Ich helfe.
Ich helfe, weil ich weiß, wie es ist, wenn Hilflosigkeit nicht nur ein Zustand, sondern ein Raum ist, in dem man sich verliert. Wenn kein Licht mehr durch die Ritzen fällt und die Stille nicht mehr nur Abwesenheit von Klang, sondern ein Urteil ist. Ich helfe, weil ich gelernt habe, dass es Menschen gibt, die schweigen, nicht weil sie nichts sagen wollen, sondern weil sie nicht glauben, dass irgendjemand hinhört.Und weil ich selbst dazugehöre.
Ich bin oft stark für andere, aber kaum jemand merkt, dass ich dabei selbst innerlich bröckle. Dass es in mir kein Licht gibt, dass in mir kein Trost lebt. Und doch bleibe ich still – aus Angst, jemand könnte in meinem Fall die Last sehen und sich abwenden. Ich will nicht zur Last werden. Ich spiele Stärke wie eine Rolle, eine gut geübte, manchmal fast überzeugende – aber darunter bin ich weich, roh, offen. Und verletzbar.
Heute habe ich einen Beitrag auf Mastodon gelesen, der all das in einem einzigen Gedanken aufriss:
"Kennst du Menschen, die immer Hilfe anbieten? Die sagen: „Ich bin da. Melde dich einfach, egal wann.“ Und die das nicht nur sagen, sondern die wirklich da sind. Loyal, stabil, sie tun, was getan werden muss. Oder was sie können. Und zwar aus vollster Überzeugung, weil es ihnen ein Bedürfnis ist. Es gibt nur ein Problem mit diesen Menschen: Sie sind oft die, die selbst nur schwer Hilfe annehmen können. Vergessene Menschen."
von @a_koschinski
Und ich spürte, wie etwas in mir zu brennen begann – still, leise, aber unaufhaltsam. Worte formten sich in mir, tastend, zögernd – so flüchtig und zugleich so schwer. Es hat fünf Minuten gedauert, bis ich eine einzige Antwort geschrieben hatte. Und nun diesen Text.
Dass ich überhaupt schreibe – so offen, so verletzlich – liegt nur an meinem Pseudonym. Avabelle ist mein Spiegelbild, mein Schatten und mein Schutz. Nur in dieser Maske wage ich, mich zu zeigen. Die Wahrheit meiner Worte lebt nicht im Namen meines Ausweises, sondern in der Freiheit, anonym zu sein. Vielleicht ist es feige. Vielleicht ist es der einzige Weg.
Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, dass ich heute nicht schweigen will.
Obscurae salutationes, Avabelle Noir 🖤
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