Der beste Platz in der Welt ist auf der Bühne
In 22 Tagen bin ich mit meiner aktuellen Band (Tarmac Tigers) auf der Bühne meines favourite Clubs, der lokalen Haifischbar. Zusammen mit einer weiteren lokalen Band und einem hier szenebekannten Dark-Elektro-DJ. Das ist dann der dritte offizielle Gig mit den Tigers und der Ausdruck eines mir persönlich enorm wichtigen Projekts.
Nämlich Musik zu machen, die sich in unerforschte Regionen vortastet. Bereits die Kombination aus Spoken-Word/Punk-Vocals, Post-Punk-Drums und einem Bass, der so tut, als hätte er noch 2 Gitarren und einen Synthie dabei, ergibt jede Menge neue Möglichkeiten. Schon in meinen früheren Bands war mir klar, dass Musik relativ sinnlos ist, wenn man dazu nicht tanzen kann, oder sich heftig bewegen will (nimm das, Beethoven!).
Je länger ich das weiterentwickle, und vor allem seit ich das auf einem Standard 4-Saiter P-Bass südkoreanischer Herkunft mache, desto weiter entferne ich mich von einer Musiktheorie, die auf Tönen, Melodien, Harmonien aufbaut, und nähere mich meinem Soundideal von rhythmisch komplex gestapelten Sounds. So eine Basssaite liefert einfach viel mehr Obertöne als der dünne Draht auf einer E-Gitarre, und mit etwas Overdrive aus einer mehr oder weniger dezent übersteuerten Bass-Amp-Vorstufe, einem angedeuteten Power-Chord mit einer (oder zwei) im Hintergrund mitschwingenden Leersaite ergibt sich ein ziemlich massives Stück Klangmetall, das mehr mit Industrial als mit RocknRoll zu tun hat.
Die eigentliche Herausforderung in jedem Song (oder… Stück, weil bei den Tigers ja nicht gesungen wird) ist für mich, die Zweigleisigkeit eines Zeitablaufs (Strophe-Chorus-Bridge-etc) mit der Zeitlosigkeit, dem Zen-Moment, in welchem sich das Riff auf sich selbst zurück bezieht, in dem es nur das Jetzt gibt, und nichts vorher und nachher, zu verknüpfen. Zum Glück sind Zeitablauf und Zeitlosigkeit in der Musik quantenverschränkt, sonst würde das ja gar nicht funktionieren. Auch darüber bin ich sehr froh. Nicht nur über das regelmässige Bad in den Tiefton-Wogen, bei 100 oder 110 Dezibel. Bis zum ersten Februar, ihr Beuteltiere!
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