Die EM 2024 ging am Sonntag zu Ende, Spanien wurde Europameister. Es war trotz des frühen Ausscheidens der deutschen Mannschaft gegen den späteren Meister, für das man sich durchaus nicht schämen muss, für viele eine schöne Zeit. Die EM sorgte für zahlreiche Szenen der Freundschaft, Toleranz und Vielfalt. Ein best of der schönsten Szenen haben wir hier gesammelt:
Rechte wollen uns die EM mit ihrem Rassismus miesmachen, das ging nicht auf, wie dieses Video zeigt. Deutschland zeigt, wie Vielfalt und Toleranz geht – wie Menschen aus allen Ländern friedlich zusammen feiern und tanzen können! #em #deutschland
Natürlich zeigten sich nicht wenige Fans auch von ihrer hässlichen Seite: Allein bis zum 24. Juni wurden dutzende Fälle von Rechtsextremismus verzeichnet. Insgesamt 44 Propagandadelikte und 16 Fälle von Volksverhetzung, Volksverpetzer berichtete. Das Dunkelfeld war wahrscheinlich deutlich größer.
So viele rechtsextreme Vorfälle gab es bisher bei der Europameisterschaft
Und ein weiteres Problem darf auch nicht unter den Tisch fallen: Regelmäßig steigen während Fußball-Turnieren die Vorfälle von häuslicher Gewalt, die EM 2024 war ersten Zahlen nach zu urteilen leider auch keine Ausnahme. Neben rechtsextremen Gewaltausbrüchen sorgt also auch fortdauernde strukturelle Frauenfeindlichkeit dafür, dass diese EM eben nicht für alle Menschen ein sorgenloses “Sommermärchen” werden kann.
Die EM 2024 war viel sicherer als die WM 2006
Ob es trotz alldem die “sicherste EM aller Zeiten” war, wie wir augenzwinkernd im Titel beschrieben haben, lässt sich natürlich nicht seriös abschließend beantworten. Die letzte EM fand 2021 in verschiedenen Ländern und aufgrund der Corona-Pandemie verschoben statt. Die EM 2016 in Frankreich hatte 1550 Festnahmen und Ausschreitungen, ist aber zeitlich und örtlich kaum zu vergleichen. Und Turniere davor hatten auch nur 16 Mannschaften und weniger Spiele, alles nicht vergleichbar.
Ein halbwegs machbarer Vergleich ist der zur WM 2006 in Deutschland, wie ihn zuerst Julis Betschka auf Twitter machte – gleiches Land, einigermaßen gleich viele Spiele (64 vs. 51). 2006 gab es “7.212 Straftaten, rund 9.000 – teilweise vorläufige – Festnahmen und rund 870 Verletzte im Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft”. Zum Vergleich: 2024 gab es “2340 Straftaten mit EM-Bezug. Darunter seien etwa 700 Körperverletzungsdelikte, rund 120 Diebstähle und ungefähr 200 Fälle von Hausfriedensbruch gewesen. Es habe 140 Gewaltdelikte gegen Polizisten gegeben. Die Polizei habe rund 170 Festnahmen, etwa 320 Gewahrsamnahmen und fast 1000 Ansprachen von Gefährdern vorgenommen.”
Ob auch das irgendwie vergleichbar sei, sei jetzt einfach mal dahin gestellt. Was es definitiv aber nicht war: “Die blutigste EM aller Zeiten”.
Realität widerlegt rechte Lügen: Die doch nicht so “blutige” EM
Das wollten uns nämlich die ganze Zeit rechtsextreme Propagandisten weismachen. Das inzwischen verbotene, gesichert rechtsextreme Hetz-Blatt Compact behauptete das zum Beispiel.
Es ist eine Propaganda, die sehr im Interesse der verfassungsfeindlichen und rechtsextremen Kräfte im Lande ist: Uns einzureden, dass alles immer schlimmer würde, immer gefährlicher, immer “blutiger” – und natürlich, dass “die Ausländer” schuld seien.
Bestimmt nur zufällig hat auch exakt das gleiche Julian Reichelt mit seinem berüchtigten Rechtsaußen-Portal NIUS behauptet.
Der auch vielfach vor Gericht entlarvte Lügner Reichelt wollte das gleiche Märchen erzählen und machte eine Prognose, die offensichtlich nicht eintraf. Dabei versuchte er noch so verzweifelt, jeden einzelnen Vorfall irgendwie auszuschlachten. So zum Beispiel eine Fan-Schlägerei in Gelsenkirchen, in denen weder Vermummte noch Albaner zu sehen waren, was Reichelt beides behauptet hatte. Und so “schwer” war die Ausschreitung am Ende vergleichsweise auch gar nicht.
Rechte blamieren sich mit Fake über Fan-Schlägerei in Gelsenkirchen
Reichelt vs. Wahrheit
In den Tagen zuvor hatte sich Reichelt bereits alle Mühe gegeben, das EM-Geschehen übersichtlich in zwei seiner Lieblingserzählungen einzubetten: Dass die Regierung (Nancy Faeser!) jede Kontrolle über die Sicherheit im Land verloren habe. Und dass vor allem eingewanderte Menschen gefährlich seien. Die gleiche Propaganda, die jetzt teils sogar verbotene, rechtsextreme Medien verbreitet haben.
Annika Schneider zerlegte Reichelts Märchen schon Ende Juni bei Übermedien exzellent, aber hier einige Beispiele. Ein Beispiel ist ein Angriff auf der Hamburger Reeperbahn, den Reichelt als „blutige EM-Gewalt“ darstellte. Tatsächlich handelte es sich um einen Vorfall ohne Fußballbezug, bei dem ein mutmaßlich psychisch kranker Mann mit einem Schieferhammer Passanten bedrohte. Reichelt machte daraus eine Tat eines „Axt-Angreifers“, der beim „Fan-Marsch der Holländer“ stattgefunden haben sollte, welcher da aber dummerweise (oder für die Fans: glücklicherweise) bereits vorbei war. Die Oberstaatsanwältin betonte, dass kein Zusammenhang mit organisierten Fußballgewalttaten bestand. Verletzte gab es – abgesehen vom Mann selbst – keine.
Weitere von Reichelt aufgezählte Vorfälle, wie Schlägereien und Überfälle, hatten ebenfalls keine Verbindung zur EM. In Berlin-Moabit und Ulm etwa wurde Gewalt registriert, jedoch ohne Fußballkontext. Viele der aufgeführten Vorfälle (Bad Saulgau, Primasens, Zweibrücken) beinhalteten keine ernsthaften Verletzungen oder waren nicht „blutig“, wie von Reichelt behauptet. Auch ein Fall aus Ingolstadt hat nichts mit Fußball zu tun, als ein Afghane einen anderen Afghanen mit einem Messer schwer verletzte. Und du ahnst es schon: Reichelt erwähnt natürlich nur die Nationalität des Täters, nicht des Opfers.
Reichelts rechte Hetze steht ziemlich blank da
Wie Annika Schneider über Reichelts damalige Bilanz feststellte, blieben gerade mal zwei echte Gewaltvorfälle mit EM-Bezug übrig, die jedoch nicht auf Fan-Meilen, in Stadien oder beim Public Viewing stattfanden. Einer ereignete sich auf einer privaten EM-Party, keiner hatte mit Hooligans zu tun. Schneider schrieb: “Womöglich ist nicht „die EM-Gewalt“ außer Kontrolle, sondern einfach Julian Reichelt?”
Falls du also diese rechte Propaganda – bei Compact, Reichelts NIUS oder sonst irgendwo – gesehen haben solltest und vielleicht wirklich den Eindruck hattest, dass irgendetwas “schlimm” oder gar “schlimmer” geworden ist, haben die dich halt ganz gehörig übers Ohr gehauen. Klar, dass die Polizei sich gern selbst gute Arbeit bescheinigt, aber die ist extrem zufrieden, spricht von wenigen Vorfällen und zieht ein positives Fazit. Noch ein Argument gegen Reichelts Hetze.
Wie wir gesehen haben, gab es 2006 ja auch deutlich mehr Vorfälle. Übrigens ein Jahr mit 6,3 Millionen erfassten Straftaten und 2,28 Millionen Tatverdächtigen. 2023 gab es weniger: 5,9 Millionen Straftaten und 2,24 Millionen Tatverdächtige – und das nach einem Anstieg zu den sichersten Jahren seit der Wiedervereinigung zwischen 2017 und 2022.
Rechte wollen, dass du Angst hast, damit sie dich kontrollieren können
Und hier liegt der Punkt hinter dieser rechten Propaganda. Die dahinterliegende Botschaft ist immer die gleiche: Es wird alles immer mehr, immer schlimmer und Ausländer seien schuld. Es ist fundamental eine Lüge. Dazu lügen Demagogen wie Reichelt pausenlos, wie wir gesehen haben. Einzelfälle werden instrumentalisiert, aus dem Kontext gerissen, übertrieben, wichtige Details verschwiegen und ein Märchen erzählt, das Rassismus und Misstrauen gegenüber Regierung und Staat schüren soll.
Die EM 2024 war vielleicht wirklich sogar die “sicherste” EM, sie war auf jeden Fall ziemlich sicher. Und trotz natürlich echter, hässlicher Fälle – und sehr problematischer Tatsachen, wie die, dass häusliche Gewalt während der EM zunahm – für die meisten eine schöne und friedliche Zeit. Wer aber Propagandisten wie Reichelt & Co. zuhört, dem wird es schwerfallen, die Realität hinter den ganzen Lügen zu sehen. Die Desinformation zur EM ist nur ein Beispiel von vielen. Deshalb: Glaubt diesen Leuten kein Wort, blockt sie, warnt eure Freunde und Familie, teilt lieber Aufklärung wie bei Übermeiden. Oder gerne auch diesen Artikel.
Teile des Artikels wurden mit maschineller Hilfe erstellt.
Artikelbild: canva.com, eigener Screenshot + Bearbeitung Volksverpetzer
https://www.bachhausen.de/die-sicherste-em-aller-zeiten-so-sehr-lagen-reichelt-co-daneben/
Der Parkplatz neben dem Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza-Stadt wurde kürzlich von einer Explosion getroffen. Nach Auswertung der Faktenlage scheint es sich nicht um einen gezielten Luftangriff gehandelt haben, entgegen der ersten Behauptungen durch Hamas. Die falschen Erstmeldungen sorgten für einen Sturm der Empörung und waren Anlass für enorm viel Hass und Antisemitismus. Umso wichtiger ist es, gesicherte Informationen abzuwarten. Unmittelbar danach veröffentlichten wir bereits einen Faktencheck und riefen zu Besonnenheit auf, und nicht sofort allen Meldungen zu glauben, nur weil sie das eigene Feindbild bestätigen.
Gaza-Krankenhaus: Hört auf, jeden Fake zu glauben, der euch passt!
In den letzten Tagen sind einige neue Informationen zutage getreten, die wir in diesem Artikel zusammenfassen. Es ist immer extrem wichtig, seine Weltbild an die Faktenlage anzupassen und nicht umgekehrt. Besonders, wenn man (voreilige) Schlüsse für sein politisches Handeln daraus zieht. Das tun wir hier, weil auch in einem Punkt unserer jüngsten Einschätzung daneben lagen. Der Vorfall zeigt auch noch mal, wie wichtig es ist, abzuwarten, da auch Tage später noch neue Informationen zum Vorschein kommen.
Es spricht weiter viel für eine Hamas Rakete
Zu Anfang: Es sieht immer noch so aus, dass eine Hamas-Rakete wahrscheinlicher ist als ein israelischer Luftschlag. So sieht die Evidenz aktuell aus:
Der Einschlagkrater im Parkplatz des Krankenhauses ist sehr klein. Er ist nicht kompatibel mit der Munition, die Israel normalerweise nutzt, um Ziele im Gaza-Streifen zu bombardieren. Stattdessen sagen Waffenexperten, es ist kompatibel mit einer Hamas-Rakete. Die umliegenden Gebäude sind kaum beschädigt. Gegenüber Channel 4 sagte Islamic Dschihad, eine mit der Hamas verbündete Terrorgruppe, dass sie ein Fragment der Munition hätten. Die Hamas behauptet jetzt im Widerspruch dazu, dass es keine Überbleibsel der Munition gibt. Das ist aber sehr unwahrscheinlich und wirkt daher verdächtig, da die Hamas damit ja einfach eine israelische Beteiligung beweisen könnte.
Etwa 20-30 Sekunden vor der Explosion startete im Gazastreifen etwa 4-5 Kilometer hinter dem Krankenhaus ein für Israel bestimmter Raketenbeschuss. Es ist plausibel, dass eine dieser Raketen kurz nach dem Start einen Ausfall ihres Motors hatte und danach mit dem Rest-Momentum in einer parabolischen Kurve in das Krankenhaus geflogen ist. Bei einem Motor-Ausfall wäre auch noch genug Treibstoff in der Rakete, um eine größere Explosion zu verursachen. Zeitlich kommt das gut hin. Man unterschätzt gern die Zeit, die solche Projektile in der Luft verbringen, aber Physik lügt nicht. Es kommt öfter vor, dass solche Raketen regelmäßig fehlschlagen und dann in Gaza abstürzen. Während die Zivilist*innen in Israel mit dem Iron Dome geschützt werden, sind solche Abstürze für die Menschen in Gaza sehr oft tödlich, der Hamas ist das egal.
Analyse des Kraters
Auch der Krater im Parkplatz ist mit dieser Richtung grundsätzlich kompatibel. Leider sind Krateranalysen nicht 100 % sicher, und grundsätzlich können sie bei unbekannten Projektilen vor allem Aussagen über die „Achse“ des Einschlags sagen, aber nicht ob von Süd-Westen (Hamas-Abschussort) oder Nord-Osten (Israel). Gerade bei Projektilen mit steilen Einfallswinkeln (wie Raketen im freien Fall) wird es kompliziert. Nord-Osten (also Israel) gibt Analyse von Forensic Architecture als Ursprung an, stützt sich dabei allerdings auch auf Audioanalysen, die wir gleich noch widerlegen. Es wäre allerdings schon ein ziemlicher Zufall, wenn genau zum Zeitpunkt des Raketenstarts aus dem Süden ein einzelnes Projektil aus Israel (also dem Nord-Osten!) mit exakt dem entgegengesetzten Winkel startete. Der Einschlagwinkel spricht also ebenfalls eher für die Theorie der Hamas-Rakete.
This trajectory also matches the direction of the crater we see in the parking lot.
As can be seen in the video below, failed rockets tend to come down at a rather steep angle likely resulting in a “high-angle shell crater”.https://t.co/JkpiF4y36T pic.twitter.com/T8eUKP7Z34
— Oliver Alexander (@OAlexanderDK) October 21, 2023
Eine weitere Möglichkeit wäre ein Luftschlag mit ungewöhnlicher Munition durch die israelische Luftwaffe. Diese war ebenfalls Minuten vorher aktiv.
Fakt ist außerdem, dass die Hamas-Behörden über das Ausmaß Falschinformationen verbreitet haben. Das Krankenhaus entgegen erster Berichte wurde nicht direkt getroffen und auch nicht zerstört, sondern der Parkplatz davor. Videos direkt nach dem Raketeneinschlag zeigen dutzende Tote, aber auf keinen Fall 500, wie die Hamas behauptet hatte. Die USA sprechen von 100 bis 300 Toten, ein EU-Geheimdienst von 50 Toten.
In der Abwägung spricht weiterhin deutlich mehr für eine fehlgeschlagene Rakete aus Gaza.
Falscher Beweis: Die Explosion in der Luft
Viele OSINT-Experten, Medien und auch das IDF nutzten ein Video einer Rakete, die in der Luft explodiert, um die „fehlgeschlagene Rakete“ Theorie zu illustrieren. Auch wir vertrauten auf die Expertise von @geoconfirmed, um unsere Artikel damit anzureichern. Wir gingen davon aus, dass Geoconfirmed die Explosion in der Luft tatsächlich lokalisiert hatte. Das war aber offenbar nicht der Fall und wir lernen daraus.
Es fällt auf, dass die Explosion in der Luft viel zu weit vom Krankenhaus entfernt war. Sie ereignete sich vermutlich in mehreren Kilometern Höhe, ein freier Fall aus dieser Höhe würde deutlich länger als die 7 Sekunden dauern, die zwischen Explosion in der Luft und Explosion am Boden vergingen.
Dazu kommt, dass durch die drei Kameras der Explosionsort der Rakete in der Luft lokalisiert werden konnte. Die Explosion ereignete sich demnach knapp an der Grenze des Gazastreifens „nach“ dem Krankenhaus, kann auch aus diesem Grund wenig mit dem Krankenhaus zu tun haben. Direkt neben dem Explosionsort befindet sich ein Iron-Dome Abschusssystem. Es ist daher plausibel anzunehmen, dass damit eine der Raketen aus dem zuvor erwähnten Raketenhagel aus dem Gaza-Streifen abgefangen wurde. Die Rakete auf dem Video ist also gar keine Hamas Rakete, sondern zeigt den Start des Iron Dome Interceptors. Das erklärt auch, warum die Rakete in der Luft die Richtung ändert, was Hamas-Raketen normalerweise nicht tun.
Geoconfirmed veröffentlichte einen Thread, um das richtigzustellen.
GeoConfirmed ISR-PAL – Hospital Bombing
Based on the geolocation of new footage its highly likely that:
The missile -Al Jazeera footage- is an interceptor. (Iron Dome)
The explosion in the air is too far away to be related to the hospital explosion.Read the thread 👇
1/X pic.twitter.com/wZ50JXCq31
— GeoConfirmed (@GeoConfirmed) October 22, 2023
Falscher Beweis: Dopplereffekt
Eine Analyse von der NGO earshot, die in die Analyse von Forensic Architecture einfließt, gibt vor, den Dopplereffekt zu nutzen, um den Ursprung der Rakete zu berechnen. Den Dopplereffekt kennt man am ehesten von einem vorbeifahrenden Krankenwagen:
Die Sirene klingt erst recht hoch, wenn das Auto auf einen zufährt und der Ton wird tiefer, wenn das Auto wegfährt. Wichtig: In dem Moment, in dem das Auto vorbeifährt, gibt es keinen Dopplereffekt mehr. Dann hört man für einen kurzen Moment den Ton so, wie er tatsächlich klingt.
Auf den ersten Blick klingt es plausibel, dass man damit die Richtung der Rakete ungefähr bestimmen könnte. Aber die Sache ist komplizierter, als man denkt. Earshot macht erstmal einen schweren physikalischen Fehler bei der Analyse dieser Grafik:
The increasing pitch suggests the missile is accelerating towards the camera. The decreasing pitch suggests that the missile is now moving away from the camera while still accelerating, upon the missile’s impact. #AlAhli #IDF 3/7 pic.twitter.com/0zk7ETRIcD
— earshot.ngo (@earshot_ngo) October 20, 2023
Die eingezeichneten Pfeile sind physikalisch falsch. Die höchste Frequenz gibt es NICHT dann, wenn die Rakete am nächsten bei der Kamera ist. Die höchste Frequenz gibt es, wenn das Auto / die Rakete möglichst direkt auf einen zukommt! Im Gegensatz zur Earshot Analyse ist der „Punkt der größten Annäherung“ eigentlich ein Punkt mit sehr niedriger Frequenz, um genau zu sein, niedriger als zu jedem anderen Zeitpunkt davor.
Was die Grafik von Earshot eigentlich zeigt:
Vermutlich ist der Punkt der größten Annäherung der Einschlag der Rakete. Da die Rakete 150 m vor der Kamera einschlägt, könnte sie auch von vorne oder von jeder Seite in einer parabolischen Kurve kommen. Im 3D-Raum ist es eben nochmal schwerer, die genaue Richtung nachzuweisen.
Die zweite Grafik ist noch ungenauer. Earshot behauptet zwar, dass der Pitch ansteigt, und das tut er auch zunächst, aber kurz vor Impact ist er wieder etwas niedriger:
A second video captures the moment of the strike from around 1,500 meters north-west of the hospital. In this video, the missile can be heard moving with a less pronounced Doppler Effect, where the pitch is increasing up to the moment of the explosion. #AlAhli #IDF 6/7 pic.twitter.com/HCMggKis47
— earshot.ngo (@earshot_ngo) October 20, 2023
Die Grafik ist auch extrem unübersichtlich, einfach weil die Kamera 1500 Meter vom Einschlag entfernt ist. Es ist nicht auszuschließen, dass man mit dem Dopplereffekt die Flugbahn von Raketen berechnen kann. Allerdings braucht es dafür qualitativ hochwertige Aufnahmen, und zwar wegen 3D-Bewegung am besten mehrere. Außerdem wäre ein grundlegendes Verständnis des Dopplereffekts nicht verkehrt. So ist die Analyse leider nicht zu gebrauchen.
Fazit
Praktisch alle OSINT-Analysen nach der Explosion im Krankenhausparkplatz hatten Fehler. Israels Streitkräfte haben falsche Videos geteilt, die Hamas beim Schaden übertrieben. Auch westlichen Geheimdienste lagen wohl falsch in mancher Hinsicht. Was würde helfen? Mehr Journalisten und Aktivisten mit OSINT-Expertise, die unabhängig voneinander die Evidenz überprüfen. Dennoch ist der aktuelle Stand der Dinge folgender: Es sieht immer noch so aus, dass eine Hamas-Rakete wahrscheinlicher ist als ein israelischer Luftschlag.
Es ist wichtig, dass es einfach etwas braucht, bis verlässliche Informationen vorliegen. Bedauerlicherweise gab es massiven Druck durch die Gewaltandrohungen von Hamas-Sympathisanten gegen jüdische Einrichtungen, und viele Analysen enthielten Fehler, so auch unsere. Besser wäre es, wenn alle Beteiligten etwas kühleren Kopf bewahren und den Analysen Zeit lassen, bevor man sich die Köpfe einschlägt für Dinge, von denen gar nicht klar ist, wer es war.
Artikelbild: Screenshot twitter.com
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En av uppdragen som #Försvarsmakten kan hjälpa #polisen med är tydligen it-forensik. Det blir ju superbra!
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https://omni.se/live-regeringen-ger-forsvarsmakten-i-uppdrag-att-stotta-polisen/a/zEJkzv
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"Ja, planlegging av #E6 forbi Lillehammer er krevende. Kommunepolitikere og mange innbyggere er lei etter mange år med planarbeid. Men, la oss være ærlige: Det blir rett og slett useriøst å innskrenke verneverdiene i #Lågendeltaet til kun å gjelde fordeling av hvor fugl på trekk oppholder seg. Nei, det er ikke riktig at kun 1–3 prosent av verneverdiene i naturreservatet blir berørt ved bygging av bru over Våløya (...)."
#NorskTut #samferdsel #Lågen #natur #vern
https://www.gd.no/userios-lek-med-tall-om-verneverdier/o/5-18-1698233
Ich gehe ja gerne meinem kleinen Hobby nach, wenn ich unterwegs bin, dann suche ich auch immer wieder nach interessanten Fotomotiven an den Orten wo ich Wohne.
Hier nun wieder ein paar Bilder
https://franzgedankenwelt.blogspot.com/2022/10/langen-frankfurt-bildergalerie.html
Aus meiner Stadt #Lagen