01

4. Bedrohung der #Artenvielfalt (1)

Verkehrsforscher Helmut Holzapfel : "Für Straßen werden Naturflächen versiegelt und dadurch entwertet. Die Folge ist ein luftdichter Abschluss des Bodens, wodurch das Leben darunter erstickt wird. Zudem verändert sich das Kleinklima, Asphaltflächen heizen sich stärker auf, und es wird weniger Wasser im Boden gespeichert. Eine aktuelle, als Buch veröffentlichte Studie des britischen Naturwissenschaftlers und renommierten Vogelexperten Paul F. Donald zeigt, dass Straßen und die darauf fahrenden Autos einen erheblichen, bisher völlig unterschätzten Beitrag zur Zerstörung von Biotopen und der Ausrottung von Tierarten leisten. Die Tiere erhalten aber unsere Landschaft und helfen, unsere Lebensgrundlagen zu bewahren."

Frankfurter Rundschau vom 18.01.2024, Verkehrsforscher über Straßenbau: ‚Für die #Biodiversität eine Katastrophe‘. Verfügbar unter: fr.de/wirtschaft/fuer-die-biod

#Traffication #Landschaftszerschneidung #ZerschnitteneWelt #Artensterben

2024-10-05

#Greenpeace Investigativ hat die Verflechtungen der #Straßenbaulobby in Deutschland recherchiert und analysiert. Eines ihrer wesentlchen Werkzeuge ist der #Bundesverkehrswegeplan.

„Den aktuellen #Bundesverkehrswegeplan hat der #Bundestag am 2. Dezember 2016 beschlossen – und damit ein Jahr nachdem die #Bundesregierung sich mit der Unterschrift unter das #PariserKlimaabkommen zu entschlossenem Klimaschutz verpflichtet hatte. Mehr Straßen für mehr Autos und LKWs, die auf immer längeren Strecken Benzin und Diesel verbrennen: Für das ungebremste „Weiter so“ sollen #Wälder, #Moore, Acker- und Weideland geopfert, zusammenhängende Naturräume zerschnitten und Lebens- und Erholungsräume für Mensch und Tier zerstört werden. Kurz: Der weitere #Infrastrukturausbau ist das genaue Gegenteil von Klima- und #Biodiversitätsschutz.“ (S. 5)

„Darüber hinaus trieben die #CSU-#Verkehrsminister den Bundesverkehrswegeplan 2030 (#BVWP) voran, in dem über 1300 #Straßenbauprojekte mit einer Gesamtlänge von fast 10.000 Kilometer Platz fanden. Die Methodik des BVWP unterschätzt den induzierten Verkehr und die #Umweltauswirkungen der Projekte massiv (siehe auch Kapitel 3.1).“
(S. 30)

„Jedes noch so gute Netzwerk, jede engagierte Politik, jeder noch so effektive #Lobbyismus braucht ein Fundament als Basis, einen theoretischen Unterbau als Legitimation. Für die Befürworter:innen des ungebremsten Fernstraßenbaus ist diese Basis der Bundesverkehrswegeplan (BVWP). Der BVWP ist das wichtigste Planungsinstrument der Bundesregierung für die deutsche Infrastruktur. Der aktuelle Plan umfasst den Zeitraum 2016 bis 2030, sein Investitionsvolumen beträgt 270 Milliarden Euro.

Die Grundlage für den BVWP 2030 bildet eine langfristige #Verkehrsprognose, die die bisherigen Trends im #Verkehrssektor als Grundlage für die Berechnung von Verkehrsmengen in der Zukunft nimmt. Die Infrastrukturplanung auf Basis dieses Vorgehens wird „#PredictAndProvide“ genannt, zu Deutsch in etwa „Vorhersagen und Bereitstellen“. Dieses starre System wird inzwischen vielfach kritisiert. So empfiehlt etwa das #InternationalTransportForum (#ITF), ein an die #OECD angegliederter Thinktank, in seinem „Verkehrsausblick 2023“ einen Paradigmenwechsel bei der Infrastrukturplanung: „Um die zunehmende Verkehrsaktivität so nachhaltig wie möglich zu gestalten, sollten die Regierungen ihren Planungsansatz ändern. Anstatt Infrastruktur als Reaktion auf die prognostizierte Nachfrage bereitzustellen, investiert der ‚#DecideAndProvide‘-Ansatz in Infrastruktur geleitet von einer Vision, um bestimmte politische Ziele zu erreichen.

Der BVWP 2030 jedoch basiert noch auf dem Dogma „Vorhersagen und Bereitstellen“. Er geht folglich von einem massiv steigenden Pkw- und Lkw-Verkehr aus und beinhaltet mehr als 1300 Straßenbauprojekte, die als „bauwürdig“ gelten. Der Infrastrukturplan ist damit die Überlebensgarantie der #Straßenbauindustrie, er ist die Lizenz zum immerwährenden Autobahn- und Bundesstraßenbau.“
(S. 43)

„Dank der zahlreichen angenommenen vorteilhaften Nutzenkategorien – im letzten BVWP ist beispielsweise noch der „implizite Nutzen“ hinzugekommen, der zusätzliche Fahrten mit dem Pkw positiv bewertet – ist es nahezu unmöglich, ein Projekt vorzuschlagen, das nicht die Schwelle für die Umsetzbarkeit, ein Nutzen-Kosten-Verhältnis größer 1 (Nutzen > Kosten), erreicht. Der Idealzustand gemäß BVWP-Bewertungsschema wird somit zur grauen #Dystopie: eine vollständig betonierte Fläche, auf der sich ein Maximum an #Verkehr abwickeln und in dem sich jeder Weg von A nach B auf kürzester Strecke und unter minimalem Zeitaufwand realisieren lässt.“ (S. 44)

@verkehrswende

greenpeace.de/publikationen/as via @gpinvestigativ

#Verkehrswende #Mobilitätswende #RethinkMobility
#Autolobby #induzierterVerkehr #induzierteNachfrage #ZerschnitteneWelt #Landschaftszerschneidung #Artenvielfalt #Biodiversität #Klimaschutz #Klimakrise #Weltverkehrsforum

2024-07-11

@verkehrswende

Teil 2: #ZerschnitteneWelt

Das Problem wird zunehmend größer, weil es immer mehr #Straßen mit immer mehr #Autos gibt. Die Anzahl der Autos in Deutschland hat sich seit den 1950ern verzwanzigfacht, die Länge des Straßennetzes ist auf dem Weg der Verdreifachung [27:20]. Dies führt nicht nur zu mehr Tötungen, der #Straßenbau zerschneidet auch die Natur in immer kleinere Inseln. Tiere pflanzen sich oft nur noch innerhalb dieser Inseln fort [33:38]. Die Folgen sind genetische Verarmung aufgrund von Inzucht: z.B. verkürzte Unterkiefer und verdrehte Wirbelsäulen bei Rothirsche, Hirschkälber werden mit offenen Beinen geboren. Die betroffenen Tiere können sich häufig nicht mehr fortpflanzen, die Folge: die Tierart könnte aussterben [17:41, 22:02]

#Wildkatzen paaren sich aufgrund der Zerschneidung ihrer Lebenswelt und der daraus resultierenden Schwierigkeit, andere Wildkatzen für die Paarung zu finden, zunehmend mit Hauskatzen. Die Folge: Diese heimische Wildtierart verschwindet stillschweigend in Haustiermischlingen und könnte aussterben [19:29].

Um die Tierbestände zu erhalten, muss die Zerschneidung vermieden und zerschnittene Gebiete wieder miteinander verbunden werden. Ein aktuelles Negativbeispiel für eine weitere Zerschneidung ist der geplante Bau der #A20: Auf beiden Seiten der geplanten Strecke befinden sich Wälder mit Rotwildpopulationen, die zwischen den Wäldern hin- und herziehen können müssen. Das ist heute schon schwierig, da die Strecke relativ deckungsarm ist. Mit dem Bau der #A20 wird das unmöglich bzw. potenziell tödlich. Grün- bzw. Wildbrücken helfen nur bedingt, denn diese verlaufen sie oft zu nah an Raststätten oder Äckern statt Wäldern und werden häufig auch auch für landwirtschaftlichen oder anderen Verkehr genutzt. Wichtig sind zusammenhängende Waldbänder, so Wildbiologe Frank Zabel. Er fordert: Wo diese Wildkorridore verbaut sind, müssen wir sie wieder öffnen. Damit könnten wir nicht noch Jahre warten, denn auch unser Überleben sei von der biologischen Vielfalt abhängig [23:37]. 3/3

Teil 2: Gefangen im Straßennetz - Rettung für die Wildtiere?
ardmediathek.de/video/swr-wiss

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