Ein Stück wichtige Lebenserfahrung
In meiner Jugend war ich politisch in der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) aktiv. Damals glaubte ich noch, um die Welt ein Stück besser zu machen, müsse man sich in einer Partei engagieren. Heute sehe ich das völlig anders. Der berühmte "Marsch durch die Instanzen" war nicht nur ein Traum, er war und ist eine Lüge - zumindest wenn man sich für die einfachen Menschen einsetzen will.
Ich weiß das Jahr nicht mehr, als wir bei Kommunalwahlen mit etwa 11% in Wülfrath das zweithöchste bundesweite Ergebnis nach der DKP Marburg erringen konnten. Wie war das möglich? Im Grunde genommen ganz einfach. Wir waren über viele Jahre immer für die Menschen ansprechbar und sind auch auf sie zu gegangen. Jeden Samstag waren wir in der Innenstadt ansprechbar und haben mit den Bürgern diskutiert, gesprochen und auch gelacht. Etwa alle zwei Monate haben wir eine Zeitung heraus gegeben und in ganz Wülfrath verteilt. Die Menschen haben oft auf unsere Zeitung gewartet und kamen uns am Briefkasten schon entgegen. Dafür haben uns die Menschen dann mit 11% belohnt. Es war ein wunderbares Lob unserer Arbeit.
Natürlich waren nicht alle mit unserer Politik einverstanden. Es tat mir gut, von dem ein oder anderen zu hören: "Gerhard, wenn alle bei euch so wären wie du, würde ich euch wählen."
Wenn alle Parteien so bürgernah wären, könnten wir uns Wahlkämpfe und viele Politiker- und Politikerinnenlügen ersparen. Bürgernähe mit den Bürgern ist für unsere Parteien nicht das Ziel.
Nachdem ich seinerzeit erkannt hatte, dass ich auf politischer Ebene nichts zugunsten der Menschen verändern kann, bin ich noch während meiner beruflichen Tätigkeit bei der Partei ausgetreten. Eine ehrliche Entscheidung. Mutig war sie nicht, weil Berufwechsel zu der Zeit noch kein Spießrutenlaufen war.
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