Es gibt Werbespots, die vergisst man nicht. Nicht, weil sie besonders gut sind, sondern weil sie einen so sehr auf die Palme bringen, dass man den Jingle noch im Kopf hat, während man nachts schweißgebadet aufwacht. Seitenbacher gehört zweifellos in diese Kategorie.
Woran liegt das? Vielleicht am Dialekt? Der schwäbische Singsang, bei dem selbst die Liebe zur Heimat auf eine harte Probe gestellt wird? Wer nicht aus der Region kommt, mag sich fühlen wie im Mundart-Karussell: „Seidenbatscher, Säitenbocher, wo simmer denn hängebliebe?“ Dialekte sind charmant – bis sie einen mitten ins Trommelfell hauen, wie eine zu fest geknallte Tür.
Oder ist es die monotone Wiederholung? „Seitenbacher Müsli. Seitenbacher. Das Seitenbacher Müsli.“ Klingt wie eine Gehirnwäsche in Endlosschleife. Jede Sekunde des Spots fühlt sich an wie eine neue Runde im Ring mit einem Boxsack, auf dem in fetten Lettern „Seitenbacher“ steht. Du stehst da, hoffnungslos unterlegen, und mit jedem Schlag fragst du dich, warum sie dich so quälen.
Es gibt eine Werberegel: Wiederholung schafft Erinnerung. Schön und gut. Aber was bringt es, wenn die Zielgruppe vor allem eines will: wegzappen? Nur weil eine Marke penetrant ist, heißt das noch lange nicht, dass sie sympathisch wird. Ehrlich gesagt, ist der Effekt oft genau andersherum. Man denkt: „Das nächste Mal, wenn ich dieses Wort höre, reiße ich das Radio aus dem Armaturenbrett!“ Wenn die Werbung zur persönlichen Vendetta wird, läuft doch etwas schief.
„Was Seitenbacher macht, bleibt hängen“, sagen sie. Ja, das tut es. Aber wie Kaugummi unter dem Schuh – man möchte es möglichst schnell wieder loswerden.
https://god.fish/2024/09/27/seitenbacher-wenn-werbung-dich-zum-muesli-hasser-macht/
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