#WissZeitVG

2025-10-09

Das wäre eine Idee für Deutschlands Feuilletons: Was können Wissenschaftler:innen nicht weiter erforschen bzw. entdecken, weil das #WissZeitVG existiert oder weil wir keine Tenure-Track-Verbindlichkeit haben?

RE: https://bsky.app/profile/did:plc:xqrqlxsfingcrocs7dut7rav/post/3m2psbuswss2t

Stefan Müller :verified:stefanmuelller@climatejustice.social
2025-10-01

2/ „Wissenschaftler:innen, die sich von einer befristeten Stelle zur nächsten hangeln, kritisieren seit Jahren das #Wissenschaftszeitvertragsgesetz (#WissZeitVG), das den Unis erlaubt, sie für insgesamt zwölf Jahre befristet anzustellen. Wie stehen Sie zu dieser umstrittenen Sonderregelung zum Arbeitsrecht?“

Ha, das WissZeitVG ist auch so ein Ding. Es dient eigentlich zum Schutz der Mitarbeiter*innen. Nach dem Motto: Wenn sie Dich 12 Jahre gebraucht haben, sollen sie Dir gefälligst eine feste Stelle geben. Das würden wir ja gerne, aber es gibt keine festen Stellen. Das Ergebnis ist dann, dass Wissenschaftler*innen nach zwölf Jahren entlassen werden müssen! Man kann sie nicht befristet verlängern, weil sie nur feste Verträge bekommen dürfen. Also Tschüss und schade.

taz.de/!6112862

2025-09-27

NEU: #WerkstattGeschichte 92 »prekäres wissenschaften«!
🧵 2/

Im ersten Beitrag des thematischen Schwerpunkts zur akademischen #Prekarität stellt @SebastianK erste Überlegungen vor, inwiefern #Beschäftigungsverhältnisse in der #Wissenschaft in #Mittelalter & #Gegenwart vergleichbar sein könnten. Spoiler: Das #WissZeitVG als universitäres Sonderrecht »atmet den Geist des Mittelalters«:
werkstattgeschichte.de/abstrac

@histodons

#Histodons #Unigeschichte #IchBinHanna #IchbinReyhan

Artikelanfang mit abstract

#IchBinHanna avant la lettre?
Ein Essay über die Vergleichbarkeit von Prekarität und Sonderrechten in der mittelalterlichen und der zeitgenössischen Hochschule

Sebastian Kubon

Abstract
The essay examines whether the precarious working conditions for mid-level faculty at contemporary universities, which were criticized in social media as part of the #IchBinHanna campaign, had precursors at medieval universities. At first glance, the parallels are obvious. However, it has been shown that, unlike today, fixed-term contracts and pay were not markers of precariousness in the Middle Ages. The social structure of the Middle Ages was completely different, as students were clergymen and as such protected by their employer, the Church. This only changed with the Reformation, when the civil servant professor replaced the priest professor. In fact, it is the special law on temporary academic contracts (»Wissenschaftszeitvertragsgesetz«) that is the sole privilege of the academic sector and thus breathes the spirit of the Middle Ages, as social institutions were regularly granted special privileges at that time, which is the exception in late modernity. This essay gathers preliminary working hypotheses that need to be tested in further research.

Keywords Abaelard, Fixed-term Contracts, Precarity, Professor, University
2025-09-26

Unser neues Heft ist erschienen: #WerkstattGeschichte 92 »prekäres wissenschaften«!
🧵 1/

Der Thementeil, hg. v. @jojoweis & @t_winnerling, behandelt historische Fälle von #Machtmissbrauch & #Prekarität in akademischen Kontexten seit dem #Mittelalter:
werkstattgeschichte.de/alle_au

@histodons @transcript-verlag.bsky.social

#Histodons #TranscriptVerlag #Unigeschichte #IchBinHanna #IchbinReyhan #WissZeitVG #academicchatter #Wissenschaftsgeschichte #Akademia

Frontcover von WerkstattGeschichte 92 mit einem Ausschnitt des Kupferstichs von Johann Heinrich Ramberg, Die gelehrte Frau, 1802 (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel): Eine Frau in einem wallenden Kleid sitzt auf einem Lehnstuhl an einem Tisch, auf dem unter ihrer linken Hand beschrieben Papiere liegen; in der rechten Hand hält sie ein Schreibgerät an den geschlossenen Mund, während sie sinnierend nach oben blickt. Um sie herum und im Hintergrund sind tobende Kinder und andere geschäftige Personen sowie verschiedene Gegenstände abgebildet, darunter links unten eine Laute; rechts unten lehnt ein Foliant am Tisch, darüber stehen Glasbehälter mit eingelegten kuriosen Präparaten.Inhaltsverzeichnis (Auszug) von WerkstattGeschichte 92

THEMA

#lchBinHanna avant la lettre?
Ein Essay über die Vergleichbarkeit von Prekarität und Sonderrechten in der mittelalterlichen und der zeitgenössischen Hochschule
Sebastian Kubon

»Ohne Besoldung zu begnügen«
Akademische Prekarität, universitäre und landesherrliche Macht in der Frühen Neuzeit am Beispiel der Universität Marburg
Christina Stehling

»An able and clever person« – mit Beziehungen
Akademische Patronage und Abhängigkeiten am Beispiel des Internationalen Instituts für geistige Zusammenarbeit in Paris
Jonathan Voges

Bei Kaffee, Kuchen, Wein und Bier
Die Universität als exklusiver Ort der »Persönlichkeitsbildung« in der Autobiografie des Historikers Karl Brandi (1868-1946)
Lena 0etzel
BildungsSpiegel_newsbildungsspiegel@bildung.social
2025-09-24

Bundesbericht 2025 zur Lage junger Forschender

Der Bericht zeigt: Rund 205.000 Promotionen laufen, die Chancen am Arbeitsmarkt sind gut.

Doch Befristungen vertreiben viele aus der Wissenschaft.

Die Bundesregierung will daher Tenure-Track-Professuren ausbauen, um sichere Karrierewege zu schaffen.

bildungsspiegel.de/news/wissen

#TenureTrack #Professuren #Forschungskarrieren #Promotion #WissZeitVG #Forschung

2025-09-15

Regierung "will sich nicht erneut an der immer gleichen Frage nach der Höchstbefristungsdauer festfahren: So in etwa lautet die einhellige Meinung der schwarz-roten Koalitionäre". Stattdessen Appelle an die Hochschulen - jene, die seit 20 Jahren das #WissZeitVG für prekäre Arbeitsbedingungen nutzen

RE: https://bsky.app/profile/did:plc:7zwu2diz3d4f7l4m3wmjjz3p/post/3lyuasg6euk2y

Yann Büchau :nixos:nobodyinperson@fosstodon.org
2025-09-12

@SeaFury I pretty much have to submit at some point in October, otherwise it'll be problematic down the line next spring due to Germany's excellent (not) #WissZeitVG law yeeting you out of university for good if you take too long. You?

2025-09-08

Entfristungsgebot = Beschäftigungsverbot? Warum wir die Universitäten nicht aus der Pflicht entlassen sollten

In ihrer Kolumne zu den „Kosten zweckwidrigen Rechts am Beispiel des WissZeitVG“ kritisiert Marietta Auer die Bemühungen um eine Beschränkung der Befristung im Wissenschaftsbetrieb. Mit Verweis auf ihre eigenen Erfahrungen stellt sie fest, nicht Befristung der Beschäftigungsverhältnisse habe ihre Situation als Wissenschaftlerin prekär gemacht, sondern das „Damoklesschwert[s] der zwölfjährigen Höchstfrist nach dem WissZeitVG, nach deren Ablauf man sang- und klanglos aus der Universität hinausgeworfen wird, egal was man bis dahin in der Wissenschaft geleistet hat …“ (Auer 2025: 52). Auer greift eine durchaus verbreitete Metapher auf, wenn sie die durch das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) festlegte Höchstbefristungsdauer als „ein faktisches Berufsverbot für Nachwuchswissenschaftler“ beschreibt. (Auer 2025: 53).

Alle Bemühungen um eine stärkere Einschränkung der Befristung sieht sie vor diesem Hintergrund nur als ein näheres Heranrücken dieses „Damoklesschwerts“ des „Beschäftigungsverbots“. Dementsprechend lehnt sie die Bemühungen von Initiativen wie #IchBinHanna als ein Lobbying in die falsche Richtung ab. Und in gewisser Weise geben ihr dir Auseinandersetzung um die Novelle des WissZeitVG von 2024 recht. Die dort umgesetzte Verkürzung der unbedingten Höchstbefristungsdauer nach der Promotion von sechs auf vier Jahren wurde weitgehend genauso diskutiert: als ein erzwungener Rauswurf nach vier Jahren. Und manche*r der oder die sich zuvor gegen Befristung eingesetzt hatte, forderte nun ein, die Möglichkeit einer längeren Befristung aufrecht zu erhalten.

Ich halte Auers Position dennoch für falsch. Denn die Rede vom „Berufsverbot“ naturalisiert in gewisser Weise eine eingeübte, aber keineswegs notwendige Haltung in den Personalabteilungen so gut wie aller Hochschulen. Jede auch nur im Ansatz mögliche entfristete Beschäftigung soll mit aller Macht zu verhindert werden, als drohe der unmittelbare Ruin. Aber natürlich haben Universitäten die Möglichkeit, mehr Stellen zu entfristen. Und genau das ist ja das Ziel entsprechender Initiativen. Dass aber, solange die Universitäten kein Millimeter von ihrer Null-Entfristungs-Praxis abweichen, jegliche Beschränkung der Befristungsdauer zu absurden Situationen führt, ist in gewisser Weise notwendige Folge eines jeden regulierenden Gesetzes. Dies dann aber automatisch als Grund zu nehmen, Einschränkungen der Befristungsmöglichkeiten zurückzunehmen, wäre allerdings seinerseits absurd. Man stelle sich vor, ein beliebiges Unternehmen forderte die Rücknahme der Höchstbefristungsdauer von zwei Jahren, weil das Auswechseln der gesamten Belegschaft alle zwei Jahre nicht förderlich für es sei.

Vielleicht verweist die von Auer richtig beschriebene Situation aber durchaus darauf, dass der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen verstärkt in den Hochschulen selbst geführt werden muss – als ein Kampf nicht nur die Befristungsspielräume auszuschöpfen, wie es bisher geschieht, sondern auch die Entfristungsspielräume. Die Initiative Uni Kassel Unbefristet hat hier in der Vergangenheit bereits viel bewegt und Prozesse auch über Kassel hinaus angestoßen.

Zweifelsohne bieten Entfristungen innerhalb bestehender Strukturen aber auch viel Konfliktpotenzial. So kann es zu Reibungen mit dem Anspruch von Professor*innen kommen, Personal ohne „Altlasten“ neu zu bestücken und auszuwechseln. Vermutlich wird spätestens in diesem Zusammenhang irgendwann auch wieder die „Wissenschaftsfreiheit“ in Stellung gebracht. Letztlich wird eine nachhaltige Entfristungsstrategie so vermutlich nur zusammen mit einer Enthierarchisierung der Fakultäten möglich sein. Auch hier hat bereits eine umfassende Diskussion stattgefunden, etwa mit dem von der Jungen Akademie vorgeschlagenen Departmentmodell. Damit einher geht auch, dass Personalentwicklung, die an Hochschulen bis heute weitgehend inexistent ist, zu einem wichtigen Thema wird. Wenn man junge Wissenschaftler*innen nicht eh wieder nach drei Jahren loswird, muss man sich halt überlegen, wie sie in eine strategische Entwicklung von Instituten und Fakultäten eingebunden werden können, und welche Weiterqualifizierungsmöglichkeiten ihnen etwa auch ermöglicht werden sollten.

In gewisser Weise würde damit eine Normalisierung der Universität und ihrem Umgang mit Befristungen stattfinden. Dabei mögen Universitäten am Ende immer noch besondere Unternehmen bleiben, mit einem höheren „Zirkulation“ von Mitarbeiter*innen. Aber auch hier sind die Interessen der Organisation mit den sozialen Rechten der Mitarbeiter*innen abzuwägen – selbst wenn der hehre Zweck der Organisation „Wissenschaft“ ist.

Auer, Marietta 2025: Die Kosten zweckwidrigen Rechts am Beispiel des WissZeitVG, Merkur, 79, 915, S. 49–58.

#IchBinHanna #Befristung #Departmentmodell #WissZeitVG

Gegenwind :antifa:🇺🇳🖖Gegenwind@chaos.social
2025-08-12

@bmftr_bund „ good career prospects“??! Is this an out of season aprils fool?? #FristIstFrust #IchBinHanna #IchBinReyhan #WissZeitVG

2025-08-04

Der @WissRat möchte Dauerstellen in der #Wissenschaft zum Regelfall machen. Nun soll der Bund die Empfehlungen aus dem betreffenden Positionspapier in die Novelle des #WissZeitVG einfließen lassen … Larissa Tetsch hat sich dazu umgehört: laborjournal.de/editorials/330 #IchBinHanna

Comiczeichnung einer Forscherin, die vor Mikroskop und Bildschirm sitzt. Rechts davon ein Poster auf einer Ständerwand mit der Überschrift "#IchBinHanna". Rechts von der Zeichnung Überschrift "Kulturwandel im Wissenschaftssystem" des im Post verlinkten Artikels, gefolgt von dessen Vorspann mit dem Text: "Der Wissenschaftsrat möchte Dauerstellen in der Wissenschaft zum Regelfall machen. Seine Empfehlungen sollen in die Novelle des WissZeitVG einfließen."
Andreas KellerAKellerGEW
2025-07-14

Die hat das Positionspapier des „Personalstrukturen für das Wissenschaftssystem“ begrüßt und Bund & Länder, Hochschulen & Forschungseinrichtungen aufgefordert, für Daueraufgaben, verlässliche Karrierewege und gleiche Chancen für alle in durchzusetzen.
👉 Jetzt gibt es keine Ausreden mehr: Bund muss auf den Prüfstand stellen, Länder ihre Hochschulgesetze reformieren, Einrichtungen Dauerstellenkonzepte vorlegen.

2025-07-10

Man stelle sich vor, Berlin hätte gar keine Neuregelung im Hochschulgesetz versuchen müssen, weil an Universitäten nicht so eine unerbittliche Verehrung prekärer Traditionen herrschte und sie sich als wertschätzende Arbeitgeber zeigten statt systematisch das #WissZeitVG zu missbrauchen. #IchBinHanna

2025-06-26

Learned about another colleague who left academia after 20 years of fix-termed contracts, repeating periods of distance relationships, repeating times of unemployment, economical insecurity and chasing the promise of making it to a permanent position if s*he only keeps fighting. Makes me sad.

#AcademicChatter #Fuckadamia #Academia #IchBinHanna #IchBinReyhan #WissZeitVG
@academicchatter

2025-06-24

@bmftr_bund
Eine Reform des #WissZeitVG wäre eher angebracht als dieses, von aktuellen Missständen ablenkende, KI-Schlagwort-PR-Fasching #IchbinHanna

Christof Schöchchristof@fedihum.org
2025-06-18

@josch

Looks like #Japan is discovering the mechanism of the #German #WissZeitVG: "Universities reported that this rule -- originally intended to promote job stability -- often instead results in employment terminations just before a worker reaches 10 years under contract, leaving many academics unable to build stable, sustained research careers."

Raphael @ Real Scientists DErealscientists.de@bsky.brid.gy
2025-06-15

Von den etwa 150-200 Leuten, die zwischen 2015 und 2019 auf den Symposien waren, sind, soweit ich das überblicken kann, noch etwa 10-15 in der Wissenschaft aktiv. 3 haben es auf Professuren geschafft, 3 oder 4 sind im Mittelbau fest angestellt, und bei den anderen tickt die Uhr des #WissZeitVG

2025-06-12

Schlechte Arbeit, schlechte Ausbildung, schlechte Archäologie – das #WissZeitVG macht Forschung prekär & unattraktiv. Warum das auch die Archäologie bedroht, erklärt dieser Gastbeitrag.
👉 miss-jones.de/2024/02/08/schle
#IchBinHanna #AcademicPrekariat #Archäologie

2025-06-07

@bmftr_bund Die Anliegen von #IchBinHanna sind also alle gelöst? #WissZeitVG aufgehoben? Hochschulfinanzierung massiv aufgestockt? Infrastrukturelle Defizite behoben und Gebäude durchsaniert? Gratuliere! Aber warum wurde das gar nicht berichtet?

2025-06-05

Für mich klingt das nach heißer Luft. Was Bär als "Rundum sorglos"-Paket beschreibt, ist an zahlreichen Hochschulen bereits Standard als Dual Career oder ähnlich. KiTa-Plätze, Jobs für Partner*innen lösen #WissSystemFehler wie fehlende Dauerstellen und #WissZeitVG nicht. Damit fehlt es ausländischen Wissenschaftler*innen ebenso wie #IchBinHanna #IchBinReyhan an existentieller Sicherheit. Mal sehen, wie viele das lockt.

squeet.me/display/962c3e10-2e9

Client Info

Server: https://mastodon.social
Version: 2025.07
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