In der Ausstellung „Aktion, Geste, Farbe“ mache ich immer neue Entdeckungen. Überhaupt finde ich die Ausstellung fabelhaft kuratiert. Die Werke, es ist schließlich eine wirklich weltweite Auswahl von Künstlerinnen, harmonieren, ergänzen oder widersprechen sich, so dass jeder Raum eine ganz eigene Atmosphäre hat. Ein riesengroßes Feld von Künstlerinnen, von denen ich tatsächlich meistenteils nie zuvor gehört hatte. Tomie Ohtake z.B., Gillian Ayres, Elsa Gramcko, oder Sandra Betty Blow, vor deren Bild ich lange gesessen habe. Auf dem ich nach und nach immer mehr Einzelheiten entdeckte, dass mir eine Geschichte erzählte. Angezogen hatte mich das leuchtende Rot. Dann entdecke ich den kleinen kranken Katzenkörper, der sich an dieses leuchtende Rot lehnt. Über dem Rot befindet sich ein außerordentlich plastischer Katzenkopf mit Helm. Eine weitere Maske entdecke ich im linken Bildrand oben, sie macht den schwarzen Streifen zu einem Materpfahl. Je länger ich hinsehe, umso mehr Einzelheiten entdecke ich. Das Bild wird dreidimensional, die Figuren schweben auf mich zu. Was auf diesem Gemälde geschieht, spielt sich in einem dunklen Schacht ab. Mich als Betrachterin umgibt Durchsichtigkeit und das rettende Rot.
Als ich vor einigen Wochen das erste Mal in der Ausstellung war, habe ich mir vorgenommen, mir wieder einmal eine Jahreskarte zu gönnen (die im Übrigen nicht einmal besonders kostspielig ist), weil ich wusste, dass ich nur einen Bruchteil der Exponate wirklich aufnehmen konnte. Bis die Ausstellung am 03. März endet, werde ich noch ein paar Mal dort sein und mich von den wunderbaren Bildern trösten lassen.
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