@VQuaschning
Ich würde den Optimismus ja gern teilen, aber die Fakten sind:
Trotz drastisch gesunkener Batteriekosten haben wir 2024 wieder nur 6,2 GWh an Batteriekapazität zugebaut. Ein erheblicher Teil davon entfällt auf kleine Heimspeicher, die nur bedingt netzdienlich sind.
Wir haben fein granulierte Ausbauziele für PV und Windkraft, die in §4 EEG gesetzlich verankert sind. Wir haben nach wie vor null Ziele und null Plan für den Ausbau von Batterien.
Die meisten VNB bescheiden aktuell Anschlussanfragen für Großspeicher negativ, stufen die wegen fehlender Normen und anderen Gründen explizit als nicht netzdienlich ein. Bei On-Site-Batterien (bei Windparks oder Freiflächen-PV) gibt es meist das Graustromproblem.
Wir haben aktuell 105 GW installierte PV-Kapazität in Deutschland. Schon heute fällt im Sommerhalbjahr an ca. 80% aller Tage der Börsenstrompreis in den Mittagsstunden auf null und am Wochenende darunter, weil wir mehr PV-Strom haben, als wir nutzen können. Innerhalb der nächsten 5 Jahre soll die installierte PV-Kapazität auf 215 GW mehr als verdoppelt werden. Die 110 GW mehr PV-Kapazität werden an einem durchschnittlichen Tag im Sommerhalbjahr ca. 420 GWh zusätzlich generieren. Den damit zusätzlich generierten PV-Strom werden wir mehrheitlich wegwerfen müssen, wenn wir bis 2030 nicht 400 GWh Batteriespeicher am Netz haben, denn die Last wird bis dahin kaum steigen.
Nicht falsch verstehen: Wir sollten so schnell wir irgendwie machbar auf 100% EE umstellen und uns komplett von fossiler Energie trenne. Und AKWs sind natürlich auch keine Option. Aber das Thema Batterien ist in Deutschland bislang eine mittlere Katastrophe und eben keine Erfolgsgeschichte. Und statt nun die Blockaden für Batterien zu beseitigen, scheint die neue Regierung dazu zu tendieren, das Problem mit Gaskraftwerken zu "lösen". Wir brauchen eine Verzehnfachung der Zubaugeschwindigkeit bei Batteriespeicher.