Im Januar 1930 kam mit Wilhelm Frick erstmals ein NSDAP-Minister in eine Landesregierung. Vorher war viel die Rede von Zähmung der NDSAP durch deren Einbindung.
Es folgten dann u. a. Entlassungen von kommunistischen und sozialdemokratischen Lehrer:innen, Bürgermeister:innen und Beamt:innen, die bevorzugte Einstellung von Nationalsozialisten in den Polizeidienst sowie erste Verbote von Zeitungen, Theaterstücken und Filmen. Werke von Klee, Kokoschka, Nolde und Barlach wurden aus Sammlungen entfernt und diese so "gesäubert".
Bisky schreibt in seinem Buch "Die Entscheidung. Deutschland 1924 bis 1934": "Die Thüringer Erfahrungen zeigten, was dabei zu erwarten war - und was eben nicht zu erhoffen. Nimmt man sie ernst stellt sich die Frage nach dem Zähmungskonzept anders. Aus "Warum ist es gescheitert?" Wird: "Warum hat man nach Frick noch daran festgehalten?"."
Und bezogen auf 2025: Warum erwägt und praktiziert man es wieder?