Immer wieder wundern sich Leute, warum ich weder #
Netflix noch andere #
Abo-Dienste nutze, ich keine Spiele bei #
Stream kaufe, keinen #
Kindle habe oder keine "Smart"geräte nutze und nichts mit #
DRM oder #
Kopierschutz kaufe.
Meine Antwort ist immer sehr einfach:
Ich halte die dahinterliegenden Geschäftsmodelle für unlauter und mich unangemessen benachteiligend. Ich würde über den Tisch gezogen werden und werde deshalb dafür kein Geld ausgeben.
Oder in der Langfassung:
Das mag eine Problem des Alters sein, aber ich erwarte, dass mir Zeug gehört, dass ich "kaufe".
"Es gehört mir" impliziert, dass ich das behandeln kann und werde, wie *mein* Eigentum.
Ich will Filme und Musik mit dem Betriebssystem und der Software nutzen, die *ich* nutzen möchte. Alleine die Idee, den Verkäufer erst nett anbetteln zu müssen, um meine eigenen "gekauften" Spiele spielen zu dürfen und er mir das erst erlauben muss (aka: Steam-Launcher-Zwang/DRM), ist für mich ethisch von "Anlageprodukten" der Camorra kaum zu unterscheiden.
Ich mag es auch, wenn meine Heizung auch dann läuft, wenn in San Francisco ein Sack Reis auf den Cloudflare-Server fällt. Und meine Kaffee-Maschine hat Kaffee zu machen. Wenn die das ohne Internet nicht hinbekommt, ist sie nicht das, was ich brauche. Ich will nicht eine neue Lieblingsserie "kennenlernen", nur damit der Streaming-Anbieter die 2 Wochen später aus dem Katalog nimmt, weil Disney/Sony/werauchimmer keine Weiterlizensierung will, weil ich ja deren überteuertes und unlauteres Angebot (zusätzlich) bezahlen kann/soll. Ich weiß auch nicht, warum ich mir Pseudo-HD-Streaming auf einem 4K-Monitor antun soll, weil Google sich weigert OpenSource-Treiber für den Wividine-Billig-Kopierschutz zu signieren, auf den z.B. Amazon setzt. (Amazon lügt dann zu allem Überfluss auch noch gerne die Kunden an, dass es an deren Hardware und nicht an deren ranzigen-DRM liegt.)
Über "Digitale Cloud-Assistenten" braucht man nicht mal anfangen zu reden: Ich habe mich schon immer gefragt, warum jemand so blöde sein sollte, seine eigene Wohnung zu verwanzen. Nee, danke.
Das Urheberrecht hat jede Balance verloren und ist zuungunsten der Nutzer komplett zu den Konzernen gekippt. Die Gier von Konzernen nach "Telemetrie-" und Alltagsdaten zum "KI"-Training und zur Profilierung, um mich noch besser ausbeuten zu können kennt keine Grenzen.
Auf der anderen Seite liest man in letzter Zeit immer wieder, dass "illegales Filesharing" wieder zunimmt. Das wundert mich nicht. Mich wundert, dass das nicht viel eher wieder ein Ding wurde und nicht viel stärker zunimmt. Das hatte mal ganz stark abgenommen. Eine Ursache war/ist die deutsche Abmahn-Industrie der Content-Mafia (die man ja relativ leicht mit anonymisierenden VPN vermeiden könnte), eine andere, dass es plötzlich mit den Streaming-Anbietern "legale und bezahlbare" und (für die meisten) "akzeptable" Alternativen gab. Nur sind die mittlerweile offenbar auch in einem "Beschiss-Kartell" der abnehmenden Qualität und zunehmenden Preise - und totaler Gängelung und Überwachung angekommen. (Frank Riger hat das mal schön auf den Punkt gebracht:
#^https://steady.page/en/realitatsabzweig/posts/c4e426d5-b65f-4873-8e02-ffffca986eb8 ).
Ich habe da schlicht keine Lust drauf. Diese Modelle gibt es nur, weil genügend Leute den Konzernen für ihr miserables Angebot ihr Geld in den Rachen werden. Nein, danke!
Und ja, ich kaufe noch immer Spiele. Aber bei GOG statt Steam oder den andern DRM-verseuchten Anbietern. Ich habe auch einen Ebook-Reader, aber einen, der fast alle Formate lesen kann und nicht wie Kindle ein Zwangs-DRM hat, wo mir Amazon ohne nachzufragen "meine" "gekauften" Bücher löschen kann und das auf Urheberrecht-Zuruf auch macht. Ich habe auch Programmierbare Heizregler - ohne Internetanbindung, einfach mit Zeitprogrammierung. Und meine Kaffemaschine macht auch super Kaffee - mit Wasser und Kaffebohnen; ganz dumm aber in gut. Windows-Spiele laufen auf Linux mit Lutris teilweise schneller und besser als in Windows - und man kann sich problemlos kichernd zurücklehnen, wenn man sich den M$-KI-in-Alles-Wahnsinn ansieht.
Ja, das Leben geht auch weiter ohne den ganzen Wahnsinn der Enshittification. Und ja, ich finde mein Leben so tatsächlich sehr komfortabel.