Tagesschau schreibt rechte Desinfo-Kampagne über EU-NGOs ab
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Tagesschau schreibt rechte Desinfo-Kampagne über EU-NGOs ab
von Thomas Laschyk | Juni 9, 2025 | Faktencheck
Ein neuer inszenierter „Skandal“ um Klima-NGOs macht die Runde – lanciert von Axel-Springer-Desinformationsmedium WELT – und ausgerechnet eigentlich seriöse Medien wie die ARD-Tagesschau übernehmen Framing und Desinformation völlig unkritisch. Die WELT kramte Anschuldigungen hervor, die bereits vor Monaten widerlegt worden waren. Und wurde dabei von einer verdächtig brandneuen Lobbyorganisation unterstützt, die gerade einmal zwei Wochen vorher gegründet wurde.
Deutschlands seriöse Medien, insbesondere die Tagesschau, müssen dringend wieder seriösen Journalismus betreiben, statt ständig naiv rechte Kampagnen nachzuschreiben und deren Framing zu übernehmen. Sonst versagen sie nicht nur fundamental in ihrer Aufgabe – sie graben der aufgeklärten Gesellschaft das eigene Grab. Hier die ganze Blamage für Tagesschau & Co.
Die erfundene „NGO-Lobby“-Story der WELT wurde schon im Februar widerlegt
Den Stein ins Rollen bei der aktuellen Inszenierung brachte Anfang Juni ein Artikel in der Welt am Sonntag, verfasst von Axel Bojanowski. Bereits Monate vor dem WELT-Artikel hatten anderen Medien die Vorwürfe geprüft und als haltlos entlarvt. So veröffentlichte das Magazin Politico am 4. Februar 2025 einen ausführlichen Faktencheck, der die rechten Behauptungen Punkt für Punkt überprüfte. Ironisch dabei: Politico gehört ebenso wie WELT zum Axel-Springer-Verlag. Auch die Süddeutsche Zeitung hatte bereits im April darüber berichtet.
Die WELT suggeriert – Achtung, hier kommt Desinformation ins Spiel -, die EU-Kommission habe Umwelt-NGOs mit geheimen Verträgen und Steuergeld dafür eingespannt, im Hintergrund Lobbyarbeit und sogar Klagen „im Auftrag“ der Kommission durchzuführen, um bestimmte „grüne“ Klimaschutz-Ziele durchzudrücken. Konkret behauptete WELT etwa, Brüsseler Beamte hätten sich mit Aktivisten bis ins Detail abgestimmt, um die Öffentlichkeit von der EU-Klimapolitik zu überzeugen – im Gegenzug seien Millionen Euro an Steuergeld an die NGOs geflossen. Einzelne Organisationen hätten bis zu 700.000 € pro Jahr erhalten.
Angeblich sollte z.B. die Umweltrechts-Organisation ClientEarth mit EU-Geld deutsche Kohlekraftwerke verklagen, um den Betreibern „finanzielle und rechtliche Risiken“ aufzubürden (350.000 € habe man dafür gezahlt). Friends of the Earth Europe sei laut WELT sogar beauftragt worden, gegen das Mercosur-Freihandelsabkommen zu kämpfen. Während andere Gruppen Geld für die Beeinflussung von EU-Politik erhalten hätten. Kurz: Die EU-Kommission hätte im geheimen Aktivisten dafür bezahlt, Kampagnen gegen Unternehmen und unliebsame Politik (z.B. Handelsabkommen) zu fahren – so das falsche Narrativ der WELT. ClientEarth hat sogar einmal die Kommission selbst verklagt. So viel zu „regierungsnah.“
Hier die Wahrheit hinter dem Welt-Fake:
Politico (und andere) konnten 28 Verträge zwischen der EU-Kommission und NGOs einsehen und analysieren und fanden (im Februar bereits!) keinerlei Beleg, dass die Kommission grüne Gruppen dafür bezahlt hätte, in ihrem Namen Lobbyarbeit zu machen. Vielmehr zeigen die Dokumente, dass die Kommission völlig legal Beträge von max. 700.000 € jährlich an einige Umwelt-NGOs vergibt – aber als allgemeine Betriebskostenzuschüsse, nicht zweckgebunden für bestimmte Aktionen.
Die entsprechenden Förderprogramme (LIFE-Programm) wurden vom EU-Parlament bereits 2020 offiziell bewilligt und sind öffentlich ausgeschrieben. Ziel ist, den Stimmen der Zivilgesellschaft in Brüssel Gehör zu verschaffen, denn in den Lobby-Schlachten um EU-Gesetze haben wirtschaftliche Interessen mit riesigen Budgets oft Übergewicht. Nichts an dieser Praxis ist „schattig“ oder geheim: Die Förderbedingungen sind transparent. Und nirgendwo wird verlangt, dass NGOs dafür der Kommissionslinie folgen oder im Auftrag der Kommission Parlamentarier bearbeiten.
Die Organisationen müssen zwar vertraulich grob darlegen, was sie im kommenden Jahr vorhaben – aber dieses Arbeitsprogramm wird von den NGOs selbst geschrieben, nicht von der Kommission vorgegeben. Eine Zensur oder Weisung findet nicht statt. Entsprechend steht in jedem Vertrag sogar ein Disclaimer, dass die geäußerten Ansichten der NGO „nicht unbedingt“ den der EU entsprechen.Kurz gesagt: WELT plappert einfach eine alte rechte Verschwörung nach.
Die Liste aller geförderten NGOs ist öffentlich
Bleibt der Vorwurf der fehlenden Transparenz. Tatsächlich monierte der Europäische Rechnungshof im April 2025, dass die EU-Verträge mit NGOs teilweise unübersichtlich seien – er forderte etwa klarere Infos, welche Summen genau wofür fließen. Doch auch der Rechnungshof fand keinerlei Hinweis, dass die Kommission nur regierungsnahe oder linientreue NGOs fördert.
Im Gegenteil: Die Liste aller geförderten NGOs und die jeweiligen Beträge sind öffentlich einsehbar. Die Auswahl der Projekte erfolgt über öffentliche Ausschreibungen mit festgelegten Kriterien (die NGO muss z.B. gemeinnützig, unabhängig von Parteien und Konzernen und EU-weit aktiv sein). Die Bewertung übernehmen Executive Agencies wie die Klimaschutz-Agentur CINEA – also nicht die Kommission selbst – und am Ende werden die Zuwendungen regelmäßig geprüft und auditiert. „Geheim“ oder „intransparent“ sieht anders aus.
Die EU-Kommission selbst hat die Vorwürfe, die WELT wieder hochgekocht hat, deutlich zurückgewiesen: Es gebe keine geheimen Verträge mit NGOs, man sei vielmehr sehr transparent bei diesen Finanzhilfen, die Empfänger und Summen stünden öffentlich im Finanztransparenzsystem. Außerdem, so ließ die Kommission wissen, würden keine NGO-Arbeitsprogramme genehmigt, die spezifische Aktivitäten gegen EU-Institutionen oder deren Vertreter vorsehen.
Die rechte Verschwörungserzählung – gegen die konservative EU-Kommission?!
Diese Geschichte passt bestens ins Weltbild rechtskonservativer Kreise, die den europäischen Green Deal und Klimaschutzauflagen ablehnen. Ironisch dabei: Konservative stellen gegenwärtig selbst die EU-Kommissions-Präsidentin – Ursula von der Leyen. Ihr Steckenpferd ist der European Green Deal. Die Konservativen kritisieren nun die von ihnen gestellte Kommission! Die Realität ist doch etwas komplizierter als rechter Populismus.
Tatsächlich gingen die Vorwürfe direkt auf die Europäische Volkspartei (EVP) zurück, insbesondere auf konservative Abgeordnete wie die CSU-Politikerin Monika Hohlmeier. Im EU-Parlament hatte Hohlmeier, Tochter von Franz Josef Strauß, im Haushaltskontrollausschuss bereits seit Ende 2024 Stimmung gegen die NGO-Finanzierung gemacht.
Angeblich habe man endlich enthüllt, wie die „grüne“ EU-Kommission sich mit Aktivisten verschworen habe. Die Kampagne wurde interessanterweise von einer neu gegründeten „NGO“ begleitet, die in WELT zitiert wurde – hinter diesem vermeintlich unabhängigen Verein stehen jedoch auch bekannte Lobbyisten, darunter gescheiterte FDP- und CDU-Politiker. Eine Gruppe von Klimaschutzgegnern inszenierte sich als neutrale Instanz, um der WELT-Geschichte Rückenwind zu geben?
Die Ironie: Monika Hohlmeier tritt als Kritikerin auf, hat aber selbst potenziell einen Interessenkonflikt. Sie sitzt im Aufsichtsrat der BayWa AG – und aus demselben EU-Fördertopf, den sie jetzt angreift, flossen auch Millionen an eine BayWa-Tochter. Konkret erhielt BayWa r.e. (ein erneuerbare-Energien-Ableger des Agrarkonzerns) im November 2024 rund 6,5 Mio. € aus dem LIFE-Programm der EU. Hohlmeier behauptet zwar, das sei etwas völlig anderes – doch die Doppelmoral ist offensichtlich.
Der WELT-Autor ist kein Unbekannter
Der WELT-Autor, Axel Bokanowski, der hinter dem Fake steckt, wird von vielen Wissenschaftlern als notorischer Klimawandel-Verharmloser kritisiert. Journalist Christopher Schrader kritisiert an Bojanowski, durch die Hinweise auf wissenschaftliche Unsicherheiten, für Zögern im Handeln gegen die Klimakrise zu sorgen. Das sei, was „Lobbyisten der Kohle- und Ölindustrie“ wollen. Der Klimawissenschaftler Stefan Rahmstorf hat nach eigenen Angaben „mehrfach sachliche Fehler von Bojanowski bei Redaktionen beanstandet.“
Prof. Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sagte im Oktober 2023 über Bojanowski und dessen Arbeit, die er „zutiefst ablehnt“:
„Er verdreht und verzerrt seit Jahrzehnten Fakten, um, wie ich nur vermuten kann, eine Stabilisierung des Klimas zu beenden. Das hat mit Journalismus meiner Auffassung nach nichts zu tun, sondern ist reine Ideologie. Ich habe ihn seit langer Zeit geblockt und ihm seit etwa 20 Jahren kein Interview mehr gegeben.“
Er passt gut zu seiner Zeitung.
„WELT“ ist keine seriöse Zeitung mehr, sondern Lobby-Fake-Agitprop
Viele Menschen halten die WELT für den seriöseren Gegenspieler zur BILD, die weitgehend als unseriöses Boulvard-Blatt gesehen wird. Aber die WELT steht ihrem Schwesterblatt in Sachen Desinformation nichts nach. Unserer Erfahrung nach verbreitet die WELT mindestens genauso häufig offene Desinformation und falsche Behauptungen, die rechte Narrative bedienen.
Dem WELT-Redakteur Tim Röhn darf man gerichtsfest vorwerfen, Fake News zu verbreiten. Ein WELT-Artikel der Desinformations-Verbreiterin Elke Bodderas erhielt sogar einen Faktencheck auf Facebook, die eigene Quelle distanzierte sich von der falschen Überschrift. Die WELT verbreitete auch irreführende Artikel über PCR-Tests. Kein Wunder, dass sich das Wissenschaftsressort der WELT praktisch in Dauer-Auflösung befindet.
Noch weniger Wissenschaft bei WELT: 3 Mitarbeiter aus dem Wissen-Ressort haben gekündigt
Döpfners Linie
Bei Volksverpetzer müssen wir regelmäßig Fake News in WELT richtig stellen. Es wird jetzt geleitet von einem Verharmloser der menschengemachten Klimaerwärmung: Mathias Döpfner. Dieser hat bereits mehrfach Desinformation zum Klimawandel verbreitet. Er sagte einmal wörtlich „Bin sehr für den Klimawandel“. Auch dieser Verleger greift direkt in seine Zeitungen ein und forderte 2021 im Wahlkampf die BILD auf, die FDP zu stärken:
„Please Stärke die FDP. Wenn die sehr stark sind können sie in Ampel so autoritär auftreten dass die platzt. Und dann Jamaika funktioniert“.
Auch Döpfner erklärt, direkten Eingriff in die redaktionelle Arbeit sei sein Job. 2019 verfasste er in WELT einen Gastbeitrag, in welchem er nach dem rechtsextremen und antisemitischen Terroranschlag in Halle völlig absurderweise Merkel und der „Willkommenskultur“ die Schuld dafür gab. Es ist nicht der einzige Vorwurf, dass Vorgaben gemacht werden, wie zu berichten ist: Im Oktober 2023 berichtete The Intercept von Vorwürfen, dass die Newsapp Upday, welche zu Axel-Springer gehört, von oben Anweisungen bekommen haben sollte, stets Meldungen von palästinensischen Todeszahlen herunterzuspielen und stattdessen stärker die israelische Seite zu pushen. Axel Springer widersprach den Vorwürfen.
2017 sprach der Milliardär Döpfner von der „gebührenfinanzierten Staatspresse“ bei Online-Aktivitäten der Öffentlich-Rechtlichen. Im selben Jahr verbreitete er die Lüge von einem „Bockwurstverbot“ in Schwimmbädern – wegen der Muslime natürlich. 2019 behauptete er in einem WELT-Kommentar, „die Medien“ würden mehrheitlich (im Kontext von Einwanderung) nicht die Realität abbilden, sondern verschweigen und verharmlosen. Das, während er buchstäblich selbst Vorstand der Zeitungsverlage war.
Einflussnahme durch Fossil-Investoren?
Der Axel-Springer-Verlag, zu dem die WELT gehört, gehörte bis vor kurzen auch dem Private Equity Investor KKR, der auch massiv in fossile Infrastruktur (unter anderem in Putins Öltanker) investiert hatte. Neue Dokumente, die Lobbycontrol vorliegen, belegen, dass der Finanzinvestor zufällig gleichzeitig Lobbyarbeit in Deutschland betrieb, als die Axel-Springer-Zeitung BILD das Heizingsgesetz mit Desinformation torpedierte, wovon KKR profitierte. Es gibt viele, viele rechte Fake News:
WELT-Herausgeber zerstört versehentlich E-Fuels beim Verbreiten eines Klima-Fakes
WELT lässt Klimakrise-Leugner Fake News unwidersprochen verbreiten – Faktencheck
KKR spaltete sich jetzt aber vom Unternehmen ab – damit gehört das Unternehmen nur noch Friede Springer und Mathias Döpfner. Der findet aber wie gesagt auch persönlich den Klimawandel offenbar ziemlich super.
Selbst Studien zeigen, dass es tatsächlich „heimlichen Lobbyismus“ gibt, der mit Desinformation die Gesetzgebung beeinflusst: Desinformationskampagnen wie von BILD & Welt gegen das Heizgesetz zum Beispiel. Auch das haben wir sehr akribisch dokumentiert:
Habecks Heizgesetz bleibt wohl unberührt: So wurden wir belogen
Tagesschau kopiert die Falschbehauptung ungeprüft!
Hier wird normale Förderung als Verschwörung inszeniert – mit einer rechten Verschwörungserzählung, die schon vor Monaten bekannt war – und widerlegt wurde.
So weit, so schlecht – doch richtig fatal wurde es, als weite Teile der deutschen Medienlandschaft diese konstruierten „Enthüllungen“ willig übernahmen. Statt kritisch zu hinterfragen, druckten etliche Redaktionen den WELT-Spin nahezu wortgleich nach. Ausgerechnet die Tagesschau, einmal Flaggschiff des seriösen öffentlich-rechtlichen Nachrichtenjournalismus, fiel auf die WELT-Story herein. Am 7. Juni veröffentlichte tagesschau.de zunächst einen Artikel mit der Überschrift „EU-Kommission soll Aktivisten für Klimalobbyismus bezahlt haben“.
Darin wurden die WELT-Vorwürfe weitgehend unreflektiert nacherzählt. Man wiederholte den „Medienbericht“, laut dem die Kommission Umweltverbände für Klagen und Kampagnen gegen Firmen bezahlt habe, um die Klimapolitik zu pushen – gestützt auf angebliche „geheime Verträge“. Genauso wenig wie WELT hat die Tagesschau die Betroffenen mit den Vorwürfen konfrontiert. Augenscheinlich keine zweite Quelle eingeholt, nicht einmal vorher ein einziges Mal auch nur dazu gegoogelt! Dabei stand das alles doch bereits bei Politico oder bei der Süddeutschen.
Die Tagesschau war leider kein Einzelfall. Von Nachrichtenagenturen über große Online-Portale bis zu Regionalzeitungen – „Die halbe deutsche Presse“ schrieb den WELT-Artikel mehr oder weniger unkritisch ab. Besonders schmerzhaft ist dies jedoch bei der Tagesschau, die die meisten immer noch als seriöse Quelle wahrnehmen. Ein Triumph für die Desinformationsprofis. Eine Blamage für den ÖRR.
Fazit: Medienversagen mit Folgen – Zeit für Verantwortung
Das sind wichtige Ausgaben für Lobbying für Interessengruppen, die eben nicht so viel Geld haben wie die großen Wirtschaftsverbände. Die klagen nicht willkürlich irgendwelche Leute an, weil es ihnen Spaß macht. Sondern sie vertreten Bürger, die von Umweltverschmutzung betroffen sind oder gehen gegen Staaten vor, die z. B. Grenzwerte der EU nicht einhalten. Natürlich sollen und dürfen sie auch kritisiert werden dürfen, auch wenn sie von einigen Superreichen gefördert werden. Eine der NGOs erhält Geld von der Band Coldplay. Ist das noch „Zivilgesellschaft“? Es ist halt nicht das Märchen der großen grünen Verschwörung – die noch dazu irgendwie von Ursula von der Leyen gemacht werden soll.
Der Fall zeigt, wie gefährlich es ist, wenn etablierte Medien rechte Kampagnen und Falschframes unhinterfragt übernehmen. Es ist ein weiterer Ausfall von immer mehreren, in denen rechte Kampagnen Erfolg haben, weil ein Großteil der Medienlandschaft nicht mehr seinen Job macht. Kein Wunder, dass Rechtsextreme auf dem Vormarsch sind und Desinformation so grassiert.
Tagesschau muss dringend wieder zu ordentlichen Journalismus zurückfinden
Die deutsche Medienlandschaft – insbesondere Flaggschiffe wie die Tagesschau – muss hieraus dringend Lehren ziehen. Es reicht nicht, im Nachgang kleine Korrekturen oder Dementis zu bringen. Journalisten sollten von vornherein Quellen prüfen, Kontext recherchieren und Quellen zweiter Ordnung (wie WELT) mit Vorsicht behandeln. Ein Blick nach Brüssel, zu Politico oder in die EU-Dokumente selbst, hätte in diesem Fall sofort gezeigt, dass die WELT-Story aufgebauscht und irreführend war. Seriöser Journalismus bedeutet, Frames zu erkennen und zu hinterfragen, statt sie naiv zu reproduzieren. Wenn öffentlich-rechtliche Nachrichten einfach auf Springers Kampagnenjournalismus hereinfallen, spielen sie den Falschnachrichten-Verbreitern in die Hände.
Die Medien sollen aufklären, nicht die Vorwürfe von Desinformationsverbreitern nachplappern und so tun, als sei das Berichterstattung. Sie versagen gerade systematisch nicht nur in ihrer Kernaufgabe – sie sägen auch am Ast der aufgeklärten Demokratie. Denn eine Bürgergesellschaft, die durch falsche Schlagzeilen in die Irre geführt wird, kann keine fundierten Entscheidungen treffen. Im Kampf gegen Klimawandel und für faktenbasierte Politik können wir uns solche kollektiven Medienschwächen nicht leisten. Ein klarer Appell an die Medien: Macht euren Job – die Demokratie braucht euch als kritische Vierte Gewalt, nicht als Lautsprecher von Lügengeschichten.
Teile des Artikels wurden mit maschineller Hilfe ausformuliert. Wie Volksverpetzer KI verwendet. Artikelbild: canva.com, Screenshot tagesschau.de
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