"Aufstand im Bordell - Frauenhandel um 1900" 46 Min.
Als Whistleblowerin machte Marie König 1906 in der Presse auf ihre Freiheitsberaubung und Misshandlung in einem Wiener "Salon" aufmerksam und löste damit eine Debatte über den sogenannten "Mädchenhandel" aus, die bis heute nachwirkt.
Der anschließende "Riehl-Prozess" offenbart das geduldete Ausbeutungskonstrukt einer bürgerlichen Gesellschaft, die mit "geschlossenen Freudenhäusern" Zwangsprostitution moralisch reinwaschen wollte und ein entwürdigendes System förderte, dessen Opfer keinerlei Aussicht auf Schutz hatten.
Eine ihrer Mitklägerinnen gewinnt später den ersten bekannten Prozess in Österreich, in dem eine Sexarbeiterin ihren Lohn einklagte.
Das Doku-Drama spannt dabei auch den Bogen zum weltweiten Netzwerk des Frauenhandels jener Zeit, unter anderem in den Metropolen Südamerikas und im russischen Zarenreich.
Der Kampf gegen diese Strukturen wurde schließlich 1923 auf die Agenda des Völkerbundes und der neu gegründeten Interpol gesetzt, nicht zuletzt durch die jahrzehntelange Arbeit der Abolitionsbewegung.
https://www.youtube.com/watch?v=oPZ4Hz3XKoo
#Zwangsprostitution #Frauenhandel