Maximilian Lederer
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2025-04-09
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2025-01-22
«Sprungschicht» (172 Seiten, Bergahorn Verlag, Bern 2024, ISBN 978-3-033-10372-6)

Als Spruchschicht wird jene Wasserschicht bezeichnet, die eingeklemmt zwischen altem und neuem Wasser liegt, beides berührt und voneinander trennt. Das Buch hat Zeit gebraucht – und macht sie sich zum Gegenstand. Gesammelt wurden Bilder und Notizen aus den letzten drei Jahren. Das Vorwort erzählt vom Fotografieren und Erinnern.

«Die Welt wirft Ballast ab. Hat sich in ein Ding gehäutet, fortgeschält. Aus den Augen verloren. Wurde mir Ding gewordenes Gegenteil von Warten.» (S. 14).

Auf der Rückseite jedes nummerierten Exemplars ist ein Apfelkern aus dem Garten meiner Grossmutter aufgeklebt. Die Kerne sind bereits überwintert und pflanzbereit. Die namenlose, alte Sorte mag feuchte, sandige Erde. Auf der Vorderseite haben die von Hand gebundenen Bücher eine jeweils unterschiedliche Fotografie als Titelschild.

Zum Durchblättern findet sich ein Exemplar in der grafischen Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek zur Ausleihe.

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2025-01-22
Letztes Jahr habe ich «1925» ausgestellt. Pia hat die Beschreibung «Spurensuche» vorgeschlagen. Ich kann gut damit leben, wenn man sich dabei vorstellt, dass man die Spuren irgendwie selbst legt. Aus einer Archivschachtel in Zürich, auf eine leere Alp und schliesslich in meine Kamera. «Schauen tut man mit den Augen, nicht mit den Händen!» Ich mag mich erinnern, schwach. Aber von vorne.

Ich stehe in einer Bibliothek in Zürich und suche eigentlich etwas anderes. Aber in einem Stapel finde ich eine Postkarte. Sie zeigt einen Ort, den ich kenne. Und etwas, das ich dort noch nie gesehen habe. Überrascht beginne ich zu suchen. […] Bis zuletzt hatte man ihn jedenfalls sehen wollen. Das armgrosse Loch kam gelegen. Auswärtige Schaulustige sollen es gewesen sein. Natürlich sollen es Auswärtige gewesen sein. Schaulustig ist sowieso ein gutes Wort. Ein linker Arm durchs Loch, ein Zündholz, Licht ins dunkle Innere, ein Fotoapparat mit Blitz. Glühende Hitze. Es muss lange und hell ins Tal geleuchtet haben. Im Melchtal erinnert sich heute niemand mehr. Die Alten im Dorf wissen von Nichts.

Ich hatte eigentlich etwas ganz Anderes gesucht. Gefunden habe ich den «grössten Ahornbaum der Welt». Liesse sich fotografieren, was dort oben nicht mehr ist? Ist nichts mehr? Das Fehlen, von dem ich weiss, ist doch immerhin ein bisschen da. Vorbei und doch nicht ganz. Er nistet sich ein, der Baum. Nimmt Platz in mir. Ich gehe immer wieder hoch zur leeren Wiese, auch im Winter. Höre zu, wie es leiser wird.

Ich will die Lücke vermessen. Schalte ein Inserat in der Zeitung, bin spät dran. Der bald 100-jährige Mann, der sich meldet, erinnert nichts von irgendeinem Baum und das passt mir gut. Ich fotografiere ihn. Paul ist genau am richtigen Tag gekommen. Spätherbst 1925. Verpasst? Abgelöst. Anwesende Abwesenheit. «Erinrä isch Luägä midem Chopf.»

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