Susanne Richter

Geschlechterforscherin und Soziologin

2025-03-11

Anlässlich des Weltfrauentages wurden Prof. Dr. Antje Langer und ich von der Pressestelle der Universität Paderborn interviewt. Es wurde ein Gespräch über unsere Perspektive als Geschlechterforscherinnen auf die besorgniserregenden aktuellen Entwicklungen in den USA wie auch bei uns. Wir haben auch über unserProjekt GeFoWiss sprechen, das Forschende aller Fächer darin unterstützt, Geschlechteraspekte und Inhalte der Gender Studies in ihren Projekten umzusetzen.

uni-paderborn.de/nachricht/146

2025-02-27

Wahrscheinlich hab ich jetzt schon mehr drüber nachgedacht als die Leute, die diese Liste geschrieben haben.

2025-02-27

Dafür ist aber auch das Sprechen über diese Kategorien notwendig, um sie gesellschaftlich entstehen zu lassen. Wenn nun das Regime sich selbst das Benennen von "women" und "female" oder auch das Behaupten und Konstruieren von race verbietet - wie wird dann diese Ordnung aufrechterhalten? Zeigt sich hier ein neuer Ansatz zu Herrschaft? Und ist dieser als Defensivstrategie zu großen diskursiven Erfolg von feministischen Benennungen & damit Unsichtbarmachen naturalisierender Ordnungen zu verstehen?

2025-02-27

Auch wenn es dem Regime bestimmt zu viel Konsequenz unterstellt, finde ich interessant, dass mit dem Versuch, die marginalisierten Kategorien komplett zu entnennen, ein komplett anderer Ansatz zeigen würde. Feministische Theorie geht davon aus, dass die zweigeschlechtliche Ordnung und die Binarität der Kategorien 'Mann' und 'Frau' Fundament der Machtverhältnisse der historischen (und gegenwärtigen) hierarchischen Geschlechterverhältnisse sind.

2025-02-27

Für mich der interessanteste Gedanke: Ich frage mich, ob sich hier nicht etwas Neues zeigt: Wir kennen historisch als wichtigen Teil der Konstruktion und Unterdrückung marginalisierter Kategorien, wie Frauen und Schwarzen Menschen das wissenschaftliche Sprechen über diese Kategorien und das - auch wissenschaftliche - Konstruieren dieser Gruppen als vermeintlich minderwertig usw, was die Herrschaft legitimiert.

2025-02-27

Gebannt sind auch: "women" (aber nicht "woman"), "racial", "racially", "raceism" (aber nicht race). What is that about?
Sowieso. Obwohl die Liste so umfassend brainstormig wirkt, würden mir auf Anhieb Begriffe einfallen, die ich eigentlich vermisse: Patriarchy, sexism, oppression, zum Beispiel.

2025-02-27

Das kann man an vielen Begriffen argumentieren, mir sind da besonders "status" und "systemic" aufgefallen.

2025-02-27

Mir fällt auf, wie inhärent widersprüchlich die Liste ist. Einerseits sind präzise verschiedene Konjugationen durchdekliniert (diversified, diversify, diversifying), was seltsam sorgfältig wirkt und ja nicht-progressive Verwendungen des Wortes 'divers' noch ermöglichen könnte. Andererseits wird hier heftig mit dem Vorschlaghammer gearbeitet das m.E. eigentlich interessante ist ja gerade, wie viel nicht dezidiert progressive Forschung betroffen ist.

2025-02-27

Natürlich ist das Flood the Zone with Shit und soll vor allem schockieren und ist in dieser Form vielleicht (hoffentlich) nicht wirklich langfristig gültig. Natürlich ist es irrational, mit richtig heißen Nadeln gestrickt und man kann die Goldwaage eigentlich im Schrank lassen. But still.

2025-02-27

Ich versuche mir gerade, mir in einem ruhigen Moment die Listen mit Trumps Banned Words für wissenschaftliche Publikationen anzusehen. Hier ein paar Gedanken dazu (ein Thread):

2025-02-27

Ich versuche das jetzt auch mal, im Internet laut zu denken.

2024-07-04

Darin ist zentral, dass Mädchen vor allem als von widersprüchlichen Anforderungen angerufen erscheinen. Dies betont das Potential von Studien digitaler Plattformen, die Akteur_innen in ihrer Situierung in komplexen und sich wandelnden sozialen Ordnungen in den Blick zu nehmen und davon ausgehend auch pädagogische Strategien weiter zu entwickeln.

2024-07-04

Neue Publikation! Für das "Becoming Data" Special Issue der Zeitschrift für MedienPädagogik habe ich Ergebnisse meiner Untersuchung von Weiblichkeit in der Beauty Community noch einmal auf die spannende Frage hin gelesen, welche Perspektive diese für Frage nach postdigitale Pädagogik beisteuern kann.

medienpaed.com/article/view/18

2024-05-23

Das war so ein schönes Heimspiel: Im ZG-Kolloquium habe ich für Promovierende aus Gender Studies und Erziehungswissenschaften meine Verwendung und Arbeit mit der Situationsanalyse nach A. Clarke vorgestellt und wir haben über die spannenden Prozesse von Auswahl und Anwendung unserer Forschungsmethoden diskutiert. Ein Herzensthema, aber auch eins, das es ganz schön in sich hat.

Promokachel für die Veranstaltung. Text: Institut für Erziehungswissenschaft Workshop Sommersemester 2024 | Situationsanalyse | Dr.in Susanne Richter (Universität Paderborn) 16. Mai 2024 10-12 Uhr, Raum H5.203 | Im Rahmen des ZG Kolloquiums von Prof.in Dr.in Antje Langer
2024-04-04

Was genau Geschlechteraspekte in Forschungsvorgaben sein können, ist sehr vielfältig. Genau wie die Theorien, Konzepte und Methoden aus den inter- und transdisziplinären Gender Studies, die herangezogen werden können, um diese Aspekte zu analysieren und Strategien zu entwickeln, in den jeweiligen Projekten damit umzugehen. Ich bin so gespannt darauf, mit Forschenden aller Fachrichtungen darüber ins Gespräch zu kommen, was das in ihren konkreten Projekten bedeuten kann.

2024-04-04

Für mich als Geschlechterforscherin vereint diese Aufgabe das Beste aus beiden Welten: Ein hoch bedeutsames und erstrebenswertes Ziel einerseits und andererseits auch ein super spannendes Betätigungsfeld. Denn umso mehr man sich damit auseinandersetzt, welche enormen Rollen binäre Zweigeschlechtlichkeit und Heteronormativität in unserer Gesellschaft spielen, um so interessanter wird die Frage, wie Wissen jenseits von Geschlechterbiases aussehen kann.

2024-04-04

Geplant sind Workshops, Weiterbildungen und Beratungen und viele weitere Angebote. Das große Ziel: Noch besser darin werden, dass wir in der Forschung wissenschaftliches Wissen hervorbringen, von dem alle Mitglieder der Gesellschaft profitieren können.

2024-04-04

Diese Woche trete ich meine neue Position als Forschungskoordinatorin der #GeFoWiss an der Uni Paderborn an. Gefördert vom BMBF bauen wir mit dem GeFoWiss eine Einrichtung auf, die Forschende dabei unterstützt, Geschlechteraspekte in ihren Forschungsvorhaben (noch) besser zu berücksichtigen und in ihrer analytischen Produktivität zu nutzen.

Susanne Richter boosted:
Andreas KellerAKellerGEW
2024-03-11

Schluss mit Hire & Fire in der - Parlament muss -Gesetzentwurf überarbeiten, SPD, Grüne & FDP müssen Wort halten! oder Entfristungszusagen für , weg mit der !
👉 gew.de/presse/pressemitteilung

2024-02-23

Endlich Podcasterin!

Für die Ringvorlesung "Digitalität, Diversität, Diskriminierung" an der Uni Paderborn habe ich einen Vortrag über Perspektiven feministischer Digitalisierungsforschung gehalten, der nun im "Zeit für Gender" Podcast veröffentlicht wurde. open.spotify.com/episode/5ajCs

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