#dritte

Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2025-06-05

Schutz vor Hochwassergefahr: Dritte Bauphase der Kanalsanierung in Esch beginnt

Schutz vor HochwassergefahrDritte Bauphase der Kanalsanierung in Esch beginnt

Von

Christopher Dröge

05.06.2025, 17:52 Uhr

Lesezeit 2 Minuten

Von links nach rechts: Uwe Widerek und Sebastian Winkler von den Steb, Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner, sowie Steb-Bereichsleiter Christian Gattke und Projektleiter Tobias Lübbert setzten zum symbolischen Spatenstich an.

Copyright: Christopher Dröge

ANZEIGE ANZEIGE

Eine neue Druckleitung soll Regenwasser vom Pumpwerk zum Kölner Randkanal leiten und den offenen Graben auf dem Damm ersetzen.

Seit September 2023 wird das Entwässerungssystem der Stadtteile Pesch, Esch und Auweiler grundlegend erneuert: Am Standort des alten Pumpwerks aus den 1970er Jahren an der Martinusstraße laufen die Arbeiten für einen Neubau, gleichzeitig wird zwischen Pesch und Esch ein unterirdischer Stauraumkanal verlegt, der den Ableitungsgraben ersetzen soll, der vom Regenwasserrückhaltebecken in Pesch zum Pumpwerk führt.

Nun haben auch die Arbeiten am dritten Bauabschnitt begonnen, einer Zwillings-Druckrohrleitung von jeweils 1,20 Metern Durchmesser, durch die das Wasser vom Pumpwerk zum Kölner Randkanal geleitet werden soll. Zum bereits dritten Mal traf sich darum Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner mit den Projektverantwortlichen der Stadtentwässerungsbetriebe (Steb), darunter der zuständige Bereichsleiter Christian Gattke, zu einem symbolischen Spatenstich.

Hochwasserschutz für Esch – Druckleitung soll Damm entlasten

Der Abschnitt des Entwässerungsgrabens, dessen Funktion die Druckleitung übernehmen soll, ist dessen gefährdetster Bereich: Hier ereignete sich bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 ein Dammbruch – glücklicherweise auf der westlichen Seite, so dass sich das Wasser auf die angrenzenden Äcker ergoss, nicht in den Ort. „Esch liegt hier tiefer als der Graben, weil es in einen alten Rheinarm gebaut wurde“, so Gattke, „Sollte es erneut zu Starkregen kommen, hätten wir hier deswegen ein hohes Risiko, dass der Damm zur Ortsseite hin bricht.“

Durch die ebenfalls unterirdisch verlaufende Druckleitung soll diese Gefahr gebannt werden. Damit die Arbeiten nicht vom Wetter überrascht werden und die Grabungen dem Regen eine offene Flanke bieten, werden jeweils nur kurze Abschnitte angegangen.

Dennoch kommen die Arbeiten schneller voran als geplant, dank eines innovativen Elektro-Schweißverfahrens. „Wie es heute Standard ist, verwenden wir keine Rohre aus Stahl, sondern aus einem dickwandigen Kunststoff“, erklärte Tobias Lübbert, Gesamt-Projektleiter. „Die Enden der jeweils sechs Meter langen Rohrabschnitte werden dabei nicht aneinander gelegt, sondern ineinander gesteckt“. Dabei greifen vorgefertigte Schweißstellen ineinander, durch die elektrischer Strom geleitet wird. „Die Rohre werden so zur Einheit verschmolzen, es sind keine Nähte erkennbar“, sagt Gattke.

Gattke rechnet damit, dass die Arbeiten dank dieses Verfahrens Anfang August die Orrer Straße erreichen werden, deren Verlauf die Leitung bis zum Randkanal folgen wird. „Dann wird es auch zu Einschränkungen des Verkehrs kommen müssen“, warnt er vor. Über das genaue Ausmaß wollen die Steb dann noch einmal genauer informieren.

Insgesamt sei das Projekt zurzeit auf einem guten Weg, sowohl den Zeit- als auch den Kostenrahmen von 118 Millionen Euro einzuhalten. „Da sind wir stolz drauf, das ist bei großen Infrastrukturmaßnahmen heute nicht mehr selbstverständlich“, sagt Gattke. 2027 soll die Sanierung abgeschlossen sein.

#bauphase #beginnt #dritte #hochwassergefahr #kanalsanierung #schutz

Hubu.dehubude
2025-05-24

⚡ Verdi: Dritte Verhandlungsrunde mit Privatversicherern gescheitert: Auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen im privaten Versicherungsgewerbe ist in der Nacht zum Samstag ergebnislos zu Ende gegange... hubu.de/?p=279739 |

Kevin Karhan :verified:kkarhan@infosec.space
2025-05-05

@sixtus Problem: Wie widerspreche ich deren #Datensammlung qua #Datenhehlerei durch #Dritte?

  • Ich habe zu keinem Zeitpunkt deren Produkte genutzt noch entsprechende Accounts gehabt oder sonstwie denen zugestimmt!
φօӀìէìҟచąէçհ🇩🇪🇪🇺PolitikWatch
2025-03-05

🤮🤮🤦‍♂️🤦‍♂️
Die Republikaner führten Trump-Rechnungen ein.
• Setzen Sie auf einen 250-Dollar-Schein.
• Setzen Sie Trump auf einen 100-Dollar-Schein.
• Fügen Sie dem Mt. hinzu.
• Machen Sie Trumps zu einem
• Benennen Sie den Dulles Airport für Trump um
• Ermöglichen Sie Trump, für eine zu kandidieren

Hubu.dehubude
2025-01-10

⚡ Nur jeder Dritte sieht Führungsrolle Deutschlands in der EU: Nur 34 Prozent der Deutschen sehen die Bundesrepublik noch in einer Führungsrolle in der EU.Das ist das Ergebnis einer Umfrage des In... hubu.de/?p=261655 |

Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2024-11-11

Nein, Nicht jeder dritte E-Auto-Fahrer wechselt zum Verbrenner zurück

Die meisten E-Auto-Fahrer behalten ihr E-Auto und wollen nicht mehr zum Verbrenner zurück. Es wechseln mehr Menschen vom Verbrenner zum E-Auto als umgekehrt. In Deutschen Medien findet sich einiger Zeit aber die Behauptung “Jeder Dritte” E-Auto-Fahrer habe zu Verbrenner zurück gewechselt. Die Quelle dafür kann das weder belegen, noch hat sie das behauptet. Wieder ein kollektives Medienversagen im Auge einer Desinformations-Kampagne.

Die große Mehrheit behält ihre E-Autos

Vor einiger Zeit wurde von diversen Medien behauptet, dass eine hohe Zahl von Menschen in Deutschland vom E-Auto wieder zum Verbrenner zurückwechseln würde. Das Internet war anschließend voll von Meinungen, dass E-Autos ganz offenbar eine noch dümmere Idee seien als eine Modern-Talking-Reunion oder Pizza mit Kürbis, denn sonst würden die Menschen ihre E-Autos ja wohl behalten!

Der Witz an der Sache ist: Die allermeisten tun genau das. Sie behalten ihr E-Auto. Und der noch größere Witz ist: Wie viele das genau sind, weiß weder die F.A.Z., noch der MDR, die Auto Motor Sport oder das ZDF und natürlich auch nicht die Boulevarderzeugnisse WELT, Merkur.de und BILD (verlinke ich nicht, googelt bei Interesse gerne „ein drittel aller e-auto fahrer“). Dennoch konnten wir dort überall lesen: „Jeder dritte wechselt zurück zum Verbrenner“ oder „Jeder dritte E-Autofahrer will zurück zum Verbrenner“ (die F.A.Z. hatte mit „Immer mehr E-Auto-Fahrer wechseln zurück zum Verbrenner“ noch die beste Überschrift, wenn auch das nicht korrekt ist).

Was wir aufgrund des HUK-E-Barometers tatsächlich wissen: Wenn ich von der Menge aller E-Auto fahrenden Menschen in Deutschland diejenigen abziehe, die das Auto gar nicht privat besitzen (Die HUK-Coburg versichert keine gewerblichen Fahrzeuge) und dann von der übrigen Menge wiederum die 75 Prozent rausrechne, die nicht bei der HUK-Coburg versichert sind, und dann von diesem Rest noch mal alle abziehe, die ihr Auto im Jahr 2024 behalten haben, dann haben von diesem übrig gebliebenen Rest der Menschen 66 Prozent ein E-Auto gekauft und 34 Prozent einen Verbrenner (Seite 9). Letztes Jahr lag diese Quote mit 28 Prozent noch 6 Prozentpunkte niedriger.

Es wechseln mehr Menschen vom Verbrenner zum E-Auto als zurück

Um die Bedeutung dieser Nachricht einzuordnen, wäre es natürlich wahnsinnig spannend zu wissen, wie viele Menschen das gemessen an allen E-Auto-Fahrern überhaupt sind. Ich habe also mal bei der HUK-Coburg nachgefragt und recht schnell die nette, wenn auch etwas enttäuschende Auskunft bekommen, dass darüber aus geschäftspolitischen Gründen keine Aussage gemacht wird.

Für die Behauptung „jeder dritte E-Autofahrer wechselt wieder zum Verbrenner“ gibt es also keine Grundlage, denn das hat die HUK Coburg auf Seite 9 weder geschrieben noch impliziert. Das stimmte nur, wenn im Jahr 2024 ein Drittel aller E-Autos im Bestand, immerhin etwa eine halbe Million Stück, gegen einen Verbrenner eingetauscht worden wären. Das ist, vorsichtig gesagt, unwahrscheinlich.

HUK-Coburg hat das auch nicht behauptet

Die HUK-Coburg hat das aber wie gesagt auch nicht behauptet, im E-Barometer steht lediglich „Vergleich der jährlichen Treuquoten“ (sic) und „Quoten-Analyse je 100 versicherte Fahrzeugwechsel im HUK-Bestand“. Das ist insbesondere im Jahresverlauf betrachtet eine durchaus interessante Größe, denn für die Antriebswende, die Klimaziele im Verkehrssektor und auch den deutschen Industriestandort ist ein dauerhaftes Absinken dieser Quote keine gute Nachricht.

Daraus einen Rückschluss auf die Grundgesamtheit aller E-Autos in Deutschland zu ziehen, ist aber schon etwas abenteuerlich. Grundsätzlich ist es natürlich etablierte Praxis, auf Basis einer Stichprobe zu schätzen, was mit einer viel größeren, nicht so ohne weiteres messbaren Menge passiert.

Wenn ihr beispielsweise lest, dass letzten Sonntag 5 Millionen Deutsche den Tatort gesehen haben, dann ist das „nur“ eine Schätzung auf Basis der Fernsehgewohnheit von etwa 11.000 Testpersonen in Deutschland, von denen an diesem Sonntag 730 den Tatort gesehen haben. Das mag ungenau klingen, kommt aber gut an den tatsächlichen Wert heran, solange die Stichprobe gewissenhaft gewählt wird. Bedeutet: Die ausgewählten 11.000 Personen entsprechen bezogen auf Bundesland, Haushaltsgröße, Schulbildung, Geschlecht, Alter usw. ziemlich genau den 78 Millionen Deutschen ab 3 Jahren.

Stichprobe reicht für eine Aussage bezogen auf alle E-Autos nicht aus

Die Frage ist nun: Können wir genauso von besagter Stichprobe der HUK-Versicherten, die 2024 ein E-Auto verkauft haben, auf die Grundgesamtheit aller Menschen mit E-Auto hochgerechnet werden? Wohl kaum, denn die meisten Menschen mit einem 1 bis 4 Jahre alten Auto dürften über einen Verkauf bislang noch gar nicht nachdenken, ein sogenannter Selection Bias.

Von allen Autos in Deutschland fahren etwa 3 Prozent rein elektrisch. In Deutschland werden wiederum etwa 6 Millionen Gebrauchtwagen pro Jahr verkauft, diese Autos sind im Schnitt 7 Jahre alt. Selbst wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass tatsächlich 3 Prozent all dieser verkauften Gebrauchtwagen E-Autos waren (was unwahrscheinlich ist, da 91 Prozent der deutschen E-Autos keine 4 Jahre alt sind und damit weit unter dem Alter, in dem die Deutschen ihre Autos verkaufen), kommen wir bei 174.000 verkauften E-Autos raus. Wenn davon jetzt besagtes Drittel zurück zum Verbrenner gewechselt ist, reden wir von 58.000 Verbrenner-Rückfälligen. Gemessen am Gesamtbestand aller E-Autos wären dann 3,7 Prozent aller E-Auto-Fahrer, nicht 34 Prozent.

3,7 Prozent, nicht 34

Ist das eine seriöse Rechnung? Nein, die Annahmen sind wirklich sehr grob und ich würde die tatsächliche Zahl niedriger vermuten. Aber im Sinne einer Plausibilitätsprüfung würde ich mich dem Ergebnis so nähern und halte das für so viel wahrscheinlicher als 34 Prozent, dass ich einen größeren Geldbetrag darauf verwetten würde. Keine Sorge, den Gewinn verprasse ich nicht, sondern spende ihn für den erneuten Dreh der achten Staffel von Game of Thrones.

Ebenfalls verzerrend könnte hier übrigens wirken, dass vor 2 Jahren aufgrund der staatlichen Hilfen extrem günstige Leasing-Raten angeboten wurden, die jetzt auslaufen. Auf eine Kundin mit einem solchen Vertrag, die sich primär wegen des günstigen Preises für ihn entschieden hat, und die jetzt vor der Wahl steht, für ein gleichwertiges E-Auto deutlich mehr zu bezahlen, könnte das schon eine Wirkung haben.

2 bis 4 Jahre alte E-Auto-Leasingverträge laufen jetzt aus

Ihr merkt schon, auch ich muss hier im Trüben fischen und kann mit Sicherheit nur sagen, dass es für die in vielen Medien-Überschriften kolportierte Zahl keinen Beleg gibt und er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch ist. Es sind bestimmt nicht ein Drittel E-Autos gegen Verbrenner eingetauscht worden, die überwältigende Mehrheit dieser Wagen wurde nämlich weder gegen ein zweites E-Auto, noch gegen einen Verbrenner eingetauscht, sondern wie etwa 88 Prozent aller Autos in Deutschland schlicht von derselben Person weiter gefahren wie auch schon 2023.

Grundsätzlich wäre es sinnvoll, nicht nur die relativen Anteile zu nennen, denn was das im Gesamtbild tatsächlich bedeutet, ist für viele Menschen nicht gerade intuitiv erfassbar. So zitieren FOCUS online und NTV das HUK E-Barometer fast korrekt wenn das Magazin formuliert „Beim Autokauf steigt nur eine kleine Minderheit der deutschen Bevölkerung auf reine Elektroautos um. Im dritten Quartal dieses Jahres haben sich demnach nur 3,9 Prozent der privaten Autobesitzer bei der Anschaffung eines Wagens für ein Elektroauto entschieden.“ (Tatsächlich haben sich 3,9 Prozent der Verbrennerfahrer für ein Elektroauto entschieden.)

Selektive Zahlen, Stimmungsmache

Uiuiui, da sieht ja düster aus für die E-Autos: 34 Prozent der E-Auto-Verkäufer wechseln zum Verbrenner zurück, aber nur die kleine Minderheit von 3,9 Prozent der Verbrenner-Verkäufer zum E-Auto? War das mit den E-Autos doch nur ein kurzlebiger Hype? Nein, die reinen Prozentzahlen führen uns in die Irre, da die Grundgesamtheit der Verbrennerautos mit 47 Millionen einfach viel, viel größer ist. Die „kleine Minderheit“ von 3,9 Prozent entspricht absolut gesehen ein paar 100.000 Autos und damit mutmaßlich einem Vielfachen der durch Verbrenner ersetzten E-Autos.

Auch auf die Behauptung „immer mehr E-Auto-Besitzer wechseln wieder zum Verbrenner“ (Auto Motor Sport, F.A.Z.) würde ich nicht beim Leben meiner Verwandten schwören, denn auch hierfür fehlen uns die absoluten Zahlen. Ja, der ANTEIL der Menschen, die ihr E-Auto gegen einen Verbrenner getauscht haben, ist von 28 Prozent auf 34 Prozent angestiegen. Wenn nun aber letztes Jahr 110.000 gebrauchte E-Autos verkauft wurden und dieses Jahr nur noch 90.000, dann wären dieses Jahr absolut weniger E-Auto-Besitzer zum Verbrenner gewechselt (28 Prozent von 110.000 sind 30.800, 34 Prozent von 90.000 sind 30.600.

Clickbait und irreführende Schlagzeilen

Bevor ihr nun in den Kommentaren auf alle Medien schimpft: Diese sind nicht durchgängig im Duktus „Haha, eure E-Autos könnt ihr behalten geschrieben“, sondern thematisieren die HUK-Zahlen auch so, dass eine fallende elektrische Treuequote ein grundsätzliches Problem ist, das wir lösen müssen. Der MDR zitiert das Institut für Automobilwirtschaft mit Forderungen für Kaufanreize, der SPIEGEL verweist auf den global gesehen großen Zuspruch zur Elektromobilität. Die Auto Motor & Sport erklärt den Plan, Plug-in-Hybride als „Vorstufe“ zum späteren Elektroauto-Kauf ins Spiel zu bringen, für gescheitert und verweist darauf, dass das Angebot an Elektroautos ständig zunimmt, die Technik immer besser wird und sich auch im niedrigeren Preisbereich inzwischen einiges tut.

Warum aber zum Beispiel das ZDF seinen Facebook-Post inklusive Anreißertext falsch formuliert und sich dann für das Moderieren der teilweise unterirdischen Kommentare zu fein ist, ist mir schleierhaft. Warum Auto Motor & Sport Unsinn wie „Privatkäufer haben kaum noch Interesse an Elektroautos“ formulieren muss, ebenfalls. Die Überschriften, die einem kompletten Drittel aller E-Auto-Fahrer unterstellen, zurückzuwechseln, sind ärgerlich, denn sie landen in der Form auf Seiten der AfD, bei Tichys Einblick und anderen gefährlichen Desinformations-Seiten.

Anreize für E-Autos zu gering oder unsere gesellschaftliche Kostenübernahme für Verbrenner zu hoch

Leider formuliert die HUK-Coburg das, wenn ihr das E-Barometer über Smartphone oder Tablet aufruft, in einer peppigen Grafik selbst so: „34 Prozent der E-Auto-Fahrer entscheiden sich 2024 wieder für den Verbrenner“. Nein, tun sie nicht 😉 Ich habe das mal moniert und bin gespannt, ob sie es korrigieren.

Letztendlich haben aber weder die HUK noch die ernstzunehmenden Medien behauptet, die Treuequote sinke, weil E-Autos oder die Antriebswende schlecht seien. Es ist dort vielmehr eine Momentaufnahme, um zu zeigen, dass die Anreize für E-Autos zu gering oder unsere gesellschaftliche Kostenübernahme für Verbrenner zu hoch sind, um schnell genug vom Erdöl wegzukommen.

Sollte Euch das in Kommentaren oder Whatsapp-Gruppen anders begegnen, verweist gerne darauf. Auf ein stabiles Weltklima sind wir alle angewiesen, egal wer welche Motoren lieber mag. Wer in der Automobilbranche arbeitet, ist sogar besonders darauf angewiesen, denn die Märkte, in die wir noch lange Verbrennerautos exportieren können, werden weniger.

Auf den Fehler aufmerksam wurde ich durch Jens Schoenfeld, als der das auf Twitter thematisiert hatte.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf graslutscher.de. Artikelbild: canva.com, Screenshots

Zur Quelle wechseln

#dritte #fahrer #jeder #nicht #verbrenner #wechselt #zuruck

Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2024-10-11

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

Eine Untersuchung der Verbraucherschutzorganisation Choice hat ergeben, dass die meisten bekannten Automarken in Australien Daten über die Fahrer:innen sammeln und weitergeben. Die Daten reichen von Bremsmustern über Videoaufzeichnungen bis hin zu Spracherkennungsdaten aus dem Inneren ihrer Autos, berichtet der Sender ABC.

Die Verbraucherschutzorganisation hat sich die Datenschutzbestimmungen der zehn meistverkauften Automarken des Landes angesehen und konkret bei diesen Unternehmen nachgefragt. Sieben der Hersteller teilen Daten ihrer Kund:innen mit anderen Unternehmen. Am schlechtesten schnitten bei der Untersuchung Kia, Hyundai und Tesla ab, die Videoaufnahmen und/oder biometrische Aufnahmen wie die Stimme der Insassen des Fahrzeugs mit Drittfirmen teilen und teilen dürfen. Datenschutzmäßig am besten hingegen schnitten in Australien die japanischen Hersteller Subaru, Isuzu und Mitsubishi ab.

Biometrische Daten betroffen

Der Hersteller Kia gibt laut der Untersuchung an, dass er Daten über die Nutzung der Spracherkennungstechnologie sammelt und diese Daten in zusammengefasster und identifizierender Form an Cerence, einen „Drittanbieter von Sprach- und KI-Innovationsprodukten für die Automobilindustrie“ weitergibt. Cerence ist ein in den USA ansässiges Unternehmen, das sich selbst als „globaler Branchenführer“ für KI-gestützte Interaktionen im Transportwesen bezeichnet. Hyundai gibt ebenfalls Spracherkennungsdaten an Cerence weiter.

Tesla sammelt Sprachbefehlsdaten sowie nach eigener Auskunft „kurze Videoclips und Bilder“, die von der Kamera an Bord des Fahrzeugs aufgenommen werden. Das Unternehmen gibt auch einige Daten an Dritte weiter. Teslas Datenschutzrichtlinie versichert den Fahrer:innen, dass die Daten „Datenschutztechniken“ unterliegen, die „nicht mit Ihrer Identität oder Ihrem Konto verknüpft“ sind, erklärt aber nicht, um welche Datenschutztechnik es sich dabei handelt.

Keine transparente Zustimmung

Laut Bericht erlauben die Datenschutzbestimmungen in Australien, Daten aus den Fahrzeugen mit Versicherungsunternehmen zu teilen. Noch gibt es keinen Beweis, dass dies auch wirklich geschieht. Doch Choice geht davon aus, dass dies bald passieren dürfte. Das könnte dazu führen, dass die Versucherungspolicen je nach Fahrverhalten angepasst werden.

Die weitgehende Datensammlung ist laut ABC in Australien legal, weil die Kund:innen ihnen – zumindest formal – zustimmen. Die Art und Weise, wie diese Zustimmung geschieht sei aber nicht transparent, sie sei oftmals mit dem Kauf des Fahrzeugs oder dem Download der zugehörigen App verbunden. Choice geht davon aus, dass die meisten Kund:innen sich nicht bewusst seien, zu was sie eigentlich zustimmen.

Dazu kommt, dass ein Widerspruch gegen die Datensammlung zu einer eingeschränkten Funktionalität des Fahrzeugs führen kann. Im Fall von Toyota könnten Kund:innen sogar einen Teil ihrer Garantie verlieren, wenn sie das Datenkommunikationsmodul vollständig entfernen, schreibt Choice.

Die Verbraucherschutzorganisation fordert deswegen eine Reform des australischen Datenschutzgesetzes von 1988. Dieses Gesetz sei völlig veraltet und „für einen Markt, in dem Autos mit biometrischen Scannern ausgestattet sind und Fahrdaten massenhaft gesammelt werden, nicht mehr zweckmäßig“. Ein neues Gesetz müsse die Autofahrer vor dem Übermaß an Daten durch Automobilunternehmen  schützen.

Ergebnisse der Untersuchung der australischen Datenschutzbestimmungen:

  • Tesla: Erfasst Sprach- und Videodaten und gibt einige Daten an Dritte weiter
  • Hyundai: Erfasst und gibt Spracherkennungs- und andere Daten an Dritte weiter
  • Kia: Erfasst und gibt Spracherkennungs- und andere Daten an Dritte weiter
  • Mazda: Erfasst und gibt Fahrdaten sowie „Sprachverbrauchsdaten“ weiter
  • MG: Erfasst Fahrerdaten, unklar, ob weitergegeben
  • Ford: Sammelt und teilt Fahrerdaten, aber keine biometrischen Daten
  • Toyota: Sammelt und teilt Fahrerdaten, einschließlich Fahrverhalten und Fahrzeugstandort, aber keine biometrischen Daten
  • Isuzu Ute: Sammelt und teilt in Australien keine Fahrerdaten
  • Subaru: Sammelt und teilt in Australien keine Fahrerdaten
  • Mitsubishi: Sammelt und teilt in Australien keine Fahrerdaten

Zur Quelle wechseln
Zur CC-Lizenz für diesen Artikel

Author: Markus Reuter

https://www.bachhausen.de/australien-auto-hersteller-geben-biometrische-daten-der-kunden-an-dritte-weiter/

#australien #biometrische #daten #dritte #geben #hersteller #kunden

Australien: Auto-Hersteller geben biometrische Daten der Kunden an Dritte weiter
Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2024-04-19

Autorin: Maia Krüger. Dieser Artikel erschien zuerst bei belltower.news.

Die Mitglieder der extrem rechten Kleinstpartei „Der III. Weg beziehen sich positiv auf den Nationalsozialismus und fallen immer wieder durch Antisemitismus auf. Das findet Anklang bei Neonazis in ganz Deutschland. Die Partei könnte zu den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg im September 2024 zugelassen werden und damit ihre menschenfeindliche Ideologie noch weiter verbreiten.

Mit Infoständen und Verteilaktionen von Flugblättern, wie sie laut Website regelmäßig in verschiedenen Städten Deutschlands stattfinden, schaffen es die Neonazis auf sich und ihr Parteiprogramm aufmerksam zu machen und damit möglicherweise weitere Unterstützer*innen zu gewinnen. Wie der Tagesspiegel im Januar 2024 berichtete, scheint diese Strategie zumindest in Berlin aufzugehen:  Die Partei bekommt zunehmend mehr Anhänger*innen.

Die antisemitische Gehweg-Propaganda des III. Wegs

Doch auch ohne Infostände macht „Der III. Weg“ auf sein Parteiprogramm aufmerksam. Im eigenen Internet-Shop lassen sich zahlreiche Aufkleber bestellen, die zutiefst rechts, nationalistisch und menschenverachtend sind. Zwei davon zeigen etwa eine israelische Fahne mit Blutflecken, Israel sei ein Terrorstaat und „keine Solidarität mit Israel“ wird gefordert. Nicht selten kleben diese und andere Sticker der Partei auf Laternenmasten in der kompletten Bundesrepublik. So auch Ende 2023 in Berlin-Niederschöneweide, wie die Chronik der Berliner Register zeigt.

Die Symbolik der Blutflecken auf den Stickern spielt auch auf das antisemitische Bild des „Kindermörders“ an, demnach Jüdinnen*Juden das Blut von (christlichen) Kindern zum Backen verwenden würden. Diese Legende hält sich seit dem Mittelalter und wird teilweise sogar aktualisiert, indem dem Staat Israel unterstellt wird, er würde das Blut palästinensischer Kinder mit Absicht und Genugtuung vergießen.

Extrem rechte Meinungsmache zu aktuellen Themen

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 veröffentlichen die Neonazis eine Stellungnahme auf ihrer Website, in der es um den Entschließungsantrag geht, in dem sich der Bundestag erneut zum Existenzrechte Israels bekennt. Deutschland bezeichnet die Partei als „Besatzungsprovisorium“, genauso sei Israel von einer „Besatzerwillkür“ erschaffen worden. Schon in seinem „10-Punkte-Programm“ beschreibt „Der III. Weg“, dass Deutschland größer als die BRD sei und wünscht sich damit ein Deutsches Reich zurück, wie es bis 1945 bestand. Daran angelehnt beschreibt die Partei, dass der „Anschluss der deutschen Ostgebiete“, also Teile Polens und Tschechiens, nicht ausreichen würde und „die Wiederherstellung der Handlungsfähigkeit des Deutschen Reiches“ im Vordergrund stehe. Damit wünschen sie sich nicht nur die Politik vor 1945 zurück, sondern stilisieren sich als Opfer des Zweiten  Weltkriegs, denen mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 Land genommen wurde.

Der Dritte WEg: „Schuldkult“ und Faktenverdrehung

Dass „Der Dritte Weg“ historische Fakten verdreht und für die eigene Agenda nutzt, zeigt sich auch in der Berichterstattung zum eigenen Gedenken an die Opfer der Bombardierung Dresdens 1945 oder im Rahmen des „Volkstrauertags“, der jährlich im November stattfindet. Bundesweit nutzen Neonazis diese beiden Daten, um an deutsche „Opfer“, Wehrmachtssoldaten und Unterstützer*innen des Naziregimes zu erinnern. Im „10-Punkte-Programm“ behauptet die Partei, dass „dem Volk ein Schuldkult auferlegt“ würde, ein antisemitisches Narrativ, das sich seit Jahren in der extremen Rechten hält. Mit dem angeblichen „Schuldkult“ werde versucht, „das deutsche Volk“ kleinzuhalten, indem zum Beispiel Nationalstolz und Heimatliebe schlechtgeredet würden. Dieses Narrativ ignoriert, dass Nationalsozialist*innen während der Shoah sechs Millionen Jüdinnen*Juden entrechtet, verfolgt und ermordet haben und stellt das Gedenken daran als unnötig dar. Gleichzeitig geschieht eine Täter-Opfer-Umkehr, die zum Beispiel beim Gedenken an die Bombardierung Dresdens jährlich von Neonazis auf die Straße getragen wird. 

Im Gegensatz zur AfD, die aufgrund der antisemitischen Reaktionen auf den 7. Oktober in Deutschland von „importiertem Antisemitismus“ spricht, sich mit Israel solidarisiert und – wie immer – den Antisemitismus in den eigenen Reihen ignoriert, distanziert sich „Der III. Weg“ deutlich und beschreibt Aussagen der AfD als „Liebdienerei“ vor Israel. Am Ende des Artikels fordert die Partei „keine Solidarität mit Israel und keinen Quadratmeter unseres Heimatbodens für mohammedanische Landnehmer“ und zeigt damit den eigenen antisemitischen, rassistischen und nationalistischen Standpunkt.

Die deutsche Verantwortung für den Hamas-Antisemitismus

Rechtsextremer Boykott israelischer Produkte

Schon vor dem 7. Oktober 2023 äußerte sich „Der III. Weg“ offen antisemitisch und rief beispielsweise 2021 unter der Überschrift „Was jeder gegen den zionistischen Völkermord tun kann“ zum Boykott israelischer Produkte auf. Der Boykott israelischer Produkte hat vor allem durch die BDS-Kampagne weltweit Aufwind bekommen, die Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen gegenüber Israel und damit auch gegenüber Jüdinnen*Juden fordert. In Deutschland wird die Kampagne, laut einer jüngst erschienenen Publikation des Bundesverbands RIAS, sowohl von Gruppierungen unterstützt, die zum arabisch-israelischen Konflikt arbeiten, als auch von sich selbst als links bezeichnenden Organisationen.

Nach dem 7. Oktober: Wie Rassismus & Antisemitismus gleichzeitig bekämpfen?

Einen Boykott israelischer Produkte fordern aber auch Neonazis vom III. Weg, da dies ihrer Meinung nach „nachhaltig wehtun“ würde. Die Partei gibt online Tipps und Tricks, wie sich dieser Boykott am besten umsetzen ließe. Historisch gesehen reiht sich der Boykottaufruf in nationalsozialistische Forderungen ein, nicht in jüdischen Geschäften zu kaufen und ist damit als rechte Kontinuität erkennbar.

Autorin: Maia Krüger. Dieser Beitrag erschien zuerst bei Belltower News. Artikelbild: PhilippJakob, shutterstock.com

Zur Quelle wechseln

https://www.bachhausen.de/der-dritte-weg-neonazis-gegen-juden-und-israel/

#dritte #gegen #israel #juden #neonazis

2024-03-28

Kommunale #Bibliotheken haben vielfältige Aufgaben zu erfüllen - auch und gerade als #dritte, als „letzte konsumfreie Ort(e)“. Die Realität schaut jedoch vielfach so aus, dass der Mangel an #Ressourcen im Tagesgeschäft möglichst kreativ verwaltet werden muss. Hinzu kommt die Diskussion um #Sonntagsöffnung.

t1p.de/owjmv

#DritterOrt

Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2024-03-19

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

Nicht nur die Datei „Gewalttäter Sport“ schrumpft, auch die sogenannten SKB-Dateien werden kleiner. Doch eine Aussage aus Hessen schürt den Verdacht, dass es eine neue Bund-Länder-Datei geben könnte. Für Fanvertreter:innen wäre das „ein weiterer Skandal in der Überwachung von Fußballfans“.

Ein Treffer in der Gewalttäter-Sport-Datei ist kein Grund zum Jubeln für Fußball-Fans – Gemeinfrei-ähnlich freigegeben durch unsplash.com Torszene: Jannes Glas, Hintergrund: Alexander Sinn, Bearbeitung:netzpolitik.org

Es ist ein jahrelanger Streitpunkt zwischen Sicherheitsbehörden und Fans: Polizeidateien, in denen Fans, vor allem Fußballfans, gespeichert werden. Wie unsere Recherche zeigt, gibt es bei zwei der Datensammlungen gute Nachrichten für die Fans. Doch eine neue Datei könnte vor der Europameisterschaft 2024 neue Diskussionen auslösen.

Die bekannteste Polizeidatei über Fans im Land heißt „Gewalttäter Sport“ (GTS). Sie existiert seit 1994, die Ampelparteien haben sich vorgenommen sie zu überarbeiten, denn immer wieder gibt es Kritik an der Datensammlung. Doch das muss nun warten – bis mindestens nach der Europameisterschaft 2024.

„Diese Datei versetzt die Polizei bundesweit in die Lage, zielgerichtet polizeiliche Maßnahmen zu treffen und dabei zwischen Störern und Nichtstörern zu unterscheiden“, schreibt die Polizei NRW auf ihrer Seite. Auf die Datei haben grundsätzlich alle Polizist:innen des Bundes und der Länder Zugriff. Die Speicherfrist beträgt in der Regel fünf Jahre. Betroffene erfahren meist nicht, wenn sie in der Datensammlung landen.

GTS-Datei seit Jahren in der Kritik

Eines der Probleme: Anders als der Name suggeriert, sind in der Datei nicht nur verurteilte Gewalttäter:innen gespeichert. Es reicht bereits ein Ermittlungsverfahren – selbst wenn gar nicht wegen Körperverletzung, sondern wegen Beleidigung oder Landfriedensbruch ermittelt wird.

Sogar eine Personalienfeststellung kann schon zu einer Speicherung in der Datei führen, „wenn bestimmte Tatsachen die Annahme rechtfertigten, dass sich diese Personen zukünftig im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen an Straftaten von erheblicher Bedeutung beteiligen werden“, wie die Polizei NRW schreibt. So kesselte die Polizei 2017 vor einem Bundesliga-Spiel mehrere hundert Fans des FC Schalke 04 ein, 681 wurden danach in der GTS-Datei gespeichert – unter anderem wegen einer vermeintlichen „konspirativen Anreise“.

In der Datei speichert die Polizei teils viele persönliche Daten, etwa die Schuhgröße, Tattoos oder den Dialekt, wie der WDR berichtet. Für die Fans hat das manchmal unerwartete Konsequenzen: So wurde einem Betroffenen beispielsweise 2016 am Flughafen die Ausreise nach Georgien verweigert, wo er ein Spiel besuchen wollte. Laut dem Dachverband der Fanhilfen – einem Zusammenschluss von juristischen Beratungsstellen für Fußballfans – führe die Datei auch zu „oftmals zu ungerechtfertigten Stadionverboten und einem permanenten Verdacht der Polizei“.

„Diese umfangreiche Datensammlung ist nicht datenschutzkonform und dringt tief in die Privatsphäre von Fußballfans ein.“ Die Fanhilfen fordern darum seit Jahren die Abschaffung der Datei.

Keine GTS-Reform bis nach der Europameisterschaft

Die öffentliche Kritik drang offenbar auch zur Bundesregierung durch: Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP versprachen in ihrem Koalitionsvertrag eine Reform der GTS-Datei „im Hinblick auf Rechtsstaatlichkeit, Löschfristen, Transparenz und Datenschutz“. Doch die Reform kommt vorerst nicht. Grund dafür ist die Europameisterschaft, die in diesem Jahr in Deutschland stattfindet.

Das Bundesinnenministerium (BMI) schreibt auf Anfrage von netzpolitik.org, man plane weiterhin, die GTS-Datei noch in dieser Legislatur zu „optimieren“. „Die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland bietet die Gelegenheit, Verfahrensweisen und Prozesse zu evaluieren, um diese dann zu optimieren und weiter zukunftsfähig zu machen.“ Die gewonnenen Erkenntnisse würden „in einer anstehenden Evaluation Berücksichtigung finden“. Dabei hat eine Evaluation der Datei längst stattgefunden. Doch der zugehörige Bericht bleibt unter Verschluss, entgegen erster öffentlicher Ankündigungen.

Auch ohne große Reform hat sich die Datei in den vergangenen Jahren verändert: Sie ist geschrumpft. Ende Dezember waren nur noch 5.613 Menschen in der Datei erfasst, teilt die zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) auf unsere Anfrage mit. Ende 2019 waren es noch über 9.000 Menschen, 2011 waren sogar mehr als 13.000 Personen in der Datei gespeichert.

Inhalt von datawrapper.dwcdn.net anzeigen

Hier klicken, um den Inhalt von datawrapper.dwcdn.net anzuzeigen

Inhalt von datawrapper.dwcdn.net immer anzeigen

„Größe der Datei „Gewalttäter Sport““ direkt öffnen

Die Fanhilfen begrüßen den Rückgang: „Die Polizei hat offensichtlich nach dem Ende der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie endlich einen Schnitt gemacht und etliche Datensätze aus der Datei ‚Gewalttäter Sport‘ gelöscht. Fußballfans und Fanvertreter haben hier jahrelang Druck aufgebaut und genau diese Forderung formuliert.“ Dennoch müsse in der Datei dringend weiter aufgeräumt werden.

Keine Transparenz über Anzahl der „Gewalttäter“ in den einzelnen Ländern

Eine Aufschlüsselung des aktuellen Speicherstands auf die verschiedenen Bundesländer oder einzelnen Sportvereine verweigert die ZIS. „Eine standortbezogene Aufschlüsselung erfolgt grundsätzlich nicht, da sie geeignet wäre, von den Problemszenen als Rangfolge missverstanden zu werden.“ Gewalttäter:innen könnten dadurch zu Störungen animiert werden, schreibt das ZIS.

Einerseits ist das zumindest auf Vereinsebene plausibel, schließlich veröffentlicht etwa das Ultra-nahe Blog fussballmafia.de eine Tabelle, die die Fußballvereine nach Summe der erhaltenen Geldstrafen für Aktionen ihrer Anhänger:innen ordnet. Unterüberschrift: „Wer wird Randalemeister?“

Andererseits entziehen sich die Polizeien durch die Intransparenz ein Stück weit der öffentlichen Kontrolle. Schließlich kann sich auch die „Speicherfreudigkeit“ der Polizei von Ort zu Ort unterscheiden. Ohne Aufschlüsselungen ist das schwer zu kontrollieren. Immer wieder haben Medien zudem solche Aufschlüsselungen auf Länder- oder Vereinsebene veröffentlicht. Auch einzelne Innenministerien teilten uns mit, wie viele Menschen aus ihrem Bundesland in der Datei gespeichert sind, ein vergleichbarer Gesamtüberblick ist so aber nicht möglich.

SKB-Dateien: Daten für besondere Polizist:innen

Neben der „Gewalttäter Sport“-Datei machte in den letzten Jahren vor allem eine andere Datei Schlagzeilen – genauer gesagt: viele andere Dateien. Denn neben der zentralen GTS-Datei führen viele Bundesländer auch sogenannte SKB-Dateien. Das Kürzel steht dabei für „Szene-kundige Beamte“ – Polizist:innen, die sich speziell mit der (Fußball-)Fanszene beschäftigen.

Die SKB-Dateien unterscheiden sich je nach Landespolizei und haben unterschiedliche Namen. Zu den elf Bundesländern mit einer solchen Datei zählt für uns auch Mecklenburg-Vorpommern. Zwar betont das dortige Innenministerium auf netzpolitik.org-Anfrage, dass man keine SKB-Datei führe. Allerdings gibt es dort seit mehreren Jahren „11 SKB“. Dabei handelt es sich um ein „Verfahren“ in der Ermittlungssoftware ZEUS, das ausschließlich von Szene-kundigen Beamt:innen genutzt werde.

Die Dateien sind aus mehreren Gründen in die Kritik geraten: Zum einen sind dort wesentlich mehr Menschen gespeichert als in GTS-Datei. Besonders deutlich ist der Unterschied in Mecklenburg-Vorpommern: So befinden sich laut Innenministerium dort 55 Menschen in der GTS-Datei, in „11 SKB“ werden wiederrum Daten von 1.068 Menschen geführt.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die höhere Datenvielfalt. Teilweise würden in den länderspezifischen Dateien viel mehr Daten gespeichert als als in der bundesweiten GTS-Datei, beklagen die Fanhilfen. Es geht etwa um Spitznamen, beliebte Treffpunkte oder Reiserouten. „Dateien wie EASy in Bayern verbrennen nicht nur sinnlos Steuergelder, sondern sie zielen einzig und alleine darauf ab, Fußballfans systematisch zu kriminalisieren und auszuspähen.“

Wie ist die Entwicklung bei den SKB-Dateien?

Über die SKB-Dateien wurde noch aus einem dritten Grund diskutiert: Sie wuchsen auch während der Corona-Saison, also zu einer Zeit, in der keine oder kaum Menschen in die Stadien durften. Dies hatte die Sportschau im Jahr 2021 berichtet. Doch wie sieht es nun aus?

Wir haben bei allen Bundesländern nachgefragt, ob Sie eine SKB-Datei besitzen – und wie viele Menschen dort gespeichert sind. Anschließend haben wir die Zahlen mit jenen aus der Sportschau-Recherche von 2021 verglichen.

Inhalt von datawrapper.dwcdn.net anzeigen

Hier klicken, um den Inhalt von datawrapper.dwcdn.net anzuzeigen

Inhalt von datawrapper.dwcdn.net immer anzeigen

„Entwicklung der Dateien für Szene-kundige Beamte“ direkt öffnen

Unsere Recherche zeigt, dass auch die SKB-Dateien geschrumpft sind, um etwa 2.000 Menschen seit 2021. Laut dem Dachverband der Fanhilfen ist auch in diesem Fall der politische Druck verantwortlich. Die Löschungen seien ein vermeintliches Zugeständnis der Behörden an die Fans, mit dem man sich aber nicht zufrieden gebe: „Entweder die Innenministerien steuern endlich um und sorgen dafür, dass ihre datenschutzrechtlich höchst bedenklichen, nicht rechtssicheren Datensammlungen endlich gelöscht werden oder sie machen einfach so weiter wie bisher und werden damit weiter den Unmut etlicher Fußballfans zu spüren bekommen“, schreiben die Fanhilfen.

Eine detaillierte Aufschlüsselung nach einzelnen Vereinen findet sich am Ende des Artikels. Für Berlin wurde mit einer Größe von etwa 1.000 Menschen gerechnet. Die dortige Polizei hatte nur ungefähre Angaben zu den einzelnen Vereinen in ihrem Gebiet mitgeteilt.

Mögliche neue Verbunddatei?

Besonders interessant ist eine Antwort aus Hessen. Auf unsere Fragen zur hessischen SKB-Datei schreibt das dortige Innenministerium:

Die Polizei Hessen verfügte bis Ende 2023 über eine SKB-Verbunddatei, die zum 31.12.2023 abgeschaltet wurde. Seit dem 01.01.2024 existiert eine Bund/Länder-Verbunddatei, auf die die hauptamtlichen szenekundigen Beamten der Polizeibehörden Zugriff erhalten. Diese Verbunddatei befindet sich aktuell im Aufbau, sodass derzeit noch keine aussagekräftigen Daten vorliegen.

Auf Nachfragen von netzpolitik.org zur neuen Datei geht das hessische Innenministerium inhaltlich nicht ein. Dem BMI liegen nach eigener Aussage keinerlei Auskünfte über eine neue Bund-Länder-Datei vor. Auch andere Bundesländer reagierten auf Anfragen zur neuen Datei unwissend.

Damit bleibt unklar, ob es diese neue Datei wirklich gibt. „Sollten sich diese Aussagen bewahrheiten, ist das ein weiterer Skandal in der Überwachung und Durchleuchtung von Fußballfans in Deutschland“, schreibt uns der Dachverband der Fanhilfen. Sie fordern von Innenministerien und Polizei eine transparente Offenlegung über sämtliche bestehende Dateien sowie eine automatisierte Benachrichtigung an alle in den Dateien gespeicherten Personen samt Rechtsbehelfsbelehrung.

Doch stattdessen, so die Sorge der Fanhilfen, „wird offensichtlich an einer neuen Bund-Länder-Verbunddatei gewerkelt, die sicherlich noch mehr Personendaten noch umfangreicher sammelt und damit weiter Tür und Tor für Polizeiwillkür gegen Fußballfans öffnet“.

Lage vor der Europameisterschaft bereits angespannt

Eine neue Datei würde das sowieso schon konfrontative Verhältnis von Fanszenen und Sicherheitsbehörden in der aktuellen Saison weiter belasten. Vor allem zum Ende des letzten Jahres kam es gehäuft zu gewaltsamen Zusammenstößen – bei einem Polizeieinsatz im November im Frankfurter Stadion wurden über 200 Menschen verletzt.

Bei der Innenminsterkonferenz im Dezember war das Thema Gewalt in den Stadien auf der Agenda der Minister:innen. „Es wird höchste Zeit, dass wir der kleinen gewalttätigen Minderheit in unseren Stadien konsequent die Rote Karte zeigen“, sagte der Hamburger Innensenator Andy Grote (SPD).

Die Fanhilfe hat ihrerseits in der Hinrunde der Saison 14 Fälle gezählt, in denen Polizist:innen mit unverhältnismäßiger Gewalt gegen Fans vorgegangen seien. „Die bevorstehende Europameisterschaft im eigenen Land wirkt wie ein Brennglas, weil die Polizei die Vorbereitung auf die EM schon jetzt nachweisbar als Anlass nimmt, sehr repressiv und hart gegen Fußballfans vorzugehen“, schreiben die Fanhilfen.

Bayern, Berlin, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz haben auf unsere Anfrage hin die Größe Ihrer SKB-Dateien nach zugeschriebener Vereinszugehörigkeit aufgeschlüsselt. Mecklenburg-Vorpommern teilte uns mit, dass alle in „11 SKB“ gespeicherten Menschen Hansa Rostock zugeordnet wurden.

Bayern (EASy Gewalt und Sport)

VereinSportartAnzahl gespeicherter Personen1. FC NürnbergFußball420FC AugsburgFußball17FC Bayern MünchenFußball23SpVgg Greuther FürthFußball61SSV Jahn RegensburgFußball12TSV München von 1860Fußball33SK Rapid WienFußball7EHC Bayreuth Tigers e. V.Eishockey64FC Schalke 04Fußball1FC Eintracht BambergFußball4SpVgg BayreuthFußball5SpVgg Bayern HofFußball3FC Carl Zeiss JenaFußball2ohne Vereinszugehörigkeit–42

Berlin (Szenekunde Sport)

VereinSportartAnzahl gespeicherter Personen1. FC Union BerlinFußballmittlerer dreistelliger BereichBFC DynamoFußballunterer bis mittlerer dreistelliger BereichEisbären BerlinEishockeyunterer zweistelliger BereichHertha BSCFußballmittlerer dreistelliger Bereich

Niedersachsen (DS Sport)

VereinSportartAnzahl gespeicherter PersonenEintracht BraunschweigFußball58Hannover 96Fußball277SV MeppenFußball8VfL OsnabrückFußball136VfL WolfsburgFußball85

Rheinland-Pfalz (PrävPolSport)

VereinSportartAnzahl gespeicherter Personen1. FC KaiserslauternFußball88Mainz 05Fußball72SV Eintracht TrierFußball3TuS KoblenzFußball40

Die Arbeit von netzpolitik.org finanziert sich zu fast 100% aus den Spenden unserer Leser:innen.
Werde Teil dieser einzigartigen Community und unterstütze auch Du unseren gemeinwohlorientierten, werbe- und trackingfreien Journalismus jetzt mit einer Spende.

Zur Quelle wechseln
Zur CC-Lizenz für diesen Artikel

Author: Leonhard Pitz

https://www.bachhausen.de/fussballfans-dritte-halbzeit-fuer-polizeidateien/

#ballfans #dritte #halbzeit #polizeidateien

mutant ﴾! offiziell !﴿ ⸙0xD@chaos.social
2024-01-18

#Faschistische #Zensur
in West- #Europa - so sieht
Deine "Zukunft" aus:

taz.de/Zensur-der-Kultur-in-Sp

Du wolltest wissen, wie damals das #Dritte #Reich mit dem #Nationalsozialismus kam? Antwort:

# Schleichend!

Es war die wundervollste #Zivilisation aller Zeiten, sie hatten alles im Ueberfluss - ausser
#Bildung

PaperLousePapyrophagaSc
2023-11-11

2 / 5
, Sprecherin der , sieht es kritisch, dass die mit dem künftig nicht nur und weiteren zugänglich sein sollen, sondern auch ohne der eine an geplant ist.

Falls , und auf die Daten der Versicherten erhielten, bedürfe dies aus Voglers Sicht der der Versicherten.

φօӀìէìҟచąէçհ🇩🇪🇪🇺PolitikWatch
2023-05-14

Fast jeder betroffen – reicht wegen nicht mehr zum
Die hohe Inflation belastet seit die und in Deutschland. Bei vielen Menschen ist das einer Umfrage zufolge so , dass es nicht einmal für die Dinge reicht.
msn.com/de-de/finanzen/top-sto

MedienTino 📡medientino@troet.cafe
2023-01-07

#Medien 🇩🇪
Mit einem #Marktanteil von 10,0% erreicht das #MDR-#Fernsehen das dritte Jahr in Folge die Zweistelligkeit.
Damit ist der #Sender wieder einmal das erfolgreichste „#Dritte#Programm innerhalb der #ARD.

2022-05-17

Gut zu #wissen, denn man weiß nie wann man's braucht: Der Kölner #Fenstersturz von 1848 war keine #Defenestration im eigentlichen Sinne, denn der #Sturz aus dem #Fenster wurde nicht unmittelbar durch #Dritte erzwungen. ☝️ de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6l

2021-11-14

Die #Lösung eines #Konflikt​es, der einer #Entscheidung bedarf, die für die #Partei​en des #Streit​es #unentscheidbar sind, weil ihre #Identität an eine #Position #geknüpft ist, bedürfen eines #Dritte​n, dessen #Rang nicht von der #Entscheidung #abhängig ist.

#Verweis auf #Identität von #Staat / #Status; #Begriff von #Position;

#FAS, 14.11.21, #Wissenschaft, S.56, André #Kieserling - #Soziale #System​e über Ramy #Youssef, #Status in Early #Modern and Modern World Politics

2021-11-10
Ursprung des Begriffes
(Screenshot Wikipedia)

Client Info

Server: https://mastodon.social
Version: 2025.04
Repository: https://github.com/cyevgeniy/lmst