#politischeVerantwortung

Holger Hellingers' Polenteholger@polente.de
2025-04-13

Entlastung der Reichen, Belastung der Allgemeinheit

In den letzten Jahrzehnten wurden in Deutschland Erbschafts-, Vermögens- und Reichensteuern erheblich reduziert oder abgeschafft. Die Vermögensteuer wurde 1997 ausgesetzt, was zu einem Verlust von über 400 Milliarden Euro an Steuereinnahmen führte. Zudem profitieren große Erbschaften von großzügigen Freibeträgen und […]

https://polente.de/2025/04/13/steuerpolitik/

2025-02-06

AfD-Zustimmung als Verantwortung der CDU? Eine Analyse.

Symbolbild: die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Sessel beim Interview

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisierte in einem Interview mit der ZEIT den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz dafür, dass die CDU gemeinsam mit der AfD für einen Antrag zur Migrationspolitik gestimmt habe. Ihre Kernkritik: Demokratische Parteien dürfen keine Mehrheiten mit der AfD ermöglichen.
Doch war es tatsächlich eine Zusammenarbeit – oder schlicht parlamentarischer Alltag? Die Debatte zeigt eine grundlegende Frage der politischen Kultur in Deutschland: Muss eine Partei verhindern, dass ihre Anträge von der AfD unterstützt werden?

Sachverhalt: Was ist passiert?

Friedrich Merz hatte einen Antrag und einen Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht, die unabhängig von der AfD formuliert wurden. Die AfD entschied sich, dem Antrag zuzustimmen. Dies führte dazu, dass eine Mehrheit unter Beteiligung der AfD-Stimmen zustande kam. Merkel sieht dies als Fehler mit staatspolitischer Tragweite, da damit eine indirekte Zusammenarbeit entstehe.

Wichtig:

  • Es gab keine Absprache zwischen CDU und AfD.
  • Die AfD hat eigenständig entschieden, zuzustimmen.
  • CDU-Positionen bleiben unabhängig von der AfD-Meinung.

Merkels Argument: Staatspolitische Verantwortung

Merkel betont, dass Friedrich Merz am 13. November 2024 selbst gesagt hatte, er wolle keine zufälligen Mehrheiten durch AfD-Stimmen entstehen lassen. Sie sieht darin eine staatspolitische Pflicht, weil die AfD eine Partei sei, die die Demokratie in Frage stellt.

Ihr Argument:

  • Es reicht nicht, keine Kooperation mit der AfD zu haben – es muss auch verhindert werden, dass die AfD Mehrheiten ermöglicht.
  • Demokratische Parteien müssen Mehrheiten ohne AfD-Stimmen suchen.
  • Eine Normalisierung der AfD als Mehrheitsbeschaffer wäre fatal.

Gegenargument: Demokratie bedeutet Abstimmen

Die Gegenseite – einschließlich Friedrich Merz – argumentiert, dass die CDU nicht beeinflussen kann, wer für oder gegen ihre Anträge stimmt.

Wesentliche Punkte:

  • Jede Partei entscheidet frei, wie sie abstimmt.
  • Die CDU kann nicht aus Angst vor AfD-Zustimmung auf eigene Positionen verzichten.
  • Es wäre absurd, sinnvolle Anträge nicht zu stellen, nur weil die AfD möglicherweise zustimmt.

Diese Sichtweise folgt einem formal-demokratischen Ansatz: Ein Antrag ist unabhängig von der Zustimmung anderer Parteien zu bewerten. Parlamentarische Mehrheiten entstehen nicht durch Kooperation, sondern durch individuelle Entscheidungen der Abgeordneten.

Was bedeutet das für die politische Kultur?

Die Diskussion zeigt ein tieferes Problem: Wie geht die Demokratie mit einer starken AfD um?

  • Merkel fordert eine strategische Abgrenzung, um die AfD nicht politisch aufzuwerten.
  • Merz argumentiert für sachliche Debatten, unabhängig davon, wie die AfD sich verhält.

Diese Positionen stehen sich unvereinbar gegenüber:

  1. Soll eine Partei ihre Politik so gestalten, dass die AfD ihr nicht zustimmen kann?
  2. Oder soll sie ihre Inhalte unbeirrt vertreten – auch auf die Gefahr hin, dass die AfD mitstimmt?

Eine unbeantwortete Grundsatzfrage

Der Konflikt zwischen Merkel und Merz ist kein Einzelfall, sondern ein Symptom einer tiefergehenden politischen Strategiefrage.

  • Merkel betont staatspolitische Verantwortung und lehnt jegliche AfD-Unterstützung strikt ab.
  • Merz sieht in der CDU-Politik keine Abhängigkeit davon, wie die AfD abstimmt.

Diese Frage bleibt für die Zukunft der CDU entscheidend: Soll sie ihre parlamentarische Arbeit nach dem Verhalten der AfD ausrichten – oder nicht? Eine klare Antwort darauf gibt es bisher nicht.

#AfDZusammenarbeit #AngelaMerkel #Brandmauer #BundestagAbstimmung #CDU #demokratie #deutschePolitik #Faschismus #FriedrichMerz #politischeVerantwortung #yellowCasa

Ist Olaf Scholz der schlechteste Kanzler aller Zeiten?

Die Frage, ob Olaf Scholz der schlechteste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland ist, wird zunehmend kontrovers diskutiert. Seit seinem Amtsantritt im Dezember 2021 sieht sich Scholz nicht nur mit den Herausforderungen einer dreigliedrigen Koalition konfrontiert, sondern auch mit einer Vielzahl von Vorwürfen und einer sinkenden Popularität. Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich ein Blick auf die bisherigen Kanzler und ihre Leistungen.

Die Kanzler der Bundesrepublik Deutschland im Überblick

Die Bundesrepublik Deutschland hat seit ihrer Gründung 1949 insgesamt neun Kanzler erlebt. Jeder von ihnen hatte seine eigenen Herausforderungen und Erfolge:

  • Konrad Adenauer (1949–1963): Der erste Kanzler der Bundesrepublik wird oft für seine Rolle bei der westlichen Integration Deutschlands und den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg gelobt. Er legte die Grundlagen für die soziale Marktwirtschaft und die europäische Einigung.
  • Ludwig Erhard (1963–1966): Bekannt als „Vater des Wirtschaftswunders“, führte Erhard eine Politik des Wohlstands und der sozialen Sicherheit ein, musste jedoch mit politischen Schwierigkeiten kämpfen, die zu seinem Rücktritt führten.
  • Kurt Georg Kiesinger (1966–1969): Seine Amtszeit war geprägt von wirtschaftlichem Wachstum, aber auch von Protesten gegen die Notstandsgesetze und studentischen Unruhen.
  • Willy Brandt (1969–1974): Brandt wird für seine Ostpolitik und den Nobelpreis für Frieden 1971 anerkannt. Sein Rücktritt aufgrund eines Spionageskandals trübte jedoch sein Erbe.
  • Helmut Schmidt (1974–1982): Schmidt galt als Krisenmanager während der Ölkrise und des Terrorismus in den 1970er Jahren. Er wird oft für seine pragmatische Politik geschätzt.
  • Helmut Kohl (1982–1998): Kohl führte Deutschland durch die Wiedervereinigung und war ein entscheidender Befürworter der europäischen Einigung. Seine lange Amtszeit wird jedoch auch von Korruptionsvorwürfen überschattet.
  • Gerhard Schröder (1998–2005): Schröder initiierte umfassende Reformen im Sozialstaat, die jedoch umstritten sind. Seine enge Beziehung zu Russland wurde während seiner Amtszeit kritisch betrachtet.
  • Angela Merkel (2005–2021): Merkel wird weithin für ihre ruhige und stabile Führung geschätzt, insbesondere während Krisen wie der Eurokrise und der Flüchtlingskrise. Ihre Beliebtheit war über viele Jahre hinweg hoch.
  • Olaf Scholz (2021–heute): Scholz trat mit dem Versprechen an, Stabilität zu bieten, doch seine Regierungszeit ist von internen Konflikten in der Koalition, sinkenden Umfragewerten und Vorwürfen wie dem Cum-Ex-Skandal geprägt.
Bild von Franz P. Sauerteig auf Pixabay

Scholz‘ Herausforderungen und Vorwürfe

Scholz steht unter Druck durch eine Vielzahl von Herausforderungen:

  • Niedrige Popularität: Mit Zustimmungswerten von nur etwa 18% gehört Scholz zu den am wenigsten beliebten Kanzlern in der Geschichte Deutschlands. Dies ist ein starkes Indiz für die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit seiner Regierungsführung.
  • Koalitionsprobleme: Die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP hat sich als schwierig erwiesen. Interne Streitigkeiten und unterschiedliche politische Ziele haben zu einem Gefühl der Lähmung in der Regierung geführt.
  • Cum-Ex-Affäre: Scholz‘ Verwicklung in den Cum-Ex-Skandal wirft Fragen zu seiner Integrität auf. Trotz seiner Beteuerungen, unschuldig zu sein, bleibt das öffentliche Vertrauen in ihn erschüttert. Der Untersuchungsausschuss in Hamburg beschäftigt sich weiterhin mit seiner Rolle in diesem Skandal, was die Unsicherheit über seine Unschuld verstärkt.

Vergleich mit seinen Vorgängern

Um Scholz fair zu bewerten, ist es wichtig, ihn im Kontext seiner Vorgänger zu betrachten:

  • Während einige Kanzler wie Brandt oder Merkel für ihre visionären Politiken gelobt werden, kämpfen andere wie Kiesinger oder Schröder mit umstrittenen Entscheidungen oder Skandalen.
  • Die Bewertung eines Kanzlers hängt oft nicht nur von seinen politischen Entscheidungen ab, sondern auch von den Umständen seiner Amtszeit. Scholz regiert in einer Zeit globaler Unsicherheiten, einschließlich des Ukraine-Kriegs und wirtschaftlicher Herausforderungen.

Weitere Skandale und Ungereimtheiten

Neben dem Cum-Ex-Skandal gibt es weitere Vorfälle, die Scholz‘ Kanzlerschaft belasten:

  • Wirecard-Skandal: Als Bundesminister der Finanzen war Scholz für die Aufsicht über die BaFin verantwortlich, die im Fall Wirecard versagt hat. Kritiker werfen ihm vor, nicht ausreichend gegen die Unregelmäßigkeiten eingeschritten zu sein.
  • G20-Gipfel 2017: Während des G20-Gipfels in Hamburg war Scholz als Erster Bürgermeister verantwortlich für einen umstrittenen Polizeieinsatz gegen Protestierende. Die Gewaltanwendung durch die Polizei wurde stark kritisiert.

In all diesen Fällen konnte sich Scholz bislang nicht zweifelsfrei von den Vorwürfen entlasten. Seine „Erinnerungslücken“ bezüglich wichtiger Treffen im Cum-Ex-Kontext sowie das Versagen bei Wirecard werfen Fragen über seine Führungsstärke und Integrität auf.

Ist Olaf Scholz noch der richtige Kanzlerkandidat?

Angesichts dieser Herausforderungen stellt sich die Frage, ob Olaf Scholz tatsächlich der richtige Kanzlerkandidat für die kommende Bundestagswahl ist:

Argumente gegen seine Nominierung:

  • Unzufriedenheit in der Bevölkerung: Die niedrigen Umfragewerte deuten darauf hin, dass viele Wähler nach Alternativen suchen.
  • Interne Parteikritik: Innerhalb der SPD gibt es Stimmen, die Boris Pistorius als potenziellen Kandidaten favorisieren. Diese internen Konflikte könnten das Vertrauen in Scholz weiter erodieren.

Argumente für seine Nominierung:

  • Erfahrung als amtierender Kanzler: Scholz bringt Erfahrung mit und könnte versuchen, seine Errungenschaften in Krisenzeiten hervorzuheben.
  • Möglichkeit zur Wende: Unterstützer glauben an seine Comeback-Fähigkeiten und betonen, dass er auch aus schwierigen Situationen herauskommen kann.
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Fazit

Ob Olaf Scholz als „schlechtester Kanzler aller Zeiten“ betrachtet werden kann, hängt stark von den zukünftigen Entwicklungen ab. Während er derzeit mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist und seine Beliebtheit leidet, ist es noch zu früh für ein endgültiges Urteil über sein Erbe. Vergleicht man ihn jedoch mit seinen Vorgängern, zeigt sich, dass jeder Kanzler sowohl Erfolge als auch Misserfolge hatte.

Die anhaltenden Skandale und Ungereimtheiten werfen jedoch ernsthafte Fragen über seine Eignung als Kanzlerkandidat auf. Die SPD steht vor einer schwierigen Entscheidung: Soll sie an Scholz festhalten oder nach einem neuen Kandidaten suchen? Letztlich könnte Scholz‘ Amtszeit als eine Phase des Wandels in einem komplexen politischen Umfeld angesehen werden – eine Phase, die möglicherweise noch nicht abgeschlossen ist.

#Beliebtheit #Bundeskanzler #Bundestagswahl #CumExAffäre #Deutschland #G20Gipfel #historischeKanzler #Kanzler #Kanzlerkandidat #Koalition #OlafScholz #politik #PolitischeHerausforderungen #PolitischeVerantwortung #Regierungsführung #Skandale #SPD #Wählerunzufriedenheit #WirecardSkandal

Ein Mann mittleren Alters in einem Anzug mit roter Krawatte schaut nach links. Er hat kurze, graue Haare und einen ernsten Gesichtsausdruck. Im Hintergrund sind unscharf weitere Personen zu sehen.Ein großer, moderner Sitzungssaal mit vielen Reihen von blauen Sitzen, die halbkreisförmig angeordnet sind. Im Zentrum steht ein Rednerpult, an dem eine Person spricht. An den Wänden befinden sich große Fenster und eine stilisierte Darstellung des Bundesadlers. Einige Personen sitzen verteilt im Raum und hören zu.

In den letzten Tagen hat sich die politische Situation in Deutschland dramatisch zugespitzt. Die Opposition im Deutschen Bundestag, allen voran die Unionsfraktion, hat angekündigt, die Tagesordnungen der Sitzungen zu blockieren, bis Bundeskanzler Olaf Scholz die Vertrauensfrage stellt. Diese Entwicklung wirft viele Fragen auf: Was bedeutet das für die Funktionsfähigkeit unserer Demokratie? Welche Folgen hat diese Blockade für wichtige anstehende Entscheidungen? Und inwiefern trägt dieses Verhalten zum Erstarken extremistischer Kräfte bei? In diesem Blogbeitrag wollen wir diese Fragen näher beleuchten und die komplexen Zusammenhänge analysieren.

Die Ankündigung der Blockade und ihre unmittelbaren Folgen

Die Ankündigung der Opposition, insbesondere der Union, die Tagesordnungen der Bundestagssitzungen zu blockieren, bis der Bundeskanzler die Vertrauensfrage stellt, kann erhebliche Auswirkungen auf die parlamentarische Arbeit haben. Zunächst einmal ist mit einer Verzögerung der parlamentarischen Arbeit zu rechnen. Wichtige Gesetzesvorhaben und Debatten können nicht wie geplant stattfinden, und der reguläre Ablauf der Sitzungswochen wird empfindlich gestört.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Einschränkung der Kontrollfunktion des Parlaments. Aktuelle Stunden, Fragestunden und andere Kontrollmechanismen können nicht durchgeführt werden, was dazu führt, dass die Regierung weniger zur Rechenschaft gezogen werden kann. Dies ist besonders problematisch in Zeiten, in denen eine effektive parlamentarische Kontrolle dringend notwendig wäre.

Die Blockade könnte auch zu einer Verschärfung der ohnehin schon angespannten politischen Krise führen. Das Vertrauen der Bürger in die Handlungsfähigkeit des Parlaments könnte weiter sinken, was langfristige negative Auswirkungen auf die Stabilität unserer demokratischen Institutionen haben könnte.

Nicht zuletzt übt diese Strategie erheblichen Druck auf den Bundeskanzler aus. Sie zielt darauf ab, Olaf Scholz zu einer schnelleren Stellung der Vertrauensfrage zu bewegen. Der Kanzler könnte dadurch unter Zugzwang geraten, früher als geplant zu handeln, was wiederum die politische Dynamik in unvorhersehbare Richtungen lenken könnte.

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Rechtliche und prozedurale Aspekte der Blockade

Es ist wichtig zu verstehen, dass das Recht zur Festlegung der Tagesordnung beim Ältestenrat des Bundestages liegt. Die Opposition kann durch ihre Vertreter im Ältestenrat Einfluss auf die Tagesordnung nehmen. Allerdings dürfte eine vollständige Blockade aller Tagesordnungspunkte rechtlich problematisch sein, da sie die Funktionsfähigkeit des Parlaments gefährdet.

In dieser Situation sind verschiedene Reaktionen und Lösungsansätze denkbar. Zunächst einmal könnten Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition stattfinden, um einen Kompromiss bezüglich des Zeitpunkts der Vertrauensfrage zu finden. Der Bundestagspräsident könnte auch Sondersitzungen einberufen, um dringende Angelegenheiten zu behandeln. Bei anhaltender Blockade wäre es denkbar, dass Abgeordnete oder Fraktionen das Bundesverfassungsgericht anrufen. Nicht zuletzt könnten die Medien und die Öffentlichkeit Druck auf beide Seiten ausüben, eine Lösung zu finden.

Die Rolle der Opposition in der Demokratie

An dieser Stelle ist es wichtig, die Rolle der Opposition in einer funktionierenden Demokratie zu betrachten. Die Opposition hat eine wichtige Kontrollfunktion, und eine gewisse Konfrontation gehört zum parlamentarischen Prozess. Es gibt sogar ein verfassungsrechtlich garantiertes Recht auf effektive Opposition. Die Minderheit muss ihre Rechte wahrnehmen können, um ein Gegengewicht zur Regierungsmehrheit zu bilden.

Allerdings kann Obstruktion verschiedene Formen und Intensitäten annehmen – von symbolischen Verzögerungen bis hin zu systematischen Blockaden. Problematisch wird es vor allem dann, wenn Obstruktion die Funktionsfähigkeit des Parlaments gefährdet oder demokratiefeindliche Ziele verfolgt. Andererseits können auch zu starke Einschränkungen der Opposition problematisch sein und das demokratische Gleichgewicht stören.

Es handelt sich also um eine Gratwanderung: Einerseits muss die Opposition ihre Rechte wahrnehmen können, andererseits darf dies nicht zur Lähmung des politischen Prozesses führen. Entscheidend ist, dass alle Beteiligten verantwortungsvoll mit ihren Rechten umgehen und das Gemeinwohl im Blick behalten.

Anstehende Richtungsentscheidungen und ihre Bedeutung

Die aktuelle Blockade ist besonders kritisch zu sehen, wenn man die anstehenden wichtigen Richtungsentscheidungen betrachtet. Es geht um Gesetze, an denen teilweise auch die Union mitgearbeitet hat und die für die Zukunft Deutschlands von großer Bedeutung sind.

Ein zentraler Punkt ist die nationale Sicherheit. In Zeiten geopolitischer Spannungen sind stabile politische Verhältnisse und handlungsfähige Institutionen besonders wichtig. Eine Blockade wichtiger Entscheidungen in diesem Bereich könnte die Sicherheitsinteressen Deutschlands gefährden.

Auch das Wachstum der Wirtschaft steht auf dem Spiel. Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen, und politische Unsicherheit sowie Blockaden können Investitionen und Wachstum hemmen. In einer Zeit, in der viele Menschen durch Inflation und steigende Lebenshaltungskosten belastet sind, ist politische Handlungsfähigkeit nötig, um hier gegenzusteuern und die Bürger zu entlasten.

Ein konkretes Beispiel für die Auswirkungen der politischen Blockade ist die unsichere Zukunft des Deutschlandtickets. Eine mögliche Preiserhöhung von 49 auf 58 Euro könnte laut Prognosen zu 14% weniger Zugfahrten und 3,5% mehr Autofahrten führen. Das gefährdet nicht nur die Klimaziele, sondern belastet die Bürger zusätzlich. Das Deutschlandticket hat bisher zu einer Verlagerung vom Auto- zum Bahnverkehr geführt und CO2-Emissionen reduziert. Diese positiven Effekte sind nun durch die politische Blockade gefährdet.

Die Rolle der Union in der aktuellen Krise

Die Blockadehaltung der Opposition, insbesondere der Union, ist vor diesem Hintergrund kritisch zu sehen. Zwar hat die Opposition eine wichtige Kontrollfunktion, aber in Krisenzeiten wäre eine konstruktivere Zusammenarbeit wünschenswert. Allerdings muss man auch bedenken, dass die Regierung durch ihr Scheitern diese Situation mit verursacht hat. Die politische Verantwortung liegt also auf beiden Seiten.

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Insbesondere Friedrich Merz und Markus Söder haben in der Vergangenheit immer wieder gegen die Regierung opponiert, Blockaden verursacht und vor dem Bundesverfassungsgericht geklagt. Dies ist unter anderem auch einer der Punkte, warum die Regierung auseinandergebrochen ist. Es stellt sich die Frage, ob die Union damit nicht über die ganze Legislaturperiode hinweg dem Land und den Bürgern geschadet hat.

Die Gefahr des Erstarkens extremistischer Kräfte

Ein besonders besorgniserregender Aspekt der aktuellen Situation ist die mögliche Stärkung extremistischer Kräfte, insbesondere der AfD. Studien deuten darauf hin, dass eine programmatische Annäherung etablierter Parteien an rechtspopulistische Positionen eher zu einer Stärkung als zu einer Schwächung dieser Parteien führt. Die konfrontative Haltung der Union könnte also indirekt zum Erstarken der AfD beigetragen haben.

Die aktuelle Blockadehaltung und die Forderung nach einer sofortigen Vertrauensfrage seitens der Union könnte als Fortsetzung dieser konfrontativen Strategie gesehen werden. Dies birgt die Gefahr, die politische Polarisierung weiter zu verstärken und extremistische Kräfte zu stärken.

Es wäre jedoch vereinfachend, die Union allein für das Erstarken der AfD verantwortlich zu machen. Auch andere Faktoren wie die Performance der Regierung, gesellschaftliche Entwicklungen und internationale Krisen spielen eine Rolle. Dennoch trägt die Art und Weise, wie Opposition betrieben wird, zweifellos zur politischen Kultur bei und kann extremistische Tendenzen begünstigen oder eindämmen.

Die Verantwortung der politischen Akteure

Angesichts der komplexen Herausforderungen, vor denen Deutschland steht, ist es wichtig, dass alle politischen Akteure ihre Verantwortung wahrnehmen. Für die Zukunft wäre es entscheidend, dass das Gemeinwohl in den Vordergrund gestellt wird und pragmatische Lösungen für die drängenden Probleme gefunden werden. Dazu gehört auch, über parteipolitische Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten, wo es im Interesse des Landes und der Bürger notwendig ist.

Die konfrontative Strategie der Union, obwohl Teil ihrer Oppositionsrolle, wirkt in der aktuellen Situation möglicherweise kontraproduktiv. Sie könnte zur politischen Instabilität beitragen und indirekt rechtspopulistische Kräfte stärken. Eine konstruktivere Zusammenarbeit in Krisenzeiten, besonders bei wichtigen nationalen Anliegen, wäre im Interesse des Landes und könnte dazu beitragen, das Vertrauen in demokratische Institutionen zu stärken.

Die Rolle der Bürger und der Zivilgesellschaft

In dieser komplexen Situation kommt auch den Bürgerinnen und Bürgern eine wichtige Rolle zu. Eine informierte und engagierte Bürgerschaft ist der beste Schutz gegen politische Blockaden und Machtspiele auf Kosten des Gemeinwohls. Es liegt letztlich an den Wählerinnen und Wählern zu beurteilen, ob die Abgeordneten ihrem Auftrag gerecht werden.

Die Zivilgesellschaft kann durch kritische Beobachtung, öffentliche Diskussion und aktive Teilnahme am politischen Prozess dazu beitragen, dass die gewählten Vertreter ihrer Verantwortung gerecht werden. Medien, Nichtregierungsorganisationen und Bürgerinitiativen spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie Transparenz schaffen und die Rechenschaftspflicht der politischen Akteure einfordern.

Bild von Franz P. Sauerteig auf Pixabay

Fazit und Ausblick

Die aktuelle politische Krise in Deutschland ist komplex und vielschichtig. Die Blockadehaltung der Opposition, insbesondere der Union, wirft wichtige Fragen zur Funktionsweise unserer Demokratie auf. Während die Opposition zweifellos eine wichtige Kontrollfunktion hat, muss sie diese Rolle verantwortungsvoll wahrnehmen und das Gemeinwohl im Blick behalten.

Die anstehenden Richtungsentscheidungen in Bereichen wie nationale Sicherheit, Wirtschaftswachstum und Klimaschutz erfordern eine handlungsfähige Politik. Eine Blockade wichtiger Entscheidungsprozesse kann in dieser Situation dem Land und seinen Bürgern schaden.

Gleichzeitig trägt die Art und Weise, wie Opposition betrieben wird, zur politischen Kultur bei und kann extremistische Tendenzen begünstigen oder eindämmen. Die Gefahr des Erstarkens der AfD sollte von allen demokratischen Kräften ernst genommen werden.

Für die Zukunft ist es entscheidend, dass alle politischen Akteure ihre Verantwortung wahrnehmen und konstruktiv zusammenarbeiten, wo es im Interesse des Landes notwendig ist. Eine engagierte und informierte Bürgerschaft kann dabei helfen, die politischen Prozesse kritisch zu begleiten und die Rechenschaftspflicht der gewählten Vertreter einzufordern.

Die aktuelle Krise bietet auch eine Chance zur Reflexion und Erneuerung unserer demokratischen Prozesse. Es liegt an allen Beteiligten – Politikern, Medien und Bürgern – diese Chance zu nutzen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, die unser Land voranbringen und das Vertrauen in die demokratischen Institutionen stärken.

https://muenchnermosaik.wordpress.com/2024/11/12/politische-blockade-im-bundestag-eine-analyse-der-aktuellen-krise-und-ihrer-folgen/

#AfD #Blockadepolitik #Bundestag #CDUCSU #Demokratie #Demokratieschutz #Minderheitenrechte #Obstruktion #Opposition #ParlamentarischeKontrolle #Parlamentarismus #Parlamentsreform #PolitischeKultur #PolitischeVerantwortung #Rechtspopulismus #Regierungskrise #Verfassungsrecht #Vertrauensfrage

Ein Mann mittleren Alters in einem Anzug mit roter Krawatte schaut nach links. Er hat kurze, graue Haare und einen ernsten Gesichtsausdruck. Im Hintergrund sind unscharf weitere Personen zu sehen.Ein großer, moderner Sitzungssaal mit vielen Reihen von blauen Sitzen, die halbkreisförmig angeordnet sind. Im Zentrum steht ein Rednerpult, an dem eine Person spricht. An den Wänden befinden sich große Fenster und eine stilisierte Darstellung des Bundesadlers. Einige Personen sitzen verteilt im Raum und hören zu.Ein Mann mit dunklem Haar lächelt freundlich in die Kamera. Er trägt eine dunkle Jacke und ein weißes Hemd. Im Hintergrund sind unscharf Bäume mit herbstlich gefärbtem Laub zu sehen.
2024-11-06

Der deutsche Finanzminister Christian Lindner (FDP) steht unter starker Kritik, weil er in der aktuell dramatischen Weltlage die eigene Regierung destabilisiert und eigene Interessen über den Koalitionsvertrag stellt, den er selbst unterzeichnet hat. In einem Moment, in dem geopolitische Krisen wie der überraschende Sieg Donald Trumps in den USA Europa und speziell Deutschland vor neue Herausforderungen stellen, verstrickt sich die Ampelkoalition in internen Grabenkämpfen. Statt an einer Lösung zu arbeiten, blockiert Lindner wichtige Entscheidungen, um möglicherweise ein paar zusätzliche Stimmen für die FDP zu gewinnen – und riskiert dabei die Handlungsfähigkeit der Regierung.

Lindners Verhalten hat den Anschein eines riskanten Pokerspiels: Auf der einen Seite Teil der Koalition, doch auf der anderen Seite ein ständiges Störfeuer gegen Beschlüsse, die er selbst mitgetragen hat. Dieser Kurs ist nicht nur widersprüchlich, sondern auch fahrlässig. In einer Zeit, die entschlossenes und gemeinsames Handeln fordert, schwächt er die Koalition und verwehrt Deutschland den politischen Zusammenhalt, den es dringend bräuchte. Längst stellt sich die Frage, wie lange man eine solche Doppelstrategie noch ernst nehmen kann – denn Deutschland braucht eine Politik, die verantwortungsvoll handelt, statt immer nur die nächste Wahl ins Visier zu nehmen.

https://god.fish/2024/11/06/christian-lindners-doppeltes-spiel-auf-kosten-von-deutschlands-zukunft/

#AmpelkoalitionProbleme #ChristianLindner #deutscheRegierungInstabilität #DeutschlandPolitischeZukunft #DonaldTrump #FDPKoalitionskrise #KoalitionsvertragKonflikt #Neuwahlen #politischeVerantwortung #USPräsidentschaftswahl #yellowCasa

"Können die nicht MAAAL Ruhe geben?"

Sonnabend mittag. In einem Münsteraner Stadtbus erklärt eine ältere Dame ihren ähnlich alten Herrschaften um sie herum, warum am Bahnhof gerade wieder mehrere Polizeiautos vorgefahren sind.

"STÄÄÄNDIG Demos. Die haben immer was, wofür oder wogegen die sind. Ich würd'se zur Arbeit schicken."

---

- Die Erstwählerschaft ist zu einem bedenklichen Teil nach rechts abgebogen.
- Das Mittelalter ist mit der Karriere beschäftigt.
- Die älteren Herrschaften reden (zum Teil) verächtlich über Demonstrationen, auch ohne zu wissen, worum es geht.


Ist noch jemand da, der/die sich für ein Leben NACH uns und außerhalb unserer Sichtweite interessiert?


#Demos #Generationen #Politisch #PolitischeVerantwortung #Gleichgültigkeit #Zukunftsblindheit #Klimapolitik #Gesellschaftsbild

2024-04-15

Goodbye #SektorZiele 👋

Goodbye #PolitischeVerantwortung 👋

Hallo #AutoNation #Deutschland 👍

Mit welchen Mitteln das #KlimaSchutzGesetz aufgeweicht wurde und wie wenig die Situation sich im Verkehr ändert zeigt schön die Prioritäten und Machtstrukturen auf.

Quelle tagesschau.de/inland/klimaschu

Fahrverbote von Tisch - Screenshot des Artikels der Tagesschau
Kinderschutzbund Heidelbergdksbhd@digitalcourage.social
2024-03-10

Uns ist es sehr wichtig, dass Heidelberg "Kein[en] Schritt nach rechts" macht!
Deshalb haben wir mit vielen Anderen zusammengeschlossen und das Heidelberger Manifest "Kein Schritt nach rechts" unterzeichnet!

Das Heidelberger Bündnis „Kein Schritt nach rechts“ ist als Reaktion auf das Erstarken und die Normalisierung von faschistischem Gedankengut in Deutschland entstanden.
Das Bündnis besteht aus einem Zusammenschluss von Institutionen, Gruppierungen und Einzelpersonen.

#keinschrittnachrechts #heidelberg #dksbhd #kinderschutzbundheidelberg #heidelberggegenrechts #kinderschutzbund #politischeverantwortung

Das Manifest findet ihr hier:
dksb-hd.de/termine
Unterstützt das Manifest!

uugot.ituugot_it
2024-02-25

📣 News sprachbarrierefrei: "Urteile müssen Konsequenzen haben" – Meinl-Reisinger über das Gerichtsverfahren gegen Kurz. Ein Aufruf zu mehr Transparenz in der Politik.

Videolink -siehe Bio

@bmeinl@twitter.dev.holtwick.de

Das Bild zeigt eine Beate Meinl-Reisinger, die ein Interview gibt oder an einer Diskussion teilnimmt. Im Vordergrund wird die Funktionalität der interaktiven Untertitel mit "click2translate" stilisiert dargestellt, wobei auf ein Wort in den Untertiteln geklickt wird, um eine Übersetzung anzuzeigen. Diese Funktionalität erleichtert es, dem Inhalt zu folgen, wenn man die Sprache noch nicht flüssig beherrscht. Sie ist konzipiert für mediale Teilhabe, die Integration von Zuwanderern und das Erlernen der deutschen Sprache. Das Logo "app.uugot.it" ist im Bild integriert, und es wird darauf hingewiesen, dass Videos auf der Plattform app.uugot.it abgerufen werden können.
2022-11-25

Es 👏 steht 👏 fest 👏! Unsere Drucksache wird nochmal zur Abstimmung im Stadtrat gestellt. Und zwar am 01. Februar 2023. Zückt den Neonmarker und markiert euch das Datum schon mal im Kalender – wir werden sicher etwas Fesches organisieren!

Mit allen Infos klar auf dem Tisch haben die Stadträt:innen dann die Chance, ihre Entscheidung am neuen Kenntnisstand auszurichten und nochmal zu überlegen..
👉 ob Radfahren in Weimar nicht doch sicherer und stressfreier werden sollte
💸 ob finanzielle und personelle Kapazitäten nicht doch in direkter Umsetzung sinnvoller eingesetzt wären
🤝 und ob sie ein Begehren nicht doch – wie knapp fünfzig Städte vor ihnen – als deutliches Signal und als Möglichkeit für einen Hauch mehr politische Teilhabe begreifen wollen.

Sollten die Stadträt:innen die Chance verstreichen lassen, käme es im Mai doch zum Entscheid. Auf dass es nicht so weit kommt und die außergewöhnliche Rückwärtsgewandtheit der Entscheidung im September erkannt und korrigiert wird! 🤞

It 👏 is 👏 definite 👏! Our Drucksache will be put to the vote again in the City Council. On 01 February 2023. So get your neon marker and already mark the date in your calendar – we will certainly organize something fancy!

With all the information now clearly on the table, the city councilors will then have the chance to align their decision with the new state of knowledge and to reconsider..
👉 whether they are sure that cycling in Weimar should not be safer and less stressful.
💸 whether financial and personnel capacities should not be used more sensibly in direct implementation.
🤝 and whether they don't want to reconsider and take a Bürger:innenbegehren as a clear signal and as an opportunity for slightly more political participation of citizens - as almost fifty cities did before them.

If the city councilors let the opportunity pass, an Entscheid would be made in May after all. Let's hope it doesn't come to that and that the extraordinary backwardness of the decision in September will be recognized and corrected! 🤞

#radentscheidweimar #radentscheid #weimar #zweitechance #politischeverantwortung

horatioramahoratiorama
2022-10-19

Bundeslandes noch weiter in den braunen Abgrund zu schieben. 10/10

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