Verschlimmscheißerung des tages
Windows:
MS Word speichert jetzt automatisch in die Cloud
Word für Windows speichert neu abgefasste Inhalte automatisch in die Cloud, wo auch die KI mitliest. Es gibt Abhilfe
In der tat, es gibt abhilfe, und zwar ganz viel davon.¹ Die kommt aber nicht und niemals von meikrosoft. Dass man irgendwelche einstellungen macht und feste daran glaubt, dass meikrosoft die auch respektiert, beachtet und nicht nebenbei mit der näxsten „sicherheitsaktualisierung“ — das korrekte wort wäre „fehlerflickerei“ — zurücksetzt, wie es in der vergangenheit immer wieder einmal geschehen ist, ist keine abhilfe. Das ist tiefes und untertänigstes bücken, um dem digitalen feudalherren auch noch mit lautem schmatzer die schuhe zu küssen, nachdem man den straßenstaub abgeleckt hat.
Übrigens gibt es gar keine klaut. Es gibt nur die kompjuter anderer leute, auf denen intransparent gespeichert werden soll.
Im Firmenblog erläutert Microsofts Produktmanager Raul Munoz die Vorzüge automatischen Speicherns, nämlich, dass getane Arbeit seltener verloren geht. Das kann sonst bei einem Absturz des Programms, des ganzen Windows, oder einem Stromausfall durchaus vorkommen. Abspeichern in der Cloud ist dann vorteilhaft, wenn der Nutzer möchte, dass er selbst oder Dritte die Datei von anderen Geräten aus lesen und bearbeiten können
Hört, hört! So etwas kenne ich ja schon seit den achtziger jahren, und später habe ich erfahren, dass sogar der zeileneditor ed aus der unix-welt immer wieder einmal im hintergrund automatisch gespeichert hat, um datenverluste zu vermeiden — in den siebziger jahren, eigentlich gleich, nachdem das lochkartenzeitalter mal vorbei war. Nur in meikrosoft wörd waren solche automatischen speicherungen immer wieder mal so kaputt, dass ich zur datensicherung greifen und meine tagesarbeit einfach von neuem beginnen musste. Gern auch mal unter zeitdruck. Ja, nur in meikrosoft wörd. Nicht einmal auf einem billigen „spielzeugkompjuter“ wie dem amiga hatte ich jemals solche probleme, nur mit dem teuren profizeugs. Und das besteste daran: für das regelmäßige wegspeichern im hintergrund braucht man weder internetz noch klaut noch künstliche intelligenz, dafür braucht man nur einen datenträger, auf den man speichert. Und der steckt sowieso drin. Der steckt sogar noch drin, wenn mal wieder im datenfeldwegland BRD das internetz für ein paar stunden nicht so richtig verfügbar ist. Oder wenn die scheißklaut von meikrosoft mal wieder unten ist. Wenn man einen klapprechner hat, kann sogar der strom für ein paar stunden ausfallen und die daten sind trotzdem verfügbar. Zusätzliche komplexität — und so eine scheiße wie klaut ist eine zusätzliche und im regelfall unnötige und unnütze komplexitätsschicht — erhöht nur die anzahl möglicher fehlerkwellen. Und wisst ihr, was noch besser ist? Wie unfassbar billig leicht transportierbare datenträger zum anfang des 21. jahrhunderts geworden sind! So ein datenzäpfchen oder eine speicherkarte kostet beinahe nix mehr, und die dinger kriegt man auch gar nicht mehr voll, so groß ist ihre kapazität. Die klaut ist eine lösung ohne problem, die informazjonstechnisch analfabetisch gemachten menschen in gloriolenumschienener heilandsgeste angeboten wird, nachdem man ihnen mit reklamelügen und unter hilfestellung von beschissen daherlügenden, selber technisch analfabetischen arschlochjornalisten ein nicht existentes problem eingeredet hat.
Ansonsten wünsche ich noch viel spaß dabei, dass irgendwelche „dritten“ eure dateien „von anderen geräten aus lesen“ können! Vielleicht wird es ja ein bisschen spannend, wo die daten wieder rauskommen. Oh, neuronale netzwerke — von p’litikern, jornalisten und anderen digitalen analfabeten durchgehend mit dem reklamewort „künstliche intelligenz“ bezeichnet — sollen damit angelernt werden. Da sehe ich ein ganz neues zeitalter der wirtschaftsspionahsche aufziehen: gucken wir uns doch einfach mal die automatischen speicherungen des mitbewerbs an! Leute, die sich auf entsprechendes prompten spezjalisieren und das als dienstleistung anbieten, wird es sehr schnell geben. Es ist wesentlich einfacher, legaler und billiger als zu häcken oder jemanden in eine andere unternehmung einzuschleusen.
Immerhin:
Wenigstens die spämmfilter von meikrosoft funkzjonieren (via @fefe_interim@mastodon.social)! 😂️
¹Nein, ich empfehle hier keine alternative. Ich benutze seit einem vierteljahrhundert nur noch in ganz seltenen ausnahmefällen offißß-programme. Ich brauche keine präsentazjonen, klicki-klicki-datenbanken und auch nicht die tabellenkalkulazjon, das vermutlich nützlichste und vielseitigste stück softwäjhr, das menschen jemals eingefallen ist. Ach ja, und textverarbeitungen nutze ich auch nicht, wenn ich nicht gerade muss. Ich tippe im editor. Das geht schneller, ist einfacher, lenkt meine aufmerksamkeit nicht von den inhalten weg und wenn ich dann am ende doch mal formatieren und strukturieren will, stehen mir gleich mehrere möglichkeiten zur verfügung, einschließlich des kopierens in eine textverarbeitung. Mein bevorzugter editor ist mir übrigens seit rd. fünfzehn jahren nicht mehr abgestürzt, und der letzte absturz lag vermutlich an einem kaputten RAM-riegel, den ich nach ein paar stunden memtest86 austauschte. Ich spreche nur empfehlungen aus, wenn ich auch erfahrungen habe. Andere empfehlungen wären ja auch sinnlos. Ich bin doch kein jornalist. Wenn ihr so einen aufgeblähten haufen scheiße wie ein offißß-paket wirklich braucht, schaut euch mal die liste in der wicked pedia an!
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