#K%C3%B6rperakzeptanz

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2025-08-12
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2025-07-30
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2025-07-02

Mit dem Kopf voran

Das mit mir und dem Schwimmen begann mit den Kopfsprüngen. Ich hatte zwar bereits als Teenie Michael Groß beim Training angeschmachtet, geriet schon in früher Kindheit beim Anblick von Synchronschwimmerinnen in Entzücken und war auch mal in einen Schwimmer verliebt, aber dass das mit dem Schwimmen und mir wirklich was Ernstes, werden würde, begann erst viel, viel später.

Es begann genauer gesagt mit einem gut passendem Bikini*. Das war so eine Erleichterung, endlich das Passende zu tragen – das kann man sich vermutlich gar nicht vorstellen, wenn man einen unkomplizierten Körper hat und einfach in ein Geschäft gehen kann, um sich etwas zum Anziehen zu kaufen. Mein Körper ist schwieriger einzukleiden, weil ich eine große Größe trage. Vor dem Bikini hatte ich halt irgendwelche Badesachen. Nichts, in dem ich mich wirklich wohl fühlte, doch das war auch gar nicht mein Anspruch. Zweckmäßig sollte es sein und das war es. Aber mit dem Bikini veränderte sich alles.

Für Sprünge ins Wasser ist es gut etwas zu tragen, das auch nach dem Sprung noch dort sitzt, so es sitzen soll. Der neue Bikini saß fest. Ich fühlte mich sicher und ja, ich fühlte mich auch mutig, mit meiner Figur einen Bikini zu tragen. Ich sah, dass die Menschen schauten und manche tuschelten auch. Besonders viel getuschelt wird, wenn ich vom Beckenrand ins kopfüber ins Wasser springe. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob das, was ich da nun seit Jahren veranstalte ein eleganter Kopfsprung oder eher ein irgendwie-ins-Wasser ist. Aber es ist auch kein Bauchplatscher. Der würde ohnehin nicht so viel Spaß machen, weil das schließlich weh tut.

Meinen ersten Kopfsprung im Erwachsenenalter machte ich am Bodensee. Ich liebe es, im Freiwasser zu schwimmen und ganz besonders liebe ich es, wenn es Plattformen gibt, auf denen man eine Pause machen und den anderen Leuten bei ihren Gesprächen zuhören kann. In meinem Lieblingsbad gibt es sowas und schon seit meiner Kindheit bin ich gerne dorthin geschwommen. Ich fand es auch immer cool, wenn die Menschen von der Plattform aus in den See sprangen, um zurück ans Ufer zu schwimmen. Ein Kopfsprung ist auf jeden Fall noch mal ne Ecke cooler, als mit der Hand an der Nase und den Füßen zuerst ins Wasser zu springen. Ich glaube, ich nahm bis zu dem Tag, an dem ich den neuen Bikini hatte, meist die Leiter.

Elegant war es ganz sicherlich nicht, als ich das erste Mal kopfüber ins Wasser sprang. Es waren auch nicht viele Leute da, die das sehen konnten, sonst hätte ich mich gar nicht getraut. Es hat schon seine Vorteile, eine schlecht-Wetter-Schwimmerin zu sein. Aber auch wenn es ein erster, noch schüchterner und ungelenkter Versuch war, es fühlte sich grandios an. Vermutlich brannte die Haut an Brust oder Bauch vom harten Aufprall ins Wasser, aber schon beim ersten Sprung mit dem Kopf voran ins Wasser ahnte ich, wie elegant das irgendwann mal werden könnte und genoß die Geschwindigkeit, mit der ich durchs Wasser schoss. Der Bikini saß an Ort und Stelle, alles war, wie es sein sollte. Also wiederholte ich das Vergnügen, einmal, zweimal, immer wieder. Irgendwann war ich so mutig, es auch an einem sonnigen Tag zu tun, so dass andere Menschen mich springen sehen konnten. Was sie darüber sagten, hörte ich nicht, denn ich schwamm einfach weiter, als wäre es das Normalste von der Welt. Innerlich fand ich mich total cool.

Wenn ich fortan im Schwimmbad Kopfsprünge machte, dann sah ich oft Blicke. Es ist nicht üblich, dass erwachsene Frauen ins Wasser springen und Dicke schon gar nicht. Schade eigentlich, denn es macht Spaß! Ich mag es nicht, dabei eine Schwimmbrille zu tragen, denn der Aufprall auf dem Wasser, drückt mir diese zu fest ins Gesicht. Aber ich mag die Vorstellung, dass der Sprung einer dicken Frau ins Wasser ein emanzipatorischer Akt ist, denn es gibt keinen Grund dafür, es nicht zu tun. Ich sehe, dass die Menschen schauen, ich kann nur ahnen, was sie denken. Aber ich freue mich über jeden Erwachsenen, der oder die es mir anschließend nachmacht und das passiert schon hin und wieder.

Vor lauter Kraulen üben, habe ich das Springen in den letzten Monaten vergessen. Als ich heute im Freibad war, fiel es mir wieder ein. Ich konnte nur 35 Minuten einigermaßen Bahnen ziehen, danach war es zu voll. Doch ich konnte mich noch nicht so recht vom Wasser verabschieden. Ich zögerte kurz, als ich die Schwimmbrille in die Tasche packte. Gehen oder bleiben? Es war ein heißer Tag und das kühle Nass war herrlich. Das Freibad war voller Menschen und auch an schaut-her-was-für-ein-toller-Hecht-ich-bin-Aktionen mangelte es nicht. Warum sollte ich den männlichen Teenagern den Beckenrand überlassen? Sie kamen gar nicht auf die Idee, mir Platz zu machen, ich drängelte mich dazwischen und sprang. Mir doch egal, was sie dachten. Natürlich konnte ich nicht so oft wie sie springen, denn im Gegensatz zu den kleinen Kraftprotzen, musste ich zur Treppe schwimmen, um aus dem Becken zu kommen. Nach ein paar Sprüngen wichen sie zur Seite. Der Beckenrand gehört nicht nur den Hechten und als ich sah, dass zwei weitere Frauen nun auch Anstalten machten, ins Wasser zu springen, jubilierte ich.

Solltest du es noch nie versucht oder schon länger nicht mehr gemacht haben: Spring! Es ist wunderbar!

(Die Sache mit dem Bikini kommt dir bekannt vor? Das kann sein, denn die Bikinigeschichte habe ich schon mal 2019 für das Blog der BH Lounge aufgeschrieben.)

#schwimmen #Kopfsprung

Das mit mir und dem Schwimmen begann mit den Kopfsprüngen. Ich hatte zwar bereits als Teenie Michael Groß beim Training angeschmachtet, geriet schon in früher Kindheit beim Anblick von […]

#Kopfsprung #Körperakzeptanz #Schwimmen

Frau springt mit einem Kopfsprung ins Wasser in einem Schwimmbad. Die Hände berühren bereits das Wasser.
2024-12-12

Die Abschweifung 44 Dick(e) Gedanken

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Transkript 00:00 – 0:00:15

[Musik] 0:00:15 – 0:00:19

Hallo und willkommen zu einer neuen Ausgabe der Abschweifung. 0:00:19 – 0:00:26

Ich bin Sascha Markmann und hin und wieder schweife ich vom eigentlichen Thema ab. 0:00:26 – 0:00:39

Das heutige Thema ist schwergewichtig, denn meine Verlobte hat in einer Facebook-Gruppe 0:00:39 – 0:00:41

jemanden kennengelernt. 0:00:41 – 0:00:49

In der Gruppe geht es über psychische Probleme und der wollte sich mit ihr austauschen. 0:00:49 – 0:00:54

Wir sind meine Verlobte und ich, kein Kind von Traurigkeit. 0:00:54 – 0:01:06

Wir sind selber dick, adipös, übergewichtig, je nachdem wie man es nennen will, vielleicht sogar fett. 0:01:06 – 0:01:13

Und da hast du gesagt, okay, dann, ja, wir können uns mal gerne austauschen. 0:01:14 – 0:01:23

Jetzt muss man sagen, ich habe mal 250 Kilo gewogen und habe 70 Kilo abgenommen. 0:01:23 – 0:01:29

Das ist ein ganzer Mensch und ich wiege immer noch sehr viel. 0:01:29 – 0:01:37

Das ist gar nicht mal so einfach, dieses Gewicht runter zu kriegen, denn ich muss essen und 0:01:37 – 0:01:42

wenn ich nicht esse, riskiere ich halt auch wirklich körperliche Schäden. 0:01:42 – 0:01:47

Ich kenne Leute, die haben eine Magen-OP gemacht und die haben dann eine Zeit lang nichts gegessen 0:01:47 – 0:01:52

und die haben dann tatsächlich sowas wie Nierfenversagen bekommen oder sowas. 0:01:52 – 0:01:59

Die Geschichte der Magen-OP, das ist glaube ich auch nochmal ein gutes Thema für eine 0:01:59 – 0:02:07

Abschweifung, denn ich habe da mal angefangen mit und ja, da gibt es so einen Haufen Hürden, 0:02:07 – 0:02:08

die man halt nehmen muss. 0:02:08 – 0:02:13

Ich verstehe nicht, warum andere Leute ohne Probleme diese OP bekommen. 0:02:13 – 0:02:16

Bei mir ist es halt nicht so einfach. 0:02:16 – 0:02:23

Aber ich denke mal, das werde ich mal in einer anderen Ausgabe machen, besprechen, was da Sache ist. 0:02:23 – 0:02:29

Aber wir kommen nochmal zurück zum eigentlichen Thema. 0:02:29 – 0:02:36

Thema. Dieser Mensch schreibt jetzt mit meiner verlobten Freundin, besseren Hälfte, 0:02:36 – 0:02:46

schon ein paar Tage und ich dachte erst so, okay, ja, der hat so ein bisschen von seinem Alltag 0:02:46 – 0:02:54

berichtet, da hat sie mir auch das erzählt und so und irgendwann mal kam dann halt eigentlich immer 0:02:54 – 0:03:01

mehr das Thema Essen im Fokus. Und er schickte dann auch so Bilder von dem, was er isst. Und das sind 0:03:01 – 0:03:09

unglaubliche Mengen und natürlich auch alles hoch, hohen Kalorien. Ich will darüber gar nicht urteilen, 0:03:09 – 0:03:19

aber was ich so merkwürdig finde, ist diese extreme Fixierung auf Essen. Weil jetzt ist das wirklich 0:03:19 – 0:03:27

in jeder Nachricht, schönes Essen, dann war er bei Nachbarn gewesen und der Mann ist so hilflos, 0:03:27 – 0:03:35

dass er halt das Essen angereicht bekommt. Er sagt, er hat immer gefüttert und das macht mich so 0:03:35 – 0:03:45

fassungslos, weil das ist, als ob jemand lachend vor Freude schreiend in einem Messer rennt und das 0:03:45 – 0:03:53

so kaputt macht. Also der Mann ist wirklich komplett pflegebedürftig und ich bin selber 0:03:53 – 0:04:04

auch pflegebedürftig und weiß wie das ist, aber so dermaßen kaputt zu sein körperlich, 0:04:04 – 0:04:10

nicht in der Lage halt sich zu bewegen. Ich meine, ich habe das selber alles durch nach 0:04:10 – 0:04:18

meinen Schlaganfall. Ich musste ja auch alles neu lernen. Schlucken, reden, sitzen, laufen, 0:04:18 – 0:04:32

wie ich halt die Feinmotorik wieder hin bekriege auf der betroffenen Seite und und und. Und dieser 0:04:32 – 0:04:39

Mensch redet nur vom Essen. Also selbst sah ich mal in den Nachrichten, die die letzten Tage kamen, 0:04:39 – 0:04:47

abends, da kam ein Foto von einem Stück Kuchen, das war so groß wie das, was meine Freundin und 0:04:47 – 0:04:56

ich zusammen essen und wer mich kennt, weiß, dass ich halt gut essen kann, wenn ich will. Dann hieß 0:04:56 – 0:05:03

es, vielleicht 20 Minuten später, dass er noch eine Tafel Schokolade am Bett hat, die wird er jetzt 0:05:03 – 0:05:13

auch essen und so ungefähr eine Stunde später hat er sich noch sechs Berliner mit Schoko-Sahne-Füllung 0:05:13 – 0:05:26

reingedrückt. Also wir reden hier wirklich von 'ne Menge Essen. Und wie er jetzt am Freitag bei 0:05:26 – 0:05:31

Nachbarn war, musste vorher erstmal der 0:05:31 – 0:05:35

Pflegedienst kommen, ihn in den 0:05:35 – 0:05:38

Rollstuhl packen, damit er dann halt von 0:05:38 – 0:05:40

den Nachbarn abgeholt werden kann, die sich 0:05:40 – 0:05:45

dann halt da auch um ihn gekümmert haben, 0:05:45 – 0:05:47

ihn auch das Essen angereicht haben, weil 0:05:47 – 0:05:49

er schon die Arme nicht mehr hoch 0:05:49 – 0:05:51

heben kann, weil er schon einen 0:05:51 – 0:05:54

anstrengenden Tag hatte und es sehr 0:05:51 – 0:05:58

abends ist, ist dann dort mit gutem Essen versorgt worden, wie er sagte, und viel 0:05:58 – 0:06:03

Essen und ist dann später auch von seinen Nachbarn nach Hause gebracht worden 0:06:03 – 0:06:09

oder so, über die Straße dann halt in die Wohnung. 0:06:09 – 0:06:13

Und die haben ihn dann auch ins Bett gepackt und haben ihm dann auch am nächsten Tag 0:06:13 – 0:06:18

noch Essen vorbeigebracht, was übergeblieben ist. Der Knaller an der 0:06:18 – 0:06:26

Geschichte ist, seine Nachbarn, die da die kleine Feier gemacht haben, sind Inhaber eines Fitnessstudios 0:06:26 – 0:06:35

und sehr durchtrainierte sportliche Leute, wie er selber sagte. Und was mich auch total schockiert 0:06:35 – 0:06:42

hatte, war, wie er sagte, dass das so schön war dort, weil er mal wieder Menschen und das Leben 0:06:42 – 0:06:47

gesehen hat, also deren Leben, nicht sein Leben. Und wenn er Sprachnachrichten macht, 0:06:47 – 0:06:57

das ist, man hört dann einfach, wie anstrengend das Atmen für diesen Mensch ist. Und ich meine, 0:06:57 – 0:07:07

der wiegt 300 Kilo und hat eine Körpergröße von 1,65. Das hat mich wirklich, das beschäftigt mich 0:07:07 – 0:07:12

jetzt tatsächlich die ganzen Tage, weil ich habe natürlich auch schon Einschränkungen und Probleme 0:07:12 – 0:07:21

in meinem Alltag und ich merke tatsächlich jedes Kilo mehr oder weniger auf der Waage. Ich habe jetzt 0:07:21 – 0:07:26

schon Angst wegen Weihnachten und so, dass ich da einfach mal wieder ein bisschen zunehme, 0:07:26 – 0:07:37

so dass ich mir das dann halt nach Weihnachten bzw. nach Neujahr wieder mühselig verlieren kann. 0:07:37 – 0:07:42

Und ich bin weit von denen entfernt, dass ich mich jetzt so körperlich bewegen kann, 0:07:42 – 0:07:51

dass ich Sport machen kann. Ich meine, mal Butter bei der Fische, ich bin 47 und ich war nie wirklich 0:07:51 – 0:07:58

Ich war immer übergewichtig, schon als Kind. 0:07:58 – 0:08:05

Und dann nach dem Schlaganfall und der Depression und so, da habe ich halt zugelegt. 0:08:05 – 0:08:08

So ziemlich rapide zugelegt. 0:08:08 – 0:08:14

Da muss man sagen, da war auch meine damalige Lebensgefährtin, die hatte sich dann halt 0:08:14 – 0:08:17

um ihren Vater gekümmert mit der Mutter zusammen. 0:08:17 – 0:08:27

Er ist krank geworden und ja, das war auch nicht so einfach für mich, wo dann halb Monate lang ich dann quasi alleine zu Hause war. 0:08:27 – 0:08:33

Und das ist ja nicht nur einmal gewesen, das war im Laufe der Beziehung das zweite Mal. 0:08:33 – 0:08:39

Und jedes Mal habe ich natürlich auch zugelegt gehabt, wie sie hier nicht da war. 0:08:39 – 0:08:46

Ja, ich glaube, da habe ich wohl irgendwie etwas kompensiert, einen Mangel. 0:08:46 – 0:08:51

Aber bei mir hat es schon vor einiger Zeit Klick gemacht im Kopf. 0:08:51 – 0:08:54

Und ich würde tatsächlich etwas ändern wollen. 0:08:54 – 0:09:00

Natürlich wäre so eine Magen-OP halt nur relativ einfacher, wie ich, aber 0:09:00 – 0:09:05

der ist ja, wie ich ja schon mal sagte, bei mir zur Zeit 0:09:05 – 0:09:08

nicht genehmigungsfähig. 0:09:08 – 0:09:12

Aber das werde ich halt in einer anderen Folge mal besprechen. 0:09:12 – 0:09:16

warum es da so kompliziert ist. 0:09:16 – 0:09:19

Aber man muss sich halt vorstellen, 0:09:19 – 0:09:23

dass es mit den FDH und 0:09:23 – 0:09:27

"ich ernähre mich jetzt voll gesund" und so 0:09:27 – 0:09:30

gar nicht mal so einfach ist, weil 0:09:30 – 0:09:33

ich habe natürlich auch eine Essstörung. 0:09:33 – 0:09:37

Genau das Gegenteil von 0:09:37 – 0:09:41

den Essstörungen, die man sofort im Kopf hat. 0:09:41 – 0:09:50

Also es gibt ja Essstörungen, da isst man nichts mehr oder nur noch total wenig und die werden dann halt sehr sehr schnell sehr schlank. 0:09:50 – 0:10:01

Oder es gibt halt, wo man auch sogar übergewichtig sein kann oder normalgewichtig oder untergewichtig und übergibt sich nach dem Essen. 0:10:01 – 0:10:11

Es gibt so viele Essstörungen, die anders sind, wie halt die, die man sofort im Kopf hat. 0:10:11 – 0:10:17

Ich will jetzt hier nicht so die große Debatte aufmachen, 0:10:17 – 0:10:23

von wegen, dass das ja alles schlimm ist und die Leute eigentlich immer nur meinen, 0:10:23 – 0:10:28

dass halt, wenn man fett ist, dass es halt keine Beherrschung ist. 0:10:28 – 0:10:32

Ich kann mich noch daran erinnern, dass meine Mutter mit ihrer besten Freundin eine Diskussion hatte, 0:10:32 – 0:10:41

dass halt krankhaftes Übergewicht für sie keine Essstörung ist und auch keine Krankheit. Das ist 0:10:41 – 0:10:48

einfach, man muss sich halt nur zusammenreißen, dann wird man auch wieder schlank. Also Leute, 0:10:48 – 0:10:54

ich kann euch noch eins sagen. Ich esse zum Frühstück ein Brötchen mit Käse oder Wurst 0:10:54 – 0:11:04

und die andere Hälfte ist, habe ich Marmelade drauf. Dann habe ich dazu ein Müsli, selbst gemachtes 0:11:04 – 0:11:15

Müsli. Da kommt rein Haferflocken, kernige, dann kommen dort rein ein paar Nüsse, je nachdem was 0:11:15 – 0:11:26

da ist, mal Haselnüsse, Walnüsse, Pekakerne und sowas. Und dann ein paar Früchte, Birne, Apfel, 0:11:26 – 0:11:37

Erdbeeren oder Beeren und Joghurt. Und damit man noch ein bisschen Knisper hat, kommen ein paar 0:11:37 – 0:11:47

Haferflex von Köln. Ich habe bisher noch keine günstigen davon gefunden. Das wird dann halt 0:11:47 – 0:11:52

mit ein bisschen Milch noch aufgegossen, damit der Joghurt nicht so fest ist. Das esse ich dann. Wenn 0:11:52 – 0:12:02

ich das etwas nachsüßen muss, dann kommt ein paar Tropfen Süßstoff drauf und dann ist das gut. Ja, 0:12:02 – 0:12:12

Ja, das hat auch seine Kalorien und nicht gerade wenig, aber das Essen hält unwahrscheinlich 0:12:12 – 0:12:13

lange an. 0:12:13 – 0:12:18

Also wenn ich das gegessen habe, habe ich bestimmt sechs Stunden, sieben Stunden keinen Hunger. 0:12:18 – 0:12:25

Und dann sind wir auch schon so in der Zeit, dass es halt eine zweite Mahlzeit gibt. 0:12:25 – 0:12:30

Ich weiß, dass viele denken, dass ich mehr weiß, was da für Berge reinschaufeln und 0:12:30 – 0:12:33

dass es Unmengen an Süßigkeiten gibt und so. 0:12:33 – 0:12:36

Nee, das ist gar nicht mal der Fall. 0:12:36 – 0:12:39

Es ist tatsächlich so, dass ich halt 0:12:39 – 0:12:42

kalorientechnisch, was ich mir zuführe 0:12:42 – 0:12:45

und was ich halt verbrauche, 0:12:45 – 0:12:47

laut Ärzte 0:12:47 – 0:12:50

nicht im Defizit bin. 0:12:50 – 0:12:53

Ich bin halt ein bisschen im Positiven drin, 0:12:53 – 0:12:56

aber ich schleiche so quasi um den Punkt herum, 0:12:56 – 0:12:59

wo das ausgewogen ist. 0:12:59 – 0:13:02

Mal drüber, mal drunter, mal drüber, mal drunter. 0:13:02 – 0:13:04

So wie das die meisten Menschen haben. 0:13:04 – 0:13:09

Bei mir ist das Problem, ich bewege mich zu wenig. 0:13:09 – 0:13:11

Jetzt wird man sagen, ja dann mach das doch. 0:13:11 – 0:13:18

Naja, ich hab einen Rollator für kurze Strecken, ich hab einen Rollstuhl für lange Strecken. 0:13:18 – 0:13:23

Ich brauch mich jetzt nicht hinstellen und dann irgendwie zwei Stunden spazieren zu gehen. 0:13:23 – 0:13:26

Und so wie die Wege hier sind, wo ich wohne, 0:13:26 – 0:13:32

mit dem Rollstuhl. Das kannst du vergessen. Ich habe ja schon Probleme mit dem Rollator. 0:13:32 – 0:13:44

Ja, es ist für dich nicht einfach, aber mich bringt dieser Mensch wirklich zu nachdenken, 0:13:44 – 0:13:52

weil es dreht sich alles ums Essen. Ich meine, es ist bewundernswert, dass er halt noch bei 0:13:52 – 0:14:07

einer Bank im Innendienst, also quasi in der Revision arbeitet und da ein paar Stunden in der Woche seinen Job macht. 0:14:07 – 0:14:14

Aber ansonsten hat dieser Mensch nichts anderes mehr außer Essen. Und wenn der so weitermacht, 0:14:14 – 0:14:21

Ja, da wird er sich zu Tode essen. Ich habe für mich so die Tage halt überlegt gehabt, 0:14:21 – 0:14:32

dass das für mich keine Option ist. Also der Todesgrund, dass ich mich halt tot gegessen 0:14:32 – 0:14:37

habe, weil es nichts anderes in meinem Leben gibt. Mein Leben hat, auch wenn es kleinweise 0:14:37 – 0:14:45

sehr traurig ist und sehr ereignislos ist. So viele schöne Aspekte, die nicht mit dem 0:14:45 – 0:14:51

Essen zusammenhängen. Meine Verlobte, die kreativen Projekte, die ich mit ihr mache, 0:14:51 – 0:15:00

meine Familie, die anderen Menschen, mit denen ich halt interagiere, sei es im Internet oder 0:15:00 – 0:15:08

oder auch im realen Leben. Das ist so viel mehr als nur Essen. Klar, ich koche gerne, 0:15:08 – 0:15:15

sonst hätte ich auch nicht früher diese Koch-Livestreams gemacht. Auf TikTok beim Kochen 0:15:15 – 0:15:20

den Livestream und dann sich dabei nett unterhalten. Aber irgendwann mal kommt der 0:15:20 – 0:15:30

Punkt, wo ich satt bin. Und ich habe heute zum Beispiel, gab es das Sonntagsfrühstück. Das sind 0:15:30 – 0:15:43

zwei Toast mit einem Spiegelei, dazu Müsli und habe wirklich erst, wann habe ich das gegessen? Um 0:15:43 – 0:15:53

10 Uhr und habe tatsächlich erst um 21 Uhr ein Stück Kuchen gegessen. Und das wird auch heute 0:15:53 – 0:16:00

so, dass das einzige gewesen sein. Und dieses Stück Kuchen ist jetzt nicht eine ganze Sachertorte 0:16:00 – 0:16:07

oder so, sondern halt ein kleines Stück Apfelkuchen. Also wenn man so einen Apfelkuchen hat, 0:16:07 – 0:16:19

den halbiert, dann das nochmal halbiert und nochmal halbiert, dass man quasi so ein Achtelstück hat. 0:16:19 – 0:16:29

Ja, das müsste ein Achtel sein. Finde ich jetzt nicht unbedingt riesig. Keine Schlagsahne, nur dazu 0:16:29 – 0:16:37

Du einen Kaffee ohne Zucker mit Haarmilch 1,5er? 0:16:37 – 0:16:43

Also klar, man hätte sagen können, Junge, du hättest auch einen Salat essen können. 0:16:43 – 0:16:45

Aber es ist Sonntag. 0:16:45 – 0:16:47

Wisst ihr, was ich meine? 0:16:47 – 0:16:49

Wir essen nicht jeden Tag Kuchen. 0:16:49 – 0:16:51

Das ist Sonntag. 0:16:51 – 0:16:53

Und da isst man doch auch mal gerne mal ein Stück Kuchen. 0:16:53 – 0:16:55

Und andere machen was anderes, so ein Eis oder sonst was. 0:16:55 – 0:17:02

Ich komme schon wieder in diese Rechtfertigungssache rein, das will ich gar nicht. 0:17:02 – 0:17:10

Ich habe wirklich, ich bin, ich habe nicht nur ich bin wirklich sehr viel darüber nachdenken 0:17:10 – 0:17:19

und ich habe wirklich auch nochmal fest für mich halt festgestellt, ich will so nicht leben. 0:17:19 – 0:17:24

Ich war jetzt in diesem Monat mal wieder 0:17:24 – 0:17:28

bei meinem Diabetologen. Ich musste 0:17:28 – 0:17:32

ja also Minimum zweimal im Jahr hin, 0:17:32 – 0:17:34

idealerweise viermal im Jahr und ich 0:17:34 – 0:17:36

gehe auch viermal im Jahr. Also wenn der Arzt 0:17:36 – 0:17:38

zu mir sagt, die Werte sind so top und 0:17:38 – 0:17:41

so weiter, wir können uns in 0:17:41 – 0:17:43

sechs Monaten sehen, dann mache ich das 0:17:43 – 0:17:47

auch. Aber ansonsten bin ich wirklich alle 0:17:47 – 0:17:49

drei Monate halt bei meinem Diabetologen 0:17:47 – 0:17:51

und gehen dann die Werte und so weiter durch und der Mann der ist einfach zufrieden. 0:17:51 – 0:17:58

Ich habe einen Langzeit-Zuckerwert unter der Medikation wie jemand der halt gesund ist. 0:17:58 – 0:18:08

Das ist wirklich sehr positiv und sehr erfreulich, weil das halt die Chance auf oder das Risiko, 0:18:08 – 0:18:13

sagen wir mal so, das Risiko auf irgendwelche Folgeerkrankungen extremst minimiert. 0:18:13 – 0:18:26

Aber dennoch habe ich halt hier und da halt meinen Struggle, denn aus Gründen habe ich 0:18:26 – 0:18:34

halt eine psychogene Adipositas. Das bedeutet, dass ich halt eine psychische Störung habe und 0:18:34 – 0:18:36

Das ist halt eine Essstörung. 0:18:36 – 0:18:44

Wie sagt man so schön in dem Film? 0:18:44 – 0:18:49

Hilfe ist Weihnachten sehr oder eine schöne Bescherung. 0:18:49 – 0:18:52

Weihnachten ist was Gefühlsechtes. 0:18:52 – 0:18:54

Kondome gibt es. 0:18:54 – 0:18:59

Diese Zeit vor Weihnachten ist immer so schwierig, 0:18:59 – 0:19:02

weil es gibt einen Adventskaffee trinken 0:19:02 – 0:19:12

Und auch wenn ich das ausrichte, will man da ja nicht, wer weiß, was für Salatwaffeln 0:19:12 – 0:19:14

oder so präsentieren. 0:19:14 – 0:19:21

Also geht man hin und macht halt Waffeln, aber ich versuche da ja auch schon halt den 0:19:21 – 0:19:27

Zucker halt teilweise zu ersetzen durch Ersatzstoffe. 0:19:27 – 0:19:32

Aber damit der Geschmack halt gleich bleibt. 0:19:32 – 0:19:34

Und viele andere Sachen. 0:19:34 – 0:19:41

Ich verzichte dann auf Schlagsahne oder auf andere Sachen. 0:19:41 – 0:19:44

Also Toppings, die man halt so machen kann. 0:19:44 – 0:19:48

Aber du kannst auch nicht hingehen und immer nur verzichten. 0:19:48 – 0:19:53

Aber ich weiß ganz genau, dass wenn ich dann da hingehe und heiße Kirschen mache 0:19:53 – 0:19:59

und dann Sahne, ein paar Schokostreuse, so eine schwarzgelbe Kirschwaffel oder sowas mache, 0:19:59 – 0:20:05

dass sich das am nächsten Tag halt auch auf meiner Waage sich bemerkbar macht, 0:20:05 – 0:20:14

indem das Gewicht nach oben geht. Und das ist ein verdammt dummes Gefühl. Ich höre von so 0:20:14 – 0:20:19

vielen jungen Menschen, vor allem jungen Frauen, die sich immer fertig machen, wenn das Gewicht 0:20:19 – 0:20:24

nach oben geht und wenn ich die dann halt so sehe, dann denke ich mir auch immer so, 0:20:24 – 0:20:30

lebe doch mal einen Tag in meinem Körper und ich mal einen Tag in deinem Körper. 0:20:30 – 0:20:40

Wer hat da wohl das entspanntere Leben? Ja, aber dick sein ist in unserer Gesellschaft 0:20:40 – 0:20:52

oberst, übel, mega stigmatisiert und auch gebrandet halt als "die sind faul, die sind dumm, die stinken". 0:20:52 – 0:21:01

Da sind so viele negative Begrifflichkeiten, man sagt auch Narrative, die da mit in Verbindung sind. 0:21:01 – 0:21:08

Und die sind ja auch alle unbeherrscht, weil würden sie sich nur zusammenreißen, dann würden sie ja auch schlank werden. 0:21:08 – 0:21:13

Dabei hat man ja längst herausgefunden, dass es mehrere Faktoren dafür gibt. 0:21:13 – 0:21:22

Zum Beispiel eine gewisse Darmflora kann begünstigen, dass man halt dick wird. 0:21:22 – 0:21:29

Dann der Stoffwechsel, also die Genetik, die dann Auswirkungen auf den Stoffwechsel hat, 0:21:29 – 0:21:31

kann auch eine Auswirkung haben. 0:21:31 – 0:21:38

Und wenn mehrere Faktoren zusammenkommen, da hast du schon wirklich ein Problem bei einer 0:21:38 – 0:21:45

identischen Kalorien-Support bei einem identischen Kalorienbedarf und auch einem identischen Grundumsatz. 0:21:45 – 0:21:52

Der Grundumsatz ist etwas Theoretisches. 0:21:52 – 0:21:59

Das bedeutet, wie viele Kalorien oder Energie braucht der Körper alleine, dass der halt 0:21:59 – 0:22:00

funktioniert. 0:22:00 – 0:22:10

Und wenn du dick bist, hast du schon alleine den dadurch massiv erhöhten Grundumsatz, 0:22:10 – 0:22:16

dass der Körper funktioniert, weil das muss ja alles irgendwie mit Energie versorgt werden. 0:22:16 – 0:22:21

Also die Zellen und selbst die Fettzellen, alles muss… und bei Bewegung wird sowieso 0:22:21 – 0:22:27

noch mehr verbraucht, weil halt bis das in Bewegung ist, diese Masse. 0:22:27 – 0:22:29

Also ganz einfach, sehr einfach rausgedrückt. 0:22:29 – 0:22:43

Und wenn man dann so einen erhöhten Grundumsatz hat, dann kann man halt bei gleicher Kalorienzufuhr 0:22:43 – 0:22:50

würde man abnehmen und der andere, der einen niedrigen Grundumsatz hat, würde halt zunehmen, 0:22:50 – 0:22:52

wenn er halt mehr Kalorien zu sich nimmt. 0:22:52 – 0:23:00

Das spielt eine Rolle außer der Grundumsatz. Dann spielt Stress tatsächlich auch eine Rolle, 0:23:00 – 0:23:10

weil Stress wiederum Auswirkungen hat auf den Stoffwechsel und auf die Darmaktivität. 0:23:10 – 0:23:18

Ja, und es gibt auch viele andere Faktoren, die halt es begünstigen, dass man dick wird. 0:23:18 – 0:23:26

Und ich bin ein Stressesser. Wenn ich Stress habe, habe ich mehr Appetit. Um das mal so auszudrücken. 0:23:26 – 0:23:36

Die letzten Wochen waren sehr stressig für mich. Viele Termine, viel Blödsinn und Stress in der 0:23:36 – 0:23:46

Familie seit dem Sommer durchgehend. Und ich würde mich stellenweise echt gerne mal mit einer Tafel 0:23:46 – 0:23:51

Schokoladechen setzen und keine 0:23:51 – 0:23:54

Schuldgefühle haben, wenn ich diese 0:23:54 – 0:23:56

komplett essen würde. Aber ich weiß ganz 0:23:56 – 0:24:00

genau, dass mir das nicht gut tut und 0:24:00 – 0:24:03

dass ich danach halt wieder fetter bin, um das 0:24:03 – 0:24:07

mal so zu sagen. Ja, ich weiß, dass ist 0:24:07 – 0:24:12

ein verdammt ehrlicher Podcast, aber dieses 0:24:07 – 0:24:20

Thema hat mich so dermaßen berührt, getriggert, das kann ich gar nicht in Worte fassen. Da versagt 0:24:20 – 0:24:26

sogar schon fast meine Stimme und ich kriege einen riesen Kloß im Hals. Wie ich damals so 0:24:26 – 0:24:32

gemüsemäßig im Bett gelegen habe nach meinem Schlaganfall und ich mich noch nicht einmal 0:24:32 – 0:24:36

vernünftig ausdrücken konnte, ohne dass 0:24:36 – 0:24:40

man "Was haben sie gesagt? Das verstehe 0:24:40 – 0:24:45

ich nicht" kommunizieren konnte. 0:24:45 – 0:24:48

Und ich dann halt halbwegs mit Links dann 0:24:48 – 0:24:50

versucht habe, die Sachen aufzuschreiben. 0:24:50 – 0:24:52

Und dass man das auch nicht lesen konnte. 0:24:52 – 0:24:54

Erstens, weil ich mit Links echt nicht gut 0:24:54 – 0:24:58

schreiben kann und zweitens, ich bin 0:24:54 – 0:25:24

Legasthenika und ja, machte auch meine Rechtschreibfehler. Das ist hart gewesen, die Zeit. Und wenn ich mir vorstelle, dass dort 99 Prozent des Tages dieser Mensch in seinem Bett liegt und sich weiter so kaputt macht und dann von schönen Essen nur redet, das ist für mich kaum zu ertragen. 0:25:24 – 0:25:38

Ich frage mich wirklich, wie meine Freundin, meine Verlobte das für sich klar macht, dass sie das ertragen kann. 0:25:38 – 0:25:48

Eins ist gewiss, irgendwann mal wird dieser Mensch meiner Freundin nicht mehr antworten, weil er dann gestorben ist. 0:25:48 – 0:25:50

Und das wird auch ein verdammt großes Problem werden. 0:25:50 – 0:25:54

Ich weiß, dass das jetzt ein richtig böses Wortspiel ist, aber 0:25:54 – 0:26:02

für Leute, die mich schon länger zuhören oder auch meine Blog-Beiträge gelesen habe, die dann 0:26:02 – 0:26:05

auch privater Natur sind, 0:26:05 – 0:26:08

wissen, dass ich halt 0:26:08 – 0:26:16

anstatt zur Bundeswehr zu gehen, halt beim Deutschen Roten Kreuz mich verpflichtet hatte und dann auch dort im Sanitätsdienst 0:26:17 – 0:26:24

den Rettungssanitäter gemacht habe und da ich auch dann am Wochenende mal mit der Feuerwehr mitgefahren bin, 0:26:24 – 0:26:33

als Sanitäter, als Rettungssanitäter, der weiß, wie das ist, wenn dann übergewichtige Menschen halt 0:26:33 – 0:26:36

aus ihrer Wohnung geborgen werden müssen. 0:26:36 – 0:26:42

Ja, das wird da auch kommen. Die werden halt irgendein Fenster ausbauen können und dann 0:26:42 – 0:26:46

den Leichnam dann halt so aus der Wohnung bekommen. 0:26:46 – 0:26:50

Weil durch ein Treppenhaus schleppt man keine 300 plus Kilo. 0:26:50 – 0:26:57

Nee, selbst nicht in der Rettungsdecke oder so, das kannst du gar nicht halten. 0:26:57 – 0:27:00

Auch mit zehn Mann nicht. 0:27:00 – 0:27:03

An sowas darf ich gar nicht denken. 0:27:03 – 0:27:07

Das ist ein großes Problem, ein schweres Problem. 0:27:07 – 0:27:11

Eins hat mir diese Sache halt gezeigt, 0:27:11 – 0:27:23

dass für mich das Thema Übergewicht, meine Adipositas, ein wirklich größeres und komplexeres 0:27:23 – 0:27:33

Thema ist, als ich es mir so eingestanden habe. Wenn meine Freundin Sprachnachricht bekommen hat, 0:27:33 – 0:27:41

habe ich tatsächlich keine Lust, selbst ein zuckerfreies Bonbon zu lutschen. Das ist etwas, 0:27:41 – 0:27:55

was mir in dem Moment total verdorben wurde. Man merkt einfach, dass ich da auch fassungslos bin, 0:27:55 – 0:28:03

aber auch dermaßen betroffen, weil mir das Schicksal von diesem Menschen einfach nicht 0:28:03 – 0:28:11

aus dem Kopf geht. Ähnliche Probleme, ähnlich gelagert, nur gravierend andere Auswirkungen, 0:28:11 – 0:28:21

einfach nur heftig. Sind wir heute viel abgeschweift? Ja gut, bei manchen Erklärungen, 0:28:21 – 0:28:31

oder ich hätte auch so gerne das eine die Geschichte mit der Magen-OP. Aber naja, das ist ein Schuh, 0:28:31 – 0:28:35

dann ziehe ich mich jetzt nicht mal an. Ich bedanke mich auf jeden Fall fürs Zuhören und 0:28:35 – 0:28:40

ich würde mich freuen, wenn ihr auch bei der nächsten Abschweifung wieder einschalten würdet. 0:28:40 – 0:28:45

Ansonsten sage ich Tschüss, euer Sascha. 0:28:45 – 0:29:01

[Musik]

Beschreibung:

In dieser Folge von Abschweifung nimmt uns Sascha mit auf eine ehrliche und berührende Reise durch die komplexen Herausforderungen von Übergewicht und Essstörungen. Eine Begegnung seiner Verlobten mit einem besonderen Menschen in einer Facebook-Gruppe wirft Fragen auf, die weit über das Körperliche hinausgehen: Wie definieren wir Wert, Lebensqualität und Verantwortung? Sascha teilt offen seine eigenen Erfahrungen, seine Kämpfe und Erkenntnisse – von einem Schlaganfall bis zu den täglichen Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Vorurteilen. Diese Episode lädt zum Nachdenken ein und zeigt, wie tief persönliche Geschichten unter die Haut gehen können.

Themen Gliederung:

Einleitung

  1. Begrüßung und Vorstellung des Themas.
    • Persönlicher Einstieg: Die Geschichte der Verlobten und die Facebook-Gruppe.
    • Andeutung der Verbindung zum eigenen Leben und Gewichtsthematik.

Hintergrundgeschichte

  1. Eigene Erfahrungen mit Übergewicht.
    • Früheres Gewicht (250 kg) und die Abnahme um 70 kg.
    • Herausforderungen bei der Gewichtsreduktion und Gründe dafür.
    • Gedanken über Magen-OPs und Hürden im Prozess.

Die Begegnung der Verlobten

  1. Der Kontakt zur Person aus der Facebook-Gruppe.
    • Beschreibung der fixierten Essgewohnheiten dieser Person.
    • Extremfälle: Unvorstellbare Essmengen und Pflegebedürftigkeit.
    • Kontraste: Gastgeber als Fitnessstudio-Besitzer.

Eigene Reflexionen

  1. Gedanken über die eigene Situation.
    • Rückblick auf die Zeit nach dem Schlaganfall: Wiedererlernen grundlegender Fähigkeiten.
    • Psychische Aspekte: Stress, Essstörungen und deren Einfluss.
    • Positive Aspekte im eigenen Leben: Familie, kreative Projekte und Gesundheitserfolge.

Gesellschaftliche Perspektiven

  1. Stigmatisierung von Übergewicht.
    • Vorurteile und gesellschaftliche Narrative über dicke Menschen.
    • Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Ursachen (z. B. Genetik, Darmflora, Stress).

Persönlicher Umgang mit dem Thema

  1. Alltag mit Gewicht und Ernährung.
    • Ernährungsmuster und der Versuch, Balance zu finden.
    • Herausforderungen durch gesellschaftliche Anlässe (z. B. Weihnachten, Advent).
    • Strategien, um mit Versuchungen umzugehen.

Emotionale Tiefe

  1. Auswirkungen des Kontakts mit der Person auf die eigene Sichtweise.
    • Gefühle von Betroffenheit und Fassungslosigkeit.
    • Bewusste Entscheidung: So nicht leben wollen.

Abschluss

  1. Fazit und persönlicher Appell.
    • Ausblick auf kommende Themen (z. B. Magen-OP).
    • Danksagung an die Zuhörer und Verabschiedung.

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Sprecher:

Sascha

Anzahl der Downloads: 0
Spieldauer: 0:29:01
Tag der Aufnahme: 08.12.24
Diese Folge stammt aus der Staffel 4, es gibt insgesamt 4 Staffeln.


Eine LautFunk Publikationskartell Produktion - Wo Geschichten unüberhörbar übermittelt werden.

Podcast Lizenz:

This work is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International License


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#Abschweifung #adipositas #Diabetologie #ernährung #essstörung #GesellschaftlicheVorurteile #gesundheit #Gewicht #KampfMitDemGewicht #Körperakzeptanz #Körperpositivität #LebenMitAdipositas #Lebensqualität #MagenOP #PersönlicheGeschichten #Podcast #PsychischeGesundheit #Ruhrgebiet #Ruhrpott #SchlaganfallErfahrungen #selbstliebe #Stigmatisierung #Übergewicht #veränderung

2024-01-02

Mein guter Vorsatz für 2024: Ich reaktiviere den Passt Podcast von crafteln aus seinem Schlaf und sende wieder.

Nach 100 Episoden und vielen Monaten Pause, habe ich wieder Lust zu Podcasten. Gerade eben habe ich eine neue Episode veröffentlicht!

Und worum gehts? Natürlich um Hashtag #guteVorsätze

#Podcast #Schnittanpassung #Passform #Selbstoptimierung #korperakzeptanz

Das Bild ist das Podcast-Cover. Darauf ist Meike Rensch-Bergner lachend mit einer Schneiderpuppe zu sehen sowie der Titel des Podcasts zu lesen.
2023-10-21

#buchmessezuhause ist eine super Gelegenheit, euch mein Buch #abschaffungderproblemzonen vorzustellen, das ich in einem (noch) kleinen aber feinen Verlag @Texteundtextilien veröffentlicht habe.

Ich habe vorher schon einige Bücher bei großen Verlagen herausgegeben, aber diese Buch ist gleichzeitig so politisch wie persönlich, dass ich mich bewusst für die gute Zusammenarbeit mit Lektorin und Verlegerin Constanze entschieden habe.

abschaffungderproblemzonen.de

#feminismus #körperakzeptanz

Auf dem Buchcover ist eine stilisierte Frauenfigur zu sehen.
2023-09-25

#körperakzeptanz #bodyneutrality
#sehgewohnheiten

Bin gerade begeistert: suche in der Bilddatenbank von Canva nach einem Bild von einer dicken Frau. Während früher da nur frustrierte, alte dicke Frauen zu sehen waren, sehe ich jetzt schöne dicke Frauen, junge dicke Frauen mit coolem bauchfrei Look. Ok, es gibt immer noch wahnsinnig viele Bilder mit Sport und unglücklichem Gesicht. Aber es hat sich schon was getan!

2023-09-22

Ich sehe die Beitrage zum #rpRBF (#republica Ableger in Hamburg) und bin schon etwas krüsch, dass meine Session-Einreichung wieder nicht genommen wurde.

Wer also Lust hat, mich mal zum Thema #Scham" einzuladen, immer her damit.

Die Session ist ja vorbereitet und passt gut zum Themen wie #kapitalismus #patriarchat aber auch #körperakzeptanz oder #bodypositivity

Ich poste das hier, weil sich aus meinen regelmäßigen republica-Absagen schon schöne Sachen ergeben haben.

2023-06-16

Obwohl uns immer wieder suggeriert wird, dass wir doch nur ein bisschen mehr #selflove oder #bodylove brauchen, um mangelnde #Körperakzeptanz auszugleichen, glaube ich nicht daran.

Die #Scham, keinen Idealkörper zu haben und das damit verbundene #bodyshaming, individualisiert uns und hindert uns daran wütend zu werden und Banden zu bilden. #feministischesbarcamphamburg

Auf dem Bild ist Meike Rensch-Bergner, ihr Buch Abschaffung der Problemzonen sowie der Barcamp Sessiontitel: "Wie die Scham uns davon abhält, Patriarchat und Kapitalismus abzuschaffen.
2023-05-16

Heute Abend spreche ich in einem Zoom-Inspirationstalk mit Dr. Antonie Post über #körperakzeptanz und #sichtbarkeit im Rahmen der Aktion #rotesKleid

"Warum wir nicht erst schlank sein müssen, um sichtbar zu sein"

Wann: Dienstag, 16.5. um 20 Uhr
Wo: Zoom (Link nach Anmeldung bis 18 Uhr auf rotes-kleid.de)

Zwei lachende Frauen und der Titel des Talks "Warum wir nicht erst schlank sein müssen, um sichtbar zu sein"  Ein Gespräch mit Dr. Antonie Post und Meike Rensch-Bergner.
2023-04-07

#körperakzeptanz
#kleidung
#nähen
#sichtbarsein
#frauensichtbarmachen
#femaleempowerment

Wir haben es noch mal getan! Damit ihr Ostern was zu schmökern habt, gibt es jetzt die Ausgabe Nr. 2 des #roteskleid Magazins.

Viel Spaß beim Lesen!

Den Link zum Magazin findet ihr auf

rotes-kleid.de

Titelblatt des #rotesKleid Magazins Ausgabe 2 mit dem Titel "Einfach machen"
2023-03-07

Für alle, die sich immer noch fragen, was es mit #rotesKleid auf sich hat:

Schaut hier:
rotes-kleid.de

Es geht um:
#empowerment
#frauensichtbarmachen
#sewalong
#körperakzeptanz

Oder schmökert im Magazin
abschaffungderproblemzonen.de/

Das Deckblatt eines Magazin. Es ist eine lachende Frau in einem roten Kleid zu sehen. Verschiedene Artike-Titel sind genannt. Das Magazin heißt #rotesKleid. Die Ausgabe 1 hat die Überschrift "Mut zum roten Kleid"
2023-03-05

#empowerment
#frauensichtbarmachen
#sewalong
#körperakzeptanz

3-2-1 in 3 Tagen startet das #rotesKleid Festival.

Zur Einstimmung auf das Festival, haben wir ein im wahrsten Sinne buntes Magazin gestaltet, dass gespickt ist mir Artikeln rund um rote Kleider, Weiblichkeit und Kreativität, mit Schnittmustervorschlägen inspiriert, die mögliche Angst vor roten Kleidern bespricht und vor allen Dingen Lust auf gemeinsam sichtbar werden macht.

abschaffungderproblemzonen.de/

Das Deckblatt eines Magazins. Es ist eine lachende Frau in einem roten Kleid zu sehen. Verschiedene Artikel-Titel sind genannt. Das Magazin heißt #rotesKleid. Die Ausgabe 1 hat die Überschrift "Mut zum roten Kleid"
2023-02-25

#empowerment
#frauensichtbarmachen
#sewalong
#körperakzeptanz

Neuer Blogbeitrag darüber, wie die Idee zur Aktion #rotesKleid entstanden ist. Mit ganz vielen roten Kleidern von 2003 bis heute.

abschaffungderproblemzonen.de/

Auf dem Bild bin ich gleich dreimal zu sehen: in einem himbeerroten Hosenanzug, einem roten Kleid mit buntem Mantel und in einem roten Minikleid. Auf dem Bild steht das Zitat "Willkommen im Club der Königinnen".
2023-02-23

Gestern habe ich ein bisschen mit einem SEO-Tool gespielt und war baff, wie viele Suchanfragen es zu "Body positivity gefährlich" gibt. Diese Angst und gelernte Fettfeindlichkeit sitzt so tief!

#körperakzeptanz #Fettfeindlichkeit
#gewicht

2023-01-31

Heute morgen war ich im NDR-Funkhaus um einer WDR-Live-Radiosendung zugeschaltet zu werden. Um 11 Uhr wurde ich von Ralph Erdenberger zu #körperakzeptanz, #femaleempowerment und #nähen interviewt.

www1.wdr.de/radio/wdr5/sendung

2023-01-25

Jeden zweiten Mittwoch veröffentliche ich nun eine Körperakzeptanz-Kolumne im Blog auf abschaffungderproblemzonen.de - immer abwechselnd mit einer Podcast-Episode, die an dem anderen Mittwoch erscheint.

In "Genügend Arsch im Kleid" heute geht es um prachtvolle Pos, souveräne Frauen und darum, dass das durchaus deutlich gesagt werden kann.

#KörperAkzeptanz #FemaleEmpowerment

Auf dem Bild ist eine die gleiche Frau zweimal von Hinten zu sehen. Auf der linken Seite des Bildes trägt sie ein grünes Shirt, eine schwarze Hose und rote Stiefel. Sie zieht die Saumkarte des Shirts so, dass der Po gut zu sehen ist. Auf der rechten Seite trägt die Frau ein rotes figurbetontes Kleid. Darunter steht "Genügend Arsch im Kleid - neue Kolumne auf abschaffungderproblemzonen.de"
2023-01-11

(1/2) Letztens googelte ich mich und lag dann verärgert wach, weil ich unter Hashtags wie #Körperakzeptanz nicht auffindbar war.

Also beschloss ich wieder mehr zu bloggen. Doch es sind nicht nur die fehlenden Hashtags, die mich unsichtbar machten.

Als ich 2014/2015 eine Kolumne über Körperakzeptanz auf stern.de weinte ich viel, denn Hater versuchten mich mundtod zu machen. Ich zog mich in eine flauschige Internet-Nische zurück und leckte meine Wunden.

abschaffungderproblemzonen.de/

Meike Rensch-Bergner lachend mit dickem Schal und Wintermantel in der Sonne vor dem Denkmal eines Löwens
2023-01-10

Hallo, ich bin Meike Rensch-Bergner und #neuhier auf der norden.social Instanz.

In meinen Büchern und Podcasts geht es um #Körperakzeptanz, #Alter, #Kleidung und #Feminismus.

Diese Themen und Werte prägen auch meine tägliche Arbeit als Unternehmerin und Coach: Unter der Marke crafteln habe ich eine Online-Akademie aufgebaut. Dort unterrichte ich eine von mir entwickelte Methode, um für alle Körperformen gut passende Kleidung zu nähen.

Ich mag: #Schwimmen, #DIY, Kaffee und Bücher schreiben.

Portrait von Meike Rensch-Bergner
Meike Rensch-BergnerFrauCrafteln
2022-12-18

Schlaflos in : überlege gerade, was wohl die besten Hashtags sind, um mich mit Menschen zu verbinden, die sich auch für , , und interessieren. Sowas wie oder ist ja weniger mein Vokabular.

Client Info

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Version: 2025.07
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