Wenn Klöckner im Hinblick auf CSDs usw. von „Neutralität“ spricht, meint sie offensichtlich eine Art Hufeneisen:
Links sind die, die nicht wollen, dass queere Menschen totgeschlagen werden, rechts diejenigen, die halt genau das wollen. „Neutral“ ist dann, wo eine vermeintliche Mitte steht (die in Wirklichkeit viel weiter rechts steht): nicht totschlagen. Vielleicht ein bisschen Ehe für alle, aber bloß keine Selbstbestimmung für trans Personen – und für so etwas wie nichtbinär und agender erst recht nicht.
Man betrachtet sich deswegen als „normal“. So wie Rechtshänder, Neurotypische oder Weiße manchmal glauben, sie seien „normal“ und damit irgendwie das Maß aller Dinge. Wer benötigt schon Scheren für die paar Linkshänder? Gab’s doch früher auch nicht. Einzig Schweinwefleisch in der Kantine? Normal!
Dieses angebliche Normal ist nicht „normal“, auch nicht neutral.
Denn in Wirklichkeit ist es kein Hufeisen, sondern ein Spektrum von „Grundrechte und Diskriminierungsfreiheit für alle, einschließlich Queers“, weil Grundgesetz, bis rechts außen und religiöser Fundamentalismus. Wer nicht bei „Grundrechten für alle“ steht, ist eben nicht „neutral“. Die angebliche Mitte ist nicht „neutral“, sondern nur weniger extrem. Sucht Kompromisse, wo es nach dem Grundgesetz keine Kompromisse geben darf, weil niemand dískriminiert werden darf.
#Neutralität #CSD #Klöckner #Queerfeindlichkeit