„Künstliche intelligenz“ des tages
TschättGPT verbrennt zwar milljärdchen dollar, aber hat immer noch kein belastbares geschäftsmodell. Aber jetzt haben sie eine tolle idee: scheißen wir mal auf jede seriosität, wie wäre es, wenn wir einfach zwischen dem ganzen leer-geschwätzigem gnobbelmatsch voller gekünstelter intelligenz etwas reklame einstreuen? Eine tolle idee:
OpenAI weiß eine Menge über seine Nutzer […] Es ließen sich also kinderleicht hoch personalisierte Anzeigen ausspielen. ChatGPT besitzt zudem eine Shoppingfunktion
[Gnobbelmatsch? Ente!]
Na, hat sich hier schon einer in seinen tschättbot verliebt und seine ganze intimsfäre vor einem unternehmen ohne seriöses geschäftsmodell ausgebreitet? Oder ausführlich seine krankheitsgeschichte ausgebreitet? Oder andere dinge, über die er nicht in der öffentlichkeit reden würde? Damit werden jetzt zielgruppen fürs fadenkreuz der reklamelügner kategorisiert. Damit ihr besser schoppen könnt. Geil, nicht?! Wenn doch nur jemand vorher davor gewarnt hätte!
Ich wünsche auch weiterhin viel spaß mit den angelernten neuronalen netzwerken — von jornalisten, p’litikern und anderen digitaltechnischen analfabeten durchgehend mit dem reklamewort „künstliche intelligenz“ bezeichnet, damit wir alle weniger deutsch und mehr reklame reden und denken.
Fraglich ist, ob Werbung der erste oder schon der letzte Schritt der Enshittification von ChatGPT bedeutet
Die frage kann ich euch beantworten. Guckt euch guhgell an. War mal eine tolle suchmaschine. Ohne generve, ohne bullschitt, einfach nur ein eingabefeld. Wenn man etwas gesucht hat, fand es sich meistens auf der ersten seite der suche in lebenspraktisch nützlicher form (also keine luftig aufgeschäumte SEO-scheiße voller keywords umpflastert von reklamebannern und voller affiliate-links, nach deren „genuss“ man genau so viel wusste wie vorher). Wenn man keine lust hatte, eine liste von suchergebnissen zu überfliegen, konnte man auch einfach mit „auf gut glück“ zum ersten suchergebnis springen, ohne „mühsam“ ein zweites mal klicken zu müssen. Ich habe das nie gemacht, aber mir wurde gesagt, dass das oft gut genug war.
Irgendwann ist guhgell (oder seinen risikokapitalgebern) mal aufgefallen, dass man auch geld verdienen muss, und dann gab es einfache, unaufdringliche reklame, die sich nicht in den weg gestellt hat, die nicht die aufmerksamkeit mit tricksereien und vorsätzlich missverständlicher gestaltung auf sich gezogen hat und deutlich vom suchergebnis getrennt wurde. Nicht wirklich schön, aber erträglich und sachzwang. Heute sieht ein guhgell-suchergebnis so aus:
- Reklame
- „KI“-zusammenfassung, mit reklame verseucht
- Reklame, die wie suchergebnis aussieht
- Reklame
- „Gesponsorte“ links
- Drei suchergebnisse voller SEO-spämm
- Reklame
- Weitere, genau so unbrauchbare suchergebnisse
Nur, um mal einen vorgeschmack zu geben, wie tschättGPT aussehen wird, wenn die verscheißbesserung ein bisschen vorangeschritten ist, also so in einem bis zwei jahren. Eventuell legt die klitsche openAI auch einen schönen bankrott hin, aber dann wird eine andere kitsche übrigbleiben, die genau so übel und nutzerverachtend verscheißbessert. Und die leute werden die scheiße weiternutzen. Weil sie nix anderes kennen. Wie so oft bei dingen mit kompjuterbezug.
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