Gestern. Was für ein Abend!
Wir sitzen in der Konzertscheune in Gohrisch beim Eröffnungskonzert der Schostakowitsch-Tage 2025. Draußen zieht kurz nach Konzertbeginn ein Wetter auf, dunkle Wolken drohen, es stürmt, der Wind rüttelt an den Scheunentoren, wirft die Aufsteller in der Auffahrt um, doch es kommt nicht zum Unwetter. Ich empfinde es nicht als Störung des Konzerts, sondern sehr passend.
Es wird im ersten Teil das 8. Streichquartett von Dmitri Schostakowitsch gespielt, das 1960 bei einem 4-Tages-Aufenthalt im Gästehaus des Ministerrats der DDR entstand, sein wohl berühmtestes und autobiographisch betrachtet wichtigstes Stück. Innerlich tief zerrissen, dem Suizid nahe, schreibt er es hektisch in drei Tagen am kleinen Teich im Hof nieder. Im Rücken die damals von Polizisten ständig bewachte Eintahrt des Geländes.
#MusikERleben #Schostakowitsch #Gohrisch