Mein politischer Werdegang

Meine Jugend und viele Jahre meines Erwachsenseins war ich politisch aktiv. Politisches Engagement halte ich auch heute noch für wichtig - vielleicht wichtiger als früher (im Grunde ist politisches Engagement zu allen Zeiten wichtig). Und ich war nie ein Mitläufer, sondern immer im Vorstand tätig und in vielen Bereichen:

• Auf dem Gymnasium in der Schülermitverwaltung (SMV). An meinem Gymnasium war es mehr als nur Verwaltung, weil wir auch mitbestimmen konnten.
• In der Friedensbewegung: Mit einem Mitkämpfer habe ich seinerzeit in Wuppertal die örtliche Gruppe der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner(innen) (DFG-VK) gegründet und mit Leben gefüllt. Dort habe ich besonders stark gemerkt, dass viele (wohl nicht nur) politische Gruppen sich von wenigen Menschen abhängig machen und diese Gruppen sterben, wenn diese wenigen Menschen nicht mehr zur Verfügung stehen.
• Kulturell war ich während meiner Gymnasialzeit in einer Kulturgruppe mit dem Namen "Oase" aktiv. Sehr viele Mitschüler haben mitgemacht und wir haben ein großes Open Air Festival auf die Beine gestellt.
• Parteipolitisch war ich viele Jahre in der Wülfrather Gruppe der DKP (Deutsche Kommunistische Partei) aktiv. Dank unseres hohen Engagements und unserer ausgeprägten Bürgernähe konnten wir seinerzeit mit etwa 11% das zweithöchste Wahlergebnis bei den Kommunalwahlen in der damaligen BRD erreichen.
• Gewerkschaftspolitisch war ich viele Jahr im DGB - zuletzt bei verdi. Letztlich sah ich mich gezwungen, die Gewerkschaft zu verlassen, weil ich als Arbeitsloser nicht unterstützt worden bin.
• Als Student war ich im MSB Spartakus (Marxistischer Studentenbuch Spartakus).

Schon seit vielen Jahren habe ich keine Kraft mehr zum politischen Arbeiten. Ich bin müde vom Kämpfen, nicht nur politisch, sondern auch privat. Bei so viel politischer Aktivität möchte ich im Grunde nicht zwischen Politik und Privatleben unterscheiden. Sie waren eins und prägen mich bis heute. Manches Mal möchte ich auch aufhören, politisch zu denken. Aber das kann und will ich auch gar nicht.

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