#Metern

Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2025-04-29

Petition gegen Vollsperrung: Neusser Landstraße in Worringen wird auf 800 Metern saniert

Petition gegen VollsperrungNeusser Landstraße in Worringen wird auf 800 Metern saniert

Von

Roland Meurer

29.04.2025, 15:56 Uhr

Lesezeit 2 Minuten

Aufgrund des schlechten Fahrbahnzustands wird die Bundesstraße 9 in der Ortsdurchfahrt Köln-Worringen auf einer Länge von rund 800 Metern grundlegend saniert.

Copyright: Roland Meurer

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Die voraussichtlich ab Mai startende Vollsperrung der Neusser Landstraße in Köln-Worringen sorgt für Kritik unter Anwohnern und Unternehmen.

Voraussichtlich in der ersten Mai-Hälfte sollen die Bauarbeiten zur Erneuerung der Neusser Landstraße (Bundesstraße 9) in der Ortsdurchfahrt Köln-Worringen beginnen. Das geht aus einem Informationsflyer der Stadt Köln hervor, den die Verwaltung an Worringer Haushalte verteilt hatte. Aufgrund des schlechten Fahrbahnzustandes sei die Baumaßnahme zur Verbesserung der Sicherheit für den Kfz- und Radverkehr dringend notwendig, heißt es in der Mitteilung.

In zwei Bauabschnitten, von der Straße Kurzer Damm bis Dornstraße (Abschnitt eins) und im zweiten Abschnitt von der Dornstraße bis in Höhe der Hausnummer 439 in Richtung Ortsausgang Worringen, soll die Neusser Landstraße einschließlich der Fuß- und Radwege auf einer Länge von rund 800 Metern grundsaniert und der Straßenquerschnitt neu geordnet werden.

Kritik an Vollsperrung während Sanierung

Die Sanierungskosten belaufen sich auf rund drei Millionen Euro. Anders als ursprünglich geplant sollen beide Bauabschnitte nacheinander, ohne Unterbrechung ablaufen. Während der Bauphase (etwa 7,5 Monate pro Bauabschnitt) ist eine Vollsperrung der jeweiligen Teilabschnitte vorgesehen, teilte ein Sprecher der Stadt Köln auf Anfrage mit. Wegen der grundlegenden Sanierung sei eine Teilsperrung bei fließendem Verkehr nicht möglich.

An- und Zufahrtslösungen für Gewerbetreibende konnten teilweise geschaffen werden, hieß es seitens der Stadt. „Wir stehen hierzu in Kontakt mit den Gewerbetreibenden und der Industrie, um die leider notwendigen Einschränkungen so gering wie möglich zu halten“, teilte der Pressesprecher mit. Fußläufig blieben die anliegenden Grundstücke jederzeit erreichbar. Die Zufahrt für Not- und Rettungsfahrzeuge sowie für Müllentsorgungsfahrzeuge sei jederzeit möglich.

Während der Bauphase können laut Anlieger-Info private Pkw nur außerhalb des jeweiligen Baubereichs geparkt werden. Um die Verkehrsbeeinträchtigungen möglichst gering zu halten, sollen verschiedene Umleitungsstrecken eingerichtet werden. Auch der Busverkehr der KVB wird umgeleitet. „Der Schwerlast- und Lieferverkehr (insbesondere zum Industriepark) soll über die Bundesautobahn BAB 57 ausweichen, um die Ortsdurchfahrten (beispielsweise Roggendorf/Thenhoven) zu entlasten“, heißt es im Info-Flyer der Stadt.

Ihren Unmut über die geplanten Baumaßnahmen äußerten betroffene Unternehmen, Anwohner und Mitbürger in einer Online Petition. Darin fordern sie die Stadt Köln und die verantwortlichen Stellen auf, „eine faire und tragfähige Lösung für die geplante Sanierung der Bundesstraße 9 in Köln-Worringen zu erarbeiten, um durch die Vollsperrung keine Existenzen zu gefährden“. Daran, dass eine Erneuerung der Straße notwendig sei, bestehe kein Zweifel, heißt es in der Petition.

#gegen #landstra #metern #neusser #petition #vollsperrung #worringen

mndflayr :damnified: :debian:mndflayr@metalhead.club
2025-04-03

Übrigens, das deutsche Wort für #Zölle ist #Metern!

Stoppt das #Denglisch in den News!!

Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2025-01-17

Auf den letzten Metern: Biden und Trump wollen TikTok-Sperrung verhindern

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

Auf den letzten MeternBiden und Trump wollen TikTok-Sperrung verhindern

Am Sonntag soll TikTok in den USA abgeschaltet werden. Aber die App bleibt eventuell doch. Und gerüchteweise soll Elon Musk sie kaufen. Nutzer:innen suchen derweil nach Alternativen – und wechseln zu einer App, die noch enger mit dem chinesischen Staat verbandelt ist.


17.01.2025 um 17:47 Uhr
Jan Grapenthin – in Öffentlichkeitkeine Ergänzungen In den USA hat TikTok 170 Millionen Nutzer:innen. Deren Aufmerksamkeit will sich Donald Trump nicht entgehen lassen. – Alle Rechte vorbehalten IMAGO / TheNews2

Die chinesische Social-Media-App TikTok wird in den USA möglicherweise doch nicht gesperrt, zumindest vorerst. Der Sender NBC hat aus Regierungskreisen erfahren, dass die Biden-Administration das für Sonntag geplante Verbot der App hinauszuzögern versucht. „Amerikaner sollten nicht erwarten, dass TikTok am Sonntag plötzlich gesperrt wird“, zitiert der Sender einen Regierungsmitarbeiter.

Ein im Frühjahr verabschiedetes Gesetz räumte ByteDance, dem chinesischen Anbieter von TikTok, 270 Tage ein, um die US-Sparte von TikTok zu verkaufen. Die Frist läuft am Sonntag ab. Laut Gesetz darf die App dann nicht mehr in US-amerikanischen App-Stores erhältlich sein. Nutzer:innen erhalten dann auch keine Updates mehr. Bis zu 5.000 Dollar Strafe drohen den App-Stores pro Mensch, dem sie TikTok weiter zugänglich machen.

Heute entschied der Supreme Court, dass das Verbot nicht gegen die Redefreiheit verstößt. Vergangene Woche Freitag hatte TikTok noch in einer Anhörung vor dem Supreme Court vergebens versucht, die Durchsetzung des Gesetzes zu verhindern. Daraufhin plante TikTok Berichten zufolge, die App zu Sonntag in den USA abzuschalten.

Trumps 180-Grad-Wende

Ebenfalls am Sonntag ist der letzte Amtstag von Joe Biden. Am Montag übernimmt Donald Trump die Regierungsgeschäfte. Trumps Team kündigte gestern an, nach Wegen zu suchen, die App weiter am Markt zu halten. Laut der Washington Post erwägt Trump eine Anordnung zu erlassen, allerdings ist unklar, ob diese juristisch Bestand hätte. Er kann das Verbot der App um drei Monate herauszögern, wenn es ernstzunehmende Verkaufsverhandlungen gibt.

Im Jahr 2020 hatte Trump noch den Verkauf TikToks in die Wege geleitet. Damals stoppte ein Gericht seine Pläne. Im jüngsten Wahlkampf vollzog der kommende Präsident dann eine 180-Grad-Wende und sprach sich entschieden gegen ein Verbot der App aus. Im Dezember bat Trump die Richter:innen, das Verbot aufzuschieben, um Zeit für eine politische Lösung zu haben. Zuletzt äußerte sich Trump positiv über die App und betonte ihre Bedeutung für den Wahlkampf. Außerdem zeigte er sein Wohlwollen gegenüber TikTok, indem er Geschäftsführer Shou Zi Chew als Ehrengast zu seiner Amtseinführung einlud.

Das der Sperrung zugrundeliegende Gesetz begründet der Kongress mit der nationalen Sicherheit. Durch die App könnten sensible Nutzer:innendaten in die Hände der chinesischen Regierung fallen. Oder diese könnte in den USA gezielt die öffentliche Meinung manipulieren. TikTok bestreitet die Vorwürfe und hat sich in der Vergangenheit wiederholt von der chinesischen Regierung distanziert.

Reißt sich Musk TikTok unter den Nagel?

Laut Bloomberg ziehen chinesische Funktionäre in Betracht, die Plattform an Elon Musk zu verkaufen – was TikTok allerdings dementiert. Musk selbst reagierte mit Lach-Smileys auf die Gerüchte.

Dennoch gibt es gute Gründe, warum ein Verkauf zustande kommen könnte. Das Geschäft mit Musk sei attraktiv für die chinesische Führung, sagt der Tech-Analyst Dan Ives. Der Milliardär ist nicht nur eng mit Trump befreundet, sondern pflegt auch gute Kontakte nach Beijing.

Außerdem verfolgt Musk offenbar weiterhin den Plan, eine „Everything-App“ zu schaffen – eine Plattform, auf der Nutzer:innen chatten, posten, Videos schauen und einkaufen können. Mit dem Kauf von TikTok könnte Musk diesem Ziel einen Schritt näherkommen. Die App könnte ihm außerdem Trainingsdaten für sein KI-Startup xAI liefern. Nach dem Kauf von Twitter änderte Musk dort die Nutzerrichtlinien, um die persönlichen Daten der Nutzer:innen verwenden zu dürfen.

Nicht zuletzt könnte Musk mit einem Kauf von TikTok auch ideologische Ziele verfolgen. Auf X schaffte der Milliardär Faktenchecks weitgehend ab und lockerte die Community-Guidelines. Heute ist X ein Ort für Hass und Hetze – und ein Sprachrohr für die MAGA-Bewegung. Das gleiche Schicksal könnte TikTok ereilen, falls ein Verkauf zustande kommt.

Nutzer:innen flüchten zur nächsten chinesischen Plattform

Währenddessen wechseln viele Nutzer:innen schon jetzt zu einer anderen chinesischen App: RedNote. RedNote gilt als eine chinesische Antwort auf Instagram. In den vergangenen Tagen stand die App fast durchweg auf Platz eins des US-amerikanischen Apple App Store, der Hashtag #TikTokRefugees trendete.

TikTok versucht, sich staatsfern zu geben. RedNote aber gehört zum chinesischen Technologiekonzern Tencent, der offenkundig Verbindungen zum chinesischen Militär hat. Laut Human Rights in China untersteht die App der direkten Kontrolle der Kommunistischen Partei Chinas. Schon der Name der App zeigt die Nähe zur Regierung: „Xiaohongshu“ bedeutet auf Englisch so viel wie „Little Red Book“. So wird auch die Mao-Bibel genannt.

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Author: Jan Grapenthin

#biden #letzten #metern #sperrung #tiktok #TikTokRefugees #trump #wollen

Auf den letzten Metern: Biden und Trump wollen TikTok-Sperrung verhindern
Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2024-06-01

Report-K

Symbolbild Hochwasser

Köln | Im Süden Deutschlands regnet es stark und die Regionen dort kämpfen mit Hochwasser an Flüssen und kleineren Gewässern. Für Köln sagt die Hochwasserzentrale voraus, dass in der kommenden Woche der Rheinpegel seinen Höchststand erreicht und die Marke von nicht sieben Metern nicht überschreiten werde.

Aktuell liegt der Wasserstand des Kölner Rheinpegels bei 5,05 Metern. Das ist der Stand 1. Juni 2024, 9.00 Uhr. Derzeit verändere sich der Wasserstand kaum, so die Hochwasserzentrale der StEB Köln. Am Sonntag erwarten die Experten einen Wasserstand von 5,07 Metern in Köln. Für den Samstag und Sonntag ist von abflusswirksamen Niederschlägen am Oberrhein und Neckar auszugehen. Dazu die Hochwasserszentrale Köln: „Der Rheinwasserstand am Kölner Pegel wird nach der derzeitigen Wettervorhersage seinen Höchststand Anfang der nächsten Woche erreichen und vorraussichtlich 7m KP nicht überschreiten.“

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https://www.bachhausen.de/rhein-wird-pegel-koeln-nicht-von-7-metern-ueberschreiten/

#metern #nicht #pegel #rhein #uberschreiten

Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2024-03-19

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

Die EU-Mitgliedstaaten haben gestern eine abgeschwächte Richtlinie zu Plattformarbeit durchgewunken. Eine erste, ambitioniertere Fassung hatten sie im Dezember blockiert. Die Verhandlungen finden so ein getrübtes Ende, das Gesetz wird trotzdem viele neue Arbeiter:innenrechte bringen.

Die Mitgliedstaaten konnten sich noch einige Rechte abschneiden (Symbolbild). – Public Domain Pexels / Fidel Hajj

Gestern trafen sich die Arbeitsminister:innen der EU in Brüssel. Auf der Agenda: Die geplante Richtlinie zur Plattformarbeit, mit der Arbeiter:innen mehr Rechte bekommen sollen. Das Treffen war ein letzter Versuch, das Vorhaben doch noch vor der anstehenden Europawahl über die Ziellinie zu bringen. Denn die Mitgliedstaaten hatten schon vorher zweimal ihre Vertreter:innen in Brüssel vorgeschickt, um das geplante Gesetz zu beschließen, und zweimal hatten einige Staaten dazwischengefunkt. Das Vorhaben galt schon als halb beerdigt.

Deshalb mussten gestern die Chefs ran. Bei 23 der 27 Anwesenden der Sitzung war dabei klar, dass sie das Vorhaben unterstützen würden, wie sie es auch schon beim letzten gescheiterten Anlauf getan hatten. Wegen der Abstimmverhältnisse im Rat, die neben der Zahl der Staaten auch den Anteil der Bevölkerung beachten, konnten aber vier Staaten das Vorhaben blockieren: Frankreich stimmte dagegen, Deutschland, Estland und Griechenland enthielten sich. Ein Ja von einem dieser Staaten wäre genug, um die Richtlinie ans Ziel zu bringen.

Überraschende Mehrheit

Schon vor dem Treffen zeichnete sich ab, dass dieses Ja nicht von Deutschland kommen würde. Hubertus Heil (SPD), der deutsche Arbeitsminister, konnte nur eine weitere Enthaltung überbringen. Die FDP blockiert in der sozialdemokratisch geleiteten Koalition weiter eine deutsche Zustimmung, was in Europa in letzter Zeit zunehmend für Unverständnis sorgte. Heil hatte dann auch eine deutliche Botschaft an die FDP dabei: „Wer nicht kompromissfähig ist, kann nicht mitgestalten“, sagte er gestern.

Frankreich hat nach Deutschland in der EU die zweitmeisten Einwohner:innen, weshalb seine Blockade bisher so schwer ins Gewicht fiel. Der neue Kompromiss sei bereits eine Verbesserung, sagte gestern der französische Vertreter im Vorfeld. Wenn die Kommission in einigen Punkten noch ein wenig mehr Klarheit schaffen würde, könnte man vielleicht sogar zustimmen. Frankreich hatte in der vergangenen Woche vorgeschlagen, den Entwurf noch weiter zu verwässern.

Diese Forderung erübrigte sich aber mit der Wortmeldung der griechischen Arbeitsministerin, der Konservativen Domna-Maria Michailidou. Auch sie sehe weiter Probleme mit dem Entwurf, aber: „Da wir im Geist von Kompromiss und europäischer Einheit arbeiten wollen, werden wir die Richtlinie unterstützen.“ Die Reaktion der anderen Arbeitsminister:innen: Spontanes Klatschen. Denn mit dem Seitenwechsel Griechenlands stand die notwendige Mehrheit für die Richtlinie, selbst ohne Deutschland und Frankreich. Estland bestätigte das noch, indem auch sein Vertreter ankündigte, trotz bleibender Zahnschmerzen für die Richtlinie stimmen zu werden.

Weniger Klarheit

Damit werden die zuständigen Ratsvertreter:innen in ihrer nächsten Sitzung die Richtlinie abnicken, sofern sich nicht auf den allerletzten Metern neue Probleme ergeben. Der Beschäftigungsausschuss im Parlament hat mit dem 19. März schon einen Termin für seine Zustimmung, dann muss das Parlamentsplenum noch ein Ja aussprechen und das Gesetz kann in Frieden ein Gesetz werden.

Also Ende gut, alles gut? Nein.

Die Mitgliedstaaten konnten sich mit ihrer Blockade erfolgreich ein entscheidendes Filetstück aus der Richtlinie herausschneiden. Ursprünglich war der Kern des geplanten Gesetzes die sogenannte Annahme eines Angestelltenverhältnisses. Viele Menschen, die für Plattformen wie Uber oder Deliveroo arbeiten, gelten vor dem Gesetz als selbstständig. Theoretisch sind sie damit freier, übernehmen aber auch mehr Risiken. Das Unternehmen zahlt etwa nicht für ihre Krankenversicherung oder ist nicht an den Mindestlohn gebunden.

Praktisch gibt es viele Fälle – Millionen von Fällen, schätzt die Kommission – in denen Plattformunternehmen diese angebliche Selbstständigkeit ausnutzen. Sie geben ihren Arbeiter:innen Anweisungen, als ob sie angestellt wären, folgen aber selbst nur den Regeln für Auftraggeber von Selbstständigen. Wenn Arbeiter:innen dagegen vorgehen wollen und sich von einem Gericht neu einstufen lassen wollen, dauert das oft Jahre und ist sehr aufwendig. Außerdem gibt es in jedem Mitgliedstaat eigene Gesetze, die Situation kann also hinter jeder EU-Grenze völlig anders sein.

Hier wollte die Richtlinie eingreifen: Es sollte klare Kriterien für einen Test geben, um zu ermitteln, ob eine Person auf einer Plattform wirklich selbstständig arbeitet. Damit wären die Regeln einfach und einheitlich.

Das haben die Mitgliedstaaten verhindert. Der heute beschlossene Kompromiss enthält diese EU-weiten Kriterien nicht mehr. Die EU-Länder dürfen sich nun selber eine Liste an Kriterien ausdenken. Sie müssen sich dabei zwar an gemeinsame Prinzipien halten, aber die rechtliche Lage könnte sich von Land zu Land trotzdem weiter drastisch ändern.

Kritik von Lobby und Mitgliedstaaten

Frankreich versuchte gestern, diese zusätzlichen Rechte für Mitgliedstaaten als großen Gewinn zu verkaufen. Normalerweise ist der Rat dafür ein dankbares Publikum, das Behalten von Macht auf nationaler Ebene ist schließlich seine Daseinsberechtigung.

Trotzdem waren einige der Mitgliedstaaten wenig begeistert von ihren neuen Möglichkeiten. Die Kriterien national festzulegen, „wird zu einer Fragmentierung führen und zu einem Mangel an Rechtsicherheit für die Plattformen, die in verschiedenen Mitgliedstaaten tätig sind“, kritisierte die bulgarische Arbeitsministerin Ivanka Shalapatova. Auch der luxemburgische Arbeitsminister Georges Mischo sagte, sein Land hätte europäische Kriterien vorgezogen. Er befürchtete nun, dass Plattformen sich einfach die Mitgliedstaaten mit den für sie günstigsten Kriterien aussuchen könnten.

Selbst der deutsche Digitalverband Bitkom kritisierte die von Frankreich durchgesetzten Änderungen. „Die Folge wird wie so oft ein Flickenteppich nationaler Regelungen sein, der neue Rechtsunsicherheit für alle Beteiligten schafft“, schrieb der Verband der IT-Wirtschaft im Februar. „Plattformarbeit muss in Europa einheitlich geregelt werden, damit der Binnenmarkt nicht durch nationale Gesetzgebung fragmentiert wird. Dabei braucht es Rechtssicherheit und gleiche Wettbewerbsbedingungen für plattformvermittelte Dienste.“ Eindeutige Kriterien seien dabei von entscheidender Bedeutung.

Jubel aus dem Parlament

Trotz dieser Abzüge wird die Richtlinie bald, nach langer Vorlaufszeit, Gesetz sein. Danach geht es dann an die nationale Umsetzung, EU-Länder haben hierbei Handlungsspielraum. Auch Deutschland wird ein eigenes Gesetz schreiben müssen, was wegen der Blockadehaltung der FDP noch einmal interessant werden könnte. Die hauptsächlichen Schritte auf EU-Ebene sind nun aber gegangen, entsprechend erleichtert fielen gestern die Reaktionen aus.

„Wir haben gewonnen – für Plattformarbeiter:innen und gute Arbeitgeber:innen, gegen das aggressive Lobbying von ausbeuterischen Plattformriesen, bis ans Ende unterstützt vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron und seinen Liberalen“, sagte gestern Elisabetta Gualmini. Die italienische Sozialdemokratin hatte für das EU-Parlament die Verhandlungen zur Richtlinie geführt. „Die Europäer:innen, die in weniger als 100 Tagen wählen werden, werden sich daran erinnern.“

„Besser spät als nie!“, so Dennis Radtke, der Schattenberichterstatter der Konservativen. Die Schattenberichterstatterin der Linken, die Französin Leïla Chaibi, kritisierte vor allem Emmanuel Macron. Der Präsident sei aber erfolglos geblieben: „Mit dieser Richtlinie werden Millionen von Scheinselbstständigen in ganz Europa zu Arbeitnehmern umqualifiziert werden“, erwartet Chaibi.

Auch Nicolas Schmit, der EU-Arbeitskommissar, hieß die gestern zustande gekommene Mehrheit willkommen. Schmit, ein luxemburgischer Sozialdemokrat, hatte die Richtlinie in den letzten drei Jahre vorangetrieben. Die Einigung über das Gesetz sei ein Signal, das über die europäischen Grenzen hinaus Wirkung zeigen könnte, sagte er gestern. „Ich denke, dass Europa da einmal mehr mit gutem Beispiel voranschreitet.“

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Author: Maximilian Henning

https://www.bachhausen.de/auf-letzten-metern-abgespeckt-eu-beschliesst-doch-noch-gesetz-zu-plattformarbeit/

#abgespeckt #beschlie #gesetz #letzten #metern #plattformarbeit

2019-08-07

Bin ich eigentlich der Einzige, der #Zeitangaben in #Metern seltsam findet?

So etwas: 2h 7m 32s

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