Ich musste morgens noch ein bisschen an den Vorbereitungen für die kommende Kommunalwahl in NRW arbeiten, war mit den vorgenommenen Tätigkeiten im Garten aber gegen 13 Uhr fertig und mit dem Ergebnis halbwegs zufrieden. Um 14 Uhr sollte die erste „Radeln mit dem Landrat„-Tour seit fünf Jahren starten und ich war mir wegen meiner Rückenschmerzen unsicher, ob ich wirklich los sollte. Aber das Wetter war super und Alex bestärkte mich, trotz ihres Geburtstages. Also schnell die Radklamotten übergeworfen und um 20 nach 13 Uhr rollte ich vom Hof Richtung Rothenuffeln. Fünf Minuten vor dem veranschlagten Start bzw. der Sammelzeit, kam ich bei der Sparkassenfiliale an. Es waren überraschend viele Menschen mit Fahrrädern vor Ort – damit hatte ich nicht gerechnet.
Am Treffpunkt warteten überraschend viele Menschen.
Ich kannte etliche ADFC-Mitglieder, ansonsten aber niemanden. Gut, den Landrat hatte ich schon mal gesehen, aber ansonsten schien aus Bad Oeynhausen niemand dabei zu sein. Auch nicht von den veranstaltenden Unternehmnen. Auch aus der Politik schien ich der einzige Bad Oeynhausener gewesen zu sein. Folgerichtig vergaß der Landrat in seiner Auftaktrede unseren schönen Ort vor dem Berg auch völlig. Alle möglichen Gemeinden und Kommunen von hinterm Berg wurden aufgezählt, unser Kurort aber nicht erwähnt. Den vergisst man im Kreis augenscheinlich immer schnell.
Um 14:19 Uhr setzte sich die Masse in Bewegung und wir fuhren gut geführt und vom ADFC sehr gut an Einmündungen abgesichert auf Nebenstrecken rund um das Hiller Moor. Ich dachte, es ginge noch mehr durch das Moor, aber da wurde mir erläutert, dass das bei schlechtem Wetter schon eine ziemliche Schlammschlacht geworden wäre und man sich deshalb fast ausschließlich auf asphaltierte Wege festgelegt hat.
Es waren wohl doch über 100 Menschen unterwegs.
An Einmündungen und Kreuzungen wurde gekorkt, entgegenkommende motorisierte Fahrzeuge meist zum Anhalten gebeten. Daran haben sich nicht alle gehalten. Besonders ein sehr junger Mann mit dem wahrscheinlich ersten LK-Kennzeichen machte durch Motoraufheulen und wildes Rasen mitten im Pulk der Radfahrenden auf sich aufmerksam. Mit Glück ist nichts passiert. Was für ein Arschloch! Ach ansonsten bemerkte nicht nur ich viel Kopfschütteln hinter den Steuern der KFZ angesichts des großen Troß. Was soll das? Wann ist denen abhanden gekommen, einfach mal entspannt zu sein? Niemand musste länger als drei bis 4 Minuten warten.
Zweimal ging es über den Mittellandkanal.
Zweimal querten wir den Mittellandkanal, nach etwas über einer Stunde gab es eine kurze Kaffee- und Kuchenpause an der Mühle Südhemmern und um 16:55 Uhr waren wir zuück an der Sparkasse in Rothenuffeln. Geplant waren 30 Kilometer Rundtour, mit einem extra eingefügten kleinen Schlenker sind es dann 24 Kilometer geworden. Ich habe nicht gewartet, ob es eine Abschlussrede gab und bin gleich rechts abgebogen, um schnell nach Hause zu fahren. Immerhin musste ich noch einmal „über’n Berg“ und wir hatten am Abend anlässlich des Geburtstages einen Tisch im Hexenhäuschen gebucht. Da wollte ich vorher etwas ausdünsten.
Oben in Bergkirchen habe ich kurz pausiert und festgestellt, dass ein bisschen Sonnenschutz im Gesicht vorteilhaft gewesen wäre. Danach nur noch bergab und um 17:30 Uhr war ich dann nach fast genau vier Stunden und ca. 44 Kilometern wieder zu Hause. Erneut habe ich festgestellt, dass Fahrradfahren in einer so großen Gruppe nicht mein Plaisier ist. Es war mir mit 14 bis 15 km/h viel zu langsam und anstrengend. Ständig aufpassen in niemanden rein zu rauschen, nicht den eigenen Tritt fahren können, nicht meine Welt. Als politische Aktion OK, aber zum Vergnügen? Nein.
https://www.andreas-edler.de/blog/2025/05/radeln-mit-dem-landrat-2025/
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