Es beginnt harmlos. Man schlendert durch den Supermarkt, vorbei an Regalen voller Müsli, Milch und Marmelade, bis man plötzlich vor einem markanten Schild steht: „Partygarnelen – Jetzt im Angebot!“ Instinktiv greift man zu, schließlich sind sie günstig und sehen appetitlich aus. Doch kaum hat man die Packung in den Einkaufswagen gelegt, schleicht sich ein mulmiges Gefühl ein: Muss ich jetzt tatsächlich eine Party feiern?
Man könnte denken, dass die Gesellschaft einem ein solch triviales Detail verzeiht. Doch weit gefehlt. Die Blicke der anderen Supermarktkunden scheinen einem förmlich durch die Verpackung hindurch zuzurufen: „Und, wann ist die Party?“
In einem Land wie Deutschland, wo Vorschriften und Verordnungen fast so zahlreich sind wie Brotsorten, könnte man sich fast sicher sein, dass es eine Richtlinie gibt, die den Gebrauch von Partygarnelen regelt. Könnte es tatsächlich sein, dass irgendwo tief in den Registern des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ein Gesetz schlummert, das besagt, dass Partygarnelen ausschließlich für festliche Anlässe verwendet werden dürfen?
Der Laie mag dies als übertrieben empfinden, doch der Kenner weiß: Deutsche Bürokratie kennt keine Grenzen. Vielleicht ist dies der Grund, warum Partygarnelen im Supermarkt so selten zu sehen sind – der rechtliche und gesellschaftliche Druck ist einfach zu groß.
Die Frage, die bleibt, ist: Wie entkommt man diesem Dilemma, ohne sich dem sozialen Spießrutenlauf oder gar rechtlichen Konsequenzen auszusetzen?
Die Antwort liegt auf der Hand: Man feiert die unauffälligste Party der Welt. Eine Party für eine Person. Man drapiert die Garnelen kunstvoll auf dem Teller, zündet eine Kerze an, stellt sich ein Glas Sekt bereit und spielt leise Musik im Hintergrund. Voila! Die Partygarnelen sind ihrem Namen gerecht geworden, die Gesellschaft beruhigt und das Gesetz – so es denn existiert – erfüllt.
Auf diese Art kann man immerhin wieder beruhigt schlafen, wenn man an die Garnelen denkt, die für einen kurzen Moment zur Quelle tiefster sozialer und rechtlicher Sorge wurden. So viel Aufregung um ein kleines Krustentier – willkommen in Deutschland.
https://god.fish/2024/06/24/muss-man-beim-kauf-von-partygarnelen-eine-party-feiern/
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