Robert Temel

Forschung, Prozessbegleitung, Vermittlung zu Architektur, Städtebau, Baukultur, vor allem Wohnen und öffentlicher Raum; Sprecher der Plattform Baukulturpolitik.

2025-06-12

Zu groß für Mastodon, deshalb hier der Link. Kleiner Überblick zu Baukultur im Wiener Regierungsprogramm, Teil 3/5: Wohnen, Stadt der kurzen Wege linkedin.com/posts/robert-teme

2025-06-11

Richard Ronald über den Wohnungsmarkt in den Niederlanden, Miete und Eigentum und das Gefühl, etwas zu verpassen: „Der Professor nennt Länder wie die Schweiz, Österreich und Deutschland. ‚Sie gehören zu den wohlhabendsten Ländern Europas, haben aber die wenigsten Eigenheimbesitzer. Und die höchsten Wohneigentumsquoten gibt es in Albanien, Rumänien und Bulgarien. Wir assoziieren ein Haus mit Wohlstand, doch das Gegenteil ist der Fall. Ein Immobilienmarkt, der auf Wohneigentum ausgerichtet ist, ist nicht unbedingt gut für die Bewohner dieser Gesellschaft.ʻ “
metronieuws.nl/geld-carriere/w

2025-06-11

Zu groß für Mastodon, deshalb hier der Link. Kleiner Überblick zu Baukultur im Wiener Regierungsprogramm, Teil 2/5: Stadtentwicklung, öffentlicher Raum linkedin.com/posts/robert-teme

2025-06-10

Am 30.8. 14h werde ich im österr. Pavillon in den Giardini in Venedig im Rahmen der *Agency for Better Living* mit Elke Rauth, Christoph Laimer und Aktivist*innen von Quarticciolo über „Commoning Better Living“, über das Entstehen neuer Stadtviertel diskutieren: labiennale2025.at/de/programm/

2025-06-10

Zu groß für Mastodon, deshalb hier der Link. Kleiner Überblick zu Baukultur im Wiener Regierungsprogramm, Teil 1/5: linkedin.com/posts/robert-teme

2025-06-09

Georgianische Architektur, jedenfalls die in Dublin übliche Form, ist schon eine besondere und seltsame Form des urbanen luxuriösen Wohnens, fast völlig schmucklos, aber elegant und großzügig. Im Südosten Dublins finden sich viele Straßen, Plätze und Parks, die von Zeilen dieser viergeschoßigen Häuser gebildet werden. Der neue Hauptsitz des Energieversorgers ESB mitten in einer solchen Zeile, geplant von den Pritzker-Preisträgerinnen Grafton und von O’Mahoney Pike, integriert sich visuell: Blickt man die Straße entlang, verschwindet der Neubau in der Fassadenreihe. Wenn man frontal darauf schaut, sieht man, dass es typologisch keine Gemeinsamkeit gibt. Der Bürobau besteht zur Straße aus Öffnungen und Lichthöfen, dahinter sind die Bürotrakte bis zu siebengeschoßig. Der Neubau von 2021 ersetzte einen solchen aus den 60er Jahren, der damals Ähnliches versuchte, allerdings nur viergeschoßig und völlig monoton – dafür wurden damals 16 Georgian Houses abgerissen. Direkt ums Eck befindet sich die Miesian Plaza der Bank of Ireland aus 1968–78, heute unter Denkmalschutz, die nicht von Mies stammt (sondern Scott Tallon Walker), aber ihn imitiert. Die Plaza ist allerdings für Normalsterbliche unzugänglich.

2025-06-08

Die Gegengeschichte zu Temple Bar, wenn auch in viel größerer Dimension: Seit 1987 werden zwischen dem Dubliner Zentrum und dem Meer die Docklands (ehemals großteils in öffentlichem Besitz) transformiert, von Hafenarealen und Arbeiterwohnungen zu glitzy Büro- und Wohnhäusern. Und genauso wie einst im 20. Jh. folgt das Programm dem tabula-rasa-Prinzip: Die alten Strukturen werden entfernt, neue anonyme Boxen werden nebeneinandergestellt, die Büros vorn am Fluss, die Wohnungen dahinter. Immerhin bleiben ein paar Relikte als Identitätsanker erhalten und stehen vor oder unter neuen Glasfassaden. Daniel Libeskind errichtete hier ein Theater, das in der Neubaumasse untergeht und mit Theaterprojekten am Wasser wie in Oslo, Reykjavik oder Kopenhagen nicht mithalten kann. Die Gentrifizierung ist hier nicht unintended consequence, sondern bereits Teil des Erneuerungsprogramms. Hier haben beispielsweise Google, Facebook, Twitter und Airbnb ihre Europazentralen, die Situation wurde mit San Francisco verglichen, wo Silicon Valley das Wohnen für Normalsterbliche unbezahlbar macht. Im Städte-Standortwettbewerb sind die Docklands ein wertvolles Asset, zahllose Arbeitsplätze entstanden hier. Wer nicht bei Google oder Twitter arbeiten, und das sind viele in Dublin, hat das Nachsehen.

2025-06-07

Eine Geschichte von Stadterneuerung und unintended consequences: Bis in die 90er Jahre verfiel der zentrale Dubliner Stadtteil Temple Bar und wurde gleichzeitig zum Künstler*innenviertel. Die Verkehrsbetriebe kauften Flächen auf, um einen Busbahnhof zu errichten. Doch Widerstand formierte sich mit politischer Unterstützung, und im Kontext der Kulturhauptstadt Dublin 1991 startete die Revitalisierung. Einen Wettbewerb dafür gewann das Architekt*innenteam Group 91 (8 junge Büros, 6 Frauen und 7 Männer!, darunter Grafton Architects). Sie errichteten über 10 Jahre eine Vielzahl von kleinen und größeren Infill-Projekten und Sanierungen, großteils Kultureinrichtungen, Werkstätten und Ateliers, aber auch einiges an Wohnbau, und gestalteten attraktive, vielfältige öffentliche Räume, tw. Fußgängerzonen. Eine neue staatliche Agentur und Steuererleichterungen trugen dazu bei, dass Temple Bar sich rasch veränderte. Das funktionierte fast zu wunderbar, heute ist Temple Bar der Tourismus-Hotspot von Dublin und somit auch völlig gentrifiziert. Immerhin, die schönen kontextuellen, von der Modernerevision und der kontinentaleuropäischen Architektur beeinflussten Gebäude der Group 91 eignen sich so gar nicht für das Irish-Pub-Disneyland, das heute in Temple Bar vorherrscht. Deshalb stehen sie aber leider teils auch leer...

2025-06-05

Panel mit Pierre Arnold, FR; Johanna Wiedermann, IRL; Alessia Macchi, IT; Ali Grehan, IRL; mir und Maite Arrondo, ESP, über europäische Erfahrungen mit gemeinschaftlichen Wohnprojekten beim ISHF International Social Housing Festival 2025 in Dublin.

2025-06-05

Jetzt geht's los: Collaborative Housing beim ISHF International Social Housing Festival 2025 in Dublin.

2025-06-04

Heute im ganztägigen Beirat für Baukultur des Kulturministeriums im Baugemeinschaftsprojekt Gleis 21: Vorträge von Florian Nagler über Bauen im Bestand, Olaf Grawert und Verena Konrad über HouseEurope!, Stephan Mayer über die deutschen baukulturellen Leitlinien des Bundes.

2025-06-03

Große Empfehlung für Wien heute und Salzburg am Donnerstag 5.6.: Heute werden Olaf Grawert und Verena Konrad von HouseEurope! bei architektur-in-progress über Bauen im Bestand vortragen und anschließend mit Anneke Essl, Elias Molitschnig und Philipp Buxbaum diskutieren (bei querkraft, Börseplatz 2, 19h). Und am Donnerstag spricht Olaf Grawert ebenfalls bei architektur-in-progress in Salzburg über HouseEurope! und Bestand (Architekturhaus Salzburg, 18.30h): linkedin.com/posts/architektur

2025-06-02

Alles bereit für das ISHF International Social Housing Festival in Dublin ab übermorgen: Ich werde dort das *Guidebook Co-Creating Collaborative Housing Communities* und die Governance für gemeinschaftliche Wohnprojekte in Wien vorstellen.

2025-05-28

Das ISHF International Social Housing Festival in Dublin 4.–6.6.2025 bietet ein kaum überblickbares Programm zu allen Aspekten sozialen Wohnbaus. Deshalb ist es großartig, dass Pierre Arnold von UrbaMonde einen Überblick über Beiträge zum Thema gemeinschaftliches Wohnen produziert hat: urbamonde.org/IMG/pdf/cohabita

2025-05-28

Auch wenn das heute im Falter so klingt: Für die neue Eingangssituation des Kunsthistorischen Museums gab es keinen Architekturwettbewerb, sondern ein Verhandlungsverfahren. Und beim neuen Fotomuseum im Arsenal übrigens auch nicht. In der „Kulturnation“ Österreich und der Kulturstadt Wien kommen sogar Museen ohne sowas aus. Wäre anderswo in Europa wohl schwer vorstellbar.

2025-05-27

@dasgrueneblatt Es gibt sicher welche, die das lesen.

2025-05-27

Wenig Wissen, dafür billige Polemik: Gernot Blümel qualifiziert im Kurier die Ausstellung im österreichischen Pavillon bei der Architekturbiennale *Agency of Better Living* (Kurator*innen Sabine Pollak, Michael Obrist, Lorenzo Romito) als SP-Propaganda des „roten Wien“ mit kleinem R. Er meint, im Wiener Gemeindebau werde die Bedürftigkeit nicht laufend geprüft (it’s a feature, not a bug; aber manche hätten wohl lieber Armenasyle statt sozial durchmischter Stadtquartiere); dass gedeckelte Altbaumieten ein wichtiger Faktor für leistbaren Wohnraum sind (dafür kann Wien nichts, das stimmt, das ist Bundesrecht; aber auf 42% des Wiener Wohnungsbestands hat die Stadt Einfluss, und dort ist das Wohnen jedenfalls leistbar); dass „Superblocks“ soziale Brennpunkte seien (von welcher Stadt schreibt er?); dass Wien eine niedrige Wohnungseigentümerquote hat und behalten will (das stimmt, wie in allen deutschsprachigen Städten – einfach weil es hier soziale Sicherungssysteme gibt; die höchsten Wohnungseigentumsquoten in Europa haben die ärmsten Länder). Blümel meint, der Beitrag sei „brav“ – wenn man oberflächlich hinsieht, scheint das vielleicht so, Obrist spricht von „unsichtbarer Radikalität“ der Wiener Wohnbaupolitik, die teils mit, teils ohne Markt arbeitet und damit niedrige Mieten im sozialen Wohnbau (42% des Bestands, siehe oben) schafft. Am freien Markt sieht es leider auch in Wien anders aus. Die Ausstellung sei perfekt für die Wienwahl ausgewählt, meint er – dabei weiß er genau, dass diese Entscheidung durch das türkis-grüne Kulturministerium getroffen wurde, immerhin war das einmal sein Ressort. Die Ausstellung zeigt die Vorteile der Wiener Wohnbaupolitik, aber sie kritisiert auch, etwa den Paternalismus und die schwierigen Wege der Pioniere. Natürlich ist auch weitergehende Kritik an Wien möglich und sinnvoll – aber nicht hier, wo es darum geht, ein Lösungsmodell für ein Problem zu präsentieren, das in ganz Europa immer größer und drängender wird, das leistbare Wohnen. Das zeigt nicht zuletzt, dass es seit letztem Jahr einen EU-Wohnbaukommissar gibt. kurier.at/ngen/architekturbien

2025-05-26

Großartige kleine Ausstellung über die „Anatomie“ der Wiener architektonischen Moderne 1900–1914 aus *Eisenbeton* – basierend auf Otto Kapfingers 10-jährigem Forschungsprojekt, in dem 160 Bauten untersucht wurden, fast alle von jüdischen Bauherren realisiert. Der Hochbau ab 1900 profitierte vom Tiefbau der 2. Wiener Stadterweiterung ab 1892, bspw. Wienflussregulierung und Stadtbahn. Es geht um Druckereien, Cabarets, Kinos, Vereinshäuser, Geschäftshäuser, Banken, Hotels, Fabriken, Remisen uvm. Die neue Technologie erlaubte es, Nutzungen zu stapeln (z.B. Büros/Wohnungen über Sälen); Flächen flexibel zu nutzen; und die durch Grundabtretungen zur Straßenverbreiterung teils extrem schmalen Grundstücke optimal auszunützen. Der Katalog ist unverzichtbar. Schön wäre es, die Kartonmodelle und Grundrisse der TU Wien in der Ausstellung gleich auszurichten.

Fotos: 1 Modelle; 2/3 Betonfassade Looshaus; 4 „nacktes“ Warenhaus Lessner, Schadekg.

2025-05-22

Wunderbare Darstellung, wie die Autofahrernation Österreich funktioniert, von Jakob Winter im Profil: während der Klimabonus gestrichen und Sozialleistungen nicht valorisiert werden (es gibt kein Geld, oder, also muss man das akzeptieren), werden Transferleistungen für Pendler (die eher den Großverdienern zugute kommen) nicht reduziert oder stagnieren, sondern steigen – so als wären Themen wie Bodenverbrauch, Klimawandel, Feinstaub und Lärm nicht vorhanden. Gleichzeitig überlegen die ÖBB, in OÖ 3 Bahnen zu schließen: profil.at/meinung/ueberfoerder

2025-05-22

Am 5.6. werde ich zusammen mit Kolleg*innen aus Spanien, Italien, Frankreich und Irland beim ISHF International Social Housing Festival in Dublin über *success stories, experience und guidance* bzgl. gemeinschaftlicher Wohnprojekte sprechen, die Runde wurde von NETCO Network of Cities for Collaborative Housing organisiert: confpartners.eventsair.com/Qui

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