Abschiede sind auch wunderbare Momente des gemeinsamen Erinnerns: 2004 stand ich zur Osterweiterung der EU auf der Stadtbrücke zwischen Frankfurt (Oder) und der polnischen Stadt Słubice. Mit dem Beitritt von zehn mittel- und osteuropäischen Ländern wurde hier im Herzen Europas die Erweiterung gefeiert.
Seitdem ist dieser Ort Frankfurt (Oder) - Słubice mein politischer Herzensort.
Ganz bewusst habe ich ein zusätzliches Wahlkreisbüro als Bundestagsabgeordnete hier in Frankfurt (Oder) eröffnet – in einer Stadt, die mit all ihren Herausforderungen und Spannungen wie kaum ein anderer Ort für das Zusammenwachsen steht: für das Zusammenwachsen Deutschlands und Europas. Hier leben leidenschaftlich engagierte Menschen. Es ist nicht immer einfach – aber genau das macht es so bedeutend.
In Frankfurt (Oder) entstand auch die Idee meiner vielen Schulbesuche, die ich später als Außenministerin fortgesetzt habe. Denn Schulen spiegeln das wahre Leben – ehrlich, direkt und vielfältig. Hier schließt sich für mich ein Kreis. Oder besser gesagt: mein schönstes Projekt als Abgeordnete. Gemeinsam mit den demokratischen Mitbewerbern – von der Linken Thomas Nord und von der CDU Martin Patzelt – haben wir das Schulbesuchsprojekt damals ins Leben gerufen. Es war unsere Antwort auf den Einzug der AfD in den Bundestag: ein klares Signal, dass demokratischer Streit wichtig ist – in der Sache hart, aber immer im tiefsten Respekt voreinander. Respekt – und das, was uns eint: die freie Demokratie im Herzen Europas. Umso mehr freut es mich, dass mein letzter öffentlicher Termin hier vor Ort als Abgeordnete noch einmal an einer Schule in Frankfurt (Oder) stattfand.
Danke an alle Frankfurterinnen und Frankfurter für den tollen Abschied. Auf bald!
📸 @ideengruen | markus pichlmaier