#talislanta

2025-06-09

#Talislanta is seriously great. Not only does it feel like "The Star Wars cantina on a fantasy planetary scale"(@moonmoth), it was also, much like #starwarsd6, so far ahead of its time as a rules light system with a unified mechanic, that it still plays smooth and fresh today. Check out the gorgeous new Epic Edition (or find the older, largely compatible versions online) and if you, like most people, are at a loss on where to start, grab my free scenario:

lazermeduza.de/uncategorized/t

#pnpde #ttrpg

Moonmoths BlogMoonmoth@moonmoth.de
2025-06-09

Talislanta – Epic Edition (Everything Epic)

Als großer Fan der Bücher von Jack Vance, bizarrer Settings und Liebhaber einfacher Spielregeln und jemand, der sich an die Inserate in zahlreichen Wizard-Ausgaben erinnern konnte, war ich wohl Teil der Zielgruppe des Crowdfunding-Projektes für eine vollfarbige sechste Edition des unverwüstlichen Außenseitersystems beim Verlag Everything Epic. Wie in allen (!) anderen Ausgaben des Spiels hatte mit Steve Sechi der Erfinder des Systems die Fäden in der Hand, dessen Schreiben mir bisher […]

moonmoth.de/2025/06/09/talisla

Was die Mondmotte sahmoonmoth@blog.pnpde.social
2025-05-05

Auszüge aus den Reiseberichten des berühmten Feinschmeckers, Diebs und Schwertkämpfers Sirdan von Zanth. Mehr über ihn findest Du unter Figuren. Seine Abenteuer beginnen hier.

Wie sich meine ergebene Leserinnenschaft erinnern mag, begann sich unsere Reise in eine erfreuliche Richtung zu entwickeln, vor allem nachdem wir nach dem eisigen L’Haan das noch viel kältere Narandu durchwandert hatten: Es ging in Richtung Süden! Die weiße Hexe, L’Harin, hatte von ihrem Gott Boreans die Position des havarierten Windschiffs in einer Vision erfahren und angeblich wusste sie den Weg ganz genau. Zwischen uns und unserem Ziel befanden sich zum allgemeinen Leidwesen gleich zwei hohe Gebirgszüge.

Glücklicherweise hatten wir uns im Laufe der Zeit mit den Kristallmottensammlern angefreundet – oder sie waren bestrebt, uns zum Schweigen über ihre sicherlich legalen Geschäfte zu bewegen, oder L’harin hat es ihnen befohlen – mir war das einerlei.

Wir mussten das Gebirge nicht besteigen, sondern ein enormer Wurm würde einen Tunnel für uns graben, angeleitet von seinem Führer, der das träge Tier mit einem Geschirr kontrollierte. Das Biest erzeugte knirschende Geräusche, als es sich im Schritttempo durch den Untergrund nagte. Der Gedanke daran, wie sich das an den Zähnen anfühlen musste, war mir ein wenig unbehaglich, aber am Ende war ich dankbar, nicht die landschaftlichen Reize der Berglandschaft zu genießen, sondern einen bequemen Tunnel ohne jeglichen Schneesturm zu durchschreiten. Ich habe bis heute nicht erfahren, welcher Spezies dieses Wurmwesen angehört. Es hinterließ ein geruchloses Sekret im frisch genagten Tunnel, das nach einer Stunde zu einer festen Form aushärtete. Damals habe ich nicht gefragt, was es damit auf sich hatte. Diesen Fehler hätte ich heute nicht wiederholt.

Wir machten Rast, wenn unsere Beine müde wurden, unser Zeitgefühl verlor sich in der Finsternis schnell, jedenfalls galt das für mich und die Mirin, für den Callidier und den Arianer konnte ich nichts dergleichen feststellen, aber die verschlossenen Gelehrten zu deuten fiel mir damals schwer. Der Wurm brauchte keinen Schlaf, sein Wärter schien sich in der Hinsicht nicht zu unterscheiden. Bei jedem Aufwachen erwartete uns ein frischer Tunnel, der uns weiter in die Finsternis führte.

Nach einer sehr, sehr, sehr langen Zeit – die aber wohl nur zwei Rasten umfasste – sahen wir endlich Tageslicht vor uns und… den nächsten Bergkamm. Wir würden ab hier auf der Oberfläche weiterwandern und verabschiedeten uns bei Wurm und Wärter. Für einen Moment konnte ich die Vorderseite des Wurms sehen und wurde seiner enormen Nagewerkzeuge gewahr, dann verschwand er wieder unter der Erdoberfläche. Der Tunnel schloss sich hinter ihm.

Die eisigen Winde schlugen mir aufs Nachdrücklichste ins Gesicht, wie um die letzten Tage ohne Frieren wiedergutzumachen. Ich schauderte.

L’harin konnte uns den Weg weisen, sie war allerdings ganz und gar nicht bereit, sicherere Routen abweichend von der ihres Gottes zuzulassen. Mit ihr Diskussionen über die Genauigkeit von Boreans Visionen zu führen hatte sich in der Vergangenheit als frustrierend fruchtlos erwiesen. Für mich waren das wohlwollende Vorschläge, aber um ehrlich zu sein, sind wir es in Zanth nicht gewohnt, dass die 10000 uns Eingebungen liefern. Da ein paar von uns nicht trittsicher waren wie Merin oder ich, seilten wir einander an.

Im Laufe der Wanderung kamen wir überein, dass jemand vorab die Strecke auskundschaften sollte und am Besten konnte das unser Kundschafter Merin tun, oder? Oh, ich ahnte ja nicht wie gut er geeignet war! Er warf L’amer einen Blick zu und danach seine Kleidung, was mich durchaus ein wenig überraschte. Er verschwand um die nächste Wegbiegung und L’amer gebot uns zu warten. Nicht lange darauf lief ein kleiner, struppiger Wolf auf uns zu und ließ sich von L’amer das zottige Fell kraulen. Ein Blick genügte: Das war Merin und eindeutig war L’amer nicht vom Blut her seine große Schwester, sondern ihre Zuneigung war anderer Natur. Ich lernte später, dass er ein Manra aus den Dschungeln von Chana war, weit weg von seiner Heimat. Ein Gestaltwandler. Seine wahre Gestalt lernte ich erst viel später kennen, aber ich wusste schon jetzt, dass es einiges an Vertrauen bedeutete, uns sein Geheimnis zu offenbaren. Seine scharfen Sinne halfen uns sehr bei der Überquerung des Gebirgskamms in den folgenden kalten, aber ereignisarmen Tagen.

Eines Nachmittags kam während des Abstiegs ein Plateau in Sichtweite, das sich perfekt für das Nachtlager eignen würde. Spuren früherer Feuerstellen waren von Weitem zu sehen und im Fels ein dunkler Höhleneingang.

Merin-Wolf ging voran und witterte. Dann kam er zurück und stellte sich uns in den Weg, winselnd. Später berichtete er uns, dass er einen starken Raubtiergeruch gerochen habe und dann war da noch ein unbestimmtes, aber dafür um so stärkeres unwohles Gefühl.

L’harin weigerte sich standhaft, einen anderen Weg zu wählen. Wir bissen die Zähne zusammen, verfluchten den Starrsinn der Hexe, zogen die Waffen und wagten uns vor. Nichts fiel uns aus dem Schatten heraus an, die Nackenhaare von Merin-Wolf stellten sich dennoch auf. Dann hörten wir die Stimme aus der Finsternis, leise und triefend vor öliger Niedertracht.

„Nahrung!“ wisperte die Stimme.

Wir konnten unseren Gegenüber nicht genau erkennen, da war nachtschwarz glänzende glatte Haut, die sich über sehnige Muskeln spannte und Maul voller rasiermesserscharfer Zähne, von denen schleimiger Speichel troff. Augen fand ich keine, aber es konnte uns nur zu gut sehen. Ich spürte, wie es uns zu mustern schien.

„Wartet, bis es dunkel ist. Dann werde ich euch holen.“

Es folgte ein Geräusch wie zischendes Lachen, dann verschwand es im Tunnel.

Damit verschwand das Wesen im Dunkel. Die anderen hielten mich zurück, als ich gleich nachsetzen wollte. Calidus verriet, dass die Tunnelsysteme unter diesen Bergen sehr tief sein sollen, aber er wusste auch, dass das Wesen ein Einzelgänger sein sollte oder höchstens in kleine Gruppen auftrat. Es war ein Malathrope, eine künstliche Art gezüchtet zur Jagd. Ihr Speichel war giftig und versetzte ihre Opfer in unbändige Furcht.

Gegen meinen Willen entschied sich die Gruppe hier das Lager aufzuschlagen und das Feuer vor dem Höhleneingang zu entfachen. Ich wusste, dass es andere Ausgänge geben musste, aber auf mehr ließen sie sich nicht ein. Wenn niemand Schlaf riskieren konnte, dann hätten wir auch die Nacht durchmarschieren können, wenn ihr mich fragt.

Der Angriff kam von oben.

Merin-Wolf versuchte auszuweichen, aber der Malathrope stürzte sich gefeirnd auf ihn und verbiss sich in seine Schulter. Merin schrie panisch auf, erstarrt vor Angst, aber er alarmierte auf diese Weise den Rest und wir stellten uns der Jägerzüchtung. Das Wesen war gewandt und äußerst schnell, und selbst ich steckte einige Kratzer ein, aber ich schaffte es, dem gefährlicheren Biss zu entgehen. L’Harin versuchte ihre Magie einzusetzen, aber ein Zauber blieb ohne Wirkung und als sie ihre Lichtlanze versuchen wollte, verschwand sie in einem Lichtblitz. Es blieb nichts von ihr zurück. Ich unterdrückte ein paar ausgesuchte Flüche.

Die Tapferkeit der Alchimistin werde ich niemals in Zweifel ziehen, aber L’amer war ohne ihre Pulver und Mittelchen glücklos im Kampf und schaffe es beinahe, ihren Speer in den Abgrund fallen zu lassen.

Ohne Calidus und Tharlin wären wir verloren gewesen, daran kann es keine Zweifel geben. Der eine zeichnete mit den Fingern Schutzrunen auf unsere Kleidung, der andere schien dem Malathrope unsichtbare Schläge zu versetzen. Wir ließen eine Menge Blut auf dem Plateau, aber am Ende fand ich die entscheidende Lücke in der Ausweichmanövern unseres Gegners und stieß im die schlanke Klinge direkt in den Schlund. Mit einem Laut wie einem verächtlichen Lachen starb die Kreatur auf meinem Schwert.

Mit einem Blitz erschien L’Harin dort, wo sie wenige Augenblicke zuvor verschwunden war. Sie schien peinlich berührt und wir vermieden tunlich, auf mögliche Fehlbarkeiten der stolzen Hexe anzuspielen.

Wir hatten genug mit unseren Wunden zu tun und verloren nicht mehr viele Worte, bevor wir uns zur Nacht legten.

Tief unter uns sahen wir eine dichte Nebeldecke, der Schnee machte nacktem grauen Fels Platz, auf dem nicht mehr als Flechten und Moose wuchsen.

Das waren die Schattenlande. Ein Reich von Teufeln und Dämonen – „und Schlimmerem“, ergänzte Calidus, der uns dringend riet, hier nicht lange zu verweilen.

Unter dem Nebel machten die Schattenlande ihrem Namen alle Ehre. Wir wurden nach nur wenigen Stunden Zeugen eines rätselhaften Rituals in einem Steinkreis. Unsere Gelehrten schienen überzeugt, dass an diesem Ort Blutopfer stattgefunden hatten, aber mehr konnten sie nicht erklären.

Dies war ein übler Ort.

→ Fortsetzung folgt

#pnpDE #Talislanta

Was die Mondmotte sahmoonmoth@blog.pnpde.social
2025-04-19

Auszüge aus den Reiseberichten des berühmten Feinschmeckers, Diebs und Schwertkämpfers Sirdan von Zanth. Mehr über ihn findest Du unter Figuren. Seine Abenteuer beginnen hier.

Ich kam nicht umhin, unser Scheitern anzuerkennen: Wir konnten das Leben des verlorenen Arianers nicht retten. Ich lernte seinen Namen erst später: Semir. Zudem waren die gesuchten blauen Diamanten offensichtlich nicht mehr hier: Spuren eines Schlittens führten in den Süden.

Ich lernte L’Amer, warum diese blauen Diamanten derart wichtig für Mirin wie sie waren: Sie kommen exklusiv in L’Haan vor und aus ihnen kann von Alchimistinnen wie L’Amer Adamantium hergestellt werden – und Waffen aus Adamantium schneiden durch die Panzerung von Eisriesen wie ein heißes Messer durch Butter. Ohne Adamantiumwaffen wäre das Reich den Eisriesen ausgeliefert, was ich verstand, der Wert der Diamanten für ihr Volk war offensichtlich. Dass mir die Mirin keine dieser Waffen als Dank für meine Dienste und meine angenehme Gesellschaft anboten, fand ich durchaus weniger nachvollziehbar, aber ich wollte es an dieser Stelle nicht ansprechen. Ein Schlitten blauer Diamanten war für Ausländer viele Vermögen wert, aber für die Mirin bedeuteten sie ihr Überleben.

Der verbliebene Arianer, Tharlin – unser Auftraggeber – war in tiefer Trauer und ich versuchte mich erneut darin, Worte des Mitgefühls zu finden, nicht ohne Hintergedanken: Ich hatte mich daran erinnert, dass die Arianer in ihren Themar Erinnerungen aufbewahren konnten und wollte herausfinden, ob er das Ziel von Semirs eigener Reise aus dessen verbliebenen Erinnerungen herausfinden konnte. Ich war mir halb bewusst, dass ein solches Unterfangen nicht ohne Schmerz unternommen werden konnte, ich war aber nicht auf die Pein in seinem Gesicht vorbereitet, als er sich auf Semira Themar konzentrierte. Er erklärte mir später, dass er zuerst die letzten Momente seines Bruders durchleben musste, um ein paar von dessen früheren Erinnerungen zu erfahren. Als ich diese Zeilen zu Papier bringe, lässt mich der Gedanke an Tharlins Gesichtsausdruck noch schaudern. Die Wege der Arianer sind fremd, aber ihre Gefühle sind nicht anders als unsere, ebenso wie lediglich die blaue Haut der Mirin kalt ist, aber nicht ihre Herzen.

Das war die Erinnerung, die Tharlin uns berichte: Er konnte sehen, wie Semir sich die Unterstützung des Sprachgelehrten Kalidus heranzog und sich nach langem Studium alter Schriften gemeinsam mit ihm auf die Suche nach einer vergessenen Stadt nördlich von hier machte, die von Eisriesen überrannt worden war und unter einer dicken Schicht aus Eis überzogen war. Was exakt Semir dort suchte, konnte Tharlin uns nicht sagen. Wie du als begeisterte Leserin oder möglicherweise Leser meiner Abenteuer wohl verstehen kannst, war ich hingerissen: Eine vergessene Stadt, unerhörte Geheimnisse, Abenteuer! M’erin war ebenso begeistert wie ich und vergass beinahe seine Aufgabe, die verlorenen Diamanten zurückzubringen, aber die Alchemistin an seiner Seite konnte ihn dann noch überzeugen, zuerst seine Arbeit zu erledigen. Wir beschlossen alle, L’Amer und ihn zu begleiten, der Kallidier Calidus entschied sich ebenfalls, mit uns zu kommen.

Es war kalt und wurde kälter, als wir weiter westlich nach Narandu vordrangen, der Heimat der schrecklichen Eisriesen. Die Geschichten über riesige Ogrifanten, die in hier in kurzer Zeit starr gefroren waren – ich hatte keinerlei Zweifel an ihrem Wahrheitsgehalt und beglückwünschte mich täglich neu für meine teure Winterkleidung.

Der Kallidier litt ebenso wie ich unter der bitteren Kälte, aber sobald wir das Nachtlager vorbereiteten, zeichnete er ein magisches Zeichen in die Luft und für uns alle wurde es angenehm warm. Das waren die ersten Nächte, in denen ich ohne zu frieren einschlafen konnte und ich bin ihm bis heute dankbar. Die Mirin betrachteten den Zauber als sinnlose Verschwendung von Wärme, was ich gern in Kauf nahm. Dass die Wärme Eisriesen anlocken könnte, liess mich nachdenklicher zurück.

Im Laufe unseres zweiten Tages kamen wir an einen Abgrund von sicher 15 bis 20 Schritten tiefe, über den eine Brücke aus reinem Eis führte. L’harin sagte, dass dies das Werk von Magie sein musste. Merin schaute mich lange an und sagte: „Du möchtest, dass ich vorgehe.“ und ging wie angeboten voran. Die Brücke erwies sich als stabil, aber ein gutes Gefühl hatte ich nicht.

In der Ferne sahen wir ein eisige Windhose, die wie in eine weiße Säule in den Himmel ragt. Zu unserem Glück waren wir in sicherer Entfernung, aber ich konnte die noch tiefere Kälte aus Richtung des Tornados deutlich spüren.

In der nächten Nacht bemerkte L’Amer auf ihrer Wache Lichter wie Feuer, nicht weit entfernt. Sie weckte uns nacheinander und wir beratschlagten, was zu tun sei. Calidus gab zu bedenken, dass es sich um Illusionen handeln könne, die uns in eine Falle locken konnten, aber am Ende siegte unsere Neugierde und wir näherten uns später, bei besserer Sicht vorsichtig den Lichtern. Wir kamen an eine kleine Senke, in der jemand Eislilien angebaut hatte – und darüber schwebten funkelnde, leuchtende Juwelen: Kristallmotten. Es war einer der schönsten Anblicke seit langem.

Merin fing eines der Tiere in einer hohlen Hand und seine Gefährtin L’Amer erklärte, dass die Flügel dieser filigranen Wesen tatsächlich aus Kristall bestanden, aus denen man ein Pulver herstellen konnte – eine kostbare Zutat für alchemistische Mixturen. Sie verzichtete darauf, zuzugreifen, denn das Feld war von jemandem angelegt worden und wir wollten keinen weiteren Ärger.

Wir folgten weiter den Schlittenspuren. Mir fiel auf, dass wir zwar Spuren des Schlittens und des Zugtiers sehen konnten – besser gesagt, Merin konnte ihnen folgen – aber es gab weder Fußabdrücke des Fahrers noch irgendwelche andern Anzeichen dafür, dass dieser jemand den Boden berührte, um Rast zu halten. Der Schlitten schien Tag und Nacht gefahren zu sein. Nach einigen Stunden hörten die Schlittenspuren einfach auf, nur die Hufe des Zugtiers verloren sich im Schnee. Es war wohl freigelassen worden, mutmasste Merin.

Aber der Schlitten und sein Führer? Keine Spur.

Wir waren erneut gescheitert. Langsam gewöhnte ich mich daran. Wir fassten den Entschluss, die Besitzer des Kristallmottenfeldes zu finden und zu befragen, anstelle einfach mit leeren Händen zurückzukehren.

Die Mottenernter waren erstaunlich gastfreundlich, wenngleich ihr erstaunlich ausgedehntes unterirdisches Lager mich mit seinen fast luxuriösen Annehmlichkeiten und beachtlichen Ausmaßen misstrauisch machte. Wir genossen ein hervorragendes warmes Mahl aus Pilzsuppe und einem Getränk aus fermentierter Milch – ich hätte hier nur zu gern die Namen des Vorstehers und seines ausländischen Kochs genannt, aber sie baten mich um Verschwiegenheit: Ihre Handelsware war zu kostbar und sie arbeiteten im Geheimen.

Ein bunt beflaggtes Windschiff hatte vor guten 10 Tagen über einer Stelle in der Nähe gekreist, als ob es gewartet hätte. Das passte genau mit dem Alter der Schlittenspuren zusammen! Die blauen Diamanten hatten sich zwar nicht in Luft aufgelöst, aber sie waren in der Tat auf dem Luftweg verschwunden. Schnell war uns klar, dass es sich um ein faradisches Windschiff handeln musste, dass die Diamanten ins Ausland bringen sollte. Keine Chance, dass wir ihm folgen konnten.

Wir genossen eine komfortable Nacht und am kommenden Morgen machten wir uns daran, unverrichteter Dinge die Rückreise anzutreten. Aber da erhob L’harin ihre Stimme. Sie hatte in der Nacht ihren Gott Boreans unter den Sternenhimmel um Rat angerufen und sie beschrieb, wie ihr Geist über das Land und das schroffe Kristallgebirge gereist sei, dass das Land unter ihr erst öde und wüst und dann grün geworden sei, dann habe sie den Absturz des Windschiffs gesehen. Schnell waren wir uns einig, dass sie die Pestlande und die Kharakan Ödlande, auch die Ruinen der Stadt Kharakhan und dann die Ebenen von Golarin beschrieb. Gebiete die ich auf meinen Reisen gesehen hatte.

Die Hexe bestand darauf, dass sie das Schiff finden würde. „Na großartig!“,dachte ich – und „jetzt rennen wir zum zweiten Mal jemandem hinterher, der einfach so ein Gefühl hat.“

Natürlich kam es so. L’Amer gaben den Kristallsammlern eine Nachricht an ihre Vorgesetzten mit, die von einem Boten zum Brückenkopf und von dort nach Myr gelangen würde.

Unsere Reise war noch lange nicht an ihrem Ende. Aber ich hatte die Hoffnung, dass wir bald wärmere Gefilde besuchen würden!

hier gehts weiter

#pnpDE #Talislanta

2025-04-07

Moonmoth: Schamlose Eigenwerbung oder: Ein paar Updates

Ein paar Sachen sind in letzter Zeit passiert, die keinen eigenen Eintrag rechtfertigen, aber nicht unter den virtuellen Tisch fallen sollen. Hier:

Was die Mondmotte sah (…war eine Menge!)

Mein kleines Nebenprojekt um subjektive Spielberichte aus meinen eigenen Runden ist in Letzter Zeit deutlich gewachsen. Das gab es in letzter Zeitr an schludrig bis nicht lektorierten Schundgeschichten mit den folgenden Hauptfiguren:

  • Farast (RuneQuest): Abenteuer in Drachenpass 1 2 3 4
  • Sirdan (Talislanta): Durch das eisige L’Haan. Ein Reisebericht 1 2 3
  • Zorizal Qaan (Hyperborea): Die Qaan-Fragmente 1 2

Was die Mondmotte sah betrachte ich als meine Serie von pulpigen Groschenromanen.

Con Matters 2025

In Gelsenkirchen fand die offiziell erste Haus-Convention von System Matters statt und ich war dabei – falls ich euch übersehen haben sollte, stand das bestimmt mit meiner Brillenproblematik in Zusammenhang – ich konnte nicht weit sehen und dann unscharf. (Vermutlich sah ich auch entsprechend verpeilt aus). Auf jeden Fall hatte ich eine Menge Spaß und bei der nächsten Gelegenheit werde ich weder meine Pizzabestellung noch meine gute Brille vergessen.

Und sonst so?

  • Ich sitze an meinem Swords & Wizardry Abenteuer, um eine finale Fassung zusammenzustellen. Unglaublich, wie lange sich dieses Projekt hinzieht!
  • Als nächstes Review hier auf Moonmoth.de stehen unter anderem die Talislanta Epic Edition, Pendragon und noch ein paar andere Kandidaten an.
  • Vermutlich kommt es doch wieder anders.

Vielen Dank, dass ihr mir treu geblieben seid!

#Pnpde #Internes #Rollenspiel #RuneQuest #swordsandwizardry #Talislanta

Moonmoths BlogMoonmoth@moonmoth.de
2025-04-07

Schamlose Eigenwerbung oder: Ein paar Updates

Ein paar Sachen sind in letzter Zeit passiert, die keinen eigenen Eintrag rechtfertigen, aber nicht unter den virtuellen Tisch fallen sollen. Hier:

Was die Mondmotte sah (…war eine Menge!)

Mein kleines Nebenprojekt um subjektive Spielberichte aus meinen eigenen Runden ist in letzter Zeit deutlich gewachsen. Das gab in der jüngsten Vergangenheit an schludrig bis nicht lektorierten Schundgeschichten mit folgenden Hauptfiguren:

  • Farast (RuneQuest): Abenteuer in Drachenpass 1 2 3 4
  • Sirdan (Talislanta): Durch das eisige L’Haan. Ein Reisebericht 1 2 3
  • Zorizal Qaan (Hyperborea): Die Qaan-Fragmente 1 2

Was die Mondmotte sah betrachte ich als meine Serie von pulpigen Groschenromanen.

Con Matters 2025

In Gelsenkirchen fand die offiziell erste Haus-Convention von System Matters statt und ich war dabei - falls ich euch übersehen haben sollte, stand das bestimmt mit meiner Brillenproblematik in Zusammenhang - ich konnte nicht weit sehen und dann unscharf. (Vermutlich sah ich auch entsprechend verpeilt aus). Auf jeden Fall hatte ich eine Menge Spaß und bei der nächsten Gelegenheit werde ich weder meine Pizzabestellung noch meine gute Brille vergessen.

Und sonst so?

  • Ich sitze an meinem Swords & Wizardry Abenteuer, um eine finale Fassung zusammenzustellen. Unglaublich, wie lange sich dieses Projekt hinzieht!
  • Als nächstes Review hier auf Moonmoth.de stehen unter anderem die Talislanta Epic Edition, Pendragon und noch ein paar andere Kandidaten an.
  • Vermutlich kommt es doch wieder anders.

Vielen Dank, dass ihr mir treu geblieben seid!

#PnpDE #RuneQuest #SwordsandWizardry #Talislanta

Druckbleistift auf leeren Charakterformularen (Talislanta)
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2025-04-07

Auszüge aus den Reiseberichten des berühmten Feinschmeckers, Diebs und Schwertkämpfers Sirdan von Zanth. Mehr über ihn findest Du unter Figuren. Seine Abenteuer beginnen hier.

Nach einer unkomfortablen Rast verkündete Tharlin, dass sein Bruder 10 Meilen entfernt sei. Wir bereiteten uns für einen Kampf vor und beschleunigten unsere Schritte, das Ziel unserer Reise war nah und meine Neugierde war groß.

Wenig später ragte das besagte Ziel unübersehbar vor uns auf: Ein mächtiger Eisblock von guten 15 Metern Höhe – und wir konnten nicht sehen, was sich darin befand. Tharlin bestand darauf, dass sich exakt dort sein Bruder aufhalten müsse. Das sage ihm sein “Gefühl”. Nun ja.

Damals wussten wir noch nicht, dass eine Berührung des Eisblocks uns mit fast unwiderstehlicher Kraft in sein Inneres gezogen hätte! Wie gut, dass wir eine Weiße Hexe unter uns hatten, die in der Folge all ihre Kräfte aufwenden musste, um das Eis zu bekämpfen, das nur langsam seine Schätze preisgeben wollte: Die gesuchte Karawane, mit Personen und Wagen! Ausserdem den Eisriesen – ein 2000 Pfund schwerer Koloss aus puren Eiskristallen, der im Begriff war, mit seiner ungeschlachten Keule auf einen Arianer einzuschlagen, der sich nach Kräften mit seiner Magie zu wehren schien – aber seine Beine waren ebenso wie die des Riesen noch eingefroren und er konnte nicht fliehen.

L’Harin brauchte noch Zeit, um das Ritual zu beenden, und so war es an die Restlichen von uns, ihr diese Zeit zu beschaffen. Wir versuchten den Riesen abzulenken – wir wussten nur zu gut, dass wir gegen das Ungeheuer eine Chance hatten und das war die Magie der Hexe, und so stürzten uns mit dem Wissen ins Gefecht, dass jeder einzelne Hieb das Ende für uns sein würde. Die gut vier Meter hohe Gestalt strahlte eine unirdische Kälte aus, die uns die Gelenke steif werden ließ, aber wir hatten keine Wahl. Zur Not hatte L’Amer ein Elixier der Entflammung im Gürtel, aber das würde uns alle in Gefahr bringen und so entschied auch sie sich für ihren Speer. Bedauerlicherweise traf sie den Arianer und nicht den Eisriesen, den wir bis auf einen Kratzer durch mein Schwert nicht verwunden konnten. Wir hatten einfach nicht die richtige Ausrüstung und ich verfluchte unsere törichte Vorbereitung. Ich hätte es besser wissen sollen, hatte ich doch vor Jahren schon im Wilden Wald einen Eisriesen getroffen… dem ich das Leben gerettet hatte. Die Ironie entging mir nicht. Der unglückliche Arianer erhielt einen weiteren Treffer durch den Eisriesen, der sich nicht ablenken ließ und dieser traf ihn mit voller Wucht am Kopf. Ich erspare Dir eine weitere Beschreibung, aber ich kann bis heute nicht den grauenhaften Schrei Tharlins hinter mir in den Ohren hören, wenn ich an diesen Tag zurück denke.

Der Riese wirbelte mit blutiger Keule herum und wenn nicht gerade in diesem Moment L’Harin das Ritual vollendet hätte, dann wäre noch jemand an diesem Tag gestorben. Aber auf die Hexe war Verlass und das Eis gab der Macht Boreans nach, was bedeutete, dass die Verzauberung des Eisriesen erlosch und er vor unseren Augen zu Splittern zerfiel.

Niemand konnte Tharlin aufhalten. Er eilte zu seinem gefallenen Bruder und segnete ihn, sagte ihm seine Wünsche ihn seiner nächsten Inkarnation zu treffen und mit einer geübten, feierlichen Geste nahm er sein Themar in seinen Besitz.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und gab vor, meine Klinge auf Scharten überprüfen zu müssen. Das Meisterwerk Palizals hatte mich nicht enttäuscht, aber das hätte ich später feststellen können, Stahl ist geduldig. Ich rede gern und viel, aber es gibt Situationen, in denen ich versage: Ich habe keine Angst vor dem Tod, aber darüber zu sprechen fällt mir schwer. Gern rede ich mir heute an, besser geworden zu sein.

Aber da waren andere, deren Leben wir retten konnten: Die restliche Karawane und ein hochgewachsener Gelehrter , der durch eine auffällige Kopfbedeckung noch ein, zwei Köpfe weiter aufragte. Ich hatte andere dieses Volkes mit orangefarbener Haut im Cymril gesehen, aber ich konnte mich damals nicht an mehr erinnern. Der Callidier (denn ein solcher war er) stellte sich als Kalidius vor und erzählte uns, was vorgefallen war.

Der tote Arianer hatte versucht, allen das Leben zu retten und sie mit dem Riesen in diesen Eisblock eingeschlossen, um später gerettet zu werden. Eine weise Handlung, tragischerweise hatte er nichts davon. Sie würden sich umgehend auf den Weg in den Handelsposten machen, Tharlin würde sie begleiten und dann das Themar seines gefallenen Bruders nach Altan bringen. Wir verabschiedeten uns.

Kurz darauf stellen wir fest, dass die kostbare Ladung der Karawane nicht mehr aufzufinden war: Die blauen Diamanten waren verschwunden!

→ Teil 4

#pnpDE #Talislanta

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2025-04-07

Auszüge aus den Reiseberichten des berühmten Feinschmeckers, Diebs und Schwertkämpfers Sirdan von Zanth. Mehr über ihn findest Du unter Figuren. Seine Abenteuer beginnen hier.

Eine Reise in einem Eisschoner ist mit nichts zu vergleichen und ich habe auf meinen Reisen eine Menge erstaunlicher Dinge gesehen. Der Himmel war blau und rötliche Licht der Großen Sonne und das weiße der Kleinen Sonne ließen das glatte Eis funkeln, auf dem der Wind uns in einer enormen Geschwindigkeit vorantrieb. Der Horizont über der Ebene war eine glatte Linie, der wir entgegen rasten. Ich konnte nicht anders, trotz der Kälte musste ich lächeln und ich beglückwünschte mich, ein Vermögen für gute, warme Kleidung ausgegeben zu haben.

Der Arianer – Tharlin – erzählte uns, dass wir einfach westwärts reisen müssten, erst in unmittelbarer Nähe seines Bruders könnte er dessen exakte Position feststellen. Soweit konnte er lediglich sicher sagen, dass dieser noch am Leben sei, mehr nicht. Seit einem halben Jahr habe man ihn in Altan erwartet, vergebens. So wurde Tarlin auf die Suche geschickt. Es gab für uns nicht viel mehr zu tun, als die Sonne zu geniessen, wenngleich sie wenig Wärme spendete – das war besser als die letzten Tage. Unser Mahlzeiten waren karg. Wir hatten Trockenfisch und gedörrtes Robbenfleisch, aber ich konnte noch Wein aus Zandu beisteuern, der bei einigen an Bord dankbar angenommen wurde. Die Weiße Hexe L’Harin fühlte sich merklich wohler hier draussen unter freiem Himmel in der Wildnis, dem Reich ihres Gottes Borean und sie leitete den Schoner mit geübter Hand, jedenfalls war das mein Eindruck. Sie war sich ihren Fähigkeiten nicht derart sicher und beklagte, dass sie lange nicht geübt genug sei. Dafür konnte sie Hindernissen gekonnt genug ausweichen und zuckte dabei nicht mit der Wimper, bei den 10000!

Der zweite Tag begrüßte uns mit einem hässlichen Schneeregen, der mir unfreundlich ins Antlitz klatschte, bis es gegen Mittag dankenswerterweise aufklarte. Wir passierte eine größere Herde seltsamer Wesen mit langen Hinterläufen, die sie hier „Hüpfer“ nennen – ein bemerkenswert niedlicher Name für Wesen, die ein durchschnittliches Equus leicht überragen. Wie ich lernte, handelte es sich nicht wie von mir vermutet um harmlose Pflanzenfresser, sondern sie waren bekannt dafür, alles greifbare Futter zu verschlingen und dabei nicht wählerisch zu sein. Auch wenn ich das wie all meine Erlebnisse schnell notierte, würde ich dieses Detail nicht vergessen. L’Haan ist wahrhaftig ein raues Land.

Später am Tag konnten wir in der Ferne beobachten, wie ein gewaltiges schlangenförmiges Wesen durch die Eisfläche brach und ein kleineres Tier mit einem Biss verschlang, bevor es auf demselben Weg verschwand wie es gekommen war. „Das war ein Eiswurm!“, sagte Merin und behauptete, dass es sich um ein Jungtier handelte und sie noch „viel, viel“ größer wachsen konnten. Die Hexe korrigierte ihn ein wenig – es sei kein Jungtier, aber der Wurm war lange nicht ausgewachsen. Wenn sie glaubten, mich könnte das einschüchtern, täuschten sie sich: Von einem Wurm verschlungen zu werden konnte das Ende sein, ebenso aber ein vergiftetes Dessert. Ich würde dennoch vorziehen, derlei Erfahrungen nicht zu machen, aber die Erkenntnis dass das Leben kurz war und man es daher nach Kräften genießen muss, hatte ich früh in meinem Leben gewonnen.

Am folgenden Tag entdeckten L’harins scharfe Augen ein Hindernis auf dem Eis – ein steil aufragender Block. Sie behauptete, dass dort etwas im Argen sei und brachte den Schoner zum Halten, ohne auf unsere Meinungen zu dieser Sache abzuwarten. Begierig auf Abwechslung stiegen wir alle auf das Eis hinab und schauten uns den Block an. Zu unserem Erstaunen fanden wir drei der Hüpfer vor, die in Eisblöcken erstarrt waren. Die Hexe murmelte davon, dass es sich um Bullen handeln musste, die ihre Herde vor etwas verteidigen wollten. Sie vermutete einen der gefürchteten Eisriesen und siehe da, Merin fand passende Spuren, die in Richtung Norden führten. Eisriesen scheinen nur ein Ziel zu verfolgen und das ist, alles Leben in L’Haan zu Eis erstarren zu lassen und alle Wärme ersterben zu lassen. Ich begann zu verstehen, warum die Mirin so ernsthafte Leute sind.

L’harin begann ein Ritual der Reinigung und rief ihren Gott um Hilfe an. Sie musste sich eine Weile konzentrieren, aber dann begann das Eis zu tauen und gab eines der Tiere nach dem anderen frei – verwirrt, aber lebendig! Eines trug Wunden, die von der Hexe geheilt wurden. Sie war überzeugt, dass die Verletzung von der Waffe des Eisriesen stammen musste. Die Tiere schienen zu wissen, dass wir keine Gefahr für sie waren und eilten in Richtung ihrer Herde davon.

Am folgenden Morgen sprach ich den Arianer auf die kleine schwarze Kugel an, die er an jedem Morgen hervor holte und sie lange anschaute, bevor er sie erneut sorgfältig in seiner Robe verstaute. Ich hatte die Vermutung, dass Tharlin auf diese Weise seinen verlorenen Bruder ausfindig machen wollte, aber ich lag falsch – die Kugel war ein Themar: Ein Werkzeug, in dem die Arianer Erinnerungen speichern und sie in den Siebenjahrestreffen miteinander teilten. Die Fähigkeit, seinen Bruder zu spüren sei „eine Art Zauber“, die allen Arianern zueigen war. Uns könne er auf dieselbe Weise wiederfinden, ebenso wie alle anderen Personen, die er getroffen hatte. Wie wundersam ist dieses Volk!

Der Wind nahm zu und ließ uns auf ungeahnte Geschwindigkeiten über das zunehmend rauere Eis beschleunigen, die sich lange nicht mehr komfortabel anfühlten. Ich war dankbar, als wir uns wie üblich zur Rast begaben, tief in der Nach als alle sieben Monde zu sehen waren und das Licht nicht mehr zum Reisen ausreichte.

Merin übernahm die erste Wache, worüber ich ihm insgeheim überaus dankbar war. Indes war es auch sein lauter Ruf, der mich aus dem verdienten Schlaf weckte – ich warf die Felle beiseite, griff nach dem Fechtschwert das stets neben mir ruhte und eilte an Deck. Der kleine Mann wurde von einem riesigen menschenähnlichen Wesen bedrängt, das sicherlich mehr als fünfmal schwerer war als unser Begleiter, seine Arme endeten in langen Klauen – es war ein Frostwere, dessen weißer Pelz es ihm fraglos erleichtert hatte, sich im Schutz der Nacht anzuschleichen. Merin hatte nur eine Bola, eine unangemessene Waffe gegen das Werwesen – aber er wehrte sich tapfer, auch wenn er nicht viel ausreichen konnte. So abgelenkt konnte das Ungetüm aber meiner Klinge aber nicht ausweichen und ich stieß sie im tief in die Flanke. Ein unerträglich heller Lichtstrahl brauch schlug direkt danach in seine Brust und das Wesen fiel leblos zu Boden. Das war die Macht der Weißen Hexe, die mir nach oben gefolgt war! Zweifel , ob Merin seine Rolle als Wache ernst genug genommen hatte, die hatte ich. Aber wir waren alle froh, dass niemand verletzt war. Ich konnte mein Leben lang viel besser einschlafen als aufstehen und das galt zu meinem Glück auch in dieser Nacht.

Den Frostwere mit seinem kostbaren Pelz ließen wir an Ort und Stelle einfrieren, nachdem L’Amer Krallen, Blut und vermutlich Innereien entnommen hatte, um daraus ihre Elixiere zu brauen. Bisweilen komme ich nicht umhin, die Parallelen ihrer alchimistischen Kunst mit der Kochkunst zu vergleichen. Ob die Handwerke voneinander lernen könnten?

Der vierte Tag brachte Sturm und wir mussten für einige Stunden den Mast umlegen und Schutz suchen. Anschließend brachte L’Harin alle Segel in den Wund, um die verlorenen Stunden aufzuholen und am sechsten Tag kam das ersehnte Land in Sicht.

Wir erreichten bald den Außenhandelsposten und erfuhren vom Vorsteher, dass die von L’Amer und Merin gesuchte Karawane überfällig sei. Sie seien nach Westen aufgebrochen, Tharlin zog es in dieselbe Richtung. Wir überprüften unser Proviant, verkaufen den weißpelzigen Kadaver hinten auf dem Schoner und machten uns zu Fuß auf die Reise in unwegsames Gelände, das uns näher zur Grenze von Narandu brachte, dem Reich der Eisriesen. Beschwerlich war die Reise und voller Hindernisse, aber ich will hier nicht zu wehleidig werden. Soviel: Bis heute hat sich mir ein Widerwille gegen Trockenfisch erhalten und in dieser Reise hat diese Abneigung ihren Ursprung.

→ Teil 3

#pnpDE #Talislanta

Was die Mondmotte sahmoonmoth@blog.pnpde.social
2025-04-06

Auszüge aus den Reiseberichten des berühmten Feinschmeckers, Diebs und Schwertkämpfers Sirdan von Zanth. Mehr über ihn findest Du unter Figuren. Seine Abenteuer beginnen hier.

Ich will nicht leugnen, dass Rhin eine fürchterlich beeindruckende Stadt von großer Schönheit ist. Die Hauptstadt der Mirin besteht aus kunstvoll geschnittenen Eiskristallen, die zu eleganten Zitadellen und Schlössern in kühnster Form zusammengefügt wurden, umringt von einer enormen Mauer. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie diese Stadt im klaren Sonnenlicht des Nordens funkelt, ihr solltet es sehen! Die Mirin sind stolze Leute von hellblauer Haut und spinnwebweißem Haar. Man sagt ihnen nach, dass sie , dass sie sich an die Kälte gewöhnt haben, aber ich sage dir: Sie frieren nicht, weil sie den Frost nicht spüren können und tragen nicht viel mehr Stoff, als es Tänzerinnen in Zanth tun, einige weniger! Nur so kann ich mir die beklagenswerte Abwesenheit von Wärme erklären, die Mirin halten Feuer zur Heizung für Verschwendung.

Ich muss sagen, dass ich mir das anders vorgestellt hatte. Wie ihr wisst, hatte ich einige raue Länder durchquert – von Kasmir durch die wilden Lande von Zaran bis zu den Ruinen von Maruk. Von dort bereiste ich den Schlangenpass und schaffte es in der Wüste von Kharakan weder von den Araq noch den dort hausenden Riesen umgebracht zu werden. Auch das Sinkende Land mit all seinen üblen Insekten überlebte ich und kam nach L’Haan, das man mir mir als schönes und gastfreundliches Land beschrieben hatte. Nichts davon ist unrichtig. Was sie mir verschwiegen hatten: Es ist es ein Ort von klirrender Kälte, dessen Küche nicht allein den Sinn von Gewürzen zu entdecken hat, sondern zum größten Teil ebenso kalt ist wie die Hände der Mirin. Lass Dir sagen, ich hatte die Gelegenheit mit einer freundlichen Kundschafterin das Lager zu teilen und allein der Gedanke an ihre Hände… lasst euch versichern, mein Lager gewann in dieser Nacht nicht an Wärme.

Entsprechend frustriert saß ich im allzu angemessen benannten „Eispalast“ (einer Herberge, nicht der Hof der Schneekönigin!) vor meinem – kalt servierten – Abendmahl, einzig der exquisite Eisbeerenwein machte die Zeit erträglicher. Am Nebentisch saß der einzige andere Ausländer, ein Arianer mit der für sein Volk typischen nachtschwarzen Haut und schneeweißem Haar. Er war der erste Arianer, den ich je gesehen hatte und die Beschreibungen passten perfekt auf ihn. Er trug eine dunkle Robe, die mir nicht dicker schien als die leichte Kleidung der Mirin und dennoch schien er nicht unter der Kälte zu leiden, was mich neidisch machte. Er war während der letzten Tage höflich genug zu mir gewesen, aber Gespräche kamen nicht zustanden. Der Arianer schien auf etwas oder jemanden zu warten, ähnlich wie ich auf einen Weg weg von hier wartete. Ich hatte dem Wirt zwar ein wenig kostenlosen Wein für eine gute Besprechung abgeschwatzt, aber auf die Dauer würde es hier teuer werden – ein Goldlumen für 2 Tage ist eine Menge Geld und bald würde der Wirt den Artikel sehen wollen, den ich nicht zu schreiben beabsichtigte. Ich hoffte darauf, aufgrund meiner Schwertkunst bei einer Karawane mitreisen zu können und die Zeit lief mir allmählich davon. Es wurde mir zudem langweilig in all der frostigen Schönheit. Aber an diesem Abend – meinem Dritten – sollte sich alles ändern.

Eine der Weißen Hexen der Mirin betrat die Herberge, noch leichter bekleidet und noch herrischer als der Rest ihres Volkes und besprach sich leise mit dem Arianer, der sie offensichtlich erwartet hatte. Es ging im einen Auftrag, konnte ich mithören und man wollte eine Reise… ich beschloss, mich auf bewährte Weise ins Geschäft zu bringen. Wer reist, braucht ein gutes Schwert! Zeit, etwas zu wagen. Ich sprang auf und rief:

“Ich kam nicht umhin, eure Unterhaltung mitzuhören und ich lernte, dass ihr eine Reise plant! Ich biete meine Dienste an – ich bin stets beste Gesellschaft, ein vollendeter Koch, zudem Reisender von Weltruhm und der beste Schwertkämpfer von ganz Zandu!”

Der Arianer schien so beeindruckt wie erfreut, stellte sich als Tarlin vor und war sofort bereit, mich mitzunehmen, die Hexe nahm meine Einmischung reichlich unbewegt hin. Ich lernte ihren Namen erst später – L’Harin. Die Hexen sind wichtige Agentinnen der Schneekönigin. Sie sind nicht nur Priesterinnen des Eisgottes Borean, ihre Aufgaben drehen sich um die Bekämpfung der schrecklichen Eisriesen, die alles Leben in L'Haan durch ihre eisige Berührung zum Erstarren bringen wollten.

Der Arianer Tarlin vermisste einen anderen seiner Art, der seit Monaten vermisst wurde und den er im Westen hinter dem Eismeer vermutete – er könne ihn spüren und sein Bruder würde mit Sicherheit noch leben. Er erzählte, dass Arianer sich alle 7 Jahre wieder in Altan einfinden, um ihre Erlebnisse zu teilen und sein Bruder war nicht erschienen. Glaubte ich ihm das alles? Nun, ehrlich gesagt tat ich das nicht. Was tut man nicht alles, um einen Ausweg aus Rhin zu finden – aber er sah zahlungskräftig aus und ich war verzweifelt genug, aus dieser frostigen Stadt zu verschwinden. Ein Platz in der Reisegesellschaft und kostenlose Verpflegung hätten mir genügt, ich vergass sogar um Lohn zu verhandeln.

Zwei weitere Reisende schlossen sich uns an, eine Mirin namens L’Amer, eine Alchimistin und ein ebenfalls blauhäutiger junger Mann namens Merin, der mehr als einen Kopf kleiner war als ich oder die anderen Mirin – derart unterschied er sich von ihnen, dass ich daran zweifelte, ob er überhaupt Mirin war. Er stand L’Amer nah und war ein guter Kundschafter, aber das war alles, was ich zu diesem Zeitpunkt aus ihm herausbekam. Merin besaß eine erfreulich spitze Zunge und eine ennervierende Tendenz zur Geheimniskrämerei. Sie waren auf der Suche nach blauen Diamanten, die sie nach einer verschollenen Karawane im Westen vermuteten. Man hatte dasselbe Ziel und es lag auf der anderen Seiten des Eismeers. Wir brauchten einen Eissschoner, der uns über die gefrorenen Weiten bringen kann.

Tarlin brachte uns zu einem Händler, mit dem er eine erkleckliche Zeit über die Miete eines grösseren Schoners verhandelte. Das Geld schien ihm recht locker zu sitzen und daher bat Merin ihm um ein Budget, um uns Ausrüstung und Proviant zu kaufen. Wie es aussah, war nicht nicht der Einzige unter uns, der nicht gern wartete, aber er warf mir einen der misstrauischeren Blick der letzten Monate zu, als ich womöglich den prallen Beutel voller Münzen ein wenig zu lange bewundert hatte. Sein Mangel an Vertrauen kränkte mich, aber ich beschloss, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Ich half ihm großherzig dabei, unsere Verpflegung schmackhaft und ausgewogen genug auszuwählen – ein guter Koch erledigt die Einkäufe stets selbst.

Ich mag 20 meiner eigenen Goldlumen für angemessene Kleidung ausgegeben haben – Frostwerepelz, mit schimmernden Nähten bestickt! Du wirst denken, dass das viel Gold ist, aber ich würde weniger frieren und nichts, ich sage dir, nichts war mir in diesem Augenblick wichtiger. Merin mochte grinsen, aber er fror eindeutig nicht wie ich und wenn ich mich in dicke Pelze hüllen musste, dann mit einem Minimum an Stil.

Meine Gräumähne ließ ich in den Stallungen des Eispalasts zurück und zahlte gut für ihre Unterkunft. Zwar hätte ich sie gegen ein anderes Equus eintauschen können, das besser an die Witterung angepasst war, aber ich bleibe Reittieren treu, die mich durch all die Widrigkeiten der letzten Wochen getragen hatten. Auf dem Eisschoner wäre sie fehl am Platz und sie hatte Ruhe verdient.

Sobald L'Harin wie selbstverständlich ihren Platz am Steuer des Schoners eingenommen hatte, brachen wir augenblicklich auf.

→ Teil 2

#Talislanta #pnpDE

2025-04-06

So, das hat eine Menge Spaß gemacht! Auch die Epic Edition von Talislanta liefert ein flottes, lockeres Spielerlebnis mit Regeln, die schnell improvisierte Reaktionen der SL leicht machen. Die zahlreichen SC-Archetypen liefern viel eigenen Charme und fühlen sich sehr unterschiedlich an, auch ohne dass viel Hintergrund studiert werden muss - sie sind aber deutlich detaillierter als in der 2. oder 3. Edition. Wir spielen weiter! Wer mag, stelle gern Fragen.

#pnpDE #Talislanta

2025-04-06

Heute Nachmittag geht’s nach Talislanta! Es wird Zeit, die neue Epic Edition auszuprobieren.

#pnpDE #Talislanta

Leere „Talislanta Epic Edition“ Charakterbögen, darauf ein Druckbleistift.
2025-03-23

Mit dem - wirklich soliden - „Talislanta 5E Conversion Guide Book“ habe ich nun auch den der letzten Band der berechtigerweise so genannten „Epic Edition“ durch - die 4 Bücher enthalten mehr als 1200 Seiten… und eigentlich will ich mehr!

Bald werde ich das am Spieltisch ausprobieren und dann kommt noch ein zusammenfassender Text auf meinem Blog. Ich freue mich schon.

#pnpDE #Talislanta #Dnd5E #DnD
buecher.pnpde.social/user/Moon

2025-02-24

Wrote the review of my three #ttrpg sessions at this year's #bavariacon : #coriolis, #talislanta and #electricbastionland

Spoiler: I had a lot of fun times three!

fight.inthesha.de/con-gameplay

2025-02-14

Bin da was am planen dran.

#Talislanta #pnpDE

Ausschnitt aus einem Foto: ein Kugelschreiber aus einem „Talislanta Epic Edition“ Charakterbogen. 

Stil: elegant-verspielt bis verschnörkelt

Talislanta Epic Edition Collector’s Edition
Ein paar Bilder aus den vielen, vielen Seiten aus den Regeln für das eigene Action Table System und der Version für #DnD5E

#pnpDE #Talislanta

Talislanta Epic Edition - Schuber mit vier BüchernTalislanta Epic Edition Collector’s Edition
Aufgeschlagene Seite aus dem Player's Guide, auf der linken ein eine humanoide geflügelte Gestalt, die eine Maske trägt, auf der recht eine Stadtkarte von Cymril, eine hexagonförmige KarteTalislanta Epic Edition Collector’s Edition (Bestiary)
llustration einer gehörten, Kamelähnlichen Lebensform mit drei HöckernTalislanta Epic Edition Collector’s Edition
Doppelseite aus dem Bestiary, links ein echsenhaftes Wesen mit einem Schwanz, der in einer Stachelkeule endet, rechts ein schlankes, geflügeltes Wesen, das eine mechanische Anmutung hat, die insektenhaften Flügel sind hell und bunt
2025-02-08

So a ridiculously big box of RPG has arrived. I have followed and collected the game for so many years, so I couldn't really pass this one up.

The 5th ed conversion book I really don't need, and I'm note sure I like the game system changes, but heck, it's still Talislanta!

#ttrpg #Talislanta

2025-02-07

In #Talislanta gibt es Alignment („Gesinnung“), allerdings anders als in D&D: Es gilt nur im Kontext der Kultur des SC und darin gibt es diese Haltungen:

- True Believer (Loyale Anhängerschaft)
- Unbeliever (übliche Einstellungen werden abgelehnt)
- Radical (einige Einstellungen werden abgelehnt)
- Amoral (die Ansichten anderer sind egal)
- Neutral/Unaligned (Es werden keine Wertungen vorgenommen und man versucht neutral zu bleiben. Ausnahmen ausdrücklich erlaubt.)

Interessant.

#pnpDE

2025-02-06

Da ist mal wirklich… ein mächtiges Ding. Später mehr. Meine Güte, da ist so viel dabei!
Auf jeden Fall ein paar der dicksten Pappen, die ich je als Buchdeckel gesehen habe.

#Talislanta #pnpde #dnd5e #dndde #5E

Talislanta Epic Edition im Schuber.Talislanta Epic Edition ausgepackt - 4 hardcover Bücher, ein SL Schirm (aufgestellt) eine Stoffkarte, Drucke…
2025-02-04

Das wurde auch Zeit.

#Talislanta
#PnpDE

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2024-12-31

Anyone played older editions of #talislanta recently? I love the Big Blue Book version, but I might want to play it at a German con, and the only translation was based on 2E.

I've got two copies of that, so handing it out to players would be much more convenient.

#ttrpg

Client Info

Server: https://mastodon.social
Version: 2025.04
Repository: https://github.com/cyevgeniy/lmst