#wasisteigentlich

Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2024-10-01

In der Berichterstattung zu #Mpox taucht häufig der Begriff #Klade auf.
Was eine Klade ist und was der Begriff mit Mpox zu tun hat, erklären wir im neuen #Wasisteigentlich-Video.

Informationen zu Mpox unter:
🔗 rki.de/mpox

BackUpNRW Betroffenenberatungbackupnrw
2024-08-30

Rechtspopulismus ist eine politische Strategie, die autoritäre Ideen unterstützt und rassistische Vorurteile ausnutzt und verstärkt. Durch inszenierte Tabubrüche, dem Verbreiten von Verschwörungstheorien und dem Fordern von extremen Lösungen soll eine breite Maße erreicht werden.

Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2024-07-11

🆕 Wochenbericht zur hitzebedingten Mortalität

🔗 rki.de/DE/Content/GesundAZ/H/H

Auch in diesem Sommer informiert das #RKI wöchentlich über die Auswirkungen der #Hitze auf die Sterblichkeit in 🇩🇪.

Was ist Hitze? Was ist eine Hitzewelle? Worauf sollte man achten? #wasisteigentlich ⬇️

Was sind heiße Tage?
Tage, an denen es 30 °C oder wärmer wird, gelten
aus meteorologischer Sicht in Deutschland als heiß. 

Insbesondere während der extremen „Hitzesommer“
von 2003, 2015, 2018 und 2022 wurden solche Ereignisse
in Deutschland verstärkt registriert.Was kennzeichnet eine Hitzewelle?
Für Hitzewellen gibt es
keine einheitliche Definition.
In der Schweiz spricht man z.B. davon, wenn die Tagesmitteltemperatur an drei aufeinander folgenden Tagen mindestens 25 °C erreicht, in Dänemark hingegen, wenn der Tageshöchstwert an drei aufeinanderfolgenden Tagen 28 °C erreicht.
Am RKI sprechen wir von einer heißen Woche,
wenn die Wochenmitteltemperatur über 20 °C liegt. Im Sommer 2023 traf das im bundesweiten Durchschnitt auf fünf Wochen zu.Wie beeinflusst Hitze unsere Gesundheit?
Hohe Temperaturen können ernste Folgen für die Gesundheit haben und z.B. das Herz-Kreislauf-System stark belasten, etwa durch Flüssigkeitsverlust. Sie erschweren zudem die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur. Jeder Mensch reagiert anders darauf. Entscheidend sind die individuelle Anpassungsfähigkeit des Körpers sowie die Fähigkeit und Möglichkeit einer Person, sich aktiv vor Hitzebelastung zu schützen.
Kühlt es auch nachts nicht ab, wird die Erholung
von heißen Tagen schwieriger. Dies ist in der
Tagesmitteltemperatur gut abgebildet.Worauf sollte man achten?
Bestimmte Medikamente wie
z.B. manche Antidepressiva oder blutdrucksenkende Mittel wirken bei starker Hitze anders auf den Körper. Ein ärztliches Gespräch schafft hier Aufklärung.
Sport macht man an heißen Tagen
am besten nur in den kühleren
Morgen- oder Abendstunden.
Viel trinken ist natürlich auch wichtig.
Dauni DwarsloeperDauniDwarsloeper
2024-06-25

Vielleicht sollte ich das mal meiner HÄ erzählen.

social.bund.de/@RKI/1126771357
RKI@social.bund.de - sollten nur dann eingesetzt werden, wenn herkömmliche nicht mehr wirksam sind.

Warum wir sparsam und bewusst mit ihnen umgehen sollten und was passiert, wenn diese nicht mehr wirken, beantworten wir in dieser -Folge. ⬇️

Weitere Informationen zum Thema gibt es unter:
🔗 rki.de/DE/Content/Infekt/Antib
🔗 rki.de/DE/Content/Institut/Org
🔗 amr.rki.de/Content/ARS/Main.as

Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2024-06-25

#Reserveantibiotika sollten nur dann eingesetzt werden, wenn herkömmliche #Antibiotika nicht mehr wirksam sind.

Warum wir sparsam und bewusst mit ihnen umgehen sollten und was passiert, wenn diese nicht mehr wirken, beantworten wir in dieser #Wasisteigentlich-Folge. ⬇️

Weitere Informationen zum Thema gibt es unter:
🔗 rki.de/DE/Content/Infekt/Antib
🔗 rki.de/DE/Content/Institut/Org
🔗 amr.rki.de/Content/ARS/Main.as

Was sind Reserveantibiotika?
Bakterielle Infektionen werden häufig mit Antibiotika behandelt. Bakterien können jedoch verschiedene Strategien entwickeln, um sich vor diesen Medikamenten zu schützen. Wenn Bakterien mehrere dieser Strategien gleichzeitig anwenden und dadurch gegen viele Antibiotika unempfindlich werden, spricht man von multiresistenten Bakterien. Reserveantibiotika sind spezielle Medikamente, die nur dann eingesetzt werden sollen, wenn herkömmliche Antibiotika nicht mehr wirksam sind. Sie sind eine der letzten Therapieoptionen gegen multiresistente Bakterien.Können auch Reserveantibiotika ihre Wirkung verlieren?
Bakterien finden ständig neue Wege, selbst den stärksten Antibiotika zu trotzen. So bleibt es ein stetiges Wettrennen mit der Zeit, in dem wir immer neue Strategien und Medikamente entwickeln müssen, um den Bakterien einen Schritt voraus zu bleiben. Fallen wir in dem Rennen zurück, droht das Risiko, dass unbehandelbare Infektionen zurückkehren, wie wir es aus der Zeit vor Einführung der Antibiotika kennen.Wie sollten Reserveantibiotika eingesetzt werden?
Diese Medikamente sollten nur bei Nachweis eines multiresistenten Erregers eingesetzt werden und wenn ihre Anwendung sorgfältig ärztlich geprüft wurde, um ihre Wirksamkeit zu erhalten und die Entstehung weiterer Resistenzen zu verhindern.Generell sollten Antibiotika nur eingenommen werden, wenn es wirklich notwendig ist, da sie auch gegen "gute Bakterien" unseres Mikrobioms wirken, die wichtige Schutz - und Lebensfunktionen auf der Haut, in Schleimhäuten und im Darm übernehmen.Was können wir tun, um die Wirksamkeit von Reserveantibiotika aufrecht zu erhalten?

Jeder Einsatz von Antibiotika fördert die Bildung von Resistenzen: Empfindliche Bakterien werden abgetötet - die resistenten jedoch überleben und vermehren sich weiter. Um diesen Prozess bestmöglich zu verlangsamen, wurden spezielle Programme und Richtlinien entwickelt, die den korrekten und sparsamen Einsatz von Antibiotika fördern und so durch die Wahl geeigneter Antibiotika das Risiko der Resistenzentwicklung von Anfang an reduzieren.
Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2024-05-28

🦠 Das menschliche #Mikrobiom umfasst alle Mikroorganismen, die in und auf unserem Körper leben. Es spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit.

In der heutigen Folge von #WasIstEigentlich geht es insbesondere um das Darmmikrobiom, dessen Ausgewogenheit essenziell für das Wohlbefinden ist. ⬇️

Das Mikrobiom ist eine mikrobielle Gemeinschaft in unserem Körper

Das Mikrobiom bezeichnet alle Bakterien, Viren und Pilze, die wir in und auf unserem Körper finden. Dabei wird zumeist von der Lebensgemeinschaft in unserem Darm gesprochen, dem sogenannten Darmmikrobiom.

Auch auf unserer Haut gibt es ein Mikrobiom (Hautmikrobiom), das den Säureschutzmantel aufrecht erhält und pathogene Bakterien abwehrt.Je vielfältiger das Mikrobiom, umso besser sind wir geschützt

Die ersten Darmbakterien erhalten wir bereits während der Geburt. Im Laufe unseres Lebens kommen immer mehr dazu – über 160 verschiedene Bakterienarten können es dann sein!

Ein gesundes Darmmikrobiom ist enorm divers mit vielen unterschiedlichen Bakterien. Dazu gehören beispielsweise Bifidobakterien und Milchsäurebakterien, aber auch Bakterien wie Akkermansia und Prevotella.Die Aufgaben des Mikrobioms

Die nützlichen Bakterien unserer Darmflora unterstützen uns auf vielfältige Weise

    Ballaststoffe werden verwertet, wodurch die Darmbewegung angeregt wird
    Sie produzieren einige Vitamine und Nährstoffe für uns – u.a. Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin K
    Unser Immunsystem wird trainiert und ist für den Ernstfall vorbereitet
    Sie schützen uns vor pathogenen Bakterien, indem die Schleimhautschicht unseres Darms gepflegt wird
    Der Zuckerstoffwechsel wird reguliert und Entzündungen gedämpftEin Darmmikrobiom im Ungleichgewicht: Ursache für Erkrankungen wie Diabetes, Alzheimer und Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Die Bakterien unseres Darms lieben Ballaststoffe aus beispielsweise Gemüse. Sie erhöhen die Vielfalt der guten Bakterien, die mit ihren Stoffwechselprodukten die Stoffwechselprozesse in unserem Körper im Gleichgewicht halten.

Für ein Darmmikrobiom, das außer Takt geraten ist, werden verstärkt Entzündungen beobachtet. Dies wird durch unseren Lebensstil, Medikamente, unsere Gene, Infektionen und Stress beeinflusst.
Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2024-05-14

Wie können uns #Bakterien krank machen? Was für Strategien nutzen sie dabei? Und welche Faktoren kommen zusammen?

Einige Antworten zu pathogenen Bakterien gibt es in dieser #WasIstEigentlich-Folge. ⬇️

Was ist eigentlich ... Virulenz?

Pathogene Bakterien verursachen Infektionen

Bakterien sind ein fester Bestandteil unseres Lebens – ob im Erdboden, im Meer, auf unserer Haut oder in unserem Darm. Als nützliche Bakterien fördern sie das Pflanzenwachstum, wehren Krankheitserreger in unserem Körper ab oder reinigen unser Abwasser.

Doch es gibt auch krankmachende, sogenannte pathogene, Bakterien. Mitunter können sie lebensbedrohliche Infektionen auslösen.Pathogene Bakterien sind unterschiedlich virulent

Die Pathogenität von Bakterien beschreibt die Fähigkeit eines Erregers, beispielsweise im Menschen, eine Krankheit auszulösen. Also allgemein, dass überhaupt eine Krankheit ausgelöst wird.

Die Virulenz geht noch einen Schritt weiter. Mit der Virulenz wird gesagt, wie stark eine Krankheit in einem empfänglichen Wirt, z.B. einem Menschen, ausfällt.

Doch wie können Bakterien uns krank machen?

Mit unterschiedlichen Strategien verfolgen pathogene Bakterien ihre Ziele

Bakterien nutzen unterschiedliche Faktoren, um einen Wirt zu befallen, sich dort auszubreiten und zu vermehren. Gleichzeitig versucht das Bakterium, sich vor dem Immunsystem in Sicherheit zu bringen. Welche Virulenzfaktoren genutzt werden, hängt vom Wirt und dem Bakterium ab. 

Allgemein nutzen Bakterien drei unterschiedliche Strategien:

    Offensive Virulenzfaktoren (Angriff)
    Defensive Virulenzfaktoren (Verteidigung)
    Verbesserung der eigenen Fitness (Überlebens-/Anpassungsfähigkeit)Jedes Bakterium besitzt seine eigene Kombination von Virulenzfaktoren

Um sich an eine Wirtszelle anzuheften, nutzen viele Bakterien ihre Oberflächenstrukturen wie beispielsweise die Fimbrien. Auch spezielle Anheftungsfaktoren (Adhäsine) und Rezeptoren erleichtern das Anheften. Einige Bakterien verändern mit besonderen Proteinen (Invasine) anschließend die Zellmembran der Wirtszelle, sodass sie in diese eindringen können.
Bakterielle Toxine sind besonders tückisch, da sie die Zellen des Wirtes oder der Immunabwehr auf unterschiedliche Weisen schädigen.
Vor dem Immunsystem des Wirtes schützen sich Bakterien mit Kapseln und Schleimstrukturen. Das Erscheinungsbild der Bakterien, das O-Antigen, kann durch die Bakterien verändert werden. Dadurch wird das Immunsystem kurzzeitig ausgebremst, da es einen vermeintlich neuen Erreger „sieht“. 
Klebsiellen sind gramnegative Stäbchenbakterien, die zur normalen Darmflora des Menschen gehören. Nicht virulente Stämme lösen keine Infektion aus.
Gering virulente Stämme von Klebsiella pneumoniae verursachen Leberabzesse und Lungenentzündungen. Ihre Kapselbildung ist gering und sie besitzen insgesamt wenige Virulenzfaktoren.
Eine vermehrte Kapselproduktion mit der Bildung von Biofilmen und verbesserter Eisenaufnahme sorgen dafür, dass hoch virulente Stämme dem Immunsystem besser entkommen kann. Bei Patienten zeigen sich schwerwiegende Erkrankungen wie Weichteilinfektionen, Infektionen des Zentralen Nervensystems bis hin zu Blutstrominfektionen.
Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2024-04-30

Welche Prozesse finden in #Bakterien statt, damit sich diese vermehren, wachsen und schnell anpassen können? Was wird als "Baumaterial" und Energie genutzt? Warum kann der Stoffwechsel für Körper und Umwelt wichtig sein?

Einige Antworten in unserer #WasIstEigentlich-Folge, in der es um Stoffwechsel bei Bakterien geht. ⬇️

Zellen aufbauen und Energie gewinnen

Um zu wachsen und sich zu vermehren, brauchen Bakterien zwei Dinge: „Baumaterial“ und Energie.

Das „Baumaterial“ für zelleigene Stoffe wird aus Verbindungen gewonnen, die Kohlenstoff enthalten. Beziehen Bakterien den Kohlenstoff direkt aus Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Luft, sind sie autotroph. Heterotrophe Bakterien hingegen nutzen Kohlenstoff in organischen Verbindungen.

Als Energiequelle dienen entweder das Sonnenlicht (phototroph) wie bei Pflanzen oder chemische Prozesse (chemotroph).Autotrophe Bakterien in der Umwelt

… begegnen uns häufiger, als wir vielleicht denken.

Chemoautotrophe Bakterien wie Schwefelbakterien unterstützen beispielsweise die Abwasserreinigung in Rieselfeldern.

Biomasse wird durch sogenannte nitrifizierende Bakterien in Ackerböden aufgebaut, die Stickstoff als Energiequelle nutzen.

Bei zwei besonderen Naturphänomenen sind photoautotrophe Bakterien beteiligt. Lila Seen entstehen, wenn Schwefelpurpurbakterien Schwefel bei geeigneter Sonneneinstrahlung verstoffwechseln. Die im Sommer in einigen Seen auftretende gefährliche Blaualgenblüte wird durch Cyanobakterien, auch Blaualgen genannt, hervorgerufen.Heterotrophe Bakterien sind medizinisch bedeutsam

… und nutzen organische Verbindungen für ihre zelleigenen Stoffe. Chemische Reaktionen innerhalb der Bakterien unterstützen die Energiegewinnung, die entweder abhängig von Sauerstoff (aerob) oder unabhängig vom Sauerstoff (anaerob) ist.

Die Bakterien passen sich dabei an ihren jeweiligen Lebensraum an. Milchsäurebakterien kommen ohne Sauerstoff aus und verstoffwechseln unter anderem Kohlenhydrate und Proteine. Als „Abfallstoff“ entsteht Milchsäure, die z. B. für den niedrigen pH-Wert der Vaginalflora verantwortlich ist.

Die meisten nützlichen Bakterien in unserem Körper und bakterielle Krankheitserreger sind heterotroph.Anpassung an die Umweltbedingungen

Neben der Kohlenstoff- und Energiequelle benötigen besonders heterotrophe Bakterien weitere Nährstoffe, um optimal versorgt zu sein. Manchmal nutzen sie auch bestimmte natürlich vorkommende Minerale wie Schwefel im Abwasser oder Eisen in Gestein.

Auch die enorme Zunahme an Plastik in der Umwelt führte dazu, dass Bakterien sich anpassten. Forscher haben Bakterien gefunden, die dieses Plastik abbauen können.
Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2024-04-16

🦠 #Bakterien können sich „maskieren“ und so das menschliche #Immunsystem mit unterschiedlichen Erscheinungsformen täuschen. Dabei spielen #Endotoxine eine entscheidende Rolle.

❓❗️ Welche das ist und wie das Ganze funktioniert, erklären wir kurz und knapp in unserer Reihe #WasIstEigentlich. ⬇️

Endotoxine sind Bestandteile der Zellwand gramnegativer Bakterien

Endotoxine sind Teile der äußeren Zellwand gramnegativer Bakterien. Sie werden freigesetzt, wenn Bakterien beispielsweise aufgelöst werden, sich teilen oder absterben. Exotoxine hingegen sind Giftstoffe, die von Bakterien gebildet und aktiv nach außen (exo) ausgeschieden werden.
Die Bezeichnung Endotoxin ist dabei eine historische Bezeichnung. Es wurde davon ausgegangen, dass die Bildung der Endotoxine innerhalb (endo) der Bakterienzelle stattfindet.Aufbau des Endotoxins

Das, was als Endotoxin bezeichnet wird, ist das sogenannte Lipid A der äußeren Zellwand. Es verankert das O-Antigen in der äußeren Membran, welches für Bakterien wichtig ist, da sie sich damit „maskieren“ und so das menschliche Immunsystem mit unterschiedlichen Erscheinungsformen täuschen.

Lipid A bildet zusammen mit dem Kern-Oligosaccharid und dem O-Antigen die Lipopolysaccharidschicht, kurz LPS. Es ist eine Kombination aus Fetten (Lipide) und Zuckern (Saccharide).Unser Körper reagiert auf die bakteriellen Endotoxine
Bakterielle Infektionen werden gelegentlich von Fieber begleitet; eine Reaktion des Körpers auf fremde Bestandteile. Das angeborene Immunsystem erkennt die fremden Strukturen wie die LPS und aktiviert das Immunsystem.

Besonders bei Infektionen des Blutkreislaufes können Komplikationen entstehen. Mit Entzündungsreaktionen versucht der Körper, die Bakterieninfektion zu beenden. Gleichzeitig kann es zu einer Schädigung von Organen, Zellen und Blutgefäßen kommen, was zu einem septischen Schock führen kann.Endotoxine sind vielfältig
Nicht alle Endotoxine lösen schwere Erkrankungen aus. Viele nützliche, gramnegative Bakterien in unserem Körper besitzen ebenfalls Lipid A. Dieses variiert zwischen verschiedenen Bakterien, sodass Endotoxine unterschiedlich stark das Immunsystem aktivieren.
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2024-04-03

Sie sind kugelförmig oder sehen aus wie Stäbchen, Korkenzieher oder eine Spirale: #Bakterien sind vielfältig und können sich perfekt an ihren Lebensraum anpassen.

Einige von ihnen sind #Krankheitserreger – welche, das erklären wir in unserer Reihe #WasIstEigentlich? Heute geht es um die Morphologie der Bakterien.

Das Bild zeigt ein Mikroskop.

Dazu der Text:
Bakterien sind vielfältig
Bakterien haben sich perfekt an ihren jeweiligen Lebensraum angepasst. Mit viel Platz und ausreichend Nahrung können sie größer werden. Bietet ihre Umgebung wenig Raum, werden sie kleiner und runder sein.

Mit vielfältigen Lebensräumen kommen vielfältige Bakterien. Die sogenannte Bakterienmorphologie beschreibt, wie Bakterien unter dem Mikroskop aussehen. Die meisten Bakterien sind kugel- oder stäbchenförmig.Das Bild zeigt stäbchenförmige Bakterien. 

Dazu der Text: 
Die Stäbchen
Stäbchenbakterien werden auch Bazillen genannt und werden damit oft als ausschließliche Krankheitserreger dargestellt. Dabei gehören stäbchenförmige Bakterien wie Escherichia coli oder Bifidobakterien zu den ersten Bakterien, die uns besiedeln.

Manchmal können Stäbchenbakterien auch sehr klein gedrungen sein, fast wie kugelförmige Bakterien. Sie eindeutig einzuteilen kann dann mitunter schwer werden.Das Bild zeigt kugelförmige Bakterien. 

Die Kokken
Kugelförmige Bakterien erkennen wir bereits an ihrem Namen: die „-kokken“. Ob zu zweit, als Kette, zu viert oder als Haufen – Kokken kommen in verschiedensten Formen vor. Viele von ihnen sind fiese Krankheitserreger:

Zu zweit (Diplokokken) – Neisserien, die u.a. die Geschlechtskrankheit Tripper auslösen

Als Kette (Streptokokken) – Streptococcus pyogenes, der Erreger von Scharlach

Als Kugelhaufen (Staphylokokken) – Staphylococcus aureus, die auch zu Lebensmittelvergiftungen führen könnenDas Bild zeigt Bakterien in verschiedenen Formen. 

Besondere Formen
Neben Kokken und Stäbchen gibt es noch solche, die wie Korkenzieher und Keulen, wie ein Komma (Vibrio), eine Wendeltreppe (Spirochäten) oder eine Spirale aussehen.

Welche typischen Krankheitserreger sehen so aus?

Korkenzieherförmig
Campylobacter
Nummer 1 der Lebensmittelinfektionen in Deutschland

Keulenförmig
Corynebacterium diphtheriae
Erreger der Diphtherie

Kommaförmig
Vibrio cholerae
Erreger der Cholera

Spirochäten
Borrelia burgdorferi
Erreger der Lyme-Borreliose

Spiralförmig
Helicobacter pylori
Ruft Entzündungen der Magenschleimhaut hervor
Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2024-03-20

Wie werden #Bakterien klassifiziert und warum ist das wichtig?

Auf diese Frage liefert die #Gramfärbung einige Antworten. Ausgangspunkt des Verfahrens: die Bakterienzellwand.

#WasIstEigentlich Gramfärbung, wie funktioniert sie und was sagt sie über die Bakterien aus?

Auf dem Bild ist ein Bakterium dargestellt. 

Der Text dazu: Der Aufbau einer Bakterienzellwand

Eine Zellwand umhüllt die meisten Bakterien, schützt sie und passt optimal zum Lebensraum des Bakteriums. Im Laufe der Zeit haben sich zwei grundlegende Arten der Zellwand entwickelt: Eine dickere und eine dünnere. Werden Bakterien angefärbt, dann reagieren die beiden Zellwände aufgrund ihrer Dicke unterschiedlich.Auf dem Bild ist ein Färbungsvorgang dargestellt. 

Bakterien können angefärbt werden
Um Bakterien auf einem Objektträger anzufärben, braucht es vier Schritte: Färben, den Farbstoff fixieren, entfärben und gegenfärben.

Mit einem lilafarbenen Farbstoff werden zunächst alle Bakterien gefärbt, aber nur bei denen mit einer dicken Zellwand bleibt der Farbstoff „hängen“. Das sind die grampositiven Bakterien. Wird anschließend mit Alkohol entfärbt, dann passiert dies nur bei den Bakterien mit der dünnen Zellwand. Diese Bakterien sind dann farblos. Um sie dennoch unter dem Mikroskop sehen zu können, wird mit einem pinken Farbstoff gegengefärbt. Das sind die gramnegativen Bakterien.Grampositive und gramnegative Bakterien
Grampositive Bakterien sind lila-bläulich gefärbt. Ihre Zellwand hat den ersten Farbstoff gespeichert. Zu dieser Bakteriengruppe zählen u.a.: Listerien (Erreger von Lebensmittelinfektionen), Staphylokokken (z.B. MRSA, Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus), Streptokokken (manche als Teil der Normalflora, manche auch als Erreger von Eiter, Karies, Lungenentzündungen oder Sepsis)

Gramnegative Bakterien erscheinen nach der Gramfärbung pink unter dem Mikroskop. Zu dieser Bakteriengruppe gehören u.a.: Bordetella pertussis (Erreger von Keuchhusten) und Helicobacter pylori (Erreger von Magengeschwüren).

Gezeigt sind mikroskopische Aufnahmen von gramnegativen und grampositiven Bakterien.Warum ist diese Färbung wichtig?
Mit der Gram-Färbung werden Bakterien eingeteilt. Das ist für die Auswahl eines geeigneten Antibiotikums wichtig, da grampositive Bakterien anders auf Antibiotika reagieren als gramnegative. Es kann sogar sein, dass ein Antibiotikum nur bei grampositiven, nicht aber bei gramnegativen Bakterien wirkt!

Außerdem kann die Grundform der Bakterien beurteilt werden: Sind die Bakterien eher stäbchen- oder kugelförmig? Lagern sie sich als Haufen oder als Kette zusammen? Auch andere Formen sind möglich. Daran können Krankheitserreger schnell erkannt und eingrenzt werden.

Gezeigt werden schematische Darstellungen von kugelförmigen (Kokken) und 
stäbchenförmigen (Bazillen) Bakterien.
Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2024-03-05

Bei der Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen ist der Unterschied zwischen #Bakterien und #Viren wesentlich. Davon hängt auch die Behandlung von Infektionskrankheiten ab.

In unserer Reihe #WasIstEigentlich geht es um den Aufbau und die Vermehrung der beiden Organismen.

ℹ️ Viele Informationen über die Erforschung von Bakterien und Viren am RKI auch unter:

🔗 rki.de/DE/Content/Institut/Org

🔗 rki.de/DE/Content/InfAZ/InfAZ_

🔗 rki.de/DE/Content/Institut/Ges

WAS IST EIGENTLICH..? Bakterien und Viren
Wie unterscheiden sich Bakterien und Viren?
Bakterien und Viren sind winzige Organismen, die in einer unglaublichen Vielfalt vorkommen. Ihre Strukturen sind jedoch sehr unterschiedlich.Bakterien sind lebende Einzeller und können sich auch ohne einen Wirt durch Zellteilung vermehren. Viren dagegen sind nicht eigenständig lebensfähig und immer auf einen Organismus als Wirt angewiesen.Wie sind Bakterien aufgebaut?
Bakterien bestehen meist aus einer festen, schützenden Zellwand und einer Zellmembran. Ihr genetisches Material sowie verschiedene Organellen für Stoffwechselprozesse, zum Beispiel die Ribosomen, befinden sich im sogenannten Zellplasma. Bakterien werden auch Prokaryonten genannt, Zellen ohne Kern.

Wie sind Viren aufgebaut?
Viren bestehen aus genetischem Material, das von einer Protein- oder Lipidhülle umgeben ist, dem sogenannten Kapsid. Bei einigen Viren befindet sich um das Kapsid noch eine Hülle. An dieser können sich weitere spezielle Proteine (Spikes) befinden, die dem Virus dabei helfen, sich an eine Wirtszelle zu binden. Viren benötigen eine Wirtszelle, um sich zu vermehren, da sie keine eigenen Zellorganellen haben.Warum ist das wichtig?
Das Verständnis des Unterschieds im Aufbau der beiden Organismen ist entscheidend für die Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen. Antibiotika wirken gegen Bakterien und sind nutzlos gegen Viren. Antivirale Medikamente hingegen zielen darauf ab, die Vermehrung von Viren zu stoppen. Diese Unterschiede beeinflussen auch, wie Infektionskrankheiten behandelt werden.
Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2024-02-20

🦠 Bakterien existieren überall in, auf und um uns herum. Sie beeinflussen unsere Gesundheit – vor allem zum Guten, doch sind sie auch für die Entstehung von Krankheiten verantwortlich.

In den nächsten Wochen widmen wir ihnen unser #wasisteigentlich. Heute zum Thema Bakteriologie.

ℹ️ Viele Informationen über die Erforschung von Bakterien am RKI und zu Antibiotikaresistenzen auch unter:

🔗 rki.de/DE/Content/Institut/Org

🔗 rki.de/DE/Content/InfAZ/S/Stap

🔗 reset-verbund.de/

Was ist eigentlich Bakteriologie

Bakteriologie und Gesundheit
Bakteriologie ist die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung von Bakterien befasst, den Mikroorganismen, die überall auf, in und um uns existieren. Bakterien haben eine Auswirkung auf unsere Gesundheit, auf Krankheiten und unsere Umwelt.Gute und schlechte Bakterien
Bakterien sind unsere ständigen Begleiter. Einige sind harmlos, andere unterstützen beispielsweise unsere Verdauung, aber auch Krankheitserreger gehören dazu. Die Bakteriologie erforscht ihre Vielfalt und Funktionen sowie die Balance zwischen guten und schlechten Bakterien, um unsere Gesundheit zu schützen.

Beispiele:
Gute Bakterien, z. B. Laktobazillen, Bifidobakterien
Schlechte Bakterien, z. B. Salmonellen, MRSA oder MykobakterienWas leistet die Bakteriologie?
Durch die Bakteriologie können wir bakterielle Krankheiten besser verstehen. Sie spielt eine Schlüsselrolle in der Diagnose und Entwicklung von Antibiotika, um bakterielle Infektionen zu bekämpfen.

Beispiel: Viele Krankenhausinfektionen werden durch MRSA, Methicillin-resistente Staphylococcus aureus-Stämme, verursacht. Mit der Erforschung des Bakteriums ist es möglich, neue Antibiotika und alternative Behandlungen zu identifizieren.Neben der Erforschung von Infektionen ist die Bakteriologie der Schlüssel zum Verständnis von Antibiotikaresistenz.

Werden Bakterien gegen Antibiotika unempfindlich (also resistent), werden auch leichte bakterielle Infektionen schwer behandelbar. Antibiotikaresistenz führt zu längeren Krankenhausaufenthalten und erhöht das Risiko von Komplikationen.
Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2024-02-06

👵👴 Mit zunehmendem Lebensalter steigen das individuelle Krankheitsrisiko und das Risiko für die sogenannte #Multimorbidität.

Wie diese entsteht, welche Probleme sie verursacht, und wie Betroffene unterstützt werden können: Wir erklären es in unserer Reihe #WasIstEigentlich.

ℹ️ Informationen zur Gesundheit älterer Menschen finden Sie auf der Seite unserer Studie Gesundheit 65+
➡️ rki.de/gesundheit65plus

Was ist eigentlich Multimorbidität?

Multimorbidität bedeutet, dass eine Person gleichzeitig mit mindestens zwei chronischen Krankheiten lebt, z.B. mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung und Diabetes Mellitus oder einer Krebserkrankung und Arthrose.

Sie entsteht häufig durch

    den natürlichen Alterungsprozess und
    die Anhäufung von Gesundheitsrisiken

Deshalb sind meist ältere und hochaltrige Menschen betroffen.Was sind typische Probleme? 

Multimorbidität geht oft einher mit

    verringerter körperlicher Funktionsfähigkeit
    schlechterer Lebensqualität
    gleichzeitiger und dauerhafter Einnahme mehrerer Arzneimittel (Polypharmazie)
    Gebrechlichkeit
    Zunahme von KrankenhauseinweisungenHerausforderungen von Multimorbidität

    Komplexität der Behandlung: Verschiedene Medikamente und Therapien werden gleichzeitig benötigt.
    Wechsel- und Nebenwirkungen: Medikamente für eine Erkrankung können sich auf eine andere Erkrankung negativ auswirken oder Wirkungen können sich gegenseitig verstärken oder abschwächen.

    Gesundheitsmanagement: Alle Erkrankungen müssen gleichzeitig überwacht und behandelt werden.
    Lebensqualität: Mehr Aufwand ist nötig, um die Lebensqualität auf einem besseren Level zu haltenWas unterstützt Menschen mit Multimorbidität?

    individuell auf die Betroffenen zugeschnittene Behandlungspläne,
    sorgfältige Koordination der Versorgung,
    Fördern eines gesunden Lebensstils (z. B. ausreichende Bewegung, ausgewogene Ernährung),
    Maßnahmen zum Vermeiden von unerwünschten Wechsel- und Nebenwirkungen bei der Einnahme von Medikamenten,
    Schulung der Betroffenen im Umgang mit ihren Erkrankungen,
    Sicherstellen des Zugangs zu notwendigen Gesundheitsressourcen und Unterstützungsangeboten.
Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2024-01-23

Modellierungen sind ein wichtiges Werkzeug. Sie ermöglichen es, komplexe Zusammenhänge zu verstehen, z.B. bei der Ausbreitung von Krankheiten oder der Planung von Gesundheitsinterventionen.
Wie sie funktionieren, wie präzise sie sind, & was sie leisten im neuen #Wasisteigentlich. ⬇️

Wie funktionieren Modellierungen im Gesundheitsbereich?
Modellierungen im Gesundheitsbereich sind wie virtuelle Experimente. Sie verwenden mathematische Modelle, um komplexe Zusammenhänge zwischen Faktoren wie Krankheitsausbreitung, Impfwirkung oder Gesundheitsinterventionen zu verstehen.Wie präzise sind Modellierungen?
Die Präzision von Gesundheitsmodellen hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Qualität der bereits vorhandenen Daten und der Genauigkeit der Annahmen. Obwohl sie keine exakten Vorhersagen ermöglichen, bieten sie dennoch wertvolle Einblicke und helfen, verschiedene Szenarien zu verstehen.Was leisten Modellierungen?
Modellierungen eignen sich, um in komplexen Phänomenen im Gesundheitsbereich wichtige von weniger wichtigen Faktoren zu unterscheiden. So kann man besser verstehen, welchen Gesetzmäßigkeiten komplexe Zusammenhänge folgen und wie man diese vereinfachen kann.

Modellierungen haben jedoch Grenzen. Sie basieren auf Annahmen und erfordern genaue Eingangsdaten. Veränderungen im menschlichen Verhalten oder unvorhergesehene Ereignisse können die Ergebnisse beeinflussen.Beispiele
Beispiele für Gesundheitsmodellierungen sind Simulationen zur Ausbreitung von Infektionskrankheiten, Analysen von Impfwirkungen, Modellierungen der Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit oder Vorhersagen zur Ressourcenplanung im Gesundheitswesen.

Sie unterstützen Entscheidungsträger bei der Entwicklung effektiver Strategien, weil sie dabei helfen, wichtige von weniger wichtigen Faktoren zu unterscheiden und die Berechnung von virtuellen Szenarien erlauben.
Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2024-01-09

In der Schwangerschaft werden mütterliche #Antikörper auf das Baby übertragen. Dadurch wird das #Immunsystem des Kindes gestärkt.

In unserer Reihe #WasIstEigentlich erklären wir, was #Nestschutz bedeutet, wie er funktioniert und wie lange er anhält.
➡️ rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/A

Linke Seite: Was ist eigentlich..? Nestschutz mit Foto von einem schlafenden Baby mit einem Teddy im Arm. 
Rechte Seite: Was ist Nestschutz?
Der Begriff Nestschutz (oder „Leih-Immunität“) beschreibt den Immunschutz des neugeborenen Kindes durch mütterliche Antikörper. Diese werden im Mutterleib an das ungeborene Kind sowie später durch das Stillen über die Muttermilch an das Neugeborene bzw. den jungen Säugling übertragen. 
Der Nestschutz entsteht durch eine natürliche passive Immunisierung und überbrückt die Zeit, in der sich das Immunsystem des Neugeborenen ausbildet, bis es dann selber geimpft werden kann.Linke Seite: Wie entsteht Nestschutz?
Mütterliche Antikörper werden während der Schwangerschaft über die Plazenta übertragen. Diese Übertragung beginnt im zweiten Schwangerschaftsdrittel und erreicht ihr Maximum im dritten Schwangerschaftsdrittel. Frühgeborene Kinder haben meist weniger mütterliche Antikörper als Reifgeborene. Wenn das Kind gestillt wird, können weitere Antikörper über die Muttermilch übertragen werden. Der Nestschutz hält einige Monate an und nimmt dann ab.
Rechte Seite: Wie entsteht Nestschutz?
Mütterliche Antikörper werden während der Schwangerschaft über die Plazenta übertragen. Diese Übertragung beginnt im zweiten Schwangerschaftsdrittel und erreicht ihr Maximum im dritten Schwangerschaftsdrittel. Frühgeborene Kinder haben meist weniger mütterliche Antikörper als Reifgeborene. Wenn das Kind gestillt wird, können weitere Antikörper über die Muttermilch übertragen werden. Der Nestschutz hält einige Monate an und nimmt dann ab.Linke Seite: Darüber hinaus ist das Schließen von Impflücken auch wichtig, da manche Infektionen in der Schwangerschaft bei fehlender mütterlicher Immunität schwere Folgen für das Kind haben können. So kann z.B. eine Erstinfektion mit Röteln oder Varizellen in der Schwangerschaft bei fehlender mütterlicher Immunität unter anderem zu Fehlgeburt oder neurologischen Schäden beim Kind führen (Rötelnembryopathie, fetales Varizellensyndrom).

Rechte Seite: 
Mehr Informationen zum Thema Nestschutz finden Sie in den Empfehlungen der Ständigen Impfkommision (STIKO).
Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2023-12-13

Seltene Erkrankungen sind das Thema der Ausgabe 4/2023 des #JHealthMonit.
➡️ rki.de/DE/Content/Gesundheitsm

❓Was sind eigentlich Seltene Erkrankungen? Wann bezeichnet man Erkrankungen als selten und wie häufig kommen sie vor? Wir erklären es im Beitrag #wasisteigentlich ⬇️

Links: Die Grafik zu Was ist eigentlich..? Seltene Erkrankungen zeigt eine Illustration mit einer Lupe, durch die einige Menschen vergrößert abgebildet sind.

Rechts: Was ist eine Seltene Erkrankung: Etwa 30.000 Krankheiten sind weltweit bekannt. Rund 8.000 davon werden als „Seltene Erkrankungen“ oder auch „Orphan Diseases“ bezeichnet. In der Europäischen Union (EU) gilt eine Erkrankung als selten, wenn nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen von ihr betroffen sind. Im Vergleich zu anderen Erkrankungen sind die Seltenen Erkrankungen oft noch weniger erforscht.Links: Wie häufig sind Seltene Erkrankungen? Jede einzelne Seltene Erkrankung betrifft nur wenige Menschen. Aufgrund der großen Zahl (8.000) verschiedener Seltener Erkrankungen gibt es dennoch verhältnismäßig viele Betroffene. Es wird geschätzt, dass in Deutschland etwa vier Millionen Menschen mit einer Seltenen Erkrankung leben. EU-weit geht man von rund 30 Millionen Betroffenen aus. Weil diese Krankheiten so selten auftreten, ist das Wissen dazu weniger verbreitet. Häufig dauert es lange, bis Betroffene die richtige Diagnose und eine entsprechende Behandlung erhalten.

Rechts: Wie entstehen Seltene Erkrankungen? Ein Großteil der Seltenen Erkrankungen ist genetisch bedingt. Sie verlaufen häufig chronisch und sind für Betroffene mit teils schweren Einschränkungen verbunden. Für viele Seltene Erkrankungen fehlen etablierte diagnostische Verfahren und therapeutische Leitlinien. Verfügbare Behandlungen lindern oft nur Symptome, können die Krankheit aber nicht heilen.Links: Beispiel Mukoviszidose: Mukoviszidose ist eine genetisch bedingte, seltene Stoffwechselerkrankung. Sie betrifft vor allem die Lunge und führt unter anderem zu einer Anhäufung von Schleim in den Atemwegen. Dadurch entstehen Atemprobleme und Infektionen. In Deutschland leben mehr als 8.000 Menschen mit Mukoviszidose. 

Rechts: Beispiel Hämophilie: Auch Hämophilie – umgangssprachlich Bluterkrankheit genannt – ist eine  Seltene Erkrankung. Dabei kommt es zu einer Störung der Blutgerinnung, die zu übermäßigen Blutungen führt, selbst nach kleinen Verletzungen. Die Krankheit tritt überwiegend bei Männern auf, bundesweit sind ca. 10.000 Männer betroffen.achel 7: Beispiel Li-Fraumeni-Syndrom: Das Li-Fraumeni-Syndrom (LFS) gehört zu den Krebsdispositionssyndromen. Beim LFS ist die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken drastisch erhöht. Fast alle Menschen mit LFS erkranken im Lauf ihres Lebens an Krebs, einige sogar mehrfach. Nach Schätzungen sind in Deutschland bis zu 16.000 Menschen betroffen.

Kachel 8: Welche Unterstützung gibt es für Betroffene? Bundesweit gibt es Zentren für Seltene Erkrankungen (ZSE), in denen Menschen mit unklarer Diagnose bzw. mit Seltenen Erkrankungen medizinisch versorgt werden.
Darüber hinaus arbeitet das Nationale Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) für die Verbesserung der Versorgung von Betroffenen.
Die Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) ist ein Netzwerk von Selbsthilfeorganisationen. Ziel ist es unter anderem, Betroffene zu vertreten und das Wissen zu Seltenen Erkrankungen zu vergrößern.
Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2023-11-15

❓ Wie kann man feststellen, wie viele Menschen mit einem bestimmten #Krankheitserreger in Kontakt gekommen sind? Oder nach einer Impfung #Antikörper gebildet haben?

❗ Die Antworten liefern seroepidemiologische Studien.

Wie diese funktionieren, erklären wir in #WasIstEigentlich. ⬇️

Was ist eine serologische Untersuchung?

Die Serologie beschäftigt sich Nachweis von Antikörpern gegen verschiedene Krankheitserreger im Blut. 

Der Körper bildet nach Kontakt zu Krankheitserregern oder Impfstoffen spezifische Antikörper. Diese sind Teil des Immunsystems und helfen dem Körper, Infektionen zu bekämpfen.

Antikörper sind spezifisch für den jeweiligen Erreger oder den Impfstoff und können im Labor mit unterschiedlichen Verfahren im Blut nachgewiesen werden.Wozu dienen seroepidemiologische Studien?

Seroepidemiologische Studien werden durchgeführt, um festzustellen, wie viele Menschen bereits mit bestimmten Krankheitserregern in Kontakt gekommen sind oder nach einer Impfung Antikörper gebildet haben. Dies ist wichtig, um die Verbreitung von Krankheiten und die Effektivität von Impfungen zu verstehen.

In der Corona-Pandemie seroepidemiologische Studien von hohem Interesse, da sie Aufschluss darüber gaben, wie hoch der Bevölkerungsanteil war, der bereits eine Infektion mit dem Coronavirus durchgemacht hatte. So konnten auch unbemerkte Infektionen erfasst werden.Wie funktioniert eine seroepidemiologische Studie? 

In einer seroepidemiologischen Studie wird das Blut einer definierten Gruppe aus der Bevölkerung im Labor auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen einen bestimmten Erreger getestet. Hierzu können bereits vorhandene Proben von anderen Untersuchungen oder Blutspenden genommen werden. Untersuchungsteams vor Ort oder Studienteilnehmende selbst können ebenfalls Proben sammeln.Bedeutung für die öffentliche Gesundheit

Seroepidemiologische Studien spielen eine entscheidende Rolle bei der Überwachung von Krankheitsausbrüchen und der Bewertung von Immunität in der Bevölkerung einschließlich Impfungen. Sie helfen Gesundheitsbehörden, geeignete Maßnahmen zur Eindämmung von Infektionskrankheiten zu treffen, die Effektivität von Maßnahmen zu überprüfen und Impfprogramme zu planen.
Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2023-09-05

❓❗️ #wasisteigentlich Diabetes in der Schwangerschaft?

🤰#Diabetes ist ein Risikofaktor für Komplikationen während #Schwangerschaft und #Geburt.

Welche Formen von Diabetes in der Schwangerschaft gibt es? ⬇️

Mehr Infos zum Thema gibt es auch hier:
➡️ diabsurv.rki.de/Webs/Diabsurv/

Diabetes in der Schwangerschaft
Welche Formen von Diabetes in der Schwangerschaft gibt es?
Beim Diabetes in der Schwangerschaft wird zwischen einem bereits 
vor der Schwangerschaft bestehenden Typ-1- oder Typ-2-Diabetes (präkonzeptioneller Diabetes) 
und einem 
erstmals während der Schwangerschaft auftretenden Diabetes, dem Gestationsdiabetes
unterschieden.Diabetes in der Schwangerschaft ist mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft und Geburt verbunden, zum Beispiel: 
Frühgeburt
Kaiserschnitt
Erhöhtes Geburtsgewicht
Durch eine Behandlung des Diabetes während der Schwangerschaft kann das Risiko vermindert werden.

Wie häufig ist Diabetes in der Schwangerschaft?
Mehr als 63.000  schwangere Frauen  (8,5 %) waren im Jahr  2021 in Deutschland von Gestationsdiabetes betroffen.  
7.799 schwangere Frauen  (1 %) waren im selben Jahr von präkonzeptionellem Diabetes betroffen.Screeningangebot
Seit 2012 gibt es für Schwangere ohne bekannten Diabetes ein zweistufiges Screening auf Gestationsdiabetes. Im Jahr 2020 nahmen mehr als 9 von 10 schwangeren Frauen das Screening auf Diabetes in der Schwangerschaft in Anspruch.

Es wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
Mehr Infos zu Diabetes und zu diabetesassoziierten Schwangerschaftskomplikationen:

https://diabsurv.rki.de
Robert Koch-InstitutRKI@social.bund.de
2023-08-23

🏥 Diese Infektionen können Menschen während einer medizinischen Behandlung im Krankenhaus bekommen – wenn z.B. bei der Nutzung medizinischer Geräte Krankheitserreger in den Körper gelangen.

Wie sich nosokomiale Infektionen verhindern lassen, erklären wir in #Wasisteigentlich.

Weitere Informationen zum Thema:
➡️ rki.de/DE/Content/Infekt/Krank

Was ist eine nosokomiale Infektion?

Eine nosokomiale Infektion ist eine Infektion, die eine Person im Zusammenhang mit einer medizinischen Behandlung, z.B. während ihres Aufenthalts im Krankenhaus oder einer anderen Gesundheitseinrichtung bekommt.

Diese Infektionen können durch verschiedene Krankheitserreger verursacht werden und betreffen meist Patientinnen und Patienten, die bereits wegen anderer Gesundheitsprobleme versorgt werden.Wie entstehen nosokomiale Infektionen?

Nosokomiale Infektionen entstehen z.B., wenn Krankheitserreger in den Körper gelangen. Dies wird durch Nutzung medizinischer Geräte für Untersuchungen oder Behandlungen befördert, zum Beispiel mittels Katheter, Ernährungssonden oder Geräten zur künstlichen Beatmung.

Die Krankheitserreger können auch von einer Person oder von einer Oberfläche auf eine Patientin oder einen Patienten übertragen werden. Im Krankenhaus behandelte Personen sind außerdem oft durch ihre vorbestehenden Erkrankungen anfälliger für Infektionen.Es gibt verschiedene Arten von nosokomialen Infektionen, wie z.B.:

-Lungenentzündungen

-Wund- und Harnwegsinfektionen

-Durchfallerkrankungen

-Blutvergiftung (Sepsis)

Sie können durch unterschiedliche Bakterien und Viren, aber auch durch Pilze oder Parasiten verursacht werden. Ein kleiner Teil der nosokomialen Infektionen geht auf antibiotikaresistente Bakterien zurück.Wie lassen sich nosokomiale Infektionen verhindern?

Um nosokomiale Infektionen zu verhindern, ergreifen Gesundheitseinrichtungen Hygienemaßnahmen. In jeder medizinischen Einrichtung gibt es geschultes Hygienefachpersonal, welches das Auftreten nosokomialer Infektionen erfasst, die Einhaltung des Hygieneplans überwacht und notwendige Maßnahmen einleitet.

Insbesondere wird auf Händehygiene und Desinfektion von Geräten und Oberflächen geachtet. Bei bestimmten Erregern und Infektionsrisiken schützen Schutzkleidung sowie die Isolierung von Patientinnen und Patienten vor Infektionen.

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Version: 2025.04
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