Alle rechtsextremen Verbindungen der AfD-Fraktion im Bundestag
Wir haben mehrere Monate alle rechtsextremen Verbindungen aller 151 Bundestagsabgeordneten der AfD recherchiert. Hier findet ihr gebündelt die Ergebnisse unserer riesigen Recherche mit einer interaktiven Übersicht. Teilt diese Recherche, von der die AfD sicherlich nicht will, dass sie viele Menschen sehen:
Seit dem 2. Mai 2025 ist die AfD als Gesamtpartei laut Bundesverfassungsschutz gesichert rechtsextremistisch. Was allen schon lange klar war, die sich ernsthaft mit der AfD und ihren verfassungsfeindlichen Bestrebungen auseinandersetzen, ist nun endlich auch amtlich bestätigt. Dennoch zögern immer noch viele Politiker:innen, die längst überfällige Prüfung eines Verbotsverfahrens anzustoßen. Gleichzeitig bekommen AfD-Politiker:innen in den Öffentlich-Rechtlichen weiterhin zur besten Sendezeit eine perfekte Bühne für ihre Selbstverharmlosung und Opferinszenierung. Und nicht zu vergessen: Fast ein Drittel ihrer Gelder beziehen die Rechtsextremen vom Staat und damit von unseren Steuergeldern.
Offensichtlich gibt es also immer noch viele Demokrat:innen, die das Ausmaß des Extremismus in der Partei nicht erkennen (wollen). Für die sich die Hochstufung vielleicht eher wie ein Verwaltungsakt anfühlt und die denken, wir würden übertreiben. Falls ihr so eine Person kennt und euch in den Diskussionen immer wieder denkt „Hätte nur mein bevorzugter Anti-Fake-News-Blog eine große Übersicht veröffentlicht, in der alle 151 aktuellen AfD-Abgeordneten gescannt wurden und mir konkrete Informationen mit klickbaren Links geliefert werden“, dann ist heute euer absoluter Glückstag!
Überzeugt euch selbst:
Wir haben über Monate jeden einzelnen der AfD-Bundestagsabgeordneten überprüft und, wenn zutreffend, in Kategorien, die du im Inhaltsverzeichnis siehst, einsortiert. Über die großen und offensichtlich Extremen wie Krah, Teske, Braga, Chrupalla & Co. haben schon viele Medien berichtet. Doch uns ist keine Recherche bekannt, die ganzheitlich und umfassend über den Extremismus, die Russland- und Trump-Verbindungen sowie über noch laufende oder abgeschlossene juristische Verfahren der aktuellen AfD-Bundestagsabgeordneten berichtet. Noch nie zuvor saßen so viele AfD-Abgeordnete im Bundestag, die jetzt von innen heraus gegen die Demokratie und die freiheitlich-demokratischen Grundwerte arbeiten. Und noch nie zuvor hat irgendwer in so großem Umfang über sie berichtet.
Disclaimer: Aufgrund der Fülle an Rechtsextremismus in der AfD erheben wir in diesem Artikel keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Alle Informationen, sofern nicht anders angegeben, sind auf dem Stand der Veröffentlichung des Artikels.
Inhaltsverzeichnis
Oft und gerne spielt die AfD ihre Strategie der Selbstverharmlosung und behauptet, sie sei gar nicht so extrem, wie alle sagen. Auch Russland-Verbindungen werden gerne kaschiert und über laufende juristische Verfahren oder Disziplinarmaßnahmen wird am liebsten gar nicht erst gesprochen. Daher ist unsere Recherche in die nachfolgenden Kategorien gegliedert, wobei alle aktuellen Bundestagsabgeordneten, die unter die jeweilige Kategorie fallen, am Ende in einer Grafik aufgeführt werden:
Technischer Hinweis: In der App funktioniert das Inhaltsverzeichnis nicht, den Fehler können wir aktuell leider nicht beheben. Ihr könnt natürlich trotzdem ganz normal durch die Inhalte scrollen!
4. Abgeschlossene, laufende und ggf. bevorstehende Verfahren und andere juristische Maßnahmen
6. Angestrebter Parteiausschluss
Per Klick kannst du durch diese Recherche navigieren und zwischen den Kapiteln hin- und herspringen. Technische Anmerkung: Falls die Darstellung im Browser oder der App nicht ordentlich lädt, haben wir jeweils nach der Einbettung einen Link zur cleanen Grafik eingebaut.
Falls du dich jetzt fragst: Aber wo sind unter anderem die ganzen Klimalügen der AfD aufgelistet? „Typische“ AfD-Lügen und Desinformationsnarrative wie die Leugnung des Klimawandels, Geschichtsrevisionismus, Pandemie-Leugnung, Queerfeindlichkeit und vieles weitere haben wir in diese Recherche bewusst nicht aufgenommen. Erstens sind diese schwer quantifizierbar und zweitens gehören diese Haltungen überwiegend zum Konsens innerhalb der AfD. Es gibt buchstäblich niemanden in der AfD, der den Klimawandel bekämpfen möchte. Eigentlich jede:r in dieser Partei unterstützt queerfeindliche und rassistische Positionen – das allein ist noch keine Neuigkeit. Außerdem sind die oben genannten Narrative auch so im Parteiprogramm zu finden.
1. Extremismus
Uns ist klar, dass es nach der Einstufung der Gesamt-AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung etwas überflüssig wirkt, von einzelnen Extremist:innen in der Partei zu sprechen. Für viele gilt die Hochstufung als ultimativer Beweis, dass die gesamte AfD wirklich rechtsextremistisch ist – obwohl das eigentlich schon lange klar war. Die Einstufung durch den Verfassungsschutz kommt spät und packt letztendlich nur noch das behördliche Siegel darauf. Das ist aber dennoch ein wichtiges Signal.
Doch logischerweise ist die AfD nicht erst seit 2025 rechtsextrem. Schon in ihren Anfangstagen hatte die Partei rechtsextreme Wähler:innen. AfD-Gründer Bernd Lucke bezeichnete damals Migrant:innen in den Sozialsystemen als „Bodensatz“. Erste Parteiaustritte begannen schon 2015, als Mitglieder mit dem Rechtsruck in der Partei nicht weiter mitgehen wollten. Was Ex-AfDler nach ihrem Austritt über die Partei sagen, kannst du hier nachlesen:
9 Zitate von AfD-Aussteigern, die belegen, wie rechtsextrem sie ist
Die weniger radikalen Mitglieder gingen, die Rechtsextremen blieben: Auf jedem Parteitag hat sich die AfD weiter radikalisiert, und die ernst gemeinte Frage muss doch sein: Bis wohin möchten wir dem Ganzen zuschauen?
Wir analysieren in dieser Kategorie Extremismus in der AfD, welcher weit über die bloße Mitgliedschaft in der rechtsextremen Partei selbst hinausgeht. Schauen wir zuerst zurück zu den Extremen der ersten Stunde – diejenigen, welche schon von Anfang an ihre Zugehörigkeit zum Flügel kundtaten und bis heute eine große Rolle in der Partei spielen.
a. Unterzeichner der Erfurter Resolution
Offiziell aufgelöst, inoffiziell weiter im völkisch-rechtsextremistischen Geiste verbunden? Kurzer Recap der Entstehungsgeschichte des rechtsextremen Flügels. Im März 2015 initiierten die AfD-Politiker Björn Höcke und der mittlerweile ausgetretene André Poggenburg die Erfurter Resolution. Der Landtag Nordrhein-Westfalen schreibt dazu als Antwort auf eine Kleine Anfrage eines AfD-Abgeordneten:
Die „Erfurter Resolution“ ist das zentrale Gründungsdokument des rechtsextremistischen Personenzusammenschlusses „Der Flügel“. Insofern stellt eine Unterzeichnung einen Hinweis dar, dass der Unterzeichnende sich dem rechtsextremistischen Personenzusammenschluss zugehörig fühlt.
Im März 2020 wurde der Flügel als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung“ eingestuft und durch den Verfassungsschutz beobachtet. Am 30. April 2020 wurde er durch den AfD-Bundesvorstand offiziell aufgelöst. Kurz darauf, am 15. Mai 2020, wurde Andreas Kalbitz aus der Partei ausgeschlossen. Der ehemalige Brandenburger AfD-Chef war ebenfalls eine federführende Figur im Flügel. Er hatte bei seinem Eintritt in die AfD seine frühere Mitgliedschaft bei den Republikanern nicht angegeben. Ebenfalls habe er verschwiegen, dass er Mitglied in der inzwischen verbotenen rechtsextremen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) gewesen sei. Kalbitz bestreitet letztere frühere Mitgliedschaft, der Verfassungsschutz stuft ihn als rechtsextrem ein.
Doch formal aufgelöst heißt nicht, dass der Flügel nicht weiter aktiv sein kann. Wie der Landtag NRW schreibt:
Zugleich erklärte jedoch die Führungsperson des Flügels, Björn Höcke, in einem Interview mit der rechtsextremistischen Zeitschrift Sezession am 21. März 2020 die „Historisierung“ der Gruppierung, da diese inzwischen integraler Bestandteil der Partei sei und ihre Agenda innerhalb der AfD weiterverfolgen werde: „Unsere Arbeit weist über den Flügel hinaus, Andreas Kalbitz, ich selbst und alle anderen politikfähigen „Flügler“ werden ihren politischen Kurs im Sinne der AfD weiterführen.“ Tatsächlich hat sich „Der Flügel“ in geschlossene Gruppen sozialer Netzwerke verlagert.
“Flügel“ besteht wohl inoffiziell weiter
Dank des großen Stellenwerts, den Björn Höcke trotz seiner gesichert rechtsextremen Haltung und mehrfachen Verurteilung innerhalb der AfD genießt, ist davon auszugehen, dass der Flügel inoffiziell weiter besteht. Das Landgericht Halle verurteilte den Rechtsextremisten mehrere Male, weil er die verbotene Nazi-Parole „Alles für Deutschland“ nutzte. Auch Volksverpetzer zeigt in dieser Recherche auf, wie viele gesicherte Höcke-Unterstützer:innen es in den Bundestag geschafft haben.
Die gesamte Chronologie der AfD-Radikalisierung sowie des rechtsextremen Denkens hinter der Erfurter Resolution hat der Volksverpetzer hier bereits ausführlich analysiert:
50 Reden analysiert: So viel Hitler steckt in Faschist Höcke
Unterzeichnerlisten der Erfurter Resolution jetzt noch im Internet zu finden, ist nahezu unmöglich. Der Blog „Fuxenrot” hat es 2019 trotzdem geschafft, einen Großteil der auf der ehemaligen “Flügel“-Homepage anzutreffenden Unterzeichner:innen zu speichern. Es fehlen die Bundesländer Bremen, Hamburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Die eigentlichen Unterzeichnerlisten wurden bereits zwischen Ende 2015 und 2016 gelöscht.
Aufgrund dieser Widrigkeiten hat die folgende Abbildung, die auf den Angaben von „Fuxenrot” basiert, keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Genug Unterzeichner:innen der Erfurter Resolution finden sich in der aktuellen AfD-Fraktion im Bundestag dennoch:
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b. Flügel-Zugehörigkeit oder -Unterstützung
Wie gesagt, es ist keine große Kunst, den Faschisten Björn Höcke und sein völkisch-nationalistisches Lager als einen der wichtigsten Strippenzieher innerhalb der rechtsextremen AfD zu identifizieren. Alle Versuche, ihn aus der Partei zu drängen, scheiterten. Er sitzt mittlerweile tiefer im Sattel der Macht als jemals zuvor. Bei der letzten Bundestagswahl schaffte er es, mit Stefan Möller, Torben Braga und Robert Teske enge Verbündete aus dem rechtsextremen Thüringer Landesverband in den Bundestag zu entsenden.
Doch nicht nur diese offensichtlichen Höcke-Unterstützer haben es in den Bundestag geschafft. Wir haben ein Stück tiefer gegraben und auch diejenigen AfD-Bundestagsabgeordneten identifiziert, die Höcke ebenfalls nahestehen und/oder als Flügel-Unterstützer:innen gelten, also damals beispielsweise gegen den Parteiausschluss des Flügel-Extremisten Kalbitz stimmten. Ein Merkmal, das der Verfassungsschutz übrigens bereits in seinem Gutachten aus dem Jahr 2021 als Indiz zur Einstufung der AfD als rechtsextremen Verdachtsfall aufführt.
Die Höcke-Beziehung hat darüber hinaus verschiedene Intensitätsstufen. Vom Teilen gemeinsamer Fotos auf Social-Media-Kanälen bis hin zur engen Zusammenarbeit ist alles mit dabei. Insgesamt sitzen mittlerweile so viele Leute mit Nähe zu Höcke, Kalbitz oder dem Flügel generell für die AfD im Bundestag, dass wir es auf fünf Slides aufteilen mussten. Klick dich einfach mit den Pfeil-Buttons durch (hier im Vollbild), wenn du auf die einzelnen Bubbles klickst, erfährst du weitere Details und findest Quellen verlinkt:
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c. Mitglieder eines gesichert rechtsextremistischen Landesverbands
Bevor du dich jetzt wunderst: Am 2. Mai 2025 stufte der Verfassungsschutz die gesamte AfD als gesichert rechtsextrem ein. Es ist die höchste Einstufung, über die der Verfassungsschutz verfügt. Damit gehören nun alle 151 Abgeordneten (Sieghard Knodel ist nach der Einstufung aus der AfD-Fraktion ausgetreten, um sein „privates und geschäftliches Umfeld zu schützen”) einer gesichert extremistischen Vereinigung an.
Wir haben mit dieser Recherche schon im Februar begonnen – als noch nicht klar war, dass die offizielle Hochstufung der AfD so bald kommen würde. Doch auch damals waren schon drei Landesverbände als gesichert rechtsextremistisch eingestuft – die von Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. AfD-Mitglieder dieser Bundesländer sind also teils seit Jahren (gemäß offizieller Einstufung der Verfassungsschutzämter dieser Bundesländer) offensichtlich Mitglieder einer rechtsextremistischen Vereinigung – doch wir zahlen ihnen trotzdem mit unseren Steuergeldern ihre Bundestagsdiäten. Deswegen haben wir in folgender Übersicht alle 28 Abgeordneten gesammelt, die auch vor der Bundestagswahl bereits Mitglied einer gesichert rechtsextremistischen Vereinigung (nämlich des jeweiligen AfD-Landesverbandes) waren.
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Chronologie der rechtsextremistischen Landesverbände
Der älteste rechtsextreme Landesverband ist die AfD Thüringen. Schon im September 2018 wurde der Höcke-Landesverband Medienberichten zufolge zum Prüffall. Diese Prüfung war im März 2020 abgeschlossen: Der AfD-Landesverband Thüringen wurde offiziell zum Verdachtsfall hochgestuft. Nur gut ein Jahr später wurde dann mit der AfD Thüringen um den Faschisten Höcke erstmals ein AfD-Landesverband als gesichert extremistisch eingestuft.
Lange blieb Thüringen das einzige Bundesland mit einem gesichert rechtsextremistischen AfD-Landesverband, doch dann zogen zwei weitere Bundesländer im Osten nach. Die Verfassungsschutzbehörde von Sachsen-Anhalt hatte den AfD-Landesverband im Januar 2021 als Verdachtsfall eingestuft. Im November 2023 folgte dann die Hochstufung als „erwiesen rechtsextremistisch“. Damit ist der AfD-Landesverband Sachsen-Anhalt der zweite, der in dieser höchstmöglichen Alarmstufe steht.
In Sachsen hatte das Landesamt für Verfassungsschutz schon im Januar 2019 angekündigt, sich an der Prüfung der AfD zu beteiligen. Im Februar 2021 erfolgte laut Medienberichten die Hochstufung zum Verdachtsfall. Und Anfang Dezember 2023 wurde der AfD-Landesverband Sachsen dann der dritte gesichert rechtsextremistische Landesverband.
Doch Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt bekommen jetzt verfassungsfeindliche Unterstützung von … überall. Denn nun ist die AfD in ganz Deutschland gesichert rechtsextremistisch:
d. JA-Vergangenheit
Zum 31. März 2025 wurde die „Junge Alternative“, also die Jugendorganisation der AfD, formell aufgelöst. Zuvor hatte die AfD beschlossen, die bis zu dem Zeitpunkt weitgehend eigenständige JA durch eine neue Organisation zu ersetzen. Mit der Auflösung sollte einem Vereinsverbot zuvorgekommen werden. Der Verfassungsschutz hatte die Organisation bereits seit April 2023 als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Seit 2019 war die JA ein Verdachtsfall.
Das Verwaltungsgericht Köln hatte die Einstufung der JA als gesichert verfassungsfeindliche Bestrebung bereits bestätigt und führte in seiner Begründung u.a. an, dass die JA einen völkisch-abstammungsmäßigen Volksbegriff vertrete und gegen die Menschenwürde verstoße. Das Gericht begründete seine Entscheidung darüber hinaus damit, dass die JA eine „massiv“ ausländer- und insbesondere islam- und muslimfeindliche Agitation betreibe und Stimmung gegen das in der Verfassung verankerte Demokratieprinzip mache.
Obwohl die AfD bereits vor der nun erfolgten Hochstufung der Gesamtpartei vorgab, sich von der JA zu distanzieren, kann man nur von einer Scheindistanzierung sprechen. Denn: Viele ehemalige hochrangige Vertreter:innen der JA und andere Mitglieder sind im aktuellen Bundestag in der AfD-Fraktion vertreten. Welche genau und welchen Posten sie innehatten, kannst du hier sehen:
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Übrigens: Welche ehemaligen JA-Mitglieder für aktuelle Bundestagsabgeordnete arbeiten, kannst du weiter unten in unserer Kategorie zu rechtsextremistischen Mitarbeitenden sehen.
e. Aktuelle oder ehemalige Mitgliedschaft einer rechtsextremistischen Vereinigung oder in Beobachtungsfällen
Wie wir bereits bei den JA-Vergangenheiten vieler AfD-Bundestagsabgeordneter beobachten konnten, scheut die AfD nicht davor zurück, Personen in die Fraktion aufzunehmen, die eine extremistische Vergangenheit haben und/oder immer noch Mitglied in einer extremistischen Vereinigung sind. Vermutlich ist dies sogar ein Plus im AfD-Lebenslauf. Ja, wir wissen: Die AfD ist ja nun sogar selbst eine gesichert rechtsextremistische Partei, das heißt, eigentlich fallen alle AfD-Abgeordnete in diese Kategorie.
Dennoch gibt es mehrere AfD-Bundestagsabgeordnete, die ZUSÄTZLICH zu ihrer AfD-Mitgliedschaft mit anderen, auch (ehemaligen) rechtsextremen Mitgliedschaften oder bei Beobachtungsfällen auffällig sind. Klick dich einfach durch – wir haben hier alle extremistischen Vereinigungen, in denen AfD-Bundestagsabgeordnete Mitglied waren, kompakt gesammelt. Mit den Pfeil-Buttons kannst du navigieren, mit Klick auf die Karten findest du Details und Quellen. Weitere Infos gibt’s unter der Grafik:
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Dir ist bestimmt aufgefallen, dass so einige der hier aufgelisteten Personen ehemalige oder aktuelle Mitglieder von Burschenschaften sind. Dabei ist wichtig zu wissen, dass nicht jede Burschenschaft rechtsextrem ist und/oder vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Einige jedoch schon. Schauen wir dafür kurz zuerst auf die Geschichte der deutschen Burschenschaften.
Burschenschaften und Rechtsextremismus
Diese geht zurück bis an die Anfänge des 19. Jahrhunderts. 1881 gründete sich dann ein Dachverband der einzelnen Burschenschaften im deutschen Kaiserreich, der sich 1902 in „Deutsche Burschenschaft“ (DB) umbenannte. Während des Nationalsozialismus waren die deutschen Burschenschaften eine wichtige Stütze für das Regime – selbst hochrangige NS-Politiker wie Himmler waren Mitglieder. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Burschenschaften von den Alliierten verboten – 1950 gründeten sie sich in der BRD wieder. Wer mehr Details über die Entwicklung der Burschenschaften in der Nachkriegszeit lesen möchte, kann das hier und hier tun.
Nach Medienberichten über wachsenden Rechtsextremismus in den Burschenschaften entschlossen sich einige Burschenschaften zwischen 2012 und 2014, aus dem Dachverband auszutreten.
Auf die oben genannten Burschenschaften, in denen AfD-Bundestagsabgeordnete entweder aktuelle oder ehemalige Mitglieder sind, soll an dieser Stelle etwas tiefer eingegangen werden.
- Burschenschaft Gothia Berlin
Der Berliner Landesverfassungsschutz beobachtet Berliner Burschenschafter, darunter wahrscheinlich auch Burschenschafter der Gothia.
- Burschenschaft Germania Jena
2022 begrüßte der damalige Sprecher Henning Eggers andere Burschen beim Germania-Stiftungsfest mit „Guten Morgen und Sieg Heil“.
- Burschenschaft Germania Marburg
Der hessische Verfassungsschutz beobachtet die Aktivitas der Marburger Burschenschaft Germania und bewertet diese als rechtsextrem. Die „Aktivitas“ umfasst alle Mitglieder der Burschenschaften, die noch aktiv studieren.
- Greifswalder Burschenschaft Rugia
Der Verfassungsschutz sieht die Burschenschaft Rugia als eine Gruppierung mit „rechtsextremistischen Bezügen“.
- Burschenschaft Normannia zu Heidelberg
Insgesamt drei Burschenschafter wurden rechtskräftig wegen Körperverletzung und Beleidigung zu je acht Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Hintergrund ist ein antisemitischer Angriff auf einen Burschenschafter mit jüdischer Abstammung im Jahr 2020 bei einem Fest der Heidelberger Burschenschaft Normannia. Die Burschenschaft Normannia hat in der Zwischenzeit ihren Namen geändert und nennt sich Cimbria – wohl zur Ablenkung von Rechtsextremismus-Vorwürfen, wie Beobachter:innen mutmaßen.
Weitere Burschenschaften mit AfD-Bezug
- Marburger Burschenschaft Rheinfranken
Der hessische VfS beobachtet die Aktivitas der Marburger Burschenschaft Rheinfranken und bewertet diese als rechtsextrem. Die Aktivitas umfasst alle Mitglieder der Burschenschaften, die noch aktiv studieren.
- Danubia München
Die Aktivitas wird als rechtsextremistisch eingestuft und die Studentenverbindung seit 2001 beobachtet.
- Hamburger Burschenschaft Germania (HBG)
Die HBG wird in ihrer Gesamtheit (Aktive und Alte Herren) seit 2013 vom Hamburger Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch beobachtet. Eine Klage gegen die Beobachtung wies das Hamburger Verwaltungsgericht 2020 zurück.
- Burschenschaft Germania Halle zu Mainz
Sie wird vom rheinland-pfälzischen Verfassungsschutz beobachtet.
Mitgliedschaften in ehemals rechtsextremen oder beobachteten Parteien
Neben den Burschenschaften ist auffällig, dass einige aktuelle AfD-Abgeordnete früher Mitglieder in Parteien waren, die vom Verfassungsschutz beobachtet wurden. Diese sind:
- Bund Freier Bürger
Er war eine Kleinpartei, die von 1994 bis 2000 existierte. Er wurde in Verfassungsschutzberichten erwähnt und dem Rechtsextremismus zugeordnet.
- Die Freiheit
Eine 2010 gegründete Partei, die ihre Aktivitäten 2012 weitgehend einstellte. Der bayerische Verfassungsschutz erklärte die Partei 2013 offiziell zum Beobachtungsobjekt. Sie löste sich 2016 auf.
- Die Republikaner
Die Partei wurde von 1992 bis 2006 vom Bundesamt sowie verschiedenen Landesämtern für Verfassungsschutz beobachtet. Seit 2013 treten die Republikaner nicht mehr zu Bundestagswahlen an. Auf Landesebene traten sie zuletzt 2023 zur Wiederholungswahl in Berlin an und holten dort mit 44 Stimmen weniger als 0,003 %.
Neben besagten Burschenschaften und Parteien sind des Weiteren AfD-Mitgliedschaften (auch ehemalige) in folgenden rechtsextremistischen oder beobachteten Gruppierungen auffällig:
- Zukunft Heimat
Der Verein wird vom Verfassungsschutz Brandenburg seit 2020 als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft und beobachtet.
- German Defence League (GDL)
Die Gruppierung wurde beobachtet und ist mittlerweile aufgelöst.
- Lukreta
Es handelt sich um eine rechtsradikale Frauengruppe, die 2019 gegründet wurde. Mitglieder sind vor allem den Kreisen der „Identitären Bewegung“ und der AfD zuzuordnen. Die Gruppierung wird vom NRW-Verfassungsschutz beobachtet.
f. Aktuelle oder ehemalige rechtsextremistische publizistische Tätigkeit
Eine ganze Bandbreite an Medien greift bekanntermaßen AfD-Narrative und Aussagen willig auf. Doch viele Desinformations- und Hetzblätter geben darüber hinaus AfD-Politiker:innen selbst eine Bühne, sei es in Form von Interviews, Videos oder Gastbeiträgen. Einige AfD-MdBs haben selbst rechtsextreme Schriften etc. publiziert. Hier eine Übersicht:
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g. Aktuelle oder ehemalige rechtsextremistische Mitarbeitende
Nicht nur sind die meisten der aktuellen AfD-Abgeordneten selbst auffällig, was die oben analysierten Kategorien angeht. Auch viele ihrer aktuellen oder ehemaligen Mitarbeiter:innen sind es. Dies zeigt, wie vernetzt die Rechtsextremen sind und Verfassungsfeinde auch in Person von Mitarbeitern Einzug in das Herzstück unserer Demokratie erhalten.
Bereits im letzten Jahr deckte eine BR-Recherche mehr als 100 rechtsextreme Mitarbeitende der AfD-Fraktion im letzten Bundestag (2021 – 2025) auf. Spätestens nach der Hochstufung durch den Verfassungsschutz ist zusätzlich klar, dass jetzt alle AfD-Mitarbeitende für Rechtsextreme arbeiten und damit auch selbst höchstwahrscheinlich rechtsextrem sein könnten.
Dennoch haben wir darüber hinaus noch einmal nach auffälligen Mitarbeiterprofilen der AfD im Bundestag gescreent. Uns sind dabei bestimmt einige durch die Lappen gegangen, doch die, die wir gefunden haben, haben es in sich. Überzeuge dich selbst:
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Neben Ex-NPD-Mitgliedern finden sich auch einige Personen, die früher in der JA aktiv waren. Da zeigt sich einmal mehr: Wir finanzieren mit unseren Steuergeldern Rechtsextremismus! Verfassungsfeinde, die von innen heraus gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung arbeiten. P.S: Wann prüfen wir endlich das AfD-Verbot?
2. Trump-Verbindungen
Faschist:innen sind bekanntermaßen gern unter ihresgleichen. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass einige AfD-Politiker:innen, die jetzt im Bundestag sitzen, zu Trumps Amtseinführung in die USA reisten oder sich online zuschalteten. Doch wie Correctiv bereits aufgedeckt hatte, waren die Beziehungen zwischen Trump und der AfD bereits vor Trumps zweiter Amtszeit eine mindestens freundschaftliche.
Trumps Regime nicht „Faschismus“ nennen ist Realitätsverweigerung
Dabei rangierte die Beziehungsintensität zwischen dem Verbreiten der trumpschen Narrative in Deutschland bis hin zu aktiver Rückendeckung des US-Faschisten. In folgender Übersicht haben wir lediglich diejenigen AfD-Bundestagsabgeordneten aufgeführt, die eine direkte Beziehung zu Trump vorweisen:
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3. Russland-Verbindungen
„Wir unterstützen die Partei mit allen Mitteln“ – das hat das Putin-Regime laut enthüllten Dokumenten erklärt. Gemeint ist selbstverständlich die rechtsextreme AfD. Putins Plan: Massiv mit Lügen die AfD stärken. Die AfD sollte durch die Propaganda als „Märtyrer“ dargestellt werden. Russische Trollarmeen machen auf Social Media Wahlwerbung für die AfD. Mehr zu den Verbindungen der AfD nach Russland und auch nach China deckte Lobbycontrol hier auf – Führenden AfD-Politiker:innen wird sogar vorgeworfen, in Spionage für diese ausländischen Regime verwickelt zu sein.
Wir wollen daher natürlich wissen, welche AfD-Bundestagsabgeordneten die Russland-Interessen der AfD verfolgen – über die übliche russlandfreundliche Haltung der Gesamtpartei hinausgehend. Daher hier der Überblick, welche AfD-MdBs direkte Kontakte nach Russland haben:
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4. Abgeschlossene, laufende und ggf. bevorstehende Verfahren und andere juristische Maßnahmen
Dass sich AfD-Abgeordnete ständig Recht und Ordnung widersetzen, ist nichts Neues. Eine Recherche vom April 2024 zeigt, dass die AfD auf allen Ebenen Mandatsträger:innen duldet, die mit körperlicher, verbaler oder indirekter Gewalt aufgefallen seien – viele trotz Verurteilung. Doch nicht nur das, auch einige (mutmaßlichen) Terrorgruppen der vergangenen Jahre sind im AfD-Umfeld anzusiedeln, wie wir hier analysiert haben:
Für diese Recherche zeigen wir die abgeschlossenen, laufenden und ggf. bevorstehenden Verfahren und andere Maßnahmen gegen AfD-Bundestagsabgeordnete auf. Diese aktualisieren wir laufend – regelmäßiges Hineinschauen lohnt sich also.
a. Laufende und ggf. bevorstehende Verfahren
Einige laufende und ggf. bevorstehende Verfahren gegen AfD-Bundestagsabgeordnete sind derzeit bisher nicht abgeschlossen, daher können wir keine abschließende Beurteilung zu den einzelnen Fällen abgeben. Es gilt die Unschuldsvermutung. Hier findest du jedoch den aktuellen Stand der Vorwürfe, die im Raum stehen:
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Im Beschreibungstext der obigen Grafik ist jeweils nur eine Zusammenfassung der im Raum stehenden Vorwürfe festgehalten. In einigen Fällen gibt es jedoch mehr Details. Diese findest du hier:
Teske und Brandner
Bei einem Wahlkampfauftritt im Januar 2025 behauptete Robert Teske, dass eine in Lauscha ansässige Familie AfD-Plakate heruntergerissen hätte. Der Familienvater, der für die Satirepartei DIE PARTEI für die Landtagswahl Thüringen 2024 kandidierte, bestreitet die Vorwürfe und erstattete Anzeige. Die Polizei Thüringen antwortete auf Volksverpetzer-Anfrage, dass sich ein Ermittlungsverfahren in dem Zusammenhang derzeit noch in Bearbeitung bei der Kriminalpolizeiinspektion Saalfeld befindet, demnächst aber abgeschlossen und an die Staatsanwaltschaft Meiningen übersandt wird (Stand 28. April). Teske sagte gegenüber der Zeitung Südthüringen.de, dass er lediglich eine Vermutung geäußert habe.
Stephan Brandner muss insgesamt 50.000 Euro Ordnungsgeld zahlen, weil er Ann-Katrin Müller, Spiegel-Hauptstadtredakteurin und langjährige Beobachterin der AfD, als Faschistin bezeichnete und immer weiter hetzte. Gegen die zivilrechtliche Verurteilung zur Unterlassung sowie gegen das Ordnungsmittelverfahren legte Brandner Berufung bzw. Beschwerde ein, voraussichtlich im August 2025 wird das Kammergericht darüber verhandeln, wie Müllers Anwalt dem Volksverpetzer auf Anfrage mitteilte (Stand Ende April 2025).
Darüber hinaus ermittelt die Staatsanwaltschaft Gera wegen Beleidigung und Anstiftung zur Beleidigung. Dafür war Brandners Immunität bereits aufgehoben worden. Da der Bundestag aber neu konstituiert wurde, muss die Immunität erneut aufgehoben werden, bis dahin stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen vorübergehend ein. Sie beabsichtige aber, zeitnah erneut einen Antrag auf Aufhebung der Immunität zu stellen und die Ermittlungen fortzuführen.
Gnauck und Krah
Gnaucks Immunität wurde im Mai 2024 aufgrund eines Disziplinarverfahrens bei der Bundeswehr aufgehoben. Von 2014 bis 2021 war er laut eigenen Angaben Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr. Grund für das interne Ermittlungsverfahren ist nach ARD-Informationen, dass Gnauck während seiner Zeit bei der Bundeswehr gegen Asylbewerber:innen und Ausländer gehetzt haben soll. Der Bundeswehr-Geheimdienst (MAD) stufte ihn bereits 2020 als „Verdachtsfall Rechtsextremismus“ ein. Abgeordnetenwatch gegenüber bestätigte Gnauck, dass das Disziplinarverfahren gegen ihn noch läuft (Stand Februar 2025). Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums wollte sich auf VVP-Anfrage nicht äußern (Stand 07. Mai 2025). Es ist unklar, ob der neue Bundestag Gnaucks Immunität erneut aufheben wird.
Auf Volksverpetzer-Anfrage teilte die Generalstaatsanwaltschaft Dresden mit, dass am 8. Mai 2025 ein Ermittlungsverfahren gegen Maximilian Krah eingeleitet wurde. Hintergrund sind die Tatvorwürfe der Bestechlichkeit als Mandatsträger im Europäischen Parlament (§ 108e Strafgesetzbuch – StGB) und der Geldwäsche (§ 261 StGB) im Zusammenhang mit chinesischen Zahlungen. Weiter: „Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden sieht zureichende tatsächliche Anhaltspunkte, die es nach kriminalistischer Erfahrung als möglich erscheinen lassen, dass eine verfolgbare Straftat vorliegt. Sie wird nun ermitteln, ob genügender Anlass zur Erhebung einer Anklage besteht oder das Verfahren einzustellen ist. Es gilt weiterhin die Unschuldsvermutung.“ Bezüglich des Vorwurfs angeblich russischer Zahlungen laufen weiterhin Vorermittlungen.
b. Abgeschlossene und eingestellte Verfahren sowie Verwarnungen
Einige Verfahren sind dagegen bereits abgeschlossen oder eingestellt, mit verschiedenen Ausgängen. Darunter befinden sich Geldstrafen, Geldauflagen, eine Verwarnung sowie ein Berufsverbot. Mehr Details findest du hier:
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5. Sonstiges
Wie wir bereits zu Beginn des Artikels gesagt haben, gehen wir in dieser Recherche auf „typische“ AfD-Lügen und Desinformationsnarrative wie der Leugnung des Klimawandels, Geschichtsrevisionismus, Pandemie-Leugnung, Queerfeindlichkeit und vieles weitere nicht ein. Dennoch wollen wir euch einige Ergebnisse unserer Recherche nicht vorenthalten, die nicht eindeutig in die obigen Kategorien einsortiert werden konnten, dennoch aber zeigen, wie rechtsextrem die AfD-Bundestagsfraktion ist.
Hier geht es zu unserer Auswahl (hier in größer):
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6. Angestrebter Parteiausschluss
Es ist offensichtlich, dass es der AfD egal ist, wen sie in den Bundestag, ins Herzstück unserer Demokratie, einschleust. Es ist ihr offenbar nicht nur egal, sondern es kommt ihr natürlich gerade recht, dass extrem viele Hardliner direkten Zugang zu Informationen, Zugang zu Steuergeldern haben, um genau das durchzusetzen, was die AfD möchte: die Abschaffung unserer Demokratie.
Obwohl die AfD daraus längst kein Geheimnis mehr macht, gab es doch zwei Fälle von AfD-Politikern, die aus der Partei ausgeschlossen werden sollten, weil sie selbst der AfD zu extrem waren. Es stellt sich aber heraus: Sie sitzen jetzt trotzdem im Bundestag. Die Treiber hinter dem Parteiausschluss konnten sich nicht durchsetzen. Da hat die Angst vor einer Hochstufung durch den Verfassungsschutz – die ja jetzt erfolgt ist! – wohl nicht ausgereicht. Um wen es sich handelt, siehst du hier:
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7. Fazit
Diese Recherche haben wir gemacht, um zu zeigen, welche Fülle an Demokratiefeindlichkeit, Hass und Extremismus in Form von 151 Abgeordneten der AfD derzeit im Bundestag sitzt. Es handelt sich hierbei um keine investigative Recherche – alle Angaben kannst du selbst nachprüfen. Sie sind öffentlich im Internet zugänglich. Lediglich aktuelle Verfahrensstände haben wir bei den zuständigen Staatsanwaltschaften oder Gerichten erfragt.
„Die AfD ist rechtsextrem – das ist ja wohl nichts Neues?“ – vielleicht hast du dir das beim Lesen der Recherche auch gedacht. Das wissen wir und dennoch ist es wichtig, immer wieder aufzuzeigen und zu skandalisieren, wie viel Ressourcen der Staat in die Rechtsextremen steckt. Auch überzeugte Demokrat:innen müssen wir immer noch von der Dringlichkeit einer Prüfung des AfD-Verbots überzeugen. Und vielleicht hilft dir diese Recherche, Zweifelnde zu überzeugen.
Wir hoffen, dass uns dies mit dieser Fülle an Informationen und Beweisen der Verfassungsfeindlichkeit der AfD gelingen kann. Und wie gesagt: Dieser Artikel behandelt NUR die AfD-Abgeordneten, die im Bundestag sitzen. Alle anderen AfD-Funktionäre haben wir an dieser Stelle gar nicht beachtet. Wenn du wissen willst, welche AfD-Politiker:innen es mit welchen Aussagen in das aktuelle Gutachten des Verfassungsschutzes geschafft haben, empfehlen wir diese Spiegel-Recherche.
Teile diese Recherche und zeig sie deinen Freunden und deiner Familie – damit jede:r sich selbst ein Bild machen kann.
Zeit für ein AfD-Verbot?
Wenn du wissen willst, welche Argumente es gibt, die Gegner:innen des AfD-Verbots immer wieder aufführen und wie sie widerlegt werden können, dann hör doch in unsere letzte Podcast-Folge rein, in der Thomas und Freddy auf der Re:publica über genau diese Argumente gesprochen haben:
Wenn du es uns ermöglichen möchtest, dass wir in Zukunft weiter solche großen Recherchen erstellen können, unterstütze uns doch gern mit einem kleinen monatlichen Betrag hier.
Haben wir noch etwas übersehen, was eurer Meinung nach auch in die oben genannten Kategorien fallen würde? Meldet euch gerne unter [email protected]
Artikelbild: Kay Nietfeld/dpa (Chrupalla), Bernd von Jutrczenka/dpa (Weidel), dpa (Krah), Bundestag (verändert):
„Berlin“ von Lars Steffens, CC BY-SA 2.0.