Und manchmal,
wenn ich ganz still werde in mir,
stehe ich wie ein Garten,
den niemand kennt.
Die Welt sieht nur die glatten Wege,
die ordentlichen Kronen der kleinen Bäume,
die ich jeden Morgen zurechtrücke,
damit niemand merkt,
wie sehr sie im Wind stehen.
Doch darunter –
tief in dem Gefäß, das ich Gehirn nenne
und das doch mehr ein Herz aus Denken ist –
rumort ein Wetter.
Ein heimliches, frühes Gewitter,
das sich in mir sammelt
wie ein lang zurückgehaltener Atem.
Ich fühle
die schweren Wolken,
die nur ich bemerke;
ich höre
das Knacken des ersten Blitzes,
der mir die Nacht zerreißt,
lange bevor ein anderer
auch nur den Duft des Regens ahnt.
Und während über mir
die Landschaft ruhig scheint –
ein mildes Licht,
ein freundliches Wort,
ein wiedererlerntes Lächeln –
geht unter der Oberfläche
eine Wildnis um:
ein Schatten, der Wurzeln schlägt,
ein Leuchten, das nicht fragt,
ob jetzt der rechte Augenblick sei.
So wachse ich weiter,
stumm und unbemerkt,
ein kleines Gehölz über einem Sturm.
Und manchmal
glimmt ein Funken davon nach außen,
in einem Blick,
einem Zögern,
einem zu rasch weggewandten Atem –
und ich hoffe dann,
dass jemand
irgendwann
dieses Wetter in mir sieht
und nicht nur den Baum.




