#OstModerne

2025-06-19

Um die Kantine des DDR-Computerkombinats Robotron als Beispiel der Ostmoderne zu erhalten, teilen sich Bund, Stadt Dresden und die Familie Arnhold in die Sanierungskosten
oiger.de/2025/06/19/robotron-k
#Robotron #VEB #Kombinat #Sozialismus #Ostmoderne #DDR #Dresden #Sachsen #Sanierung #Rekonstruktion

4/ Am 17. Juni 1953 wurde die Stalinallee zum Ausgangspunkt des Volksaufstands.

Ausgerechnet dort, wo Henselmanns Fassaden sozialistischen Fortschritt verkörpern sollten, begannen die Proteste gegen das DDR-Regime. Bauarbeiter legten die Arbeit nieder – ein stiller Streik gegen höhere Arbeitsnormen, schlechte Versorgung und politische Bevormundung.

Binnen Stunden wurde daraus ein landesweiter Aufstand: In über 700 Städten gingen mehr als eine Million Menschen auf die Straße.

Die Prachtfassaden standen im Kontrast zu Mangel, Überwachung und Kontrolle. Henselmanns Architektur wurde zum stummen Zeugen eines historischen Bruchs.

Die Antwort des Staates: Panzer, Schüsse, 55 Tote.

Der Aufstand zeigte, dass Machtinszenierung durch Bauwerke die Realität nicht dauerhaft überdecken kann. Architektur kann symbolisieren – aber sie kann keine Gerechtigkeit schaffen.

#ddr #17Juni1953 #Ostmoderne #DDRGeschichte #Ostberlin #Berlin #Gedenktag

Monumentale Fassade der Stalinallee.Monumentale Fassade der Stalinallee.
2025-06-14

@fasnix
Interessant, das hab ich verpasst.

An der Stelle bin ich tatsächlich entspannter. Ich assoziiere diese #Ostmoderne Architektur mit meiner unbeschwerten Kindheit, räumlicher Weite, bunten Blumenbeeten, Springbrunnen, Sommer und Eis. Also zumindest sowas wie die Prager Straße und deren "flache" Hochhäuser im sozialistischen Stil.

Weiß jetzt nicht, wie extrem Hochhäuser am Postplatz geplant waren, aber die Alternative "Fresswürfel" mochte wohl auch keiner. Von meinen ebenfalls warmen Kindheitserinnerungen abgesehen, finde ich den im Nachhinein auch nicht soo schlim, wenn ich die Bilder anschaue:

- stadtwikidd.de/wiki/Fressw%C3%
- commons.wikimedia.org/wiki/Cat

Ich hab's aber generell bissel mit osteuropäischer und sozialistischer Architektur... 🙂

@sven02

2025-06-14

@sven02
Von mir auch ein wenig #Ostmoderne aus Warnemünde - der Teepott.

Recht ein Leuchtturm und links ein Gebäude mit hyperbolischem Dach.

Carolabrücke in der Ausstellung "Pläne und Träume - Gezeichnet in der DDR"

#dresden #Carolabrücke #ostmoderne

Architekturskizze. Blick auf die Dresdner Silhouette, davor ein Entwurf für die Carolabrücke

#Ostmoderne – nicht nur gebaut, sondern auch geträumt

Die Ausstellung "Pläne und Träume – Gezeichnet in der DDR" (Tchoban Foundation, Berlin) zeigt, was nie gebaut wurde – und gerade darin liegt die Kraft:

Rund 140 Entwürfe, oft fern der Norm, entziehen sich dem technisierten Baualltag der DDR.

Sie sind visuelle Fluchten, stille Kritiken – und zugleich Gegenbilder zu den bekannten Betonrealitäten im Plattenbau.

Was hier zu sehen ist, ist Ostmoderne jenseits des politischen Auftrags: zart, utopisch, persönlich. Architektur als gezeichneter Widerspruch.

#DDRArchitektur #Architekturzeichnung #berlin

Architekturzeichnung. Oben im Bild Himmel und Wolken, in der Mitte ein runder hoher Büroturm, davor ein großer Platz, rechts und links futuristisch wirkende GebäudeArchitekturzeichnung, rechts mehrere Gebäude, die quer zur Straße gestellt sind, davor ein verbindender Flachbau. Viele Menschen auf den Straßen

Bei #Ostmoderne in Berlin darf dieses Motiv nicht fehlen.

Das 1970 eröffnete Interhotel war mit 125 Metern das höchste Gebäude der DDR und diente der Repräsentation gegenüber dem Westen. Es entstand im Zuge der sozialistischen Umgestaltung des Alexanderplatzes. Die streng gegliederte Glasfassade, die klare Vertikalität und die funktionale Form spiegeln den Versuch, internationale Moderne mit sozialistischem Anspruch zu verbinden.

Ein Jahr zuvor wurde die Weltzeituhr errichtet. Sie symbolisiert Weltoffenheit, technologische Kompetenz und eine optimistische Zukunftsorientierung.

Beide Objekte stehen für das Selbstverständnis der DDR-Moderne: Fortschritt und Internationalität – eine bewusste symbolische Aufladung im Dienste des Sozialismus, denn im DDR-Alltag kamen diese Themen nicht wirklich vor.

Große, zylindrische Weltzeituhr aus Metall mit einer einer umlaufenden Anzeige der verschiedenen Zeitzonen. Die Uhr steht auf einem hohen, stabilen Sockel auf dem belebten Alexanderplatz. Oben befinden sich stilisierte Himmelskörper, die die Planeten symbolisieren. Die Oberfläche ist in metallischem Grau gehalten und wirkt modern und technisch, umgeben von Menschen, die sie betrachten.

Dahinter ein hohes, rechteckiges Hochhaus mit moderner Fassade aus Glas und Stahl, die in hellen Blautönen und silbernen Reflexionen schimmert. Die Fenster sind gleichmäßig angeordnet und ziehen sich über die gesamte Gebäudefront.

3/ Der Architekt Hermann Henselmann verkörperte viele Gegensätze: Bauhausschüler, Gestalter der Stalinallee, Vorreiter des industriellen Wohnungsbaus.

Anfang der 1960er Jahre verschärfte sich der Wohnraummangel in Ost-Berlin. Monumentalbauten waren nicht mehr zeitgemäß, gefragt waren effiziente Wohnformen.

1961 lobte die DDR einen internationalen Wettbewerb für das Wohngebiet Fennpfuhl aus – ein ungewöhnlicher Schritt im Kalten Krieg.

Der Entwurf von Ernst May überzeugte durch Freiräume und funktionale Erschließung. Politisch war ein westdeutscher Sieger jedoch nicht durchzusetzen. Henselmann übernahm zentrale Ideen und überführte sie ins DDR-Bauprogramm. Am Anton-Saefkow-Platz setzte er auf Höhenstaffelung, Farbigkeit und offene Räume.

Am Platz der Vereinten Nationen entstanden mit „Schlange“ und „Bumerang“ innovative Typenbauten. Henselmann versuchte, Standardisierung und Gestaltung zu verbinden – ein Anspruch, der bald an ökonomischen Grenzen scheiterte.

#ostmoderne

Blick auf einen Plattenbau, der etwas gerundet verläuft. Fenster und Balkone wechseln sich ab, die Farben weiß und gelb dominieren. Darüber blauer Himmel, im Vordergrund BäumeBlick auf einen weißen Plattenbau, dessen Fassade von Balkonen dominiert wird. Dahinter blauer Himmel, im Vordergrund BäumeBlick auf einen Plattenbau. Die Stirnseite haben sind rostfarben, die Fassade wird dominiert von vertikalen weißen Linien der Balkone. In der Mitte zieht sich ein vertikales weißes Band über die gesamte HöheBlick auf einen Plattenbau, der etwas gerundet verläuft. Fenster und Balkone wechseln sich ab, die Farben weiß und gelb dominieren. Darüber blauer Himmel, im Vordergrund Bäume

2/ Henselmanns Hochhaus an der Weberwiese (1952) war das erste sozialistische Hochhaus Berlins und sollte die neue Bauweise der DDR an der Stalinallee repräsentieren. Auffällig sind starke stilistische Ähnlichkeiten zur NS-Architektur, besonders zum Entwurf der „Hohe Schule der NSDAP“ von Hermann Giesler.

Richard Paulick kritisierte diese Parallelen und stellte fest: „Hitler sprach so, und die Moskauhörigen haben fast die gleichen Worte.“ Damit wurde die ideologische Kontinuität zwischen NS- und sozialistischer Architektur deutlich.

Diese Stilwahl war politisch gewollt: Die DDR-Führung wollte mit der Architektur sozialistische Ideologie und nationale Tradition verbinden. Henselmanns erster Entwurf war durchgefallen, doch er fügte sich der Ideologie.

Das Gebäude sollte die Macht und Ideale der DDR repräsentieren. Heute steht es unter Denkmalschutz und symbolisiert die politische Inszenierung der Architektur in der frühen DDR.

#ostmoderne

Das Haus an der Weberwiese ist ein hohes, symmetrisch gestaltetes Wohnhochhaus mit einer strengen, monumentalen Fassadenstruktur. Die Fassade ist durch vertikale Gliederungen und klare Linien geprägt, die den Eindruck von Stabilität und Monumentalität verstärken. Klassizistische Elemente wie Säulen, Pilaster und Gesimse verleihen dem Gebäude eine ehrwürdige, fast palastartige Anmutung. Die Dachkante ist betont, und die Fensterreihen sind gleichmäßig angeordnet, was für eine klare und ordentliche Optik sorgt. Insgesamt wirkt das Gebäude schwer, repräsentativ und erinnert in seiner Formensprache an große Staatsbauten.

#ostmoderne

1/ Wer durch Ost-Berlin läuft, trifft unweigerlich auf Henselmann. Seine Bauten prägen das Stadtbild. Er war einer der wichtigsten Architekten Ost-Berlins, lavierend zwischen künstlerischem Anspruch, ideologischen Parteivorgaben und moderner Baukunst.

Widersprüchlich war er und verlief seine Karriere: Als „Halbjude“ durfte er im NS-Staat nicht als Architekt arbeiten, entwarf aber Häuser für umgesiedelte Bauern. Nach dem Krieg trat er in die KPD ein.

In Berlin wurde er Baumeister des Sozialismus. Er wollte modern bauen, doch Moskau forderte Zuckerbäckerstil: monumental, klassizistisch, ornamentreich. Henselmann fügte sich an der Stalinallee – Brecht tröstete: „Die Arbeiter sind noch nicht reif für die Moderne.“

Anfang der 60er setzte er mit dem Haus der Lehrer erste moderne Akzente. Als eines der ersten Gebäude im internationalen Stil markiert es den Abschied von der nationalen Bautradition. Das umlaufende Mosaik von Womacka idealisiert den sozialistischen Alltag.

In der linken Bildhälfte ist das Haus des Lehrers zu sehen. Ein graues Hochhaus mit einem umlaufenden bunten Mosaik etwas in der 3. und 4. Etage. Daneben ein flaches Gebäude mit einer Glasfassade und einer Kuppel

4/ Auch der Glasbrunnen vor dem ehemaligen Robotron-Komplex von Leoni Wirth am Pirnaischen Platz steht exemplarisch für den Versuch, Kunst, Architektur und urbanes Leben in Einklang zu bringen – ein zentrales Motiv der DDR-Stadtgestaltung in den 70ern. Die gesamte Vorplatzgestaltung steht unter Denkmalschutz.

Leoni Wirth gestaltete auch die Pusteblumenbrunnen auf der Prager Straße. dresden.network/@sven02/113848

#dresden #ostmoderne #leoniwirth

Im Vordergrund der Glasbrunnen, drei aufwärts strebende, an Blumen erinnernde Stelen mit Glasteilen. Im Hintergrund ein Hochhaus, Bäume rechts und linksAuf einer Wiese steht ein weißer Glaszylinder, der eine Lampe ist. Im Hintergrund Sträucherim Mittelpunkt des Bildes stehen zwei Pflanzkübel, die aus blau weißen Mosaiken gestaltet sind. Im Hintergrund ein langer Wohnblock, rechts im Hintergrund ein großer BaumIm Vordergrund der Glasbrunnen, drei aufwärts strebende, an Blumen erinnernde Stelen mit Glasteilen. Im Hintergrund ein Haus mit blauer Fassade

@spnl

Mit dem Glasbahnhof in Sassnitz verbindet mich nicht nur das Interesse für die #Ostmoderne, sondern auch Privates. Von hier aus sammelte ich in den 80ern meine ersten Seemeilen. Dass ich nach wenigen Tagen nicht mehr wusste, ob wir Tag oder Nacht hatten, im Osten waren oder im Westen, weist mich durchaus als Heizer aus. Das Empfangsgebäude des Fährhafens in Sassnitz entstand Ende der 50er. 25 Millionen DM investierte die DDR damals in den Prestigebau, der neue Maßstäbe setzte für den Bau von Fährterminals. Auch heute noch sehenswert! Nicht nur vom Sachsenblick aus, an dem das Tor der DDR zur Welt so hart zuschlug...

#sassnitz #glasbahnhof #Rugen #ddr

Auf gelben Stelen steht ein Glasgebäude in blau-gelb

5/ Das Interhotel "Kongreß" gehört eng zum Stadthallen-Komplex dazu.

Nach der kompletten Zerstörung des Stadtzentrums im Zweiten Weltkrieg wurde von 1969 bis 1974 eine zentraler Platz realisiert, der - so war das für die DDR-Stadtplanung typisch - gleich mehrere Funktionen in sich vereinigte: Kulturzentrum, (Massen)Gastronomie für das sozialistische Kollektiv, Prestigebauten im Stile des Internationalismus und gleichzeitig politisches und Aufmarschzentrum.

Das Hotel war mit 93 m das höchste Gebäude der Stadt und bot Platz für mehr als 700 Übernachtungsgäste in 371 Zimmern auf 28 Etagen. Ende der 60er ging es in der DDR hoch hinaus.

Die Stadthalle sieht von oben aus wie Zahnräder, die ineinander greifen. Eine Reminiszenz an die lange Geschichte einer ehemals
industriellen Hochburg, die Anfang des 20. Jahrhunderts zu den reichsten Städten Deutschlands zählte.

#ostmoderne #chemnitz #chemnitz2025 #kulturhauptstadt #KulturhauptstadtChemnitz

Blick auf ein Hochhaus

3/ Stadthalle Chemnitz #ostmoderne

Blick auf die Stadthalle Chemnitz. Im Vordergrund ein Springbrunnen, dahinter die Stadthalle mit der Betonsteinfassade, im Hintergrund ein Hochhaus

2/ An der Stadthalle kommt man in Chemnitz nicht vorbei. Die Stadthalle mit der berühmten Betonsteinfassade, das Hotel und der Park mit den Skulpturen sind ein herausragendes Beispiel für die #Ostmoderne. Funktional und modernistisch wurde sie von 1969 an verwirklicht und ist vor allem auch im Inneren ein einzigartiges Zusammenspiel von Kunst, Gestaltung und Architektur. Daher werden auch diesem Thread weitere Fotos dazugefügt.

#chemnitz #chemnitz2025 #kulturhauptstadt

Blick auf die Stadthalle Chemnitz. Im Vordergrund eine kreisrunde Hecke, dahinter ein rosteoter Baukörper, an den eine Glasfassade anschließt. Im Hintergrund ein Hochhaus

2/ Weil Chemnitz Kulturhauptstadt ist, lohnt sich ein Besuch allemal. Nicht fehlen darf eine Stippvisite beim Omnibusbahnhof. Ach schon allein der Name! 1968 im damaligen Karl-Marx-Stadt gebaut, galt er als der modernste Busbahnhof der DDR und sogar Europas. Das schwebende Dach ist 1.000 qm groß. Ein Blickfänger sondergleichen. Da sollen dann auch gleich weitere Fotos hinzugefügt werden.

#ostmoderne #chemnitz #kulturhauptstadt

Blick auf den Omnisbusbahnhof. Betonstelen, die an Giraffen erinnern, halten an langen Stahlseilen ein flaches, weißes Betondach
2025-04-11

Fensterfreitag in Sassnitz auf Rügen an der Ostsee . Das Fährterminal wird seit 1998 nicht mehr benutzt. Gebaut wurde die Landungsplattform Ende der 50er Jahre.

#Fensterfreitag #Sassnitz #Rügen #Ostsee #WindowFriday #Fotografie #ArchitekturFotografie #OstModerne #ArchitecturePhotography #BalticSea

Farbiges Querformat. Schwurbelnde und schwäbelnde Bots sehen einen Schrottplatz mit Geländer. Alle anderen ein funktionales Gebäude im Abendlicht.
Ulrike Brinkmannulrbri@pixelfed.social
2025-03-03
Buchpräsentation "Max braucht Gesellschaft", Donnerstag 06.03.2025, 18 Uhr im MZIN Leipzig. Mit Christoph Liepach, Verleger sphere publishers, und Tina Pruschmann, Autorin.
#maxbraucht #Buchpräsentation #spherepublishers #ostmoderne #mzin #mdbkleipzig #leipzig

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