Das Buch passt sehr gut in diese Tage.
»Ich habe immer die Augen zugemacht«, sagte mein Onkel Rafael, »außerdem habe ich so schlecht geschossen, dass ich auch mit offenen Augen keinen getroffen hätte. Mir zitterten die Hände und Knie, wenn ich nur Pulverdampf roch, ich sah alles wie durch einen Nebel, das Korn doppelt oder dreifach, und ich dachte mir, die in dem anderen Schützengraben haben mir nichts getan, ich kenne die nicht mal, was sollen sie mir also antun, und dann habe ich die Augen zugemacht und abgedrückt und mir gesagt, Gottes Wille geschehe, aber wütend gemacht hat mich das schon, wenn ich daran gedacht habe, dass erwachsene Männer da Zielschießen veranstalten und im Gleichschritt marschieren, anstatt ihrer Arbeit nachzugehen.«
Der polnische Reiter: Roman
von Antonio Muñoz Molina
Krieg hinterlässt immer nur Narben auf den Seelen, deshalb #NoWar #StoppWar #FriedenFürDieWelt 🕊️