Achille Mbembe – Die terrestrische Gemeinschaft
Ich muss zugeben, Achille Mbembes neues Buch "Die terrestrische Gemeinschaft" ist schwer zu lesen. Utopisches Denken auf der Basis von Animismus und transzendentaler, afrikanischer Mystik liegt dem "europäischen" Denken nicht gerade nahe. Natürlich wäre Mbembe nicht Mbembe hätte er ein New Age - Naturreligion Buch geschrieben. Ganz im Gegenteil begreift er die afrikanische, mündliche Philosophie als einen ebenso großen Lehrmeister wie die östliche oder europäische oder alle anderen. Und in vielen Punkten ist es mehr als augenöffnend und beeindruckend, wie er diesen Bezug zu unserer fatalen Gegenwart zieht. Eine Frage, die ich mir auch stelle (und leider in "Radikale Aufklärung" unzureichend und techno-positiv beantworte) ist die Frage ob das Digitale das Reale soweit durchdringt, dass es das Reale von Digitalen determiniert wird. Mbembe legt eindrucksvoll dar, dass dem nicht so ist und nicht sein kann, sieht aber im Digitalen trotzdem und folgerichtig das politische Kampffeld unserer Zeit.
Zu anderen ist eine seiner wichtigsten Thesen das man die europäischen (westlichen) Ideen der Abgrenzung und Identität überwinden muss. Und die sieht er vorwiegend in dem ewigen Beharren auf Rassen oder Nationen. Und da vor allem im liberalen Denken des ewigen Spaltens, der ewigen Einteilung in Gender, Rasse und Himmelsrichtung.
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