Die guten alten Zeiten
Die Vergangenheit - so wie ich sie damals in meinen guten alten Zeiten empfunden habe - lĂ€sst sich sicherlich nicht 1 : 1 zurĂŒck holen, weil meine persönlichen UmstĂ€nde und die heutige soziale Wirklichkeit sich teils sehr krass unterscheiden. Mit meinen guten alten Zeiten umschreibe ich meine Schulzeit auf dem Gymnasium mit meinem sozialen Eingebundensein bis etwa zum Alter von 35 Jahren. Es war die Zeit (ich meine mein Alter von etwa 35), in der sich die Wirtschaft schon lĂ€ngst globalisiert hatte und die Politik sich eifrig bemĂŒhte, diesen Prozess nachzuahmen.
In meinen guten alten Zeiten gab es noch Gegebenheit, die ich heute kaum bis gar nicht mehr oder nur noch in winzigen Resten finde:
- Da gab es in allererster Linie das Freisein von sozialen Ăngsten vor dem Heute und vor dem Morgen. Wir lebten noch in verhĂ€ltnismĂ€Ăig abgesicherten VerhĂ€ltnissen. Diese VerhĂ€ltnisse finde (mit Sicherheit nicht nur) ich gar nicht mehr.
- Ich musste nicht darum kĂ€mpfen, Zeit zum Innehalten, zum Nachdenken ĂŒber mich, meine mir wichtigen Menschen und meine Gegenwart und Zukunft zu haben.
- Es gab noch eine verhĂ€ltnismĂ€Ăig gute Sicherheit in feste und langfristige ArbeitsplĂ€tze.
- Arbeitslose wurden nicht schikaniert und mussten nicht - wie ich - mehrere tausend Bewerbungen schreiben, um vielleicht mal den ein oder anderen befristeten Job zu bekommen.
- Auch die Teilhabe am sozialen Leben war fĂŒr Arbeitslose in den guten alten Zeiten noch ziemlich gut möglich, weil der Staat sich noch nicht aus seiner sozialen und menschlichen Verantwortung gestohlen hatte.
- Es gab noch gelebte menschliche und soziale SolidaritÀt. Heute ist sich doch nur noch Jeder selbst der NÀchste - und vielleicht kommen dann irgendwo und irgendwann auch noch die Mitmenschen.
Das sind alles Gegebenheiten, die ich heute sehr vermisse. Das ein oder andere werde ich heute möglicherweise noch - zumindest in AnsÀtzen - verwirklichen können. Doch mit zunehmendem Alter lÀuft mir die Zeit immer schneller davon. Und die Zeiten des Innehaltens und Entspannes sind selten geworden.
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