Hemnisse beim schriftlichen Gedankenaustausch
Die schriftliche Kommunikation gehört zwar genauso zum Leben wie die persönliche und direkte Kommunikation, doch birgt sie auch Hindernisse, die Sender und Empfänger grundsätzlich beachten sollten:
- Der Sender schreibt aus seiner augenblicklichen Gefühlslage heraus und der Empfänger liest die geschriebenen Worte in seiner augenblicklichen Gefühlslage. Das kann zu sehr unterschiedlichen Deutungen führen.
- Ein sofortiges Nachfragen bei Sachfragen und Gefühlen (z.B. "Ist das jetzt als Vorwurf gedacht?") ist nicht möglich und so können schlechte Gefühle hängen bleiben, die manches Mal nur schwer wieder zu bereinigen sind.
- Der Empfänger kann die Worte des Senders nicht hören. Das gesprochene Wort beinhaltet mehr Inhalt, mehr Gefühl und mehr "zwischen den Zeilen" als das gesprochene Wort.
- Sender und Empfänger sehen sich nicht und können daher auch nicht die Gestik, Mimik und Körpersprache des Gegenübers wahrnehmen - der gesamte Bereich der nicht sprachlichen Kommunikation ist außen vor.
- Die schriftliche Kommunikation erfordert sowohl vom Sender wie vom Empfänger ein hohes Maß an (sprachlichem) Feingefühl und ein nicht minder hohes Maß an Toleranz.
Genau so wie Leben immer "lebensgefährlich" ist (wie der Volksmund so sagt), so liegt in jeder Art von Kommunikation auch immer das Wagnis zu verletzen und verletzt zu werden. Wenn wir uns selbst als eigenständige und selbst verantwortliche Persönlichkeiten wahrnehmen und achten, dann haben wir schon die Grundlage dafür geschaffen, Konflikte als Möglichkeiten zur eigenen Entwicklung und zur Entwicklung und Stabilisierung von zwischenmenschlichen Beziehungen zu sehen und nutzen.
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