#Lehren

2025-04-29

Professor Richard Göllner hielt im Rahmen der IFS-Ringvorlesung einen spannenden Vortrag über „Immersive VR-Simulationen“ in der Lehr-Lernforschung. Vielen Dank für die wertvollen Einblicke und den lebhaften Austausch! 🙌 #Lehren #Lernen #VR

WDR (inoffiziell)wdr@squeet.me
2025-03-14
Bundespräsident Steinmeier lädt heute zur Diskussion über die Lehren aus der Corona-Zeit ein. Mit dabei: eine Lehrerin aus Paderborn, die Einblicke in ihren Schulalltag gibt.#Lehren #Corona #Bundespräsident #Berlin #Lehrerin #Paderborn #140325 #REGIO-Meldung
Corona-Aufarbeitung: Paderborner Lehrerin reist zum Bundespräsidenten
Niedersachsen NachrichtenbotNdrNiedersachsenNews
2025-02-28

Plötzlich Pandemie - Als Corona in Niedersachsen ankam

Werner Backeberg, damaliger Bürgermeister von Uetze, über den 29. Februar 2020, den Tag, der die Gemeinde völlig veränderte.

ndr.de/nachrichten/niedersachs

2025-02-24

Ist Fliegen sicher?

Wahrscheinlich kennt jeder Pilot oder angehende Pilot die Worte im Bild oben. Die Aussage stammt von Captain Alfred G. Lamplaugh – genannt „Lamps“. Er war in britischen Luftfahrtkreisen sehr geachtet, obwohl er allgemein eine relativ unbekannte Persönlichkeit war († 1955).*

In den letzen Wochen gab es weltweit mehrere große Luftfahrtunfälle. Einige hatten wir auf FlugundZeit bereits näher beschrieben.

Die Kollision einer Lancair mit einer Cessna 172 (2 Tote) überm Marana Airport (Arizona) war nicht dabei. Marana liegt einige Kilometer nordwestlich von Tucson. Nach dem Zusammenstoss landete die Cessna. Die Lancair schlug in der Nähe der anderen Landebahn auf und fing Feuer. Nach Angaben der FAA befanden sich in beiden Flugzeugen jeweils zwei Personen an Bord.

Eine Woche zuvor kam ein Learjet 35A nach der Landung auf dem Scottsdale Airport (ebenfalls Arizona) von der Landebahn ab und prallte gegen eine geparkte Gulfstream G200, wobei der Pilot des Learjets ums Leben kam. Der Jet gehörte dem Mötley Crüe-Mitglied Vince Neil. Er war jedoch nicht an Bord.

Flying isn’t dangerous.

Crashing is what’s dangerous.

Der Toronto-Unfall

Der folgende Unfall zog in den USA große Aufmerksamkeit auf sich, weil die Bilder einfach unfassbar waren: Am 17. Februar 2025 überschlug sich ein Canadair Jet CRJ-900 in Toronto bei der Landung. An Bord befanden sich 76 Passagiere und 4 Besatzungsmitglieder als der Canadair Jet auf der Landebahn 23 in Toronto kopfüber zum Stehen kam. Dabei brachen beide Tragflächen, beide Hauptfahrwerke und das Höhenleitwerk von der Zelle ab.

Grund war aus heutiger Sicht eine extrem harte Landung bei Seitenwind.

Es gab keine Todesopfer, eine Person wurde schwer verletzt, 7 weitere erlitten leichte Verletzungen. Delta bietet an, 30.000 Dollar an jede Person in der umgestürzten Toronto-Maschine zu zahlen.

Anscheinend wurde durch das Abreißen der Tragfläche die Aufprallkraft auf den Rumpfteil minimiert. Die Art der Anbindung der Flächen an den Rumpf schützt die Passagiere in zweierlei Hinsicht: Sie hält den treibstoffreichen Flügel vom Rumpfteil fern und verhindert, dass der Rumpf auseinander reißt und die Sitze verrutschen.

Die Tragflächen sind mit einer Reihe spezieller Bolzen am Rumpf befestigt. Einige der Bolzen sind Scherbolzen, die die Flügelstruktur am Rumpfteil befestigen, andere sind ablösbare Bolzen. Bei einem seitlichen Aufprall mit ausreichender Kraft, wie beim Absturz des Delta CRJ, sind die Tragflächen so konstruiert, dass sie sich von der Tragstruktur lösen, so dass sich der Rumpfteil weiterbewegen und sicher zum Stillstand kommen kann.

Dies kann eine entscheidende Rolle bei der Rettung von Menschenleben auf dem Flughafen von Toronto gespielt haben. Der Rumpf blieb unversehrt, während er weiterhin kopfüber auf der verschneiten Landebahn dahin schlitterte.

Die Experten der ersten Untersuchung wiesen darauf hin, dass auch die verstärkten dynamischen „16-G“-Sitze des CRJ-900 zum Überleben aller Passagiere an Bord beitrugen. Diese Sitze können einen starken Aufprall verkraften, ohne dass sie aus ihrer Position herausgeschleudert werden oder Personen bei einem starken Aufprall aus den Sitzen geschleudert werden.

Während die mehrere Millionen Dollar teure Flugzeugzelle ein Totalverlust ist, haben das Abscheren der Tragflächen und die dynamischen Sitze offenbar auch dazu beigetragen, dass alle Insassen überlebt haben – etwas, das man nicht in Geld aufwiegen kann.

Every takeoff is optional.

Every landing is mandatory.

Am Valentinstag stürzt eine Caravan (Cessna 208), die (Skydiver)-Absetzmaschine aus Skydive Sebastian (Florida) bei einem Überführungsflug nach Palatka im Wald ab. Der Pilot stirbt dabei. Die 10-sitzige Caravan sollte in Skydive Palatka am langen Springerwochenende (mit Presidents Day am Montag) als Absetzflieger die Vierplatz-Palatka-Cessna ergänzen.

So sollte man als Fallschirmspringer oder Pilot eine Caravan nie sehen!
Photo Credit: Flagler County Sheriff’s Office

Sheriff Rick Staly sagte auf einer Pressekonferenz, dass das Flugzeug vor dem Flug in Sebastian betankt wurde, und dass der Sinkflug „gerade nach unten“ zu verlaufen schien, mit wenig sichtbarem Gleitpfad, was ihn zu der Vermutung veranlasste, dass ein mechanisches Versagen oder ein medizinisches Problem des Piloten vorlag.

A superior pilot uses his superior judgment to avoid those situations where he might have to use his superior skills.
Astronaut Frank Borman

Trotz allem ist Fliegen nach immer die sicherste Art, sich fortzubewegen.

Jede Sekunde startet auf der Welt ein Passagierflugzeug. Die Wahrscheinlichkeit eines Flugzeugabsturzes liegt bei 0,00001 Prozent.

Nach einer Studie des Massachusetts Institute of Technology ist die Wahrscheinlichkeit bei einem kommerziellen Flug ums Leben zu kommen, 1 zu 45 Millionen.

Das heißt, dass ein Mensch 123.000 Jahre lang jeden Tag unfallfrei fliegen könnte.

Studien zeigen, dass kommerzielle Airlines auf 0,002 Tote pro 100 Millionen Flugkilometer kommen. Vergleicht man das mit anderen Verkehrsmitteln wie Busse (0,03 Tote auf 100 Millionen Kilometer), Züge (0,04 Tote auf 100 Millionen Kilometer) und Autos (0,35 Tote auf 100 Millionen Kilometer), ist Fliegen noch immer mit Abstand das sicherste Verkehrsmittel.

Kampfpiloten haben Eis in ihren Adern. Sie haben keine Emotionen. Sie denken, antizipieren. Sie wissen, dass Angst und andere Sorgen den Blick dafür verstellen, was vor sich geht und womit man sich beschäftigen sollte.

Das sagte Buzz Aldrin, der zweite Mensch am Mond. (Mit dem ich die Ehre eines Mittagessens hatte. An das Buffet erinnere ich mich nicht mehr, aber der Eindruck, den er hinterließ, war prägend. Trotz seines Alters ein herausragender Mensch, Pilot und Astronaut. 🙂 )

Was ich all meinen Fallschirmsprung-Schülern mitgab:

Egal, was auf der Erde dich betrübt oder beschäftigt, lass es da. Sobald man das Gurtzeug für einen Sprung anlegt, dürfen sich die Gedanken nur mehr um den Sprung, das geplante Sprungvorhaben und dessen Erfüllung drehen.

Kümmere Dich um all diese Probleme später. NACH der Landung. Bis dahin zählt nur der Sprung.
H. Kleisny

Leider waren auch die heute kurz erwähnten Beispiele noch lange nicht alle Abstürze, Zusammenstösse und Crashs der letzten Wochen.

Trotzdem. Zum Abschluss eine etwas positivere Sicht der Dinge:

Meine Damen und Herren, hier spricht Ihr Kapitän. Wir haben ein kleines Problem. Alle vier Motoren sind ausgefallen. Wir tun unser Möglichstes, um sie wieder in Gang zu bringen. Ich gehe davon aus, Sie sind nicht in allzu großer Gefahr.

Kapitän Eric Moody, British Airways, nach einem Flug durch Vulkanasche in einer B747.

Ladies and gentleman, this is your captain speaking. We have a small problem. All four engines have stopped. We are doing our damnest to get them going again. I trust you are not in too much distress.

Capt Eric Moody, British Airways after flying through volcanic ash in a B747.

2 x Humor zum Schluss

Und nun ein wenig Humor aus heutiger Sicht bei den Regeln aus der Vergangenheit. (*Beide Poster – das Introbild und das folgende) hängen übrigens seit Jahrzehnten bei mir an der Wand.)

🙂 Das folgende Bild bot mir die KI als Bebilderung zum Text an:

Ich bin in zahlreichen KI/AI Gremien und Newsgroups. Die Anzahl der Zoom Sessions, zu denen ich eingeladen bin, die ich aber aus Zeitgründen nicht besuche, ist mittlerweile größer als die der teilgenommen. Wie toll die unterschiedlichen KIs mittlerweile Bilder generieren können – nach Aussagen der anderen – trifft leider nicht auf die Luftfahrt zu.

Da kann der KI-Agent noch so toll definiert sein, wenn das Cockpit trotz mehrerer Korrekturen noch immer Powerpoint-Diagramme statt Navigationsgeräten anzeigt, ist das eben für ein faktenbasiertes Magazin wie FlugundZeit nicht brauchbar.

Zugegeben: Bei Katzen und inhaltlich KI-relevanten Bildern klappt es schon ganz gut. In der Fliegerei bleibt es beim Humor…

#Absturz #Aussenlandung #BuzzAldrin #Canadair #Caravan #Crash #CRJ #Fallschirmspringer #Flugunfall #FrankBormann #HelgaKleisny #KIAI #KIBilder #Lehren #Skydive #Torontounfall

Valerie Kruppvaleriekrupp
2025-02-04

Heute an der : „ und ohne Reproduktion? Herausforderungen und Chancen einer diskriminierungskritischen Wissenschaft“ (18:00 bis 20:00 Uhr, Fakultätssaal 01-185, Philosophicum) mit Prof.‘in Dr.‘in Valerie Krupp (Hochschule für Musik Mainz), Prof. Dr. Mario Dunkel (Universität Oldenburg), Adolé Akue-Dovi (JGU Mainz), Stefan Bast (Kunsthochschule Mainz), Thomas Bree (JGU, Fachschaft ErzWi)

Anmeldung: zsbh.uni-mainz.de
@unimainz_events

Flyer "Diskriminierungskritisch:es Forschen"
bak Lehrkräftebildungbak_Lehrerbildung@bildung.social
2025-01-15

#Lehren und #Lernen in Zeiten von #KI | Prof. Dr. Chun-Shik Kim aus Südkorea am LIS Bremen | #Bildungslandschaft wird sich sehr verändern – Wichtig: Gut ausgebildete Lehrkräfte! | Haltung – lebenslanges Lernen – Kultur der positiven Weiterentwicklung (Südkorea) | #seminar #vorbereitungsdienst #studienseminar

2025-01-10

Gibts hier Erfahrungsberichte mit den verschiedenen pädagogischen Studienrichtungen/Ausbildungen in und um Wien?

Interessieren würden mich z.B. #UmweltPädagogik, #FreizeitPädagogik, #ErlebnisPädagogik, #TraumaPädagogik und #SonderPädagogik (schreckliches Wort) aber gern auch andere Formen, wenn es tolle Ausbildungen sind.

Wichtig wäre mir unter anderem, Vortragen und Unterrichten einfach richtig gut und modern zu lernen.
Keine Ahnung, ob das stimmt, aber bei #LehrAmt würde ich annehmen, dass da noch immer viel Frontalunterricht gelehrt wird.

#TierGestütztePädagogik Ausbildung mache ich bereits bei TAT und bin sehr begeistert.

#Pädagogik #FediLZ #Universität #Wien #Unterricht #Vortragen #Lehren #Didaktik #AskFediverse #FollowerPower

🇪🇺🇩🇪 🇺🇦 domingo4ever 💚💚💚domingo4ever.bsky.social@bsky.brid.gy
2024-12-27

❌❌❌ POLITIK 🇩🇪 Felix #Banaszak zum #Klimageld: "Wir müssen in die Pötte kommen"❗👍 #Banaszak ist seit kurzem #Vorsitzender der #Grünen. Im #Interview spricht er über steigende #Preise, seine #Vorsätze für den #Wahlkampf & die #Lehren aus dem #Anschlag in #Magdeburg❗ www.gmx.net/magazine/pol...

Felix Banaszak zum Klimageld: ...

Dr. Stefan T. SiegelStefanTSiegel@bildung.social
2024-12-13

"Alle Jahre wieder" freue ich mich riesig auf das #Microteaching im CAS #Hochschuldidaktik an der Universität St.Gallen (#HSG). Dieses Format gehört mit zu meinen liebsten Workshops. Voneinander und miteinander #lehren zu #lernen ist unglaublich intensiv, inspirierend und interessant.
#Professionalisierung #Learning #Instruction #HigherEducation #Lehrqualität

Dirk Bachhausendirk@www.bachhausen.de
2024-11-08

Lehren aus dem US-Wahlkampf: Soziale Medien gehören nicht in die Hand von Milliardären und Konzernen

Dieser Artikel stammt von Netzpolitik.org.

Lehren aus dem US-WahlkampfSoziale Medien gehören nicht in die Hand von Milliardären und Konzernen

Bei der Suche nach Ursachen für Donald Trumps Wahlerfolg landet man schnell bei Elon Musk und seiner rechten Propagandamaschine namens X. Doch das Problem ist größer, die Plattformen haben den Kampf gegen Hass und Desinformation praktisch aufgegeben. Das gefährdet auch Wahlen in Deutschland. Ein Kommentar.


08.11.2024 um 15:31 Uhr
Ingo Dachwitz – in Demokratiekeine Ergänzungen Elon Musk war im Wahlkampf Donald Trumps wichtigster Unterstützer – Alle Rechte vorbehalten IMAGO / AFLO

Was für eine Woche: Während in Berlin die Ampel-Koalition zerbricht, wird Donald Trump US-Präsident. Schon wieder! Trotz der Skandale und Gerichtsverfahren, trotz der Debatte um Schwangerschaftsabbrüche und seinen Plänen für einen faschistischen Umbau des Landes. Zurecht wird jetzt viel über die Rolle von Elon Musk und seiner Plattform X gesprochen. Der reichste Mensch der Welt hat Twitter vor gut zwei Jahren gekauft und seitdem zu einer wahren Propagandamaschine für Donald Trump und die politische Rechte ausgebaut.

Gleich zu Musks ersten Maßnahmen gehörte es damals, einen Großteil der Teams rauszuschmeißen, die bei Twitter für Inhalte-Moderation, Sicherheit und Fact Checking zuständig waren. In einer Art Generalamnesie hat er all die Accounts zurückgeholt, die wegen Regelverstößen gesperrt worden waren, darunter auch Donald Trump. Und politische Werbung, die Twitter 2019 aufgrund des großen Manipulationspotenzials verboten hatte, hat Musk wieder erlaubt. So profitiert er gleich doppelt von Desinformation auf seiner Plattform.

Inzwischen bevorzugen die aufmerksamkeitslenkenden Algorithmen von X zudem ganz offensichtlich Akteure aus dem rechten politischen Spektrum. Eine Datenanalyse der Washington Post hat gerade gezeigt, dass Politiker:innen der demokratischen Partei auf der Plattform kaum noch viral gehen können. Hinzu kommt, dass manche Teile der Liberalen und der politischen Linken X verlassen haben. So ist die Plattform inzwischen geradezu ein Paradies für die extreme Rechte, die dort unwidersprochen mobilisieren und Lügen verbreiten kann. Dank der neuen Monetarisierungsfunktion von X ist das für manche sogar ein einträgliches Geschäft.

Ein Spiel, das auch Elon Musk selbst auf seinem Account mit mehr als 200 Millionen Follower:innen betreibt. Regelmäßig jubelte er dort im Wahlkampf Trump zu, verschaffte diesem mit einem Gefälligkeitsinterview enorme Reichweite und verbreitete Falschinformationen, etwa zur angeblichen Unzuverlässigkeit von Briefwahl. Auch in der von ihm ins Leben gerufenen „Election Integrity Community“ auf X florierten unbelegte Behauptungen über die Wahl. Erst vor wenigen Wochen hatte auch der plattformeigene Chatbot Grok falsche Informationen über die Präsidentschaftskandidatur von Kamala Harris ausgespuckt und behauptet, sie dürfe gar nicht in allen US-Staaten antreten.

Auf einer Welle aus Hass und Lügen ins Weiße Haus

Donald Trump und seine Unterstützer:innen haben einen Wahlkampf mit allen Mitteln geführt. Sie haben ihre politischen Gegner:innen mit Hass und Häme überzogen, mit misogynen und rassistischen Negativ-Kampagnen der übelsten Sorte. Seit der Präsidentschaftswahl 2020 haben sie konstant Zweifel an der Integrität der Wahlen gesät und mit einer Eskalation der Gewalt gedroht. Bei allem arbeiteten sie mit dreisten Lügen und gezielter Desinformationen.

Für diese Art des Wahlkampfes war allerdings nicht nur X ein perfekter Nährboden, sondern die Sozialen Medien insgesamt. Allein in den letzten Wahlkampfmonaten sind einer Analyse zufolge in den USA mehr als 600 Millionen Dollar für zielgerichtete politische Werbeanzeigen auf YouTube und den Meta-Plattformen ausgegeben worden. Derweil haben die Unternehmen den Kampf für die Integrität der Wahlen teilweise praktisch aufgegeben und ihre in den Vorjahren ergriffenen Maßnahmen deutlich zurückgeschraubt.

YouTube etwa hat vor einiger Zeit entschieden, keine unbelegten Behauptungen zur angeblich gefälschten Wahl 2020 mehr zu löschen. Seitdem gedeihen auf der Videoplattform Verschwörungsmythen, Halbwahrheiten und Lügen rund um die Integrität von Wahlen. Die Nichtregierungsorganisation Media Matters und die New York Times haben im Sommer 2024 allein von 30 großen rechten Accounts wie dem des Moderators Tucker Carlson oder dem des Trump-Vertrauten Rudy Giuliani 286 Videos mit Desinformation zur Wahl gefunden. Zusammen kamen die Videos auf mehr als 47 Millionen Aufrufe.

Geld für Aufmerksamkeit

Die Nichtregierungsorganisation Global Witness konnte in einem Test zeigen, dass TikTok die Hälfte aller Anzeigen mit unwahren Behauptungen zur Wahl durchgewunken hat. So etwa Werbung, die behauptete, man könne neuerdings online wählen und habe dafür am Wahltag bis Mitternacht Zeit. TikTok hatte daran nichts auszusetzen, und das, obwohl Werbeanzeigen mit politischen Inhalten auf der Plattform eigentlich komplett verboten sind. Dass das Unternehmen diese Regeln kaum durchsetzen kann, zeigten allerdings im Vorjahr bereits Untersuchungen aus Deutschland.

Auf Facebook und Instagram wiederum hat die (von Elon Musk mitfinanzierte) pro-Trump-Organisation Building America’s Future hunderte Werbeanzeigen geschaltet, die sich als Pro-Harris-Werbung ausgaben. Mit absurd übersteigerten, vermeintlichen Wahlversprechen der Demokratin sollten die Fake-Anzeigen demokratische Wähler:innen verschrecken und Republikaner:innen mobilisieren. Unter anderem versprachen die Werbeanzeigen, dass Kamala Harris mehr illegale Migrant:innen ins Land holen und sie mit kostenloser Krankenversicherung versorgen wolle.

Meta hat dafür laut Werbe-Bibliothek etwa eine Million Euro kassiert und die Fake-Anzeigen trotz kritischer Berichterstattung nicht gelöscht. Gleiches gilt für Fake-Harris-Werbeanzeigen zum Reizthema Nahostkonflikt, mit denen Building America’s Future muslimische und jüdische Wähler:innen demobilisieren wollte.

Musk spendete 120 Millionen Dollar

Wie groß der Anteil der Online-Kampagnen an Trumps Sieg ist, lässt sich nicht messen. Es gibt viele andere Faktoren: Dass Kamala Harris eine Frau ist, noch dazu eine Woman of Colour, ist für Teile der USA offenkundig ein Problem. Bei Männern hat die Kandidatin deutlich schlechter abgeschnitten als Trump und auch als Joe Biden vier Jahre zuvor. Auch ihr bis zuletzt etwas unklares Verhältnis zur Politik des erfolgreichen, aber zuletzt wenig beliebten Biden dürfte ihr geschadet haben.

Hinzu kommt, dass die Regeln für Wahlkämpfe in den USA zuletzt noch weiter aufgeweicht wurden. Das hat den Einfluss der ohnehin schon mächtigen Super PACs drastisch erhöht, also der finanzkräftigen Unterstützungsorganisationen, mit denen Konzerne und Reiche sich für Kandidat:innen und Anliegen einsetzen. Schon 2010 hat die Wahlkommission finanzielle Limits für diese Unterstützung gekappt. In diesem Jahr hat sie den Weg für eine engere Zusammenarbeit und auch einen Datenaustausch zwischen Parteien und Super PACs geebnet.

Das hat es nicht nur Elon Musk ermöglicht, mit dem von ihm gegründeten America PAC massiv in den Wahlkampf einzugreifen. Millionengeschenke zur Mobilisierung republikanischer Wähler:innen in umkämpften Bundesstaaten waren dabei nur die Spitze des Eisberges. Mindestens genauso wichtig dürfte es gewesen sein, dass Musks Organisation zusammen mit anderen Super PACs den Haustürwahlkampf der republikanischen Partei übernommen hat. Allein über den America PAC hat Musk knapp 120 Millionen Dollar in den Wahlkampf von Donald Trump gepumpt.

Es wäre allerdings naiv zu glauben, dass das digitale Dauerfeuer aus Hass und Lügen in dem aufgeheizten politischen Klima nicht einen wichtigen Teil zu Trumps Wiederwahl beigetragen hat. Nur: Was machen wir jetzt mit der Erkenntnis, dass die Plattformen dem offenbar nicht mehr viel entgegenzusetzen haben?

Robert Habeck ist zurück auf X

Nach dem Bruch der Ampel-Koalition stehen auch in Deutschland Wahlen an. Und auch in Deutschland könnte der Wahlkampf dreckig werden. Während die extreme Rechte politisch so stark ist wie nie seit 1945, liebäugeln auch demokratische Politiker:innen wie Friedrich Merz, Markus Söder und Sahra Wagenknecht mehr als nur ein bisschen mit dem Populismus.

Der US-Wahlkampf hat uns einmal mehr vor Augen geführt, wie dramatisch es um digitale Öffentlichkeit steht. Es ist und bleibt einfach eine schlechte Idee, die Foren, in denen unser politischer Diskurs stattfindet, der Willkür von Milliardären und Konzernen zu überlassen. Wenn sie vor die Wahl gestellt werden zwischen ihrem Profit und der Sicherheit von Menschen und Demokratien, dann entscheiden sie sich für das Geld.

Nichts macht das deutlicher als die jüngste Sperrung von hundert X-Accounts türkischer Journalist:innen und Medienorganisationen auf Wunsch der türkischen Regierung. Elon Musk beschreibt sich selbst gern als „Absolutisten der Redefreiheit“, doch vor einem Despoten wie Erdogan knickt er nicht zum ersten Mal ein. Sein Kampf für Redefreiheit gilt nur für die, die seiner Meinung oder ihm nützlich sind.

Dass der deutsche Vizekanzler Robert Habeck ausgerechnet jetzt zu X und Instagram zurückkehrt, ist deshalb ein fatales Zeichen. Er wolle den Diskurs dort „nicht den Schreihälsen und Populisten überlassen“ schreibt der grüne Kanzlerkandidat in spe. Dabei übersieht er, dass es genau die sind, die vom überwachungskapitalistischen Geschäftsmodell der Plattformen mit noch mehr Reichweite belohnt werden, weil sie ihnen Werbeeinahmen bringen.

Ein schwacher Trost

Wir brauchen Soziale Medien, die nicht auf Profit ausgerichtet sind, sondern auf das Wohl von Menschen und Demokratie. Es gibt Alternativen, die genau das versuchen, doch auf Bluesky oder Mastodon ist Robert Habeck nicht zu finden. Dabei wäre spätestens jetzt der Zeitpunkt, das Spiel der Tech-Barone nicht mehr mitzuspielen. Vergesellschaftung kann ein Weg sein, die Macht von Big Tech zu brechen, doch der ist lang. Auch der Aufbau von nicht-kommerziellen Alternativen wie dem Fediversum braucht Zeit und mehr staatliche Unterstützung, als er jetzt erhält.

Für die nächste Bundestagswahl kommt beides zu spät, egal ob sie im Januar oder im März stattfindet. Immerhin hat die EU in den vergangenen Jahren einige Vorkehrungen getroffen, um Plattformen zur Verantwortung zu ziehen. Der Digital Services Act verpflichtet Online-Dienste zu Risiko-Prüfungen und gibt Aufsichtsbehörden Mittel zur Durchsetzung von Regeln an die Hand.

Die Verordnung über das Targeting politischer Online-Werbung soll für mehr Transparenz sorgen. Doch das ist womöglich nur ein schwacher Trost. Beide Gesetze müssen sich in der Praxis noch bewähren und haben es versäumt, das Problem an der Wurzel zu packen, nämlich beim Geschäftsmodell der Plattformen.

Es wird deshalb einmal mehr auf guten Journalismus, auf engagierte Forschung und die Zivilgesellschaft ankommen. Insbesondere die Medien müssen dafür Vertrauen zurückgewinnen, mit einer neuen Fehlerkultur und mehr Transparenz über die eigene Arbeit. Dass Bundesländer in so einer Situation ernsthaft darüber nachdenken, die Arbeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Netz zu beschränken, grenzt an Verantwortungslosigkeit.

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Author: Ingo Dachwitz

#gehoren #lehren #medien #milliardaren #nicht #soziale #wahlkampf

Lehren aus dem US-Wahlkampf: Soziale Medien gehören nicht in die Hand von Milliardären und Konzernen

Wie #Reisen nachhatig werden kann, vermitteln und lernen junge Akademiker bei einem #Urlaubsaufenthalt in Thailand: die perfekte Mischung aus #Lehren, #lernen u. #Vergnügen... shorturl.at/EwJeu F: global°

Norbert_R 🧣🐘🦣norbert_renner
2024-09-19

über den Ruf nach ​n statt

Die aus der

Es wurde mal wieder Zeit, die letzten Vorschläge zur sind wirklich schon lange her. Diesmal war es Michael Stübgen, -Innenminister von . Dort wird am Sonntag gewählt, für die sieht es gut aus
taz.de/!6034519

Dr. Stefan T. SiegelStefanTSiegel@bildung.social
2024-09-18

From Insight to Impact lautet das Motto der #hsg Aber was prägt das #Lehren und #Lernen an der #HSG? Welche #Rahmenbedingungen, #Stakeholder und #Systemebenen sind zu berücksichtigen? Was sind dabei die #Rollen und #Aufgaben von Dozierenden?

Im Kurs «Lehren und Lernen an der HSG» widmen Bernadette Dilger, ich und unsere Teilnehmer*innen uns diesen und ähnlichen Fragen, damit unsere Teilnehmer*innen des CAS #Hochschuldidaktik in Zukunft wirkungsvoller in diesem #Ökosystem agieren können.

Dr. Stefan T. SiegelStefanTSiegel@bildung.social
2024-09-03

Heute startet der Certificate of Advanced Studies #Hochschuldidaktik am Hochschuldidaktischen Zentrum (HDZ) der University of St.Gallen mit einer vollbesetzten Kohorte.

Das zentrale Ziel des Programms ist die (Weiter-)Entwicklung der Lehrkompetenz Dozierender unterschiedlicher Disziplinen.

Mit dem Kick-Off heute beginnt unsere gemeinsame Lernreise. Wir freuen uns sehr, mit unseren Teilnehmenden zu lernen und zu wachsen!

youtube.com/watch?v=ekeJMkEl6W

#Lehren #Lernen #Professionalisierung

2024-07-29

Ich freue mich zukünftig im Vorstand des Deutschen Instituts für angewandte #Pflegeforschung mitzuwirken und den Bereich digitales #Lernen und #Lehren in Pflege und Gesundheit weiterzuentwickeln! #DIP #Pflege #Medienkompetenz #Digitalität #Medienbildung

idw-online.de/de/news837558

2024-06-07

Neue Auflage von »Agile Hochschuldidaktik«: Die Lernenden ernst nehmen, sich auf sie einlassen, sie den Prozess mitsteuern lassen - und gerade so lernwirksam sein und gegebene Ziele erreichen: immer mehr Modelle für genau das liegen vor - vieles davon nun ab jetzt in der vierten, aktualisierten Auflage verarbeitet:
beltz.de/fachmedien/paedagogik
#agileDidaktik #Bildung #Education #Agile #lernen #lehren

2024-06-03

👍Lesetipp: Thema im aktuellen IPN-Journal ist u.a. ein 💬Gespräch zwischen dem IPN-Direktor Olaf Köller, dem Geschäftsführer der Deutsche Telekom Stiftung Jacob Chammon & unserer Direktorin Ulrike Cress zu #KI
und der #Zukunft
des Lehrens & Lernens: leibniz-ipn.de/de/das-ipn/aktu #FediLZ #bildung #lehren #lernen

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